Unsere Junghunde... der alltägliche Wahnsinn Teil 12

  • Deine Frage lässt sich eben nicht leicht beantworten, weil das Problem ja schon darin lag, das Lima überhaupt losgerannt ist.
    Also müsstest du genau hinschauen, in welchen Alltags Situationen läuft sie noch einfach los und entscheidet selbst?
    Hmm. Das ist mehr was für einen Trainer vor Ort.
    Ich gucke mehr, wo klappt etwas nicht, bewerte das nach Anspruch und Reizen und setz im Training dann mehr darauf das Stufenweise aufzubauen. Zuerst muss das Verhalten was ich will ohne Reize sitzen zu 100%. Dann kommt in unterschiedlichen Stufen ein auslösender Reiz dazu.
    Kann Lima überhaupt auf einer Wiese hocken und du gehst mal eben 10 bis 50m weg? Oder läuft sie dann auch sofort umher und macht ihr eigenes Ding?
    Und würde sie überhaupt ohne gesichert zu sein, sitzen bleiben, wenn du dann mit Spielzeug um dich wirfst Oder springt sie da schon auf und macht ihr eigenes Ding?
    Und bevor sowas nicht irgendwie klappt, würde ich mit Freilauf tatsächlich unheimlich vorsichtig sein und lieber dauerhaft mit Schlepp sichern.
    Weil darauf setzen, das sie 90% der Wild Tiere eh nicht mitkriegt, ist für die 10% Wildtiere die gehetzt werden würden halt auch scheiße.

  • Kann Lima überhaupt auf einer Wiese hocken und du gehst mal eben 10 bis 50m weg? Oder läuft sie dann auch sofort umher und macht ihr eigenes Ding?
    Und würde sie überhaupt ohne gesichert zu sein, sitzen bleiben, wenn du dann mit Spielzeug um dich wirfst Oder springt sie da schon auf und macht ihr eigenes Ding?

    Das funktioniert alles problemlos... wie gesagt, wir trainieren am Gehorsam und an der Impulskontrolle.

    Vielleicht fehlt mir dann die Fantasie, wie ich tatsächlich Wildsichtungen trainieren kann mit ihr.

    Abgesehen davon war sie in der Situation gesichert, weil ich gemerkt habe, dass ihre Konzentration nachlässt und sie nicht mehr ganz bei mir ist.

  • Vielleicht bezieht sich meine Frage eher auf die Handlungsmöglichkeiten dirket in der Situation. Hund steht vorne in der Schleppleine und schaut dem Hasne nach. Was tue ich?

    Ich habe gerufen, kurzen Impuls über Schleppleine gegeben, sie ist gekommen, ich habe belohnt. Falsch oder richtig, keine Ahnung :ka:

    Was wären die anderen Optionen gewesen?

    - Warten, bis sie sich selbst umorientiert.

    - Hingehen und wortlos einsammeln

    - an der Schleppleine zurückziehen (diese Option fällt für mich raus...)

    -...

  • Das mit dem evtl. Jagen ist für mich auch so ein Thema. Bislang ging es immer gut, Ida schnallt meist nicht dass da was ist. Sie hat noch niemals jemanden gehetzt....das war irgendwie immer Glück dass ich etwaige Hetzopfer vor ihr gesehen hab.

    Ida hat jetzt ihre 2. Läufigkeit hinter sich gebracht, das war viel unauffälliger als die 1. Sie hat man kann sagen die komplette Selbst- und Außenreinigung übernommen, auch ihre Lager waren wesentlich weniger "kontaminiert" als beim ersten Mal. Es lief relativ unproblematisch. Sie ist ein bisschen anders drauf als normal, mit mehr wtp was angenehm ist. Könnte echt so bleiben.

    Ansonsten ist sie ein toller Hund. Wird Zeit dass die Hundeplatztreffen Sonntags wieder stattfinden für sie, ich denke kommendes Wochenende kann sie dabei sein was ihr sicherlich gut tun wird.

    Was mir auffällt die letzte Zeit: Sie "hundelt" sehr, Käsefüße sind am Start und auch ein recht starker Eigengeruch.

  • Du musst dir ein Signal so Bombenfest mit ihr sichern, dass sie das auch noch umsetzen kann, selbst wenn was vor ihr wegflüchtet.
    Hunde lernen ja auch Situation und Ortsbezogen. Das heißt du könntest, wenn du öfter die gleichen Runden gehst, mit ihr mal verstärkt an Orten wo sie schon mal Hetzen wollte, gut gesichert, Signale Trainieren.
    So das ihr darauf setzt, an bestimmten Wiesen schon so oft den Rückruf und das Sitzen bleiben trotz Bewegungsreize, geübt hast, dass ein weglaufender Hase nur noch ein weiterer Reiz ist, der zu dem Bombenfest gelernten irgendwann dazu kommt.

  • Ich habe gerufen, kurzen Impuls über Schleppleine gegeben, sie ist gekommen, ich habe belohnt. Falsch oder richtig, keine Ahnung :ka:

    Bis auf den Impuls über die Schleppleine, der überflüssig sein muss, passt es doch.
    Genauso wie es passt, wenn ein Rückruf 100% sitzt und jemand seinen Hund Instant zurückrufen kann, wenn der aus einem Impuls heraus, mal paar Meter einem Tier nach geht.
    Oder der Hund lässt sich stoppen auf Signal, nachdem er schon paar Meter hinter einem Tier her ist.
    Oder er hat gelernt ab Bewegungsreiz selbst schon zu stoppen. Dann geht der Hund gar nicht erst hinterher und so ist am angenehmsten für Mensch und Wild.

