Unsere Junghunde... der alltägliche Wahnsinn Teil 12

  • Aber das ich ein Pferd damit wirklich halte, vollkommen illusorisch.

    DAS sag zumindest ich auch nicht. Wenn diese Masse los will, dann geht sie los.

    Ich rede von dem was vorher passiert. Bevor die 600 kg loslegen. Und so mache ich es bei den Hunden auch. Auch bei Hunden, die ich ueber den Gehorsam stoppen kann und bei denen eigentlich nur ne lange Leine dran ist, weil ich keine Lust habe alle paar Meter anleinen zu muessen (wegen anderen HH).

    Ich hatte auch nicht longieren gemeint...wir sind immer mit Longen spazieren gegangen (ja dumme Kids halt :lol: ).

  • Was diskutieren wir eigentlich? Das kann nicht passieren dass man den Hund dann nicht mehr gehalten kriegt? Oder das darf nicht passieren? Passieren können tuts schnell, ich glaub das ist klar. Obs passieren darf? Muss ja jeder für sich abwägen wie sicherheitsaffin er da ist. Ist ja noch wichtig wo man das macht, wir waren immer in "kommt mit Schlepp eh nicht weit" Gebieten. Das machts dann nochmal einfacher, während wenn der Hund weit kommen würde und sich dann verheddert, ist es halt umso dümmer.

    Und dann muss ich halt alle möglichen Gefahren für den Einzelfall abwägen (wie gut gehorcht der Hund schon, wie gut bin ich zu Fuß, wie schnell, wie schnell und schwer ist der Hund, was kann ich halten etc) aber hab dann eben auch eine Möglichkeit, eine quasi Vorstufe zum Freilauf zu haben, die dann natürlich noch manchmal schiefgehen kann, weil der Hund ein Junghund ist, alles noch nicht hundertprozent klappt, und man genau deshalb eben noch die Schlepp dran hat. Sowohl mein Partner als auch ich hatten wirklich doofe Schleppverbrennungen und sind bestimmt beide mal gefallen, aber alles in allem gabs da bei unseren 20kg Hunden echt kein mögliches worst case szenario, deshalb waren wir da trotzdem ziemlich entspannt. Und für uns war es ein zwar nerviger aber wichtiger Entwicklungsschritt zum Freilauf.

    Aber weder bei Pferd (meine mit 680kg), noch mit Hund (Lucifer 25kg) fasse ich den "Strick" am Ende an. Das kann dann schon gefährlich sein.

    Ich hab bei Schleppleinen immer das innere Bild eines Hundes, der 10m neben oder hinter mir steht und auf der andren Seite Wild sieht. Bekommen hier versierte Schleppleinen-Nutzer das nachgefasst?

    Ich weiß allerdings sehr genau, wie es sich anfühlt, wenn 15kg-Whippet wegen Wild in 3m Leine knallt. Ne, will ich mir nicht vorstellen, wie das an einer längeren Leine endet...

    Ich hab immer versucht mitzurennen, und den Hund dann aus dem Rennen heraus zu halten, das ist schonender.

  • Das man körperlich ein 600kg Tier nicht hält ist doch logisch. Nur zumindest bei MEINEN gab es immer noch die "Ach halt Stopp da hängt ja was an mir dran" Chance damit sie dann doch ihr Hirn eingeschaltet und noch gestoppt haben.


    Bezüglich Auslastung - Ruhe:

    Da hatte ich bisher nie Probleme mit. Bei den 4 Shelties und auch den 4 Spitzen nicht. Aber unser normaler Alltag ist für die Hunde auch eher langweilig. Gassi im Wald ohne nennenswerten Fremdhundekontakt, ruhige Wohngegend, keine Kinder etc. Ich mach es einfach so, dass interessante und spannende Aktivitäten in aller Regel nur alle paar Tage stattfinden. Da haben sie irgendwie nie eine dauerhafte Erwartungshaltung.

