Fragen, die man sich sonst nicht zu stellen traut - Teil 21

  • Wenn ich die falsche nehme, fang ich dann von vorn an? Oder wird Alma das schnell verstehen?

    Kauf halt beide und teste, auf welchen Ton Alma direkt angeflitzt kommt.

    Die andere Pfeife kannst du dann aufbewahren und weißt somit immer, welcher Ton es NICHT ist beim nächsten Hund verwenden.

  • Hab doch nichts anderes gesagt?


    Außer, dass es bei Ärzten eben so ist, dass sie im Zweifel in der Lage sein müssen nachzuweisen, dass sie den Termin nicht anderweitig nutzen konnten. Und das ist bei Ärzten eher doch sehr selten.

    Ich musste mal kurzfristig einen Termin bei meiner Psychologin absagen, wegen eines Magen-Darm Infektes. Die hatte mir die ausgefallene Stunde in Rechnung gestellt. Da war ich richtig wütend drüber. Anschließend hatte ich wirklich jeden Termin wahrgenommen, auch mit übelster Erkältung. Den Streß mit ärztlichem Attest wollte ich mir nicht nochmal antun. Dabei kannte sie mich schon länger und hätte wissen müssen, dass ich nicht wegen einer Lappalie oder keine Lust kurzfristig Absage.

    Aber warum wird man dann wütend? Im Termingeschäft, ohne Laufkundschaft bist du auf genau dieses Geld angewiesen. Bei einer Ausfallgebühr geht es nicht um Strafe oder darum, jemandem eine rein zu würgen, es geht darum, den finanziellen Schaden so klein wie möglich zu halten.

  • Hab doch nichts anderes gesagt?


    Außer, dass es bei Ärzten eben so ist, dass sie im Zweifel in der Lage sein müssen nachzuweisen, dass sie den Termin nicht anderweitig nutzen konnten. Und das ist bei Ärzten eher doch sehr selten.

    Ich musste mal kurzfristig einen Termin bei meiner Psychologin absagen, wegen eines Magen-Darm Infektes. Die hatte mir die ausgefallene Stunde in Rechnung gestellt. Da war ich richtig wütend drüber. Anschließend hatte ich wirklich jeden Termin wahrgenommen, auch mit übelster Erkältung. Den Streß mit ärztlichem Attest wollte ich mir nicht nochmal antun. Dabei kannte sie mich schon länger und hätte wissen müssen, dass ich nicht wegen einer Lappalie oder keine Lust kurzfristig Absage.

    Bei Psycholog*inne kann ich es ehrlicherweise sogar verstehen. Eine ausgefallene Stunde kostet da richtig Geld und kann in der Regel nicht kurzfristig nachbesetzt werden. Außerdem ist die Ausfallquote bei Psycholog*innen sehr hoch. Wenn die jedem Patienten 100€ (so round about für eine Sitzung) schenken würden, würde sich das heftig aufsummieren.


    Ärzt*innen haben aber meistens volle Wartezimmer und können die frei gewordene Zeit nutzen. Eine Berechnung einer Ausfallpauschale wäre dann ein doppelter Verdienst. Und das ist nicht erlaubt. Der/die Ärzt*in würde dann mehr verdienen, als ohne Ausfall. Ist ohnehin in Zeiten der Fallpauschalen die Frage, ob er an einem Besuch überhaupt was verdient hätte.


    Das ist bei Arztpraxen einfach nochmal ein spezielles Thema.



    Abgesehen davon finde ich es aber an sich total richtig, dass die Gewerbetreibenden Ausfallgebühren berechnen. Ob nun Psycholog*innen, Hundefriseur*innen oder Gärtner*innen. Am Ende sind das auch Privatleute, die von ihrem Geschäft leben müssen. Warum sollte mir meine Friseurin, meine Fußpflegerin oder mein Hundefriseur derartig viel Geld schenken?

