Zusammenführung gescheitert? Wie vorgehen?

  • Guten Abend und ein großes Dankeschön für die Freischaltung.


    Ich habe es bereits erwähnt. Ich habe drei Hunde, drei Deutsche Schäferhunde. Zwei Rüden und eine Hündin. Wir sind ein tolles Team und es gibt keine größeren Baustellen.


    Nun habe ich vor 9 Monaten einen Mann kennengelernt, der ebenfalls zwei Hunde hat. Einen Beagle und einen Foxhound. Die Hunde kennen sich auch bereits und draußen klappt es ganz toll. Sie können zusammen an der Leine und in den Freilauf.


    Das Problem liegt am Zusammensein im Haus. Es funktioniert einfach nicht.


    Wir wollen zusammenziehen. Also ich werde zu ihm ins Haus ziehen und meine Wohnung aufgeben. Leider ist seine Große dagegen. Der Beagle hat da kein Thema und meine Hunde würden sich auch damit abfinden. Aber Jackie kommt damit gar nicht zurecht.


    Anfangs wirkte es so als würde es klappen. Wir sind es langsam angegangen, immer einen Hund nach dem anderen und nicht gleich alle drei auf einmal. Mit dem einen Rüden und der Hündin hatte Jackie kein Thema. Aber beim letzten hat es gekracht. Jackie und mein Rüde sind aneinander geraten. Zum Glück habe ich es bemerkt, bevor es eskaliert ist. Man konnte es an jeder Faser von Jackie erkennen.


    Seit dem klappt es einfach gar nicht mehr zwischen den Beiden. Mein Rüde steht gut im Gehorsam und es wäre darüber machbar, aber Jackie pfeift meinem Partner etwas. Sie würde keine Sekunde verschwenden und meinem Rüden sofort an die Gurgel gehen.


    Natürlich könnten wir mit Türschutzgittern und getrennten Räumen arbeiten. Aber das fänden wir beide nervig und überhaupt nimmt mein Partner das alles nicht ganz so ernst.


    Meiner Erfahrung nach ist es schwierig, wenn es mal gekracht hat. Aber wie sind eure Erfahrungen? Hat hier jemand Erfahrungen gemacht, dass es später doch harmonisch ablief?


    Wie würdet ihr vorgehen? Mein Partner will es erzwingen, aber ich will es durchdenken, bevor wir es noch schlimmer machen.


    Mein Trainer ist informiert, aber hat aktuell keine Kapazitäten. Ich warte also auf den Termin mit ihm.


    Danke euch schon einmal und liebe Grüße

  • Hat hier jemand Erfahrungen gemacht, dass es später doch harmonisch ablief?

    Nicht wenn esso selektiv auf einen einzigen Hund bezogen war und gleich vom ersten Treffen ohne eindeutig ausmachbaren Grund losging.

    Wenn es einen klaren Auslöser gibt, kann man oftmals dran arbeiten. Bei einem generellen "dich mag ich einfach nicht" ist es ein anderes Thema.


    Gan besonders wenn eine der Parteien so zum Thema steht:

    überhaupt nimmt mein Partner das alles nicht ganz so ernst.

    da ist es im Grunde zum Scheitern verurteilt, wenn da nicht alle konsequent dahinterstehen.

  • Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass es je funktionieren wird ohne dauerhaftes Management. Das wiederum könnte auch nur funktionieren, wenn beiden der Ernst der Lage bewusst wäre und immer immer ein Auge drauf haben, trennen usw.


    Zumindest klingt es so wie du es beschreibst ja ernst gemeint von der Hündin aus

  • Ohne die Situation live zu erleben ist natürlich jeder "Rat" von außen mit Vorsicht zu genießen. Ich habe eine Hündin gehabt, die andere Hunde zwar unbedingt um sich haben wollte, aber nur, solange alle anderen sich ihr bedingungslos untergeordnet haben - sonst gab's Attacke. Mit Geduld haben wir das hinbekommen ... aber:


    Ich bin wie Dein Bekannter/Freund/zukünftiger-einstweiliger-Lebensabschnittsbegleitmensch. Ich nehme sehr oft Dinge nicht so ernst wie andere (vor allem nicht wie andere Betroffene) und mir wird das, zu Recht, manchmal vorgeworfen, weil ich mit diesem Verhalten Lösungen sogar im Weg stehe(n kann).

    Daher kann ich mit aus Erfahrung erlangter Sicherheit sagen: Such Dir einen besseren Mann. Nein, Quatsch, habe ich das wirklich geschrieben? Ignorier mich!

    Nochmal im Ernst: Daher kann ich mit aus Erfahrung erlangter Sicherheit sagen: Die Hündin hat gelernt, dass ihr Mensch nicht zuverlässig ist und Situationen "nicht ernst nimmt", also übernimmt sie die Verantwortung, so, wie sie das eben sieht. Und wenn sie der Meinung ist, dass Blut fließen muss, fragt sie nicht erst "ihren Menschen", sondern handelt.


