Depressionen und Hund vereinbar? Bitte um ehrliche Meinung

  • Vielleicht setzen sich ein paar jetzt einfach mal auf die Finger :) Ich an der Stelle der/des TEs, würde jetzt ungerne Diskussionen über Depressionen an sich hören. Also eine Diskussion, die hier einfach gerade nicht hingehört.

    Lasst die Person doch erst einmal verdauen. Der Thread hat jetzt schon 6 Seiten.

  • Vielen Dank für die zahlreichen Beiträge.


    Aktuell wohne ich alleine, ungefähr 400 km weit weg von meiner Familie, werde aber wieder in die Nähe von ihnen ziehen (möchte mich beruflich neu ausrichten). Meine Depressionen sind mitunter auch ein Grund, weshalb ich wieder näher bei meiner Familie wohnen möchte (wegen Auffangnetz und so..). Meine Depressionen äußern sich vor allem in Antriebslosigkeit, in schwierigen Phasen wurde teilweise auch schon der Haushalt vernachlässigt (und die Überwindung, die es mich manchmal kostet, aufzustehen). In einer psychiatrischen Klinik war ich noch nie, Medikamente nehme ich auch keine ein. Aktuell arbeite ich noch Vollzeit.


    Hundeerfahrung habe ich bereits, da meine Eltern 6 Jahre lang einen Berner Sennenhund hatten, bis er leider an Krebs verstorben ist. Aktuell haben sie einen kleinen Mischling, um den ich mich auch kümmern werde.


    Trotzdem bin ich mir nicht sicher, ob ich alleine in der Lage wäre, mich um einen Hund zu kümmern. Habe außer meiner Familie niemanden sonst, der sich um den Hund kümmern könnte (und die sind mit dem einen schon gut ausgelastet).


    Ich denke, ich werde meine Pläne erstmal ad Acta legen bis ich einigermaßen psychisch stabil bin.. dem Hund zuliebe.

  • Ich denke, ich werde meine Pläne erstmal ad Acta legen bis ich einigermaßen psychisch stabil bin.. dem Hund zuliebe.

    Ich denke, das ist die richtige Einstellung!


    Erst einmal den Umzug bewältigen, selbst erst einmal stabil werden und dann inpunkto Hund die Familie ins Boot nehmen.

    Wenn die Familie mit spielt, dann hast Du einen guten Background und für Euch beide verläuft alles viel entspannter.

    Du schaffst das! Lass Dir aber Zeit!

  • Ich weiß, dass ist immer super, wenn einem jemand von Außen "kluge" Ratschläge gibt. Aber wenn du tatsächlich noch nie in einer Klinik warst, wäre das vielleicht mal der richtige Ansatz, um stabiler zu werden und vielleicht eine passende Medikation zu finden. Ich kenne ganz viele, denen das wirklich geholfen hat.

  • Das klingt nach einem guten Plan!

    Toll, dass du dich noch einmal zurück gemeldet hast.


    Ich denke auch, solange du noch zweifelst und jetzt so viele Umbrüche in deinem Leben bevorstehen, solltest du den Wunsch noch nach hinten schieben.


    Ich selbst habe auch ein paar größere depressive Episoden in meinem Leben gehabt und kämpfe auch täglich damit. Ich habe meinen ersten Hund kurze Zeit nach so einer Episode angeschafft, ohne irgendjemanden nach der Meinung dazu zu fragen. Ich wusste, dass mir ein Hund helfen würde. Ich hatte vorher immer Sitterhunde, einen Familienhund zuhause usw. und konnte das gut einschätzen. Und es war zum Glück auch so wie erwartet für mich. Mein Hund hat mir geholfen, eine Routine zu entwickeln und ich habe mich immer gut um ihn gekümmert. Es war mir immer wichtig, dass seine Bedürfnisse gestillt sind, auch wenn es mir mal nicht so gut ging. Wenn er dann versorgt war, lag ich danach vielleicht mal ewig lange mit ihm auf der Couch herum und hing meinen Gedanken nach, aber das hat ihm ja auch nicht geschadet.


    Ich würde mich freuen, wenn du uns hier auf dem Laufenden halten würdest, wenn dann doch bei dir ein Hund einziehen sollte.

  • Ich weiß, dass ist immer super, wenn einem jemand von Außen "kluge" Ratschläge gibt. Aber wenn du tatsächlich noch nie in einer Klinik warst, wäre das vielleicht mal der richtige Ansatz, um stabiler zu werden und vielleicht eine passende Medikation zu finden. Ich kenne ganz viele, denen das wirklich geholfen hat.

    Ohne übergriffig zu werden - ich habe mir auch sofort gedacht das dir Medikamente evtl helfen könnten. Es muss ja nicht sofort eine Klinik sein. Aber Medikamente können einiges leichter machen.

  • Mercure566

    Da steht ja erstmal viel an bei Dir.

    Wenn Du den Umzug hinter Dir hast und näher bei Deiner Familie wohnst, kannst Du die Situation ja nochmal ganz neu bewerten.

    Und mit Deiner Familie sprechen, inwieweit sie Dir zur Seite stehen könnten diesbzgl..

    Vielleicht könntest Du auch ihren Hund mal zu Dir nehmen und quasi ein Wochenende testen, wie Du klarkommst.


    Nochmals alles Gute!

  • Alles Gute für den Umzug und Deinen Weg :smile: .


    Ich würde Dir auch raten, einen Reha- bzw. Klinikaufenthalt nicht per se auszuschließen. Unabhängig von etwaiger Medikation: An einigen Themen kann man am Erfolgreichsten arbeiten, wenn man weg aus dem Alltag und den vielen, vielen kleinen und großen fest verankerten Gewohnheiten ist, die eine Depression am Laufen halten :smile:. Genau auch für die Frage, wie man sich dazu bringt, seinen Tag zu strukturieren, wenn der Antrieb gerade völlig fehlt.


    Da ist die Idee „Hund“ an sich auch gar nicht schlecht, aber halt sehr, sehr risikobehaftet, wenn Du es alleine stemmen wolltest.

  • Also ich habe wirklich schwere Depressionen (und leider auch noch diverse andere psychische Erkrankungen) und meine Hunde sind mein Lebenselexier. Ohne Hunde wär ich nicht mehr am Leben. ICH kann die Hunde auch in den schwersten psychischen Krisen versorgen, wenn das bei mir selbst schon ganz lange nicht mehr geht.


    Das Gleiche trifft bei mir zu.
    Schwerste Depressionen seit meiner Kindheit und noch jede Menge anderer Einschränkungen.

    Ohne Louie hätte ich schon "Schluss gemacht".
    Er ist mein Herz, mein Leben, für ihn würde ich Alles geben.
    Der Kleine braucht mich - Tag für Tag und ich bin für ihn da - IMMER!

    Aber ich habe bei diversen Klinikaufenthalten (vor Louie) auch Menschen kennen gelernt, die ihre Tiere in schweren Phasen komplett vernachlässigt haben.
    Im Extremfall ist der Hund verhungert.
    Es gibt Beides und noch jede Menge Abstufungen dazwischen.


    Ohne Dich zu kennen, kann man da nichts raten.

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