    Bei kurzfristigen Absagen könnte man ja noch schauen, ob man jemanden anrufen kann, der den Termin will. Aber wenn jemand einfach nicht kommt, bleibt die Möglichkeit nicht.

  • Wütend wurde ich, weil ich wirklich zu krank war um hinzugehen, sie mir nicht glaubte und ich deswegen nochmal extra zum Arzt gehen musste um da noch mehr Leute anzustecken. Ich hatte da bis zu dem Zeitpunkt schon seit mindestens einem halben Jahr wöchentlich einen Termin, meine Psychologin kannte mich besser als jeder andere Mensch in meinem Umfeld, da war ich tatsächlich wütend dass sie mir zutraute sie so anzulügen.

  • ber warum wird man dann wütend? Im Termingeschäft, ohne Laufkundschaft bist du auf genau dieses Geld angewiesen. Bei einer Ausfallgebühr geht es nicht um Strafe oder darum, jemandem eine rein zu würgen, es geht darum, den finanziellen Schaden so klein wie möglich zu halten.

    Ich kann nur von mir sprechen: Natürlich ist es absolut legitim, auch von Stammkunden eine Ausfallgebühr einzuheben. Ich sehe als Stammkundin über z. B. Wartezeiten, Terminkollisionen, falsche Rechnungen, kurzfristige Terminabsagen und -verschiebungen hinweg, ohne grantig zu werden, den Betrieb schlecht zu bewerten oder nie wieder hinzugehen. Im Gegenzug erhoffe ich mir, wenn mir einmal ein „Fehler“ unterläuft, dass mir da auch entgegengekommen wird. Ich erwarte es nicht, aber ich hoffe schon darauf. Und je nach Situation würde ich mir tatsächlich auch einen anderen Betrieb suchen.


    Das habe ich auch bereits gemacht. Mein Freund hatte einen akuten medizinischen Notfall, das kollidierte mit einem Termin von mir bei einem Stammkundenbetrieb. Ich habe abgesagt, der Termin wurde mir - weil Absage zu kurzfristig - in Rechnung gestellt. Sowohl mein Freund als auch ich waren dort schon lange Stammkunden, wir beide sind nie wieder hingegangen. Nicht, weil wir dachten, uns als Stammkunden stünde eine kostenlose Absage zu, aber uns hat es menschlich einfach sehr enttäuscht. Ja, wir sind keine Freunde, aber dennoch. Einen Betrieb, der nur sein Geld sieht, aber nicht (mehr) den Kunden/Menschen dahinter, möchte ich persönlich mit meinem Geld einfach nicht unterstützen.

  • Einen Betrieb, der nur sein Geld sieht, aber nicht (mehr) den Kunden/Menschen dahinter, möchte ich persönlich mit meinem Geld einfach nicht unterstützen.

    Aber gerade kleine Betriebe sind doch darauf angewiesen. Das ist keine Geldgier, das ist im Zweifel eine Sache von "morgen noch Essen auf dem Tisch haben".

  • Wütend wurde ich, weil ich wirklich zu krank war um hinzugehen, sie mir nicht glaubte und ich deswegen nochmal extra zum Arzt gehen musste um da noch mehr Leute anzustecken. Ich hatte da bis zu dem Zeitpunkt schon seit mindestens einem halben Jahr wöchentlich einen Termin, meine Psychologin kannte mich besser als jeder andere Mensch in meinem Umfeld, da war ich tatsächlich wütend dass sie mir zutraute sie so anzulügen.

    Das ist natürlich was anderes und hat ja grundsätzlich erstmal nichts mit der Ausfallrechnung an sich zu tun. Da kann ich es dann tatsächlich auch verstehen.



    Einen Betrieb, der nur sein Geld sieht, aber nicht (mehr) den Kunden/Menschen dahinter, möchte ich persönlich mit meinem Geld einfach nicht unterstützen.

    Aber gerade kleine Betriebe sind doch darauf angewiesen. Das ist keine Geldgier, das ist im Zweifel eine Sache von "morgen noch Essen auf dem Tisch haben".

