Beiträge von Kamille

    Ich suche tatsächlich, was du Wonder2009 in deinem letzten Satz beschreibst. Also, wenn meine Riesin eine Nachfolge braucht… einen Zwerg mit harschem, trimmbaren Fell, mit allen Eigenschaften des Riesen, aber in klein. Sportlich, eigen, zugewandt, treu, mit eigener Meinung. Gerne pfeffersalz. Wenn jemand einen Züchter in D kennt: bitte melden!

    Also erstmal ist das ein gutes Zeichen, dass er knurrt, wenn ihm etwas nicht gefällt. Dann braucht er er nicht zu beißen, sondern gibt eine Warnung an euch und ihr könnt euer Verhalten dementsprechend ausrichten. Körpersprachlich hat es vorher eventuell schon andere Anzeichen gegeben, also schult eure Wahrnehmung, damit er nicht immer stärkere Geschütze auffahren muss, um seinen individuellen Distanzbereich zu schützen. Dass ein Hund an Körperpflegemaßnahmen oder ähnliche Dinge (Zeckenziehen etc.) gewöhnt werden muss, steht auf einem anderen Blatt, aber solche Dinge sollte eure Tochter nicht durchführen (müssen).

    Ich möchte noch etwas zum Alter schreiben: 10 Monate heißt Pubertät. Das ist für den Hund eine herausfordernde Zeit, helft ihm da durch!

    Und ich möchte noch etwas zur Rasse sagen: Ein Terrier ist kein Schoßhund, kein Berner Sennenhund aus der Kindheit oder sonst was, sondern ein richtiger Terrier. Der diskutiert, wird auch mal wütend, will was (seiner Meinung nach) Sinnvolles tun und er möchte respektiert werden. Wenn er sich schlafen legen möchte, um richtig auszuruhen, hat er sicherlich dafür einen ungestörten Liegeplatz. Da gehört er dann auch hin und nicht auf den Schoß.

    Ich würde immer vom Worst Case ausgehen: also, dass sich die Hunde in einem von mir unerwünschten Verhalten verstärken. Und dann würde ich mich fragen: kann und will ich das händeln?

    An sogenannten „Baustellen“ würde ich separat arbeiten, gern auch mit Unterstützung anderer geeigneter Hunde. Aber ein Experiment mit einem unbekannten Hund, der sich ja auch erstmal in eure Gemeinschaft einfinden muss… Never.

    Der Hund soll ein ungestilltes Bedürfnis, das du in dir trägst, erfüllen. Die Sehnsucht, wirklich geliebt zu werden. Das ist eine unfassbare schwere Last und eine unlösbare und unfaire Aufgabe für deinen Hund. Du musst das loslassen, wenn du möchtest, dass die Kleine ein glückliches Leben führen kann.

    In zwei Monaten kann sich noch keine Bindung aufbauen - Zuneigung, Vertrauen... das alles braucht Zeit. Manchmal Monate, manchmal Jahre. Bis ich mit einem Hund richtig warm werde, dauert es so 1-2 Jahre.


    Noch etwas: Viele Hunde folgen einem Menschen gerne. Was braucht es von deiner Seite an Eigenschaften, damit das gelingen kann? Kompetenz, Ruhe, Übersicht, Wohlwollen.

    Mit deiner jetzigen Haltung schaust du nur auf dich - würdest du einem egoistischen Wesen folgen wollen, würdest du es lieben, wenn sich die Welt nur um es selbst dreht und eigentlich keine Offenheit und kein Raum für dich als Individuum mit all deinen Bedürfnissen vorhanden ist?


    Erziehe deinen Hund gut, macht was Schönes zusammen, versorge ihn, zeige ihm die Welt und begleite ihn durch das Leben, dann wird sich eine Beziehung von selbst entwickeln und auch eine wie auch immer geartete Bindung im besten Falle. Eventuell wird dein Hund deinen Freund immer näher stehen. Freu dich für die Beiden. Du bist du und hast Gutes verdient - gleichwohl: gib' dir die Liebe, die du brauchst, selbst. Der Chihuahua wird sich dir dann gerne anschließen. Irgendwann. Eifersucht hat hier keinen Platz und auch keine Bestechung, die du bereits als Erniedrigung empfindest. Viel Glück mit der Kleinen!

    Ich finde diese Anfrage über jemand anderen hinweg irgendwie seltsam. Rate deiner Bekannten, sich hier anzumelden, dann kann sie das tun. Oder gib ihr meinetwegen einen Trainertipp, wenn sie das möchte. Aber so diese Hilfslehrerschiene über drei Ecken, was soll das bringen?

    Man kann in einen Hund Aufregung hineinstreicheln oder Ruhe. Du möchtest wahrscheinlich eher Ruhe fördern, richtig?