  • Ich bin neugierig. Wann hört für euch die Pubertät auf?

    Darauf warte ich bei meinem 11-jährigen Pudel-Terrier-Mix noch immer :rolling_on_the_floor_laughing:

    Beim fast zweijährigen Pudel merke ich seit einigen Wochen viele Veränderungen. Viele Situationen werden zu Routine. Er ist unbeeindruckter, berechenbarer.

    Körperlich ist er stabiler geworden (breiter und tiefer Brustkorb).

    Heute habe ich den RR mit der Hundepfeife mit beiden geübt. Der Junghund arbeitet alles stoisch ab, Befehl ist Befehl. Der Terrier-Mix entscheidet jedes Mal neu, ob es sich lohnt zu kommen oder ob man noch schnell einen Abstecher zu einem Reiz machen kann. Vieles ist irgendwie auch genetisch..

    So, da wir jetzt zwar oft Wildsichtungen haben, Lima die aber in 90% der Fälle nicht registriert, tue ich mir da total schwer, das gut zu trainieren, dass es im Freilauf auch mal klappt, dass sie diesem einen besagten Hasen, den sie dann doch wahrnimmt, nicht hinterher rennt.

    Genau so ist es bei uns! Er wird nun bald zwei Jahre, und ich weiß noch immer nicht, wie er sich beim Hasen verhalten würde, weil wir - obwohl wir Sommer wie Winter täglich zweimal im Wald sind - noch nie so eine blöde Situation hatten.

    Die Rehe und Hasen sehe irgendwie immer nur ich...

    Ich nutze jede annähernd vergleichbare Situation fürs Training. Also z.B. dass er bei auffliegenden Vögeln (waren früher ein starker Reiz) bei mir bleibt und ansprechbar ist.

    Dass er sich - wenn ich es nicht rechtzeitig merke - zuverlässig vom Mäuseln abrufen lässt.

    Dann machen wir ab und zu Reizangeltraining oder ich übe den Abruf von fliegenden Spielzeugen.

    Parallel trainiere ich von Anfang an und absolut konsequent die Grundregeln im Wald: Wir bleiben auf den Wegen, der Radius wird eingehalten, wer unkonzentriert wird, kommt an die Leine.


    Heute hatte ich eine Situation: Ca. 5m neben dem Weg raschelte es laut. Genau dort sind manchmal Hasen. Mein Senior (an dessen Jagdtrieb ich leider verzweifle und der deswegen immer an der Schlepp ist) verlor sofort die Orientierung an mir und wollte in den Wald. Junior setzte an mitzulaufen (er war ohne Leine). Ich: "Äh!". Junior ließ sofort ab und kam an meine Seite.

    Das hat mich schon mal beruhigt. Opi war noch einige Sekunden total drüber und nicht ansprechbar. Also war da sicherlich wirklich was im Busch.

    Leider fährt mein Junghund sehr auf bewegte Reize ab, obwohl wir alles in die Richtung vermieden haben (Bällchenwerfen etc.). Wenn ein Hase vor unseren Augen wegrennen würde, weiß ich nicht, ob er ansprechbar wäre. Auch wenn er wirklich sehr gehorsam ist. Aber er ist eben ein Tier...

    Immerhin gruselt es ihn vor Büschen und Ästen, also er würde sich da niemals durchs Dickicht zwängen, das weiß ich sicher.

  • Hunde lernen ja auch Situation und Ortsbezogen

    Ja absolut. Katzen die durch unseren Garten rennen, kann sie ganz entspannt hinterher schauen.

    Aber indem man ja doch immer wieder an unterschiedlichen Orten ist, muss dieses Verhalten noch irgendwie generalisiert werden...

  • Wird es ja auch, mit der Zeit aber erst und durch euren Alltag, der vermutlich nicht nur um die selbe Wiese dann herum kreist.
    Du musst für dich selbst trotzdem immer im Kopf haben, wie euer Trainingsstand grad ist und die Erwartungshaltung an den Hund entsprechend anpassen.
    Wenn du an "Wiese 1" mit ihr so oft den Rückruf geübt hast und euch da schon x mal zufällig ein Hase plötzlich hochgesprungen ist und sie hat es an der Schlepp immer hinbekommen zu hören. Dann kann man als aller erstes an genau dieser "Wiese 1" es auch mal mit Übungen ohne Schlepp probieren. Aber an "Wiese 2" und "3" bleibt zuerst noch die Schlepp dran.
    Wenn an "Wiese 1" zuverlässig der Rückruf 100% klappt, selbst wenn Hasen dort herum hoppeln, dann kannst du an "Wiese 2" und "3" an Tagen wo du merkst die Tagesform ist gut, es auch mal ohne schlepp probieren.
    Und dann erweitert es sich immer mehr und wird immer zuverlässiger.
    Schneller lässt sich sowas Generalisieren, wenn man regelmäßig an Orten ist, wo auch wirklich Hasen über die Wiese hoppeln, jedes mal beim Training. Der Hund muss nur so gut gesichert sein, das er wirklich NIEMALS Erfolg hat, wenn er dein Signal Ignoriert.

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