Stress in der Nacht

  • Hallo zusammen,

    wir haben ein Problem und ich komme nicht weiter.

    Mein Beauceron ist 7 Jahre, unkastrierter Rüde.

    Seit ca. drei Jahren nervt er nachts durch unruhiges rumlaufen, vor dem Bett stehen, rumfiepen.

    Ich hab alles mögliche durchdacht und seit ein paar Wochen endlich den Auslöser gefunden.

    Meinen Lebensgefährten :flushed_face:

    Wir wohnen zusammen (seit vier Jahren) und teilen natürlich auch Bett und Schlafzimmer. Hunde schlafen alle schon immer mit im Schlafzimmer.

    Wenn mein LG nicht da ist oder im Arbeitszimmer schläft, auch wenn ich auswärts schlafe mit den Hunden, gibt der Beauceron Ruhe. Wenn es sein muss auch Mal zehn Stunden am Stück. Kein rumlaufen, fiepen, vor dem Bett stehen. Herrlicher, ruhiger Tiefschlaf.

    Wenn ich ihn jetzt aus dem Schlafzimmer in den Flur verbanne, ist das einmal schwierig, weil wir eigentlich immer mit offener Tür schlafen, ist die Tür zu, jammert er davor.

    Nerven liegen bei allen Beteiligten so langsam blank und ich hätte einfach gerne eine schnelle Lösung. :loudly_crying_face:

    Ich hab für das Verhalten keine Erklärung, mein LG hat eigentlich einen ruhigen Schlaf, knirscht zwar mit den Zähnen, aber trägt mittlerweile eine Schiene.

    • Neu

    Hi


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    • Welch spannende Beobachtung! Ich finde es absolut nicht selbstverständlich, dass Du in der Ursachenfindung schon so weit gekommen bist, das ist wirklich toll und spricht sehr für Dich.


      Wir können hier alle noch viel weniger gut beurteilen, was da in Deinem Hund vor sich geht, aber einige Vermutungen können wir natürlich anstellen. Kannst Du noch etwas Konkreter werden? Kannst Du genau festlegen, wann das Verhalten begonnen hat? Kannst Du eine Ursache feststellen? (Ein Streit, eine Krankheit, ein nächtliches Ereignis - oder auch eines am Vortag...) Wann und wodurch hört der Hund damit wieder auf? Wie häufig und zu welchem Zeitpunkt (oder welchen Zeitpunkten) in der Nacht kommt das Verhalten vor? Was genau tut er? An welcher Seite des Bettes steht er? Wohin begibt er sich (nicht)? Sucht er Kontakt oder vermeidet er diesen?


      Als erstes würde ich Dir gerne raten, ein genaues Tagebuch zu führen und darin so detailliert wir möglich festzuhalten, was genau geschieht. Wenn Du und Dein Partner damit einverstanden sind, würde ich - wäre es mein Hund - sogar eine Kamera laufen lassen um festzustellen, was da vor sich geht. Das kann sehr hilfreich sein um herauszufinden, wie sich der Hund im Raum positioniert, wie und wann er fiept, wen er dabei anschaut (oder nicht), etc.


      Ich habe noch nie erlebt, dass derartig auffällige Verhaltensweisen einfach 'aus dem Nichts' oder einer Laune heraus entstehen. Der Hund scheint ja auch einen gewissen Leidensdruck zu erleben. Ihn also einfach auszusperren scheint mir nicht zielführend. Ich kann mir mehrere möglichen Szenarien vorstellen (aber natürlich sind noch viele Ursachen mehr möglich): der Auslöser könnte ein einziges Ereignis gewesen sein, dass den Hund so nachhaltig geprägt hat, dass er aus der Angst oder Antizipation heraus, das Ereignis könne sich wiederholen, eine Art repetitive Verhaltensweise entwickelt hat. Möglich, dass der Auslöser gar nicht mehr vorhanden ist, der Hund aber ein Verhaltensmuster daraus abgeleitet hat. Zweitens könnte ein immer wiederkehrender Auslöser die Ursache sein. Ausserdem würde ich gesundheitliche Aspekte nicht ausser Acht lassen. Auch wenn es im Moment danach klingt, als ob der Hund eher eine Verhaltensauffälligkeit entwickelt hätte, so würde ich dennoch ein gesundheitliches Problem (möglicherweise beim Partner oder dem Hund) nicht ausschliessen. Ist der Hund einmal von Kopf bis Fuss untersucht worden?

      Lass uns doch gerne wissen, wie sich die Situation weiterentwickelt.

    • Vielen Dank für deine ausführliche Antwort.

      Am Anfang, als wir in unser Haus eingezogen sind, war noch alles ok. Auch vorher in der anderen Wohnung.

      Am Anfang dachte ich eher an läufige Hündin oder eben etwas gesundheitliches. Habe soweit über Urin, Blutbild abklären lassen was möglich war. Bin immer aufgestanden, habe ihn rausgelassen oder neues Wasser hingestellt. Mittlerweile schicke ich ihn einfach nur noch genervt wieder auf seinen Platz. Da liegt er dann und fiept vor sich hin. Wenn ich ihn rauslasse ist mal Ruhe, nach zwei bis drei Stunden geht es aber meist wieder los.

      Meist fängt er so gegen zwei Uhr an, dann wieder zwischen vier und fünf. Aber ich schau nur manchmal auf die Uhr.

      Er hält sich immer auf der Seite meines Partners auf, zu mir kommt er gar nicht. Wenn er sich bewegt oder Mal die Hand aus dem Bett hängt, steht der Hund sofort daneben.

      Sein Schlafplatz ist eigentlich ein Korb neben dem Bett, manchmal schläft er auch im Schrank oder auf dem Boden.

      Wenn ich alleine bin, passiert nichts davon.

      Die anderen zwei Hunde schlafen die Nacht durch.

      Mann und Beauceron verstehen sich gut, aber Bezugsperson Nr. 1 bin ich.

    • Ohne dich beunruhigen zu wollen...

      Aber hat sich dein Lebensgefährte schon einmal gesundheitlich gründlich durchchecken lassen?

      Hunde bekommen solche Baustellen ja viel viel früher mit.

    • Kannst du mit Gitter den Hund vielleicht so abgrenzen, dass er nicht auf die Bettseite deines Partners laufen kann? Vielleicht hilft das schon was und er muss nicht ausgesperrt werden. Ich kann mir vorstellen, dass das sehr belastend für euch alle ist.

    • Ich würde ich auch mal eine Kamera laufen lassen, um ggf zu schauen was vor sich geht. Zeigt er das Verhalten auch, wenn nur er mit deinem Partner im Schlafzimmer schläft ohne dich? Zeigt er das Verhalten auch, wenn ihr zb alle im Wohnzimmer pennt?

      Würde das alles mal durch testen.

      Kennt er eine Box? Auch da würde ich mal testen, ob er das Verhalten dann auch zeigt, wenn er gar nicht hinlaufen kann.

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