    Also könntest du einmal ausprobieren, nach einem schönen Spaziergang oder einer Phase der Aktivität den Hund "abstreichen", Hände großflächig an beide Hundeseiten von vorne nach hinten ganz ruhig mit mittlerem Druck. Kein Kitzeln, kein Feini-Gepipse der Stimme, keine Fingerspitzen, nichtoben auf der Wirbelsäule, sondern nur deine Handflächen vom Brustkorb nach hinten. Ruhiger Atem von deiner Seite, nicht bedrohlich anstarren, so 3-4 Mal, laaaangsam. Und dann lässt du den Hund in Ruhe.

    Für meine Martha ist beispielsweise Streicheln bei der Arbeit KEIN Lob, sie mag es dann einfach nicht. Sie liegt gerne Kontakt (zu ihren Bedingungen). Wenn ich sie bewusst mit einer Berührung in die Entspannung führen möchte, brauche ich selbst ein geeignetes ruhiges Setting. Ungestört, nicht nebenbei, fokussiert, im hier und jetzt. Prüfe dich selbst, ob du das in diesen Augenblicken überhaupt anbieten kannst.

    Und manchmal - da hat man eben keinen "Kuschler" - dein Hund liebt dich trotzdem - also keine Sorge!

    Dein Hund leistet mit nicht einmal einem Jahr unheimlich viel: Er muss sich über lange Zeiträume selbst regulieren und das "zu Ruhe kommen" in der Schule ist keine Erholung, sondern ein echter Kraftakt. Er muss nicht nur noch sehr viel lernen, sondern auch noch erwachsen werden. Ich sage gerne: Ein Hund muss reifen dürfen. Wir unterstützen ihn dabei.

    Die Café-Besuche würde ich erstmal lassen, oder nur gezielt zu Übungszwecken (alle 2 Wochen beispielsweise für eine kurze Zeit, also nicht, wenn du da mit einer Freundin quatschen willst).

    Für mich sieht es aus, als ob dein Hund dir zeigt: Ich bin drüber, ich kann nicht mehr, ich weiß nicht mehr wohin mit mir. Man kann da natürlich "hart durchgreifen", das würde ich aber nicht anraten, im Gegenteil: Bevor er so aufdreht, aufhören, ab nach Hause, eventuell das Futter im Garten verstreuen. Feierabend. Du musst dich dem Lerntempo deines Hundes anpassen, nicht er deinem Ehrgeiz.

    Irgendwie finde ich die Erwartung an den Hund viel zu hoch, das kann er noch nicht in Perfektion leisten. Verbrenne ihn nicht.

    Ich bin jetzt mal ein bisschen hart. Ich würde da keine "Rettungsaktion" für drei Wochen starten mit Ab- und Anreise und Eingewöhnen bei dir und wieder Ab- und Anreise etc. (der Hund muss ja wieder zur Freundin, oder soll die Übergabe an der Autobahnraststätte stattfinden...?)

    Wenn deine Freundin schon eine Weile dran rumgedoktert hat und der Hund so wie von dir beschrieben leidet, dann muss er dort weg. Seid froh, dass sich die Orga drum kümmert, nach all den Jahren, und ihr da Ansprechpartner habt. Da hört man auch andere Dinge.

    Für deine Freundin heißt das: Ohren steif halten, den eigenen Stolz runterschlucken, die Scham aushalten, sich ein paar verbale heiße Ohrfeigen mit auf den den weiteren Weg ohne Hund aber dafür mit Kind abholen und durch. Ich persönlich würde es aus Sicht der Orga, einer neuen Pflegestelle oder einer Endstelle eine absolute Unverschämtheit finden, wenn sich da noch jemand einmischen wollen würde, der den Hund ja eigentlich loswerden möchte.

    Da Sky anscheinend noch so jung ist (geboren 2022, richtig?), würde ich trainieren und nicht mit dem (dauerhaft geplanten?) Mittel von Pfotensprays, Schuhen oder Aufklebern arbeiten.

    Mein persönlicher Weg wäre: Zur Sicherheit für den Süßen würde ich Schmutzfangmatten (gibt es auch als Meterware in unterschiedlichen Farben, kann man sich konfigurieren lassen, liegen fest und kosten nicht die Welt) auslegen.

    Und dann parallel quasi - wie Leinenführigkeit beispielsweise - die Übergänge üben. Halsband dran, kurze Leine. Vertrauen. Er darf schauen, fühlen, soll sich aber auch gerne an dir orientieren.

    Alles, was sein Gefühl dämpft, vergröbert, abschaltet. Wozu soll das gut sein? Zumal du eventuell auch außerhalb der Wohnung auf glatte Untergründe treffen kann.

    Bei einem kranken oder alten Hund ist der Einsatz von Hilfsmitteln sicherlich gut. Aber einem jungen Hund diese Sinneswahrnehmung zu nehmen, darüber hinaus eventuell Hefepilze zu fördern... Ich bin froh, wenn die Füße nicht eingepackt werden müssen.


    Also: Training! Mein Mittel der Wahl. Krallen und Behaarung unter den Pfoten sind okay, nehme ich an.