  • hm... vielleicht waren es bei uns auch einfach nur sehr viele Eindrücke, die länger verarbeitet werden mussten.

    Heute ist der Hund dann schon wieder ausgeglichener. Obwohl ich gestern ja auch kein Feuerwerk der Ereignisse veranstaltet habe. Es ist uns niemand begegnet. Es gab mittags die Stunde Freilauf am Feld, abends ne Stunde durchs Wohngebiet und selbst da war nichts los. Dann noch die zwei Mal lösen früh morgens und früh abends.

    Gut, bisschen Hund mit Tourette ists trotzdem noch. Er bellt manchmal einfach einmal kurz auf ohne ersichtlichen Grund. Wie ein Niesen.

  • Ich finde den Vergleich mit dem Pferd ziemlich gut. Denn er zeigt, was meiner Meinung nach bei jedem Hund, der aus welchen Gründen auch immer an einem längeren Strick unterwegs sein darf, der Fall sein sollte: Ein gewisses Maß an Erziehung. Erst, wenn das erreicht ist, gibt es mehr Radius.

    Aber ich muss schon sagen, dass ich etwas erstaunt bin, dass so manch einer einen mittelgroßen Hund an einer Schleppleine nicht halten kann, wenn der da rein ballert. Da hatte ich bisher tatsächlich noch keine Probleme mit. Natürlich darf man nicht schlafen, wenn man mit so einer Leine unterwegs ist und muss sich immer ausrichten, passend drehen, die Leine an passender Stelle haben. Wer da nicht drauf achtet, der ist tatsächlich besser beraten es bei kurzer Leine zu belassen. (Flexileinen finde ich bei ungeschicktem Handling ähnlich gefährlich.)

  • Da muss man imho aber auch mal ehrlich sein und sich zugestehen, dass man nicht 365 Tage im Jahr perfekt funktioniert. Bei mir ist das so. Es gibt einfach Tage in meinem Leben, da bin ich etwas neben der Spur. Und ja, vor allem Pondi hat das sofort erkannt und für sich genutzt. An solchen Tagen ist der dann an der Leine gelaufen (damit er wenigstens nicht auf Jagdausflug ist). In feiner Regelmäßigkeit habe ich mir dann irgendeine Blessur eingehandelt. Jo, is so. Ist mit ein Grund, warum hier heute nur noch viel einfacherere Hunde leben.

    Ich find's bewundernswert, wer solche Tage nicht hat oder das halt noch irgendwie kompensieren kann. Trifft auf mich aber schlicht nicht zu.

  • Aber ich muss schon sagen, dass ich etwas erstaunt bin, dass so manch einer einen mittelgroßen Hund an einer Schleppleine nicht halten kann, wenn der da rein ballert. Da hatte ich bisher tatsächlich noch keine Probleme mit.

    Ich hatte es anders wo schon mal geschrieben... das eigene Gewicht spielt da durchaus eine Rolle... und auch der Boden. Letztens Ist mir Sky wegen eines Hundes in die kurze (2m) Leine geschossen. Untergrund war Matsche, da bin ich dann, wie mit Gleitschuhen, mitgezogen worden.

    Und ich kann meinen 24KG Hund mit meinen 50KG so gerade noch halten, bei festem Untergrund, meine Frau mit.... ähm... deutlich mehr KG steht da locker rum, wenn Fellmonsterchen ausflippt.

  • Ich habe schon einige Male im Matsch gelegen. Aber das hatte wenig mit der Länge der Leine zu tun. ;) Ich habe schwere Rückenprobleme und an manchen Tagen bin ich extrem wenig flexibel und geschickt. Daher ist es wichtig, dass alle Hunde recht schnell einen gewissen Gehorsam an der Leine lernen. Das habe ich bisher auch bei allen ganz gut hinbekommen. Also, auch den Hunden, die ich regelmäßig zum Gassi mitgenommen habe. Nicht nur meine eigenen Hunde. Darunter waren/sind Altdeutscher Hütehund, Magyar Vizsla, Appenzeller Sennenhund, Golden Retriever, Labrador Retriever, Greyhound, Magyar Agár-Mix, Rottweiler etc ... (Das nur mal, weil üblicherweise an dieser Stelle kommt, dass ich ja nur Border Collies "kenne" ...)

