Ein Hund! Aber welcher?

  • Also ich bin ja eigentlich ein Fan von Hunden vom Züchter. Aber hier bei Horst könnte ich mir super gut einen älteren, bereits gefestigten Hund aus dem Guten Tierschutz vorstellen, einen, dessen Charakter und Verhalten einschätzbar ist und bereits eingeschätzt worden ist. Begleitet durch ein Training für die alltäglichen Anforderungen. Einen Schnauzer würde ich nicht empfehlen, ebenso keinen Terrier, auch keinen gemäßigten.

  • Der Hund soll ja auch wenn möglich mit ins Büro, da würde ich schon eine Rasse nehmen die Fremde Menschen nicht ganz blöd findet und wenig Wachtrieb hat, also keinen Schnauzer.

    Spitze kenn ich nicht viele, wie ist das denn da mit dem Bellen im Büro?

    So ein CKCS wäre echt perfekt, wenn die nicht so krank gezüchtet wären 😭


    Wie sieht’s mit dem Australian Terrier aus? Könnte der passen?

  • Wir haben ein Hundeauslaufgebiet und Hundestrand in 15min. Öffi/Fahrraddistanz.

    Wenn du diese Orte aufsuchen möchtest, brauchst du auf jeden Fall einen Hund, der Artgenossen neutral bis freundlich gegenübersteht, also was möglichst Sozialverträgliches. Es gibt Rassen, die eher dafür bekannt sind, andere Hunde im Erwachsenenalter schnell doof zu finden, leicht auf Provokationen aufzuspringen, die zum Mobben/Kontrollverhalten ggü. anderen Hunden neigen usw.

    Ich gehöre auch zu der eher entspannten Sorte Hundehalter, bin auch gerne mal in weitläufigen Hundefreilaufgebieten unterwegs und war vorletzten Sommer einige Male an durchaus gut besuchten Hundestränden. Allerdings kann ich meine Hunde auch gut einschätzen, habe im Normalfall keine Scheu, in blöden Situationen für sie einzutreten und dazwischenzugehen wenn nötig, und kann sowohl die Körpersprache meiner als auch fremder Hunde idR gut lesen. Auch wenn die meisten Fremdhunde freundlich sind, sollte man immer im Hinterkopf behalten, dass Hundebegegnungen nicht selten auch stressig für unsere Vierbeiner sein können, und nicht erwarten, dass man zur Hundewiese marschiert und dann macht der Hund einfach "sein Ding" und man kann abschalten. Nein, gerade in Situationen, wo mehrere Hunde aufeinandertreffen, sollte man die Aufmerksamkeit zu 100% beim Hund haben, um bei Mobbing, Kontrollverhalten, Provokationen sofort eingreifen zu können.

    Damit möchte ich dir so etwas nicht madig machen - ich renne liebend gerne mit den Hunden durch die einsame Pampa, kenne aber auch ein paar städtischer gelegene schöne Naherholungsgebiete, wo ich gerne mit meinen Hunden unterwegs bin und wo wir viele, überwiegend auch sehr nette und unspektakuläre Begegnungen haben. Aber man muss halt immer im Hinterkopf behalten, dass nicht jeder Hund so viel Fremdkontakt schätzt und letztlich kann man da auch über die Rasse allein nicht alles "steuern", denn macht ein Hund mal schlechte Erfahrungen, kann dies auch dazu führen, dass er eben doch keinen Bock mehr auf Hundefreilaufgebiet-Gewusel hat.

    aber wenn ich es richtig verstehe ist aggressives Verhalten Erziehungssache im Gegensatz zu Indifferenz?

    Vorsicht, ganz so einfach ist es nicht. Die Genetik spielt bei hündischem Verhalten eine durchaus beachtliche Rolle. Aggression ist zunächst mal kein "Problem", sondern gehört einfach zum Repertoire hündischen Verhaltens dazu und ist in jedem Hund "angelegt". Es gibt aber Rassen, die aufgrund ihres ursprünglichen Verwendungszwecks (z.B. als Jagdhund in der Meute) und der Selektion auf ein möglichst freundliches, umgängliches Wesen (wie es z.B. bei Begleithunden wie dem Havaneser der Fall ist) gezüchtet worden sind, während andere Rassen aufgrund Verwendungszwecks und gewünschter Eigenschaften Artgenossenunverträglichkeiten im Erwachsenenalter häufiger vorkommen - das wäre z.B. beim American Staffordshire Terrier der Fall.

    Hat da jemand vielleicht ein paar Links parat über Hundesport wie sowas im Alltag abseits von Pokalen und Trophäen aussieht?

