Passt eine dieser Rassen in mein Leben?

  • Zum Thema holländischer Schäferhund hatte ich jetzt kurz hintereinander 2 prägende Erlebnisse


    1. Ausgebildeter Hundetrainer mit Gebrauchshundeerfahrung beisst sich gerade die Zähne an seinem Holländer aus. Sein Hund ist gerade in der "Ich regel was ich will mit meinen Zähnen" Phase.


    2. Bei Luccas Begleithundeprüfung. War ein Päärchen Gaststarter. Er mit Malinois, sie mit Herder. Ihr Hund musste mit 2 Leinen und 2 Halsbändern zum Hundeplatz geführt werden und wollte sich trotzdem einen Kleinhund krallen.

    (Es ist wohl überflüssig zu erwähnen, dass ich zu unserem Vorstand ging und klar und deutlich sagte: "Kommt DIESER Hund näher als 50m in die Nähe meines 38cm Hundes fahre ich auf der Stelle nach Hause und verzichte auf die Prüfung ")


    Ohne Witz jetzt. Tue dir sowas nicht an. Ich habe fast 25 Jahre Hundeerfahrung und würde es mir nicht zutrauen. Such dir was Nettes anfängertaugliches

  • Davon passt nichts . Grad Belgier , DSH und HH so gar nicht.

    Klar , irgendwer kennt immer irgendwen wo es gur geht / gut ging aber mit dem Anforderungsprofil würd ich eher Richtung Kurzhaar Collie , Dalmatiner, Islandhund gehen.

  • @Blizzard. Deine Liste liest sich ehrlich gesagt ein bisschen so, als ginge es Dir ausschließlich um die Optik. Ich kann zwar verstehen, dass man die Optik der von Dir genannten Hunderassen gut findet (die gefallen mir optisch auch alle sehr), aber vom Wesen her sind sie sehr sehr unterschiedlich. Kennst Du Hunde der genannten Rassen persönlich?


    Ich würde mal versuchen, da andersrum ranzugehen: was würdest Du einem Hund denn bieten? Das ist in etwa das, was auch StinaEinzelstueck erfragt hat:

    Wie viel Stunden am Tag wärst Du mit einem Hund draußen im Alltag? Und wo? Stadtpark oder einsame Natur?

    Hast Du Lust auf Hundesport (das bedeutet auch regelmäßige Trainings und Seminare nach Feierabend und am Wochenende)? Falls ja, worauf hättest Du Lust?

    Müsste ein Hund bei Dir alleine bleiben (während Du arbeitst, zum Fitnessstudio gehst o.ä.) oder wäre er 24/7 betreut?

    Bist Du viel unterwegs (mal ein Wochenende bei Freunden/den Eltern o.ä.) und wenn ja, wie reist Du?

    Würdest Du Deinen Hund gerne ableinen können und entspannt durch den Park spazieren während Du mit Freunden quatschst oder macht es Dir nichts aus, den Hund stets an der Leine zu behalten und zu 100% mit der Aufmerksamkeit beim Hund zu sein?

  • Ich kann eigentlich nur was über den WSS was sagen. Und auch nur was ich aus dem 2 Stündigen Gespräch mit der Züchterin letzte Woche mitgenommen habe.

    Auch weiße Schäferhunde sind Schäferhunde. Wenn auch nicht so Trübung wie ein Deutscher oder gar Belgier.

    Zur Nervenstärke hat sie nichts gesagt, aber die brauchen auch Arbeit und nicht nur Bewegung.

    Sie geht mit allen auf den Hundeplatz und dann darf man sich auch mal für 5 Tage eine Erkältung gönnen, aber viel länger und sie suchen sich ne Aufgabe.

    Ich weiß nicht ob dies nur ihre betroffen hat, aber sie sagte, die bleiben tendenziell nicht so gern allein, weil sie irrsinnig an ihrem Menschen hängen.

    Sie sind zwar nicht so Anti was andere Hunde betrifft wie DSH usw. aber sind trotzdem nicht everybodys darling auf der Hundewiese.

    Sie hat noch viel mehr gesagt, aber das waren so die großen Punkte, die mich von der Rasse angebracht haben.


