Welpe schläft extrem wenig

  • Wir haben das immer nebenbei im Alltag gemacht.

    Das sind nur Beispiele, kam sie an/hat sich einfach so hingestezt/hingelegt usw. wurde sie gelobt/Leckerli/kurz spielen ( war für sie die größte Belohnung). Später haben wir dann das Wort erwähnt. Ganz ohne Training und nebenbei. Wir haben jedes Verhalten das wir uns gewünscht haben gelobt/bestätigt.

    So war es hier auch. Und ich sage gleich, ich habe keine Ahnung vom Welpenerziehen.

    Wir haben sie viel einfach machen lassen. Nach dem Aufstehen Terassentüre auf und sie konnte wuseln oder schlafen, wie sie wollte. Und das ging von ganz alleine. Da wurde mit unserem Rüden mal getobt, bis beide irgendwann platsch auf dem Boden lagen, aneinandergeschmiegt und selig eingeschlafen sind. Daran habe ich mich auch orientiert, und klar gab es auch viele Kämpfchen, aber ich hatte jetzt nicht die Panik, dass sie ewig ihre Zähnchen überall reinhackt. Ich habe gerne mit ihr getobt und gerangelt. Wenn es zu doll wurde, gab es ein nein, ruhiges wegschieben, Ruhe in die gesamte Situation bringen. Beißhemmung kam dann quasi von alleine. Auch das ist "Training", Erziehung, ohne es als Tagesprogrammpunkt deklarieren zu müssen. Nicht reinbeissen, Abbruch und zur Ruhe kommen in einem Abwasch sozusagen. Alles Dinge, die ich im Alltag viel wichtiger benötige, als korrektes Sitz, Platz, Pfötchen.

    Es kommt halt auch immer drauf an, was man will. Ich wollte einen netten Begleiter, mit dem ich entspannt im Alltag zusammenleben kann, der die Hausregeln beachtet. Deshalb hab ich auch nie irgendwas welpengerecht umgebaut in Haus und Garten. Sie sollte von Anfang an verstehen lernen, wie es hier ihr Leben lang sein wird. Da werden eben keine Fernbedienungen angekaut oder Pflanzen ausgegraben oder gefressen.


    Wir sind meist einmal täglich auf grosse Runde raus. Da wir ja noch einen Erwachsenen Hund mit entsprechendem Bewegungsdrang hatten, haben wir sie einfach auf die normalen Runden mitgenommen. Dort, wo es möglich war konnte sie frei laufen, an manchen Stellen kam sie an die Leine, auch das musste sie lernen. Dabei hat sie gelernt, sich an mir zu orientieren, welchen Radius ich toleriere, Rückruf, bei mir laufen, hinter mir bleiben erst spielerisch, später konkreter.


    Wenn wir weiter gelaufen sind, hatte ich immer eine Welpentasche dabei und wann immer es nötig war, kam sie da rein. Aber auch Pausen haben wir gemacht, in denen sie nach Gusto rumschnüffeln oder auch schlafen konnte.


    Und in all dem hat sie eine Menge gelernt, ohne spezifische Trainingseinheiten. Sie ist sehr umweltsicher, kann fast immer und überall auch in fremder Umgebung freilaufen, konnte sich immer nach Bedarf austoben und kommt prima selbst zur Ruhe.

    Ich lese nie etwas von einfach mal Welpe sein mit toben, kauen, rumwuseln, mit anderen Welpen zusammen sein und mit denen toben, spielen, kauen, rumwuseln, die Welt entdecken.

    Das fehlt mir auch total. S.o.

    Wir hatten eine Grupoe sozialer erwachsener Hunde, das ist Gold wert, aber wir sind auch zum Welpenkurs, damit sie u.a. Kontakt zu gleichaltrigen hat.

    Den größten Haken am Welpenkurs sehe ich in übermotivierten Haltern, die sich mit ihren perfekten Welpen gegenseitig übertrumpfen wollen. Da muss man gut filtern und sich nicht Unter druck setzen lassen. Ist wie in so Müttergruppen.

    Die Idee finde ich echt super.

    Sonst kannst du es auch mit eine Höhle unter deinen Schreibtisch, falls der keine kleine Nische hat, versuchen. Aber ich würde das erst mal mit dem anderen Stuhl probieren oder schauen was passiert.

    Finde ich auch.


