Unsere Junghunde... der alltägliche Wahnsinn Teil 12
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Murmelchen -
19. Dezember 2022 um 20:38 -
Geschlossen
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Ich bin neugierig. Wann hört für euch die Pubertät auf?
Kommt auf die Größe des Hundes an, große brauchen länger, kleine sind schneller "fertig"
Ich würde aber so von ca. 1-1,5 Jahren ausgehen, wobei der Wahnsinn mit der Pubertät sicher nicht abgeschlossen ist, denn jung und dumm bleiben sie sicher noch länger.
Also die Erklärung von Pubertät auf Junghund ändern, dann passt das schon.
Meiner Meinung nach muss ein Hund mit 15 Monaten bei weitem noch nicht perfekt sein, alles wissen und in sich ruhen, egal was mir ein Hundetrainer erzählt.
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Wann hört für euch die Pubertät auf?
Laut Definition endet die Pubertät beim Hund mit dem Eintritt der Geschlechtsreife, also mit ca. 1 Jahr, wobei der Zeitpunkt je nach Rasse variieren kann. Danach schließt sich nahtlos die Adoleszenz an, das Heranwachsen zum Adult. Aber wie die Phase nun korrekt heißt, ist ja auch eigentlich wurscht. Flegeljahre halt.

https://www.easy-dogs.net/pubertaet/
Bobby ist mit ca. 2,5 Jahren deutlich ernsthafter geworden. Jetzt mit fast 3,5 Jahren ist die Entwicklung zum erwachsenen Hund bei ihm abgeschlossen, würde ich sagen. Was jetzt immer noch nicht klappt, kann ich weder auf Pubertät noch auf Adoleszenz schieben.

Unsere größte Baustelle heißt Vertrauen. Und zwar das Vertrauen meinerseits, dass es läuft.
Dass die Basics sitzen - oder ich gut einschätzen kann, wann das Licht in seinem Oberstübchen zu flackern beginnt. Das kommt nämlich immer noch manchmal vor, Erwachsensein hin oder her. Aufregung ist in manchen Situationen einfach ein Thema, dann hilft auch kein Gehorsam mehr, dann muss ich ihn aktiv runterfahren und managen, bis er sich selbst wieder fängt. Aber wir kennen einander inzwischen sehr gut, sodass ich mich eigentlich mal entspannen könnte in puncto Freilauf. Für einen Kontrolletti wie mich sehr schwer. 
Aktuell sind wir im Campingurlaub in Dänemark und es ist wie immer entspannt. Pudel im Wind.

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Ich bin neugierig. Wann hört für euch die Pubertät auf?
Ich glaube auch, das man das nicht generell beantworten kann. Die einen früher, die anderen später, genauso wie bei unseren Kindern.
In dem Alter können sie logischerweise noch nicht alles, genauso wie Menschen mit 16,17,18 noch lange nicht mit dem Lernen fertig sind.
Schröder ist jetzt 19 Monate. Für mich ein junger Hund mit noch jede Menge Ameisen im Hirn. Er wird schon ernsthafter, kann Kommandos korrekt umsetzen und ich weiß inzwischen wo ich ihm vertrauen kann und wo nicht. Der Rest festigt sich im Zuge dessen, das er ganz erwachsen wird. Dann kommt es auch ganz darauf an, was für uns wichtig ist. Was für unser Zusammenleben unwichtig ist, trainiere ich nicht und sorge dann dafür das der Hund gesichert ist, wenn es doch wider Erwarten mal zu so einer Situation kommen sollte.
Aber alles was nicht funktioniert immer auf die Pubertät zu schieben ist nicht so mein Ding..
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Was wären die anderen Optionen gewesen?
- Warten, bis sie sich selbst umorientiert.
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Ist jetzt zwar nicht ganz vergleichbar, weil es nicht um Wild geht, aber: Auf unaufgeforderte Umorientierung bei einem wirklich spannenden Reiz (= in unserem Fall fremder, ebenfalls angeleinter Rüde in kurzer Distanz, der ihn fixiert) kann ich warten bis ich schwarz werde - und ggf. entscheidet er sich dann auch noch fürs Pöbeln statt fürs Umorientieren

