Hund anschaffen - ja oder nein? Zwergpudel für meine Lebenssituation geeignet?

  • Hallo miteinander,


    seit Wochen spiele ich mit dem Gedanken, einen Hund in unser Zuhause aufzunehmen. Idealerweise soll es ein Welpe sein (ich habe starke Bedenken, ein Tier aus dem Tierheim zu holen).


    Vorzugsweise soll es ein Zwergpudel sein, weil er uns insgesamt sehr gut gefällt und er, glaube ich, ganz gut zu uns passen würde.


    Allerdings habe ich so meine Bedenken, ob wir es zeitlich schaffen werden, dem Hund gerecht zu werden.


    Wir arbeiten beide Vollzeit (meine Partnerin ist zurzeit ganztägig unterwegs, das dürfte ich sich aber in wenigen Monaten ändern, weil dann auch Home-Office-Möglichkeiten bestünden). Ich selbst arbeite als Lehrer und wäre maximal 1-2 Tage in der Woche ca. 8 Stunden o. 9 Stunden unterwegs, ansonsten bin ich i.d.R. nach 4-6 Stunden zuhause (muss allerdings sehr häufig und sehr lange am Schreibtisch verbringen, teilweise mit Online-Konferenzen oder anderen (freiwilligen) Aufgaben (z.B. Gremienarbeit), was auch häufig online, aber sehr lange dauert (mit anderen Kollegen aus meiner Arbeitsgruppe).


    Was ich im Stande wäre zu leisten, wäre, dass ich vor der Schule ca. 30 Minuten Gassi gehen könnte (reicht das für eine erste Runde morgens? Evtl. könnte ich auch länger). Direkt nachdem ich zuhause bin, kann ich mir (eigentlich immer) ca. 30 bis 60 Minuten Zeit nehmen, um mich mit dem Hund zu beschäftigen und auch entsprechend eine Runde zu drehen. Abends könnte ich dann evtl. auch noch eine kleine bis mittlere Runde drehen (manchmal bin ich aber auch sehr im Stress und arbeite eigentlich immer bis spät abends). Am späten Abend wäre dann noch eine kleine Pipi-Runde obligatorisch. Ich habe im Grunde deshalb Bedenken, weil ich an manchen Tagen halt gute 8-9 Stunden unterwegs bin (was mache ich an diesen Tagen, wenn niemand zuhause ist, der mittags oder am frühen Nachmittag mit diesem Hund Gassi gehen kann?) oder auch halt in stressigen Phasen (z.B. Abiturphase, wo ich zeitlich stark eingespannt bin und wirklich sehr viel korrigieren muss) Hinzu kommt, dass häufig auch unerwartete Sachen aufkommen (irgend eine Mehrarbeit, die nicht absehbar war) oder auch häufig Konferenzen o.Ä. im Nachmittagsbereich.


    Was gut ist, wir haben einen kleinen Garten und auch unsere Wohngegend ist im Grünen.


    Vor dem Hintergrund meiner Lebenssituation: Ist es eurer Auffassung nach vorstellbar, einen kleinen Vierbeiner anzuschaffen und ihm gerecht zu werden? Falls ja, wäre unter den Umständen ein kleiner Zwergpudel die richtige Rasse? Oder gäbe es eine Alternative? (Familienplanung wird übrigens wahrscheinlich auch irgendwann in den nächsten 1-2 Jahren stattfinden).


    Zusatzfrage: Zum täglichen Auslauf finde ich unterschiedliche Angaben. Manche schreiben, dass ein täglicher Auslauf von ca. 30 Minuten (in Summe!) für einen Zwergpudel vollkommen ausreichend ist. Andere schreiben, man muss ca. 4 Mal rausgehen (davon 2 längere Strecken, vlt. ca. 45 Min bis 60 Min + 2 kleinere Strecken á 10 Minuten oder so). Wie finde ich jetzt raus, was ausreichend ist? (Mir ist klar, dass die Welpenzeit anders ablaufen wird, weshalb ich hierfür einen geeigneten Zeitpunt auswählen würde, wo ich vlt. am Stück 4-5 Wochen frei bzw. Zeit hätte, ihn einzugewöhnen an den normalen Alltag).