    Ich würde ihr eine gemütliche offene Box unterm Schreibtisch einrichten eben mit Höhlencharakter. Meine beiden lieben die und suchen sie auch heute im Erwachsenenalter noch oft und gerne auf.


    Und ich würde generell diese komplette Zeitplanerei total über Bord werfen. Einfach machen...

  • Bzgl. Welpengruppen: eine gut moderierte Welpengruppe ist super und definitiv wertvoll. Aber ich würde dabei beachten, dass viele Hundeschulen und gerade Hundesportvereine Leute mit keiner richtigen Trainerausbildung und/oder wenig Ahnung die Welpengruppen leiten lassen. Also selbst wenn du da einen Trainer hast, der Hunde ganz gut einschätzen kann und nicht das Chaos toben lässt, oft geben die sehr fragwürdige Ratschläge und Erklärungen, wenn es um Sachen außerhalb der Welpengruppe geht.


    Mein Lieblibgssatz in Lumis Welpengruppe war ja "Wenn 2 oder mehr Hunde zusammen sind, ist das ein Rudel. Wenn dann noch Menschen dabei sind, ists eine Meute." 🤣 Das ist natürlich eine Aussage, die keinen Schaden anrichtet, aber vieles was dort empfohlen wurde eben potentiell schon.

  • Meine Welpen wickeln sich IMMER um den rollbaren Bürostuhl.


    Offensichtlich ist das einfach super.


    Erzieht einen sehr, still zu sitzen 😉

    Und der drehbare Stuhl hat den Vorteil, dass man trotzdem noch unter dem Tisch weg kommt mit den Beinen wenn man aufstehen muss.

    Macht meine im Büro auch.

    Meine Kollegen haben dann immer die großen Augen die mir sagen "beweg dich nicht" :rolling_on_the_floor_laughing:

  • Bitte vergiss den Ansatz "wer erzieht hier wen". Und schau ganz, ganz tief in dich rein, bei welchen Reaktionen dem Welpen gegenüber dieser Gedanke auftaucht, wenn auch nur im Ansatz. Der Welpe erzieht euch nicht. Das kann er gar nicht. Die Denkweise endete bei Kindern früher damit, dass man sie nächtelang hat schreien lassen.

    Es gibt sicherlich ein paar Graustufen zwischen "komplett verziehen/verwöhnen" und "im Zwinger verrotten lassen". Mit dem Gedanken der immerwährenden Überlegenheit (nur nix machen, was dem Hund entgegen kommt) seid ihr beim Welpen aber an der falschen Stelle. Momentan darf die Waage gefühlt ruhig in Richtung "verziehen" gehen, um im Bild zu bleiben - ich habe den Eindruck, euch ist viel daran gelegen, jetzt eine Basis zu legen, die von Dominanz, Führung, Konsequenz eurerseits geprägt ist. Ist aber nicht schlimm, wenn es bei einem so kleinen Welpen gefühlt für euch mehr in Richtung Empathie, machen lassen, ausprobieren lassen geht. Das ist eine Gratwanderung, bei der ihr erst nach einer Weile feststellt, wo die wirklichen Abhänge sind, wo ihr Grenzen verhandeln müsst. Möpse sind ja jetzt nicht gerade Hunde, die ihren Standpunkt mit aller Härte verteidigen. Und der richtige Spaß erwartet euch wahrscheinlich sowieso erst in der Pubertät.

    Ihr seid diejenigen mit mehr Hirnzellen, also nutzt sie.

    -s-

  • Bzgl. Welpengruppen: eine gut moderierte Welpengruppe ist super und definitiv wertvoll. Aber ich würde dabei beachten, dass viele Hundeschulen und gerade Hundesportvereine Leute mit keiner richtigen Trainerausbildung und/oder wenig Ahnung die Welpengruppen leiten lassen. Also selbst wenn du da einen Trainer hast, der Hunde ganz gut einschätzen kann und nicht das Chaos toben lässt, oft geben die sehr fragwürdige Ratschläge und Erklärungen, wenn es um Sachen außerhalb der Welpengruppe geht.


    Mein Lieblibgssatz in Lumis Welpengruppe war ja "Wenn 2 oder mehr Hunde zusammen sind, ist das ein Rudel. Wenn dann noch Menschen dabei sind, ists eine Meute." 🤣 Das ist natürlich eine Aussage, die keinen Schaden anrichtet, aber vieles was dort empfohlen wurde eben potentiell schon.

    Finde ich total schade, dass du da nur schlechte Erfahrung gemacht hast.


