Ich habe mir relativ kurz vor dem Tod (der abzusehen war, aber ich wusste nicht, wie viele Wochen oder Monate uns noch bleiben) meiner Riesenschnauzerin Bertha die kleine Martha dazu geholt. Ebenfalls eine Riesenschnauzer-Hündin, pfeffersalz. Bei mir waren die Befürchtungen nicht, dass ich die beiden miteinander vergleiche, sondern, dass ich in ein tiefes Loch falle, wenn Bertha nicht mehr da ist. Also eine etwas andere Lage der Dinge. Und im Nachhinein war es die richtige Entscheidung.
Das ist jetzt 3 Jahre her. Manchmal, eher selten, vergleiche ich die beiden, aber eher mit dem liebenden, milden Blick - also so in etwa wie "Bertha hat erst spät im Leben eine Ratte gefangen, Martha bereits mit wenigen Monaten" oder "Bertha hat das Haus viel vehementer verteidigt, Martha ist eher die freundlichere Variante des Wachhundes" oder "Bertha hatte einen Magen wie ein Pferd, Martha ist da viel empfindlicher". Alles Vergleiche ohne Bedauern, ohne Wettbewerb der Hunde, ohne dunkle Gedanken des Verlustes.
Es sind Individuen mit Ähnlichkeiten, Unterschieden, Eigenheiten, Schrullen. Es liegt an uns selbst, wie wir das einordnen und bewerten.
Mein nächster Hund wird ein kleiner Hund werden, weil ich selbst älter werde und nicht mehr so viel Kraft und Energie haben werde, einen Riesenschnauzer gut über sein Leben hinweg zu begleiten.
Viel Glück!