    Generell finde ich auch, dass deine Anforderung an den Hund gar nicht zu den Rassen passen, die du genannt hast, auch wenn alle auf deiner Liste richtig schöne und faszinierende Hunde sind. Für mich persönlich alle ein paar Nummern zu groß.

  • Persönlich kann ich übrigens berichten, dass ich bei einer ähnlichen optischen Präferenz und folgenden Ansprüchen:

    • robuster Hund, der gerne lange draußen ist
    • freundlich zu Menschen und Hunden
    • kann alleine bleiben und fremdbetreut werden
    • kein regelmäßiger Hundeplatz o.ä. geplant

    beim Finnischen Lapphund gelandet bin und sehr happy bin.

  • Sind das Rassen die dir nur gefallen, oder die du ernsthaft in Betracht ziehst?


    Denn deine Anforderungen passen nicht mit den Rassen überein. Also mal so gar nicht und es sind auch alles Rassen die sehr gross sind, und sicher auch schwerer als 20-30kg werden :denker: Wenn wir mal nur bei den Äußerlichkeiten bleiben.


    Zu dem Rest haben und werden Andere noch genug sagen :bindafür:

  • Erfahrung als Halterin von zwei Malamuts, einem Huskymix und mit 3 Huskys (Showlinie) für etliche Jahre mehrmals die Woche als Hundesitter.


    Nein, glaub mir, das willst du nicht!


    Du willst einen Husky genau dann, wenn es kein Problem ist, dass kleine Hunde als Beute gejagt werden.


    Du willst einen Husky wenn du Nachbarn hast, die es lustig finden, dass Huskys unheimlich laut sind und tausende Geräusche von sich geben können.


    Du willst einen Husky, wenn du es toll findest, dass dein Hund so gar nicht kooperativ ist und er mehr oder weniger auf dich pfeift.


    Du willst einen Husky, wenn du es toll findest, dass du deinen Hund niemals ohne Leine laufen lassen kannst oder wenn es dir egal ist, dass er für Stunden ins Nachbardorf verschwindet.


    Du willst einen Husky, wenn dein Hund Katzen jagen soll oder du jemanden brauchst um Löcher zu graben (tiefe Löcher und davon viele) oder du deine Wohnung renovieren willst inkl. neuer Türen und einer neue Couch.


    Ja, alles worst case. Es gibt auch Huskys, die ganz gut im Alltag laufen. Beim richtigen Menschen, der genau weiss, was er tut und unter den richtigen Bedingungen. Trotzdem- oder genau deswegen - solltest du dich fragen, komme ich damit ohne Probleme klar, wenn mein Husky die Bandbreite seines Charakters voll ausschöpft!


    Zu den Gebrauchshunden werden sich noch viele, sehr kompetente Leute melden. Bitte hör auf sie, es wird dir viel Ärger und Kummer ersparen.

  • Ich glaube die aufgezählten Rassen dienen nur dazu, zu verdeutlichen auf welchen Typ Hund (Optik, nicht Charakter) sie abzielt...


    Bitte bitte geh nicht nur nach der Optik! Gut, dass du vorher hier nachfragst... Bitte nimmt die Tipps und Infos ernst.

  • Ich habe hier im Forum von den Gebrauchshundehaltern schon öfter gelesen, dass sie rasseinteressierten empfehlen, mal eine Weile (Wochen/Monate?) auf einschlägigen Hundeplätzen mitzuhelfen und diese Hunde live zu erleben. Wäre das nicht hier auch eine Idee? Ich kann mir diese Rassen zwar auch nicht in der geschilderten Lebenssituation bei einem Anfänger vorstellen, aber ich denke, dass es für einen Neuling besser zu verstehen ist, wenn man wirklich erlebt, wovon die rasseerfahrenen Menschen hier sprechen.

  • Ich bin ja nicht viel älter als du und wohne wahrscheinlich ähnlich ( keine sehr große Wohnung, mehr oder weniger städtisch).


    Ursprünglich wollte ich bspw ebenfalls einen Hund in dieser Gewichtsklasse haben, schlussendlich hab ich mich aus Vernunftsgründen kleiner entschieden ( unter 20 kg, knapp unter 50 cm).