    Hmm, Links habe ich keine, aber mit meinen Hunden gehe ich seit Jahren regelmäßig zu Sport- und Beschäftigungskursen in Hundeschulen und Vereinen. Warum? Weil es ihnen gut tut, mental gefordert zu werden, sie machen dadurch einen sehr wachen, interessierten Eindruck, haben Erfolgserlebnisse und lernen dazu. Ich finde es schön, wenn Hunde auch mal ihre grauen Zellen anstrengen dürfen. Ich als Mensch langweile mich ja auch, wenn jeder Tag genau gleich ist und ich nie eine Herausforderung bewältigen darf.

    Es gibt z.B. auf YouTube ganz gute Videos, wo Hundesportarten und Beschäftigungsmöglichkeiten vorgestellt werden.


    Hab jetzt doch mal kurz geschaut - vielleicht geben dir so kurze Videos mal einen halbwegs guten Eindruck von Hundesbeschäftigung - sind alles Sachen, die ich mit meinen Hunden auch mache oder gemacht habe:


    Hoopers Agility:

    Rally Obedience:

    Dog Dance/Tricksen:

    Nasenarbeit:

    - Havaneser: Kann ich mir leider gar nicht vorstellen, für mich Inbegriff für schlechte Erziehung (Tut mir leid für die Wohlerzogenen!) Vielleicht hab ich ja mal die Gelegenheit einen entspannten zu treffen!

    Schade, ich kenne einige superentspannte, sehr umgängliche Havaneser und fände die für eure Art der Hundehaltung eigentlich so ziemlich optimal.




    Ich glaube, ein bereits erwachsener Hund aus dem Tierschutz könnte für euch eine gute Wahl sien.

  • Bei Mittelgroß mit gemäßigten Charakter fällt mir spontan der Tibet Terrier (ist ein Hütehund der seit jeher eher auf Begleiteigenschaften gezüchtet wird, auch wenn der Name Terrier impliziert) und der Shapendoes ein. Beides nette, sensible Hunde die weder extremen Jagdtrieb, noch Wachtrieb haben. Sie finden fremde eher unnötig, sind da aber nett. Sie ignorieren halt einfach. =)


    Wenn ein eigener Kopf gewünscht ist, Zwergschnauzer oder Wheaten. Obwohl bei beidem dann der Besuch beim Friseur eingeplant werden müssten.


    Ansonsten evtl Elo? Dazu kann ich wenig sagen, kenne nur einen. Da soll es aber einen geben der kleiner ist, so um die 40cm.

  • Besser als tinybutmighty hätte man es nicht formulieren können :thumbs_up: Vor allem in Sache Aggressivität solltest du dir noch mehr Hintergrundinfos zulegen und dich näher damit befassen.


    Wegen Wachtrieb will ich als Besitzerin eines wachenden Hundes noch was dazu sagen. Die Sache ist die, dass Hunde seit vielen Tausend Jahren selektiert (grob gesagt als jagende, wachende, hütende Hunde) und seit ein paar Hundert Jahren auf bestimmte Eigeschaften und Einsatzgebiete aktiv gezüchtet werden (und somit die verschiedensten Rassen hervorgebracht). Für manche dieser Einsatzgebiete gibt es Ersatzbeschäftigungen. Welche und wie genau würde jetzt zu weit führen. Man denke an Dummytraining für den ehemals als reinen Jagdhund gezüchteten Retriever.


    Für den Wachtrieb gibt es keine Ersatzbeschäftigung. Ein Hund mit Wachtrieb MUSS wachen, das ist sein Lebensziel, seine genetisch tief verwurzelte Passion. Wachen ist nicht gleich kläffen! Kläffen ist falsche oder Nicht-Erziehung. Wachen ist eine sehr konzentriert und sauber ausgeführte Arbeit. Spitze haben Wachtrieb, auch die kleinen (moderat). Wenn dir der Spitz gefällt, dann kaufst du ihn quasi wie gesehen, sprich inkl. Wachtrieb. Es ist deine Aufgabe, den Hund zu lenken und ihm zu zeigen, was Sache ist.


    So, das war die Predigt zum Abend. Ist mir einfach wichtig, im Sinne der wachenden Rassen, die so oft verkannt und missinterpretiert werden.

  • Schade, dass du bereits so abgeneigt ggü Havaneser und Co bist, musste auch sofort daran denken v.a. wegen der Fahrradgeschichte... Da fallen alle größeren / schwereren Rassen ja sowieso schon raus zwecks Anhänger.