    Könnt ihr mir zudem sagen, wie viel Zeit der Hund noch in Anspruch nehmen wird fürs Spielen und Tricks lernen etc.? Ich kann echt nicht versprechen, ob ich jeden Tag mehr als 2 Stunden insg. für den kleinen hätte. Ich meine, er kann gerne neben mir am Schreibtisch hocken, und ich lenke mich hin und wieder mit ihm ab. Reicht das?


    Was würdet ihr sagen, sind zudem die größten "Entbehrungen" bzw. "Einschränkungen" im Alltag für die nächsten 10-15 Jahre? Man muss ja im Grunde 3-4 Mal am Tag Zeit für Gassi gehen + Beschäftigung haben. Ich kann echt nicht versprechen bzw. mir nicht vorstellen, dass ich das 365 Tage im Jahr leisten kann.



    Ich würde mich sehr freuen, wenn sich erfahrene Hundehalter zu Wort melden könnten. Danke euch vielmals im Voraus! Liebe Grüße

  • Huhu,


    ich bin selbst Lehrerin und behaupte einfach mal, dass es in diesem Beruf in der Regel möglich sein sollte, einem Hund gerecht zu werden.


    Wie du sagst, kannst du dir deine Arbeit ja teilweise selbst einteilen und da ist es meiner Erfahrung nach definitiv möglich, sich Freiräume zu schaffen.


    Für Tage an denen der Hund länger als 6 Stunden alleine bleiben müsste, solltet ihr euch aber doch etwas überlegen. Acht bis neun Stunden regelmäßig (auch wenn es nur einmal pro Woche ist) finde ich definitiv zu lang. Hier gibt es aber sicher Lösungsmöglichkeiten. Hundesitter, Hundepension, etc.


  • Braucht man dafür Gründe? Gibt es bessere oder schlechtere Gründe? Wer entscheidet über die Abstufung?

    Nein, es gibt nicht bessere oder schlechtere Gründe. Es ging eher in die Richtung, warum einen Hund, also was stelle ich mir vor, was wünsche ich mir, was möchte ich mit ihm machen...

    Weil dann könnte man ja überlegen, wie sich diese Vorstellung am besten mit dem Alltag kombinieren lässt.

  • Braucht man dafür Gründe? Gibt es bessere oder schlechtere Gründe? Wer entscheidet über die Abstufung?

    Nein, es gibt nicht bessere oder schlechtere Gründe. Es ging eher in die Richtung, warum einen Hund, also was stelle ich mir vor, was wünsche ich mir, was möchte ich mit ihm machen...

    Weil dann könnte man ja überlegen, wie sich diese Vorstellung am besten mit dem Alltag kombinieren lässt.

    Ah ok, na das ist was Anderes.

  • Die Arbeitszeiten zu Hause sind nicht das Problem, das kann der Hund ja lernen, sich da ruhig zu verhalten. Du sprichst jetzt fast nur von deinen Zeiten, Ist denn deinen Freundin nicht zu Hause, wenn du z.B. mal weg bist? Ansonsten finde ich es auch zu viel Zeit, die der Hund alleine belebt muss. Aber wenn deine Freundin Homeoffice machen kann, dann passt das ja wieder. Dass du ein paar Wochen Anfange zu Hause bist ist gut, allerdings kann ein Welpe auch noch nicht nach 4-5- Wochen (also wenn er so 14 Wochen alt ist) mehrere Stunden alleine bleiben. Das dauert unter Umständen mehrere Monate, manchmal klappt es nie so richtig. Ein Plan B und C wär also immer hilfreich.

    Wie oft man mit dem Hund später Gassi geht und sich beschäftigt hängt von der Wohnsituation und auch vom Hund ab. Wenn ihr einen Garten habt und sich der Hund da lösen kann, dann braucht ihr ja nicht viermal am Tag mit ihm gehen, lieber ein kurze runde morgens und dann noch eine lange von 1,5 Stunden z. B. Ansonsten kostet ein Hund halt auch noch Zeit zwischendurch, Fellpflege, die beim Pudel ja doch mal länger dauert, oder eben Kosten verursacht, ein bisschen Beschäftigung neben dem Spazieren, Füttern, Tierarzt eventuell Hundeschule. Natürlich kann es auch es auch mal ruhigere Tage geben, aber alles in Allem kostet ein Hund schon Zeit. Wieviel Umstellung das bedeutet ist nicht pauschal zu beantworten, je nachdem wie euer Leben halt so aussieht, auch in Hinblick auf Urlaub und co.