    Und ich kann dir aus eigener Erfahrung sagen wie schwierig es schon mit einem kniehohen Hund ist, eine Wohnung zu finden. Für ganz viele Vermieter war das nämlich schon zu groß und obere Stockwerke kann man mit der Größe auch vergessen ( sofern kein Fahrstuhl vorhanden ist), denn es kann immer mal passieren dass man den Hund tragen können muss oder der Hund warum auch immer kaum bis keine Treppen laufen darf ( zB weil er ein Welpe/Junghund ist und noch wächst, sich verletzt hat, krank ist, eine Narkose hinter sich hatte, oä).

    Das schränkt schon wirklich enorm ein.


    Dann ist es so, dass es Eigenschaften gibt die sich einander ein bisschen gegenseitig ausschließen.

    Huskys bspw haben häufig viel Jagdtrieb. Wenn ein Hund viel Jagdtrieb hat, kann sich dieser prinzipiell auf alles beziehen was irgendwie jagdbar ist. Das bedeutet also nicht nur Wild, sondern das können bspw auch kleinere Hunde sein ( was schonmal hinderlich ist wenn es in deinem Freundeskreis viele Kleinhunde gibt).

    Ist ein Kann, kein Muss, aber man sollte sich dessen bewusst sein dass das richtig ins Auge gehen kann.


    Eine andere Eigenschaft bspw ist Wach-/Schutztrieb. Das ist KEIN "wenn mich ein böser Mensch bedroht beschützt mich der Hund" oder "der schlägt halt an".

    Der Hund entscheidet selber was aus seiner Perspektive doof/gruselig/unerwünscht ist und geht dann nach vorne ( sprich - er bellt, er knurrt, springt in die Leine und im Zweifel geht das für die entsprechende Person oder den entsprechenden Hund nicht gut aus). Das nicht weil er böse ist oä, sondern weil das genetisch in ihm drin steckt.

    Das bedeutet dass du im Grunde damit beschäftigt bist den Hund so zu führen dass er unauffällig mit läuft. Das bedeutet dann noch lange nicht dass dieser Hund Fremde gut findet, denn in der Regel differenzieren solche Hunde sehr zwischen fremd und zugehörig.

    Solche Hunde reagieren in der Regel auch sehr fein und kleinlich auf bspw Körpersprache ( sowohl deine als auch die fremder Personen). Das ist - in Kombination mit der Intelligenz und Schnelligkeit die bspw ein Schäferhund mit bringt nicht grade die beste Idee für einen Anfänger.

    Lange Rede kurzer Sinn :

    Wach-/Schutztrieb und offen + nett ggü Fremden ist eher Ausnahme als Regel. Das schließt sich gegenseitig so n bisschen aus.

    Und du bekommst das nicht aus dem Hund raus, sowas lässt sich nicht mit Erziehung umpolen, denn so ein Hund IST so.



    Ich hab mir selber einen Hund gekauft der sehr sehr wachsam ist, und glaub mir - das muss man wirklich wollen.



    An deiner Stelle macht es wirklich Sinn das nochmal zu überdenken.

    Ist die Größe wirklich eine gute Idee?

    Ist die Optik so wichtig?

    Sind andere Dinge nicht wichtiger?


    Bedenke auch :

    Sollte ein DSH oder Husky wirklich dein Traum sein, hat das noch Zeit. Du bist noch sehr jung, du hast alle Zeit der Welt um heraus zu finden ob das wirklich passt und bis dahin kannst du anderweitig Erfahrungen sammeln.

    Außerdem ist man wenn man allein wohnt ein bisschen drauf angewiesen dass jemand bei Bedarf den Hund betreuen kann.

    Das wird mit einem großen Hund schon schwer, und mit einem Hund der Fremden ggü misstrauisch ist fast unmöglich.


    Für Sport braucht man außerdem perse keine sportliche Rasse.

    Es reicht in der Regel aus dass der Hund gesund ist. Ein mittelgroßer Hund hat bspw im Schnitt von sich aus ein höheres Grundtempo als der Mensch, und ein Junghund darf bspw ohnehin noch nicht viel.

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