    Ist das Problem so richtig erfasst von mir? Wenn ja: Ich finde es ziemlich eindeutig, wie da der Ansatz lauten müsste ... Und zweites "wenn ja": Wenn der Mann nicht mitspielt, wird das höchst anstrengend. Es mag immer noch klappen, aber es wird schwierig. Wir hatten einen Schäferhund, der mit einer Position "ganz unten am Ende" total zufrieden war. Er hatte sich ohnehin für meine Frau als seinen Menschen entschieden und solange er mit ihr zusammen sein konnte, war er rundum bei sich. Die anderen Hunde konnte er komplett ignorieren und meine "Giftspritze"-Hündin ist bei ihm komplett aufgelaufen. Er hat sie einfach 120% ignoriert - und sie ihn dann schließlich auch. Die konnten sogar zusammen auf einer Decke pennen, Rücken an Rücken, ohne sich anzuschauen. Aber das ... gab es nicht über Nacht oder binnen ein paar Wochen ...


    Marc Albrecht

  • Natürlich könnten wir mit Türschutzgittern und getrennten Räumen arbeiten. Aber das fänden wir beide nervig und überhaupt nimmt mein Partner das alles nicht ganz so ernst.


    Meiner Erfahrung nach ist es schwierig, wenn es mal gekracht hat. Aber wie sind eure Erfahrungen? Hat hier jemand Erfahrungen gemacht, dass es später doch harmonisch ablief?


    Wie würdet ihr vorgehen? Mein Partner will es erzwingen, aber ich will es durchdenken, bevor wir es noch schlimmer machen.

    Ich zupfe mir den Teil raus weil
    - ich hätte NULL vertrauen zu jemandem der das nicht todernst nimmt. Weisst wie schnell mal so ein Türchen nicht richtig geschlossen wird?


    Erzwingen lässt sich kaum was, man kann das deckeln - muss man aber dann permanent und immer und das ist wie mit dem Türchen. Ist schnell was passiert.


    Meine persönliche Erfahrung mit solchen Problemen:
    Oberflächlich harmonisch kann das werden, wenn alle Beteiligten das wirklich ernst nehmen und am selben Strang in die selbe Richtung ziehen, die Hunde niemals zusammen ohne Aufsicht sind und es seriöse Anleitung gibt für die Hunde.

    Aber ob das mal wirklich zuverlässig klappen wird, ohne dass man ein Auge drauf haben muss - das bezweifle ich.

  • Die Hunde kennen sich auch bereits und draußen klappt es ganz toll. Sie können zusammen an der Leine und in den Freilauf.

    Und wenn ihr das wieder aufnehmt und vor allem steigert? Längere Gassigänge, gemeinsame Pausen (Picknick, dann draußen irgendwo in eine Gastro oder so) - wenn das weiter gut klappt gemeinsam in ein fremdes Haus, gemeinsamer Urlaub...

  • Wie habt ihr denn die Hunde in die Wohnung gebracht?

    Oft klappt das ja nicht, wenn plötzlich ein fremder Hund in der Wohnung steht aber es klappt, wenn man mit allen gemeinsam reingeht.

    Dann wäre noch die Frage: klappt es in Räumen, die der Hündin fremd sind? Denn zusammen in eine neue Wohnung ziehen, die noch keinem „gehört“, wäre ja auch noch eine Möglichkeit. Vielleicht könnt ihr das mal bei hundelosen Freunden austesten.


    Dazu muss ich sagen: ich habe keine direkte Erfahrung mit dem Thema, nur was man halt so mitbekommt im Laufe der Zeit von Bekannten oder Freunden oder aus dem Forum.

  • Das Thema ist halt die Zuverlässigkeit.


    Wenn nicht alle am gleichen Strang ziehen, kann es wirklich heftig enden.

    Und ich frage mich wie entspannt das Leben im Hause dann ist, wenn man sich nicht aufeinander verlassen kann, oder mit allem rechnen muss.


    Da würde ich lieber getrennte Wohnungen behalten und das Ganze langsam angehen. Über Monate, Ja vielleicht Jahre.

    Dafür entspannt und gesund.

  • Auch wenn alle an einem Strang ziehen gibt es keine Garantie dass man nicht doch vielleicht selbst den Fehler macht.

    In unserem Fall ging es darum Katze und Jagdhund zu trennen.

    Ein Jahr lang ging's mehr oder weniger gut, jedenfalls ohne Verletzte. Angespannte Situation mit jeder Menge zwischenmenschlichen Konfliktpotential. Ich hab immer gemahnt und gemeckert, wenn doch wieder eine Tür offen stand, die _eigentlich_ doch zu sein sollte...

    Der entscheidende und letzte Fehler ist dann tatsächlich mir selbst passiert.

    Ein furchtbares Gefühl.

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