    Zumal es je nach Betrieb und System auch noch mega umständlich sein kann "da mal ausnahmsweise eine kleine Ausnahme" zu machen - das heißt man hat nicht nur den Geldausfall sondern auch noch zusätzlich einen extra Heckmeck bei der Abrechnung.

    Und ein Betrieb hat nunmal meistens mehr als einen Stammkunden und irgendwann summiert sich das schon sehr ordentlich, wie FrauZerb ja auch schon geschrieben hat.


    Bei therapeutischen Berufen ist es zB eigentlich auch Gang und Gebe da eine ausgefallene und nicht mehr besetzbare Therapie in Rechnung zu stellen (in "meiner" Praxis - Logopädie - sogar nur anteilig). Am Anfang gab's auch einen "Freischuss" für zuverlässige Patienten (sind ja im Prinzip Stammkunden, manche kommen ja über Jahre in die Logo), aber das summiert sich auch und ist bei uns zB ebenfalls ein zusätzlicher Extraaufwand obendrauf, weil man das umständlich im System einbuchen muss. Und dann wird von so einigen dann einfach auch noch rumdiskutiert: "aber letztes Mal gings doch auch und eigentlich wars ja wirklich nicht meine Schuld etc"

    Letzten Endes muss jetzt einfach jeder blechen. Da fallen dann halt auch die "lieben" Patienten drunter. Das wird einmal zu Beginn gesagt (gut, hier gibts natürlich auch noch einen offiziellen Vertrag der unterschrieben werden muss), aber das zählt halt auch bei unverschuldetem Fehlen wie Krankheit, Stau und ähnliches.


    Fuchshexchen falls du dich mehr absichern willst, könntest du auch überlegen, einen kleinen Vertrag für Ausfallersatz zu erstellen, den jeder beim ersten Termin unterschreiben muss (oder halt Stammkunden dann ab Tag x). Begründen ließe sich das ja einfach und ehrlich mit "inzwischen hat sich das so gehäuft, dass das wirklich substanzielle Geldeinbusen sind". Dann wärst du vertraglich gesehen auf der sicheren Seite und eigentlich kann dir dann auch keiner mehr doof kommen.

    Erstkunden, die den ersten Termin sausen lassen würden dann logischerweise noch nicht drunter fallen, aber das dürfte tatsächlich ne sehr geringe Anzahl an Leuten sein und ob man so jemanden wirklich längerfristig als Kunden möchte ist eh fraglich...

  • Für mich ist es eine Frage der Erwartungen: Sucht man ein rein sachliches Kunde-Dienstleister-Verhältnis, oder erwartet man von einer langfristigen guten Geschäftsbeziehung mehr an zwischenmenschlicher Beziehung in Richtung Loyalität?


    Selbstverständlich ist es sachlich völlig korrekt, eine zuvor kommunizierte Ausfallgebühr ungeachtet der Umstände des Ausfalls auch zu berechnen. Es ist aber sachlich betrachtet genau so legitim, wenn ein Kunde sich daraufhin entschließt, die Dienstleistung nicht mehr in Anspruch zu nehmen, völlig ungeachtet seiner Gründe dafür. Wünscht man sich von seinen (guten) Kunden Loyalität, ist man selbst nicht mehr auf der rein sachlichen Ebene. Dann wäre zu gucken, was man zu investieren bereit ist, um diese Loyalität zu sichern. Da bewegt man sich dann im Bereich Kulanz.


    Mein Mann ist Therapeut, ich verstehe daher den Sinn einer Ausfallgebühr und würde sie ohne einen kleinsten Hauch von Diskussion zahlen. Ungeachtet der Umstände. Für mich wäre aber dann klar, dass es sich um ein „reines“ Kunde-Dienstleistungsverhältnis handelt und ich würde mich nicht zur Loyalität verpflichtet fühlen. Ob ich die Leistung dann weiter in Anspruch nähme, käme dann auf die Umstände an.

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