Unsere Junghunde... der alltägliche Wahnsinn Teil 12

  • Leine heißt immer sich zurücknehmen, sich dem Menschen zwangsweise anpassen. Völlig egal ob kleiner oder großer Hund, da habe ich noch keinen Unterschied festgestellt.

    Also es gibt schon einige Hunde, die so ein langsames Grundtempo haben, dass man nur wenig Arbeit in die Leinenführigkeit investieren muss. Das ist relativ größenunabhängig. Tatsächlich zählen meiner Erfahrung nach dazu so einige Ridgebacks.

    Ja natürlich. Davon habe ich sogar zwei. Einen der nicht an der Leine zieht, weil das ziept, mimimi und Eine deren Wohlfühltempo recht nah an Meinem ist. Das hat aber doch Nichts mit Leinenführigkeit zu tun. Entscheidend wird es, wenn Synapsenklappern dazukommt und dann wird es auch bei solchen Hunden knifflig.

  • Wir üben täglich an der Leinenführung.

    Das wäre für meins zu heftig, glaube ich. Ich übe das im Schnitt alle zwei bis drei Tage.

    Entspannung an der Leine ist tatsächlich ein Ziel, das ich mit Lilly gar nicht anstrebe. Leine heißt hier meistens umbautes Gebiet = einer von Lillys Angsttriggern und es kostet sie viel Konzentration, gegen den Fluchtimpuls anzugehen.

    Als ich anfing das zu lesen, dachte ich, Du hättest Dich verschrieben. Für mich wäre es gerade mit so einem Hund logische Konsequenz erst Recht an der Entspannung zu arbeiten. Das verwirrt mich jetzt.

  • Ich üb das immer die 500m an der Straße bis wir die Feldwege erreichen dann kommt die Schleppleine dran und sie kann sich Quasi frei bewegen. Interessant ist das meine Luthien perfekt an der Leine geht wenn ich mit Blue übe obwohl das vor Blue immer mal wieder Diskussionsstoff zwischen uns war.

    Auf dem Weg zurück wechsele ich die Leinen wider dann Läuft Blue die 500m immer recht gut an der Leine.

    Abby war Natur-Leinenführig und entspannt im Natur-Kopf, da musste ich eigentlich nichts üben. Abby ist einfach eine coole Socke vom Typ her.

  • flying-paws

    Hmh, wir arbeiten mit Lilly an Entspannung seit Tag 1. Und am Aufbau des Selbstbewusstseins. Gleichzeitig haben wir ihr geschützte Strukturen gebaut, in denen sie Sicherheit, Ruhe und Entspannung finden kann.

    Das funktioniert super, sie ist mittlerweile hier im vertrauten Umfeld zu 95% ein sicherer und entspannter Hund und genießt ihr Leben in vollen Zügen. Aber sie reagiert auf alles, mit Anspannung und Wachsamkeit, was nicht „Wohlfühl-Alltag“ ist. Sie hat nicht mehr den Impuls, irgendwie zu handeln, sondern überlässt die Entscheidung mir. Aber sie reagiert uns ist halt nicht entspannt.

    Wir haben 5 Minuten umbautes Gebiet, bis wir in den Wald oder aufs Feld kommen. Bzw. zurück nach Hause. Diese 5 Minuten ist sie an der Leine. Sie zieht da nicht mehr, wenn nicht zusätzlich noch ein Schreckimpuls kommt (aber auch danach kann ich sie an Leinenführigkeit erinnern). Doch sie ist nicht entspannt. Zwar nicht total angespannt oder verkrampft, aber die Grundspannung ist da.

    Ist ein wenig schwer zu erklären: Das berühmte Beispiel mit der Mülltonne am Straßenrand: Wir können da 500 Tage, an denen Müll entleert wird, daran vorbeilaufen: Sie wird diese Mülltonne, die nicht mehr in der Einfahrt, sondern am Straßenrand steht, als Fremdkörper wahrnehmen und sich anspannen. Sie wird nicht mehr in Panik verfallen, sondern das antrainierte Alternativverhalten wählen, hinter mir zu laufen (wenn sie an der Leine ist). Aber sie speichert nicht, dass das das gleiche Ding ist, das den Rest der Zeit halt 2 Meter weiter in der Hofeinfahrt steht.

    Und das gilt für jede einzelne Mülltonne die Straße hoch.

    Früher hätte jede einzelne dieser Mülltonnen sie in ihren Paniktunnel getrieben und für blindes Fluchtverhalten gesorgt. Da steckt schon viel Arbeit drinnen, dass das nicht mehr so ist. Aber den Schritt, Mülltonnen (wie gesagt, die jetzt mal als Beispiel) per se als „unbedenklich“ abzuspeichern, den kriegt sie nicht.

    In der Natur ist das anders, da fühlt sie sich safe. Da darf auch mal ein umgestürzter Baum sein, der am Vortag nicht da war. Wird zwar auch untersucht, aber da bleibt sie entspannt.

  • Es liest sich immer so, als wäre es einem nicht wichtig genug, dass der Hund gut an der Leine läuft. Ich habe jetzt den ersten Hund der mich diesbezüglich an meine Grenzen bringt.

    Meine Hunde waren bisher alle leinenführig, inklusive Pflegehunde. Mit mehr oder weniger viel Aufwand.

    Ich würde mich mal weit aus dem Fenster lehnen und sagen mir ist es sehr wichtig und ich bin sehr konsequent und habe ein gutes Timing.

    Ich kann aber nur bedingt beeinflussen was auf der Straße passiert, wenn ich Tür öffne. Und ausschließlich die perfekte sterile Trainingsumgebung schaffen funktioniert leider hier auch nicht.

    Also es spielen manchmal noch mehr Faktoren rein als der Wille und die Skills.

  • Also es spielen manchmal noch mehr Faktoren rein als der Wille und die Skills

    Natürlich.

    =)

    Leinenführigkeit ist individuell, weil da immer 2 Individuen und ein individuelles Umfeld dazu gehören.

    Genau deswegen gibt's ja x Möglichkeiten plus die x möglichen Induvalisierungen und Kombinationsmöglichkeiten.

    :ka:

  • Ich grätsche mal kurz dazwischen. :tropf:

    Ich meine jemand hatte hier im Thread mal ein Buch zum Thema Impulskontrolle/Frustrationstoleranz empfohlen. Ich weiß aber nicht mehr wer, oder welches Buch es war. Fühlt sich vielleicht jemand angesprochen? :hilfe:

  • die perfekte sterile Trainingsumgebung schaffen

    Huch. Ich gehe oft dahin, wo was los ist. |) Bei meiner vorigen Hündin hatte ich dann irgendwann den Effekt, dass die unter hoher Ablenkung besser an der Leine lief, als wenn nix los war. Das war schon etwas schräg.. :lol:

    Das was du beschreibst sind jederzeit fast sterile Bedingungen, die du den Hunden bieten kannst...durch Gartentage, graduelles konfrontieren mit Auslösern, gesteuerte Umgebung, nur aller zwei bis drei Tage üben. Deswegen war von sterilem Training! und nicht sterilem zukunftigem Alltag die Rede. Oder verlegst du die ersten Einheiten zur Leinenführigkeit direkt dorthin "wo was los ist"?


    Ist hier unmöglich. Trotzdem lernen viele Hund hier die Leinenführigkeit schnell. Anderen fällt es schwerer. Du würdest uns vermutlich eine Abgabe nahelegen. Ist auch eine Meinung

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