Moin zusammen! Seit 2 Tagen wohnt ein 8 Wochen alter Border-Collie-Rüde bei mir, der tagsüber recht aufgeschlossen seine neue Situation erkundet, aber mich in einem bestimmten Punkt (den vermutlich jeder Welpenbesitzer in gewissem Maße kennt) Bauchschmerzen bereitet.
Aktuell läuft es mehr oder weniger so, dass er um die 30 Minuten wach und aktiv ist. In dieser Zeit beobachtet er mich bei alltäglichen Dingen im Haushalt, ich spiele mit ihm (Zergel, aber auch erste Leckerli-Versuche für "Sitz" und das Anlegen seines Geschirrs (das klappt zwar bereits, könnte aber besser flutschen). Danach kommt es meist zu 1,5 - 2 Stunden Schlaf/Dösen, in denen ich bewusst versuche, ruhig zu sein (Buch lesen, gaaaanz leise TV, ...). Heute waren wir zum ersten Mal vor der Tür (bisher nur im Garten fürs Geschäft - das klappt prima!) und ich war stolz wie Bolle, dass er das so souverän gemeistert hat. Er folgte, schnupperte viel, wurde zu nichts gedrängt. Er soll ja im eigenen Tempo lernen. Nach Schleckmattenbelohnung und langem Schlaf drehte er gegen Abend auf und wurde sehr aggressiv (das war er auch gestern schon). Das geht so weit, dass er in Hände, Füße und Zehen beißt (und auch sonst alles, wirklich alles, was meine Wohnung zu bieten hat, sowie an seinen Extremitäten).
Umlenken des Beißens an Gegenständen versuche ich mit Tauschgeschäft (Zergel, Kong) mit mäßigem Erfolg. Auch das Beißen an sich selbst quittiere ich mit einem "Nein". Ich weiß, er kennt das Wort nicht, aber die Tonlage sowie das direkte Anbieten eines Kong als Alternative sollten doch genügen?
Das Beißen in Hände und Füße ist allerdings ein wirklich schmerzhaftes Thema, bei dem ich überfordert bin. Ja, er ist ein Welpe, ja, er soll Welpe sein dürfen. Aber Er rennt mir hinterher und scheint dabei mit wirklicher Aggressivität vorzugehen. Auch hier hatte ich es bisher eher mit verbaler Kommunikation (aufschreien/jaulen, weggehen, etc) versucht, aber er folgte immer und biss weiter. Meine Züchterin riet mit (nach Übersendung eines Videos eines dieser Vorfälle), ihm deutlich zu machen, dass das nicht okay ist. Das kann durch Gestik/Mimik passieren, aber auch ein überraschendes (schmerzloses) Zwicken in die Seite oder gar Knurren könnte helfen, ggf. einfach mal "umlaufen" (natürlich nicht treten!!!). Er hat dieses Verhalten beim Züchter nie gezeigt, und anerzogen habe ich es ihm in 2 Tagen vermutlich auch nicht. Nunja, das erste (Zwicken) hat einmal funktioniert (danach war er gaaanz still und schlief danach direkt ein), das Knurren wurde aber eher wie ein Anfeuern verstanden.
Habt ihr einen Rat, wie ich mit der Situation umgehen soll? Ich bin echt überfragt. Ich glaube, dass ich da einen tollen Welpen habe, bin nur unsicher, wie ich mich richtig verhalten sollte. Bekommt er zu viel/wenig Aufmerksamkeit? Spiele ich zu viel/wenig mit ihm, sodass ihm langweilig ist, oder im Gegenteil, er reizüberflutet ist?
Ich freue mich auf eure ehrlichen Antworten. Bitte haltet euch nicht zurück mit euer Einschätzung, ich bin für jeden Tip dankbar!