  • Also, ein Zwergpudel macht so ziemlich alles mit. Aber: das sind kluge Gesellen, die wollen beschäftigt werden, sehr agil, brauchen Bewegung. Also mit 30 Minuten am Tag, dann kannste glech aufhören, überhaupt nachzudenken. ;-) Klar müssen die nicht täglich 7 Stunden wandern gehen. Aber mit dreimal am Tag ne Runde um den Block verkümmern die halt komplett, und tanzen dann Herrchen und Frauchen entsprechend auf der Nase rum.

    Mir tut sowas in der Seele weh, wenn ich Zwergpudel sehe, wie die mit m Oppa zweimal am Tag ne kleien Runde drehen, dun sonst nicht gefördert werden - weil ich aus Erfahrung weiß, was die zu eisten imstande sind (meine ist geprüfter Rettungshund!).

    Wie gesagt, die brauchen keine 24/7 Bespaßung. Aber sie haben wahnsinnig Spaß daran, zusammen was zu machen, und verstehen Neues sehr schnell. Wenn mal ne Woche nix gemacht wird, gehen sie sicher nicht die Wände hoch. Aber generell gar nix machen, nur "nebenbei" laufen, damit wer nen Hund hat, würde ich jetzt nicht unbedingt raten. Weil da werden BEIDE Seiten nicht glücklich mit.....


    Zum Zeitaufwand: Du schreibst ja schon selbst, daß Du zweifelst, ob Ihr das hinbekommen könnt. Es KANN funktionieren. Ich hab auch nen Vollzeitjob und habe 3 Hunde. Aber: ich hab 4 tage die Woche homeoffice, am 5. Tag nehme ich sie ins Büro mit. Sie sind also kaum noch alleine. War früher anders: Ich war Vollzeit weg, aber die Tochter ab mittags nach der Schule daheim. ABER: die Freizeit war halt dann 100% nur mit Hund. nix "mit Freunden treffen" ohne Hund, oder mal ins Kino o.ä. - die Zeit hat dann halt echt dem Hund gehört. Der Urlaub ausschließlich dem Hund - wandern & Co. Seid Ihr dazu bereit? Und wenn dann noch Kind geplant ist - ich weiß nciht, ich weiß nicht...... Als frischgebackene Mama ist man oft froh, wenn das Kind mal 5 Minuten schläft. Und Du kannst drauf Wetten: das ist genau der Zeitpunkt, zu dem dem Welpenjunghund dann einfällt, er muß mal Pipi.....

    Sind beide gleichermaßen begeistert von der Idee, was mit dem Hund zu unternehmen? Die Arbeit sollte halt auch nicht an EINEM hängenbleiben. Anfangs nachts Gassi, bis der Hund stubenrein ist. Am nächsten Morgen um 8 wartet aber die Arbeit möglicherweise. Wer übernimmt Hundeschule? Was passiert, wenn der Hudn noch nicht alleinbleiben kann, einer ist aber geschäftich unterwegs, wührend der Andre grad kein Homeoffice machen kann? Also braucht man Betreuungsmöglichkeiten, die zuverlässig sind (also nicht die Freundin, die heute sagt, ab und an würde sie schon.... Weil wenn man die braucht, muß sie grad Großeinakuf machen oder sonstwas....).


    Ich bin ehrlich: ich bezweifele, ob der Zeitpunkt gerade ideal ist. Würde auch warten, bis ich konkret weiß, wie der künftige Plan aussieht, wie oft die Partnerin dann Homeoffice machen kann etc.

  • Also generell ist es halt so: Wenn man einen Hund hat, sollte man gewillt sein, sich auf seine Bedürfnisse einzustellen. Diese können sich im Laufe des Hundelebens (auch mal schlagartig) ändern. Zum Einen, weil man mit dem Hund (gerade wenn man ihn als Welpen holt) seine unterschiedlichen Lebensphasen durchlebt. Welpe, Junghund, später dann Senior. Zum Anderen weil das Leben eben auch mal unverhoffte Wendungen bringt.

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