    Beweis doch den Leuten lieber das Gegenteil, dass kleine Hunde sehr wohl gut erzogen sein können 😊


    Ansonsten, wenn es größer sein soll fiel mir ebenfalls der Kromfohrländer ein. Rein von dem was ich bisher kennenlernen durfte, sympathische Hunde. Leider doch recht exotisch und bei der Inzuchtproblematik muss man aufpassen.


    Wie hier bereits geschrieben wurde, ist es wirklich ein Jammer dass man den CKCS nicht mehr empfehlen kann... So wundervollen Charaktere.

  • Bei Tibet Terriern gibts leider viele anstrengende Gesellen und ich kenne da überdurchschnittlich viele unglückliche Halter. Im Grunde hatte man entweder vorher einen Havaneser und wollte sowas in größer und war damit völlig unzufrieden oder man holte sich im Anschluss den Havaneser und war viel glücklicher.


    Also sicher ist ein Tibet Terrier im Vergleich zu vielen, vielen andere Rassen kein schwieriger Hund. Aber die sind nicht per se so angenehme Begleithunde, wie man das vielleicht denken mag.

  • Es gibt noch den Elo, eine relativ neue und wild zusammengemixte "Rasse" - man könnte ihn auch Designermix nennen. Die gibt es in zwei? Größen und zwei Fellvarianten, allgemein ist die Rasse optisch nicht einheitlich, da mehr Wert auf Wesen und Gesundheit gelegt wurde als auf die äussere Erscheinung.

    Fiel mir gerade ein, weil wir heute das Elo-Mädel aus dem Nachbardorf getroffen haben - so ein freundlicher, lustiger, offener Hund. Sie ist die kleinere Variante und sieht eigentlich aus wie ein langhaariger Terriermix, ist aber wirklich ein toller Hund. Hat was um die 10kg und ist nicht ganz kniehoch.

    Ich könnte mir vorstellen, daß so ein Hundchen gut passt - zumindest die Kleine macht alles mit, läuft auch am Rad und macht mehrstündige Wanderungen mit. Ansonsten betüddelt sie liebevoll den pflegebedürftigen Onkel, der Teil des Haushaltes ist und kommt an anstrengenden Tagen auch mit 2 kleinen Pippirunden aus.......

  • Es gibt noch den Elo, eine relativ neue und wild zusammengemixte "Rasse" - man könnte ihn auch Designermix nennen. Die gibt es in zwei? Größen und zwei Fellvarianten, allgemein ist die Rasse optisch nicht einheitlich, da mehr Wert auf Wesen und Gesundheit gelegt wurde als auf die äussere Erscheinung.

    Fiel mir gerade ein, weil wir heute das Elo-Mädel aus dem Nachbardorf getroffen haben - so ein freundlicher, lustiger, offener Hund. Sie ist die kleinere Variante und sieht eigentlich aus wie ein langhaariger Terriermix, ist aber wirklich ein toller Hund. Hat was um die 10kg und ist nicht ganz kniehoch.

    Ich könnte mir vorstellen, daß so ein Hundchen gut passt - zumindest die Kleine macht alles mit, läuft auch am Rad und macht mehrstündige Wanderungen mit. Ansonsten betüddelt sie liebevoll den pflegebedürftigen Onkel, der Teil des Haushaltes ist und kommt an anstrengenden Tagen auch mit 2 kleinen Pippirunden aus.......

    Die sind (meiner Meinung nach) von den Eigenschaften her noch sehr unausgewogen. Ist eben (noch) keine Rasse, sondern ein Trademark. Ich hab's zb bewusst nicht genannt weil die TE ja generell schon bedenken hat, dass eine bestimmte Rasse nicht immer mit einem bestimmten Verhalten einhergehen muss (Stichwort individueller Charakter). Bei einem Elo ist das somit eigentlich überhaupt nicht mehr gegeben.

  • Eine Freundin hat nun den zweiten Elo.

    Der erste war mega entspannt und unkompliziert, hatte aber Epilepsie.

    Der zweite hat sehr viel Energie, Jagdtrieb wie nix gutes und ist ein eher unsicherer Hund.


    Die Zuchtbasis wurde wohl zu eng angelegt, sodass nicht genug genetische Variabilitöt vorhanden ist. Gibt wohl auch noch den „Elo Hund“ oder so, wo das besser sein soll…müsste man sich nochmal vernünftig einlesen. Aber alles in allem kann man nicht wirklich sagen, was man bekommt beim Elo, weil die halt noch nicht durchgerückter sind…

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