Ernsthaft, das üben wir jetzt seit 2 Jahren, aber er wendet sich oft einfach nicht ab, bevor der Hund wirklich weit weg ist. Und wenn der andere Hund genauso spannig ist, hat man den Salat.
Deswegen spreche ich ihn an, wenn ich meine, dass Gehör und Gehirn empfänglich sein müssten, und lobe im Fall der Umorientierung dann überschwänglich. Klappt aber nicht immer. Wenn ich nicht riskieren möchte, dass er ggf. doch pöbelt und nach vorn geht, muss ich ihn dann "mitnehmen", schön formuliert für umdrehen und vom Reiz weggehen.
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Zum Thema Umorientierung:
...ich weiß noch, wie mein Ersthund immer bei Katzen abging und ich froh war, als ich es mit viel Aufwand geschafft habe, dass er wenigstens nicht so abartig ausrastet, sodass alle Nachbarn die Köpfe aus den Fenstern hängen.
Das hat mir eigentlich schon gereicht und ich habe dann gar nicht mehr viel gemacht.
Und plötzlich hat er von sich aus die Katze links liegen lassen, sich neben mich gesetzt und angeschaut, während die Katze vielleicht 3m entfernt war...
Sprich: Es kann sich trotzdem noch was tun, selbst bei einem Verhalten, das über Jahre festgefahren war.
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Also meiner Meinung nach dauern die hormonellen Umbrüche/Schübe schon sehr lang. Ob man das Pupertät nennt oder nicht. Muss ich nur an meine Ersthündin denken, die mit 22 Monaten erst zum ersten mal läufig wurde. Und bei meiner 19 Monate alten Zweithündin tanzen die Hormone grad so richtig Samba im Hirn.
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acidsmile danke für deine Erklärungen. Kann ich viel mitnehmen.
Mich hat ja der auf Spur und Sicht jagende Collie schon sehr kalt erwischt. Leider kommt er dann in Zustände, wo er nicht mehr erreichbar ist. Schreit, sabbert als wäre er tollwütig, mich, oder meine Kekse nimmt er nicht mehr wahr, bzw nur partiell. Ich kann mich an der SL an ihn heranarbeiten, die SL hängt dann auch durch. Er steht und schreit. Ich gehe zu ihm hin und verlange ein "Sitz". Kann er nicht rein auf Wortkommando, da er meine Anwesenheit kaum wahrnimmt, ich lege meine Hand dabei auf sein Hinterteil. Dann setzt er sich auch, schreit dem Wild weiter hinterher, löst aber das Kommando nicht auf. Das finde ich schonmal sehr hilfreich für mich und meine Arme. Aber erreichen tue ich den Jungspund nicht mehr. Irgendwann, wenn er etwas ruhiger wird, löse ich das Kommando wieder auf, was dann aber bedeutet, dass er sofort wieder zieht wie ein Ochse.
Zuhause übe ich viel mit Impulskontrolle und Umorientierung und lockerem Fuß neben mir. Das klappt, aber auf den Feldern bin ich chancenlos. Da reicht schon seine Erwartungshaltung, die ist da einfach gigantisch.
Hier in unserem (Löwen-) Wald, wo es keine Rehe und Kaninchen gibt, ist er ein Streber. Gut orientiert, kann frei laufen, hat einen angenehmen Radius. Da kann es schon mal sein, dass ein anderer Hund ihn zum Spielen animiert (Auslaufgebiet), oder auch er animiert und dann wird los geballert. Da würde ich ihn am Beginn des Spiels nicht versuchen ab zu rufen, bin ziemlich sicher, es würde nicht klappen. Wenn der erste Dampf raus ist, kann man ihn dann recht gut abrufen.
Alle seine Alltagsbaustellen werden allmählich besser, aber die Jagerei wird aus meiner Sicht eher schlimmer...
Jetzt, wo ich wieder fitter bin, werde ich versuchen einen Termin bei Ariane Ullrich zu bekommen, die ist nicht weit von mir. Und da dann mal das Jagen angehen.
Nach seiner Kastra. Termin ist übermorgen