    Ich kenne beides, einen richtig richtig schlechten Welpenkurs und in einer anderen Hundeschule einen richtig guten. Man kann sich ja vorab die Kurse mal angucken und dann entscheiden, ob das zu den eigenen Vorstellungen passt.


    Pauschal schlecht sind die jedenfalls nicht.

  • Wenn das Gebiet übersichtlich ist und nicht an Straßen liegt, sehe ich keine Gefahr dabei, den Welpen da leinenlos rumdödeln zu lassen.

    Ein 10 Wochen alter Mopswelpe ist ja jetzt auch nicht gerade ein geölter Blitz. Falls er sich davonmachen wollte, hat man den doch schnell wieder eingefangen.

    Aber das wollen die wenigsten (bis keine). Die wissen, dass sie klein und schutzlos sind und sind froh, wenn sie dich als schützendes Backup haben.

    Habt doch mal ein bisschen Vertrauen und engt das Tier nicht so ein. Lasst es machen und beobachtet und greift nur ein, wenn Gefahr droht.

    Dann werdet ihr vielleicht feststellen, dass sich das Kleine selbst rückorientiert, sich ab und an mal versichert, dass ihr da seid und könnt da schon durch Lob und Lecker euch als tolle Anlaufstelle konditionieren, an der man immer mal wieder gerne andockt.

  • Nein, pauschal schlecht sind die nicht. Und das war leider tatsächlich ein Beispiel für eine verhältnismäßig "gute" Welpengruppe 😂 Also für das, was es in unserer Umgebung gibt. Das Spiel war gut strukturiert, es wurde auch Ruhe und Konzentration auf dem Menschen geübt und so weiter. Also von dem, was gemacht wurde, war es nicht schlecht, auch wenn ich mit Lumi meistens andere Sachen geübt hab.


    Aber die Kompetenz richtig gute Ratschläge zu geben, hat hier in der Gegend kein Trainer einer Welpengruppe. Das sind alle Hundesportler bzw. ÖKV Trainer, die veraltete Vorstellungen oder gar keinen theoretischen Überbau haben. Natürlich gibt es auch andere, Lumis Züchterin zum Beispiel. Aber das sind hierzulande definitiv die Ausnahmen.


    Also mein Punkt ist: geh ruhig in eine Welpenstunde, wenn du Glück hast, findest du vielleicht auch eine RICHTIG gute. Sinnvoll ist das auf jeden Fall, solange dort eben nicht unkontrolliert rumgemobbt wird. Aber es kann eben auch sein, dass da zwar alles so läuft, wie man das empfohlen kriegt, aber man trotzdem seltsame Tipps und Ratschläge zu Erziehungsthemen bekommt.

  • Welcher Gedanke mir - ehrlich gesagt - bei den Tipps, den Stuhl auszutauschen oder das zu akzeptieren kam, war: "Wer erzieht hier eigentlich wen?".

    Nun, das ist der eigentliche Sinn in einer Beziehung!

    Immer wird von der Bindung gesprochen - die ist bekanntermaßen nie einseitig und schon gar keine Einbahnstraße!

  • Das stimmt wohl, aber ihre Liegedecke ist ebenfalls an meinen Füßen :D


    Gerade ist es leider extrem aufreibend mit ihr. Schreibe ich gleich was zu ;_;

  • Sie ist übrigens für eine professionell begleitete Spielgruppe und einen Welpenkurs (der ist natürlich eher für mich ;)) angemeldet.


    Leider war es gerade echt schlimm und hat mich wieder unruhig gemacht: Sie hat nicht aufgehört zu beißen und war nicht zu stoppen. Ständig hing sie einem im Hosenbein, ich bin dann aus dem Raum und habe dort kurz gewartet. Wieder rein, sie saß brav, ich gehe einen Schritt weiter in den Raum > Biss in die Hose. Das ging endlos so weiter. Meine Frau ging danach zu ihr und wurde von ihr mehrfach gebissen. Wir haben sie dann ins Welpengitter gebracht, dort hat sie ihren Schwanz gejagt und darauf gebissen. Ablenkung mit Spielzeugen hat nicht funktioniert, oder nur kurz, aber ruhiger wurde sie nicht.


    Mit einer Kaustange ging es kurz. Aber jetzt dreht sie wieder frei. Bin echt ratlos...

    Jetzt gerade sitze ich mit ihr im Büro und lasse sie machen was sie will. Ruhig wird sie aber nicht.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!