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Schreit, sabbert als wäre er tollwütig, mich, oder meine Kekse nimmt er nicht mehr wahr, bzw nur partiell.
Das war bei meinem bei dem Fuchs hier in der Straße und bei Katzen ganz extrem. Er ging auf die Hinterläufe, zog wie ein Irrer und schrie einfach nur, dass es durch die ganze Straße hallte.
Neben all den anderen Anti-Jagd-Maßnahmen habe ich es "einfach" so gemacht, dass ich so schnell wie möglich eingreife und ihn mit jeder erdenklichen Methode aus dem Tunnel reiße bzw. schaue, dass er gar nicht erst rein kommt.
Gut, er wiegt nur 8kg, also hebe ich ihn manchmal einfach wortlos hoch, drehe mich um, gehe einige Schritte in die andere Richtung und setze ihn wieder ab.
Oder ich zupple an der Leine und nerve ihn damit.
Jedenfalls ist es jetzt insofern besser, dass er keine Geräusche mehr von sich gibt und schneller wieder unten ist. Ein gechilltes, leinenführiges Weitergehen ist es noch lange nicht, aber immerhin ist es besser.
Möglicherweise kam das auch durch die Entwicklung, keine Ahnung...
Das Geschrei fing so mit 7-8 Monaten an und ist weg, seit er so 18-21 Monate alt ist.
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Rémy hat vorher zum ersten Mal nach dem großen Geschäftchen gescharrt.

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Und tatsächlich sitzt im Feld vor uns dann ein Feldhase und hoppelt weg. Deutlich weiter entfernt als die Rehe vorher aber eben genau in Blickrichtung. Bewegung direkt vor ihrer Nase nimmt sie dann doch mal wahr und rennt in die Schleppleine. Ich bleibe stehen, rufe sie zurück und nach einem kurzen Impuls an der Schleppleine kommt sie freudig zurückgerannt. Ich bin mir sicher, ohne Schleppleine wäre sie dem Hasen hinterher. Hätte ich in der Situation etwas anders machen sollen?
Auch wenn meine Beiträge hier gefühlt irgendwie immer zu Diskussionen führen, traue ich mich mal, drauf zu antworten..
Wie viel Zeit hattest du denn zwischen dem Moment, in dem du den Hasen entdeckt hast und dem Moment, in dem Lima in die Schleppleine gelaufen ist? Und war es so, dass sie den Hasen gesehen hat und sofort los geflitzt ist? Oder ist sie eher interessiert in die Richtung gelaufen?
Wenn du den Hasen zuerst gesehen und noch nen kleinen Moment zum Reagieren hast, würde ich in so einer Situation zb mit meinem Aufmerksamkeitssignal arbeiten. Also dem Hund sagen, dass er seine Aufmerksamkeit zu mir lenken soll. Einfach, weil es die Ansprechbarkeit erhöht..
Bei einem in die Leine knallenden Hunden macht man natürlich in dem Moment nix mehr..
Aber wenn der Hund erstmal nur interessiert in die Richtung läuft, würde ich es mit einer Fehlerinfo versuchen. Das wäre bei Kalle in dem Fall zb ein „Upsi“.. das heißt so viel wie „in die Richtung laufen ist nicht richtig - Versuch was anderes“..
Sollte der Hund daraufhin stoppen, würde ich das markern.
Ich würde, wenn die Problematik des Hinlaufens besteht, auch den Hund in solchen Momenten wirklich gut im Blick behalten und nach Möglichkeit den Moment markern, in dem er den Hasen gesehen hat, aber noch nicht los gelaufen ist. Wenn es einen solchen Moment gibt.
Also quasi: Hund läuft den Weg lang, ich habe den Hasen gesehen, Blick auf den Hund, einmal kurz Aufmerksamkeitssignal, Hund aber weiter laufen lassen, Hund sieht den Hasen, Marker und Belohnung bei mir. Als Belohnung in solchen Situationen nehme ich gerne was Interaktives wie zb Kekse suchen.
Steht der Hund in der Schlepp würde ich es ebenfalls mit der Fehlerinfo versuchen. Nimmt der Hund dann kurz die Spannung raus würde ich das ebenfalls markern..
Kalle ist ja zb nen Schritt weiter und weiß, dass er sich umorientieren soll.. ihn beobachte ich in solchen Situationen und setz den Marker in dem Moment, in dem er sich umdreht oder in ganz krassen Situationen in dem Moment, in dem er die Spannung raus nimmt..
Das alles natürlich nur bei nem Hund, der sich in solchen Situationen nicht in einer extremen Aufregung befindet.
Wenn die Aufregung zu sehr hoch geht korrigiere ich ja allein schon die Aufregung an sich, völlig unabhängig von eventuellen weiteren Triggern..
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