  • Ich habe schon einige Male im Matsch gelegen. Aber das hatte wenig mit der Länge der Leine zu tun. ;) Ich habe schwere Rückenprobleme und an manchen Tagen bin ich extrem wenig flexibel und geschickt. Daher ist es wichtig, dass alle Hunde recht schnell einen gewissen Gehorsam an der Leine lernen. Das habe ich bisher auch bei allen ganz gut hinbekommen. Also, auch den Hunden, die ich regelmäßig zum Gassi mitgenommen habe. Nicht nur meine eigenen Hunde. Darunter waren/sind Altdeutscher Hütehund, Magyar Vizsla, Appenzeller Sennenhund, Golden Retriever, Labrador Retriever, Greyhound, Magyar Agár-Mix, Rottweiler etc ... (Das nur mal, weil üblicherweise an dieser Stelle kommt, dass ich ja nur Border Collies "kenne" ...)

    Da gibt's zwei Möglichkeiten, die ich beide für wahrscheinlich und/oder möglich halte.

    A, du kannst das einfach viel besser als ich.

    B) die Gasthunde kennen dich nicht so gut, hatten nicht genug Zeit für "Fehlerdiagnose".

  • Und ich glaube auch Gewicht spielt eine Rolle, aber nicht die entscheidende. Eher Aufmerksamkeit und Technik. Ich bin bei Henning immer* sehr aufmerksam und achte darauf, ob er Unsinn machen möchte. Gehen wir zum Beispiel mit ihm an der Schlepp am Kanal vorbei, bin ich immer bereit ihn zurück zu halten. Er soll halt von sich aus nicht einfach reingehen. Man könnte jetzt sagen, ich bin groß und schwer. Klar, aber ist mein Hund auch. Und niemand wird sagen, dass ein Schweizer nicht ordentlich Antrieb hat. Mein Vorteil: Er stürmt vom Temperament her selten schnell los. Aber wenn er sich bewegt, hat er Power. Zughundesport halt. Wenn ich ihn nicht verbal eingefangen kriege, muss ich mich schnell auf Druck bereit machen mit festem Stand und Leine gesichert (ich nehme den Körper mit zur Hilfe).

    Aber zum Gewicht: Ich habe ja schon mal geschrieben, dass mein Mann sich regelmäßig vom Hund durch die Gegend ziehen lässt. Und er ist groß, breitschultrig, sehr stark und wiegt deutlich mehr als das Doppelte vom Hund. Aber er verpasst immer die entscheidenden Sekunden, in denen er den Hund stoppen oder sich zumindest wappnen könnte. Mir ist es ja teilweise peinlich wenn wir zusammen spazieren gehen und er sich hinterm Hund herziehen lässt. Sieht dann für Außenstehende so aus, als müsste der Mann den Hund bändigen, weil die Frau zu schwach ist. Aber gut, solange Henning bei mir nicht so viel zieht.

    * immer heißt hier, wenn ich meine Gedanken zusammen habe. Sollte das mal nicht so sein, gibt es keine lange Leine.

    Übrigens, so viel Selbstlob von mir wie toll und einzigartig ich meinen großen Hund führe. Heute morgen waren wir ausnahmsweise zur Morgenrunde im Außenbereich. Regen, Wind und wir wateten abwechselnd durch Schlamm und Wasser. Auf dem Rückweg zum Auto - Hund wegen der Dunkelheit an der 10 Meter Schlepp - war ich nur erleichtert. Der Hund auch. Er gab nämlich Gas, um zum Auto zu kommen. Absolute Unachtsamkeit von mir. Kleines Stoßgebet und an dieses Thema gedacht. Bin aber zum Glück auf den Beinen geblieben und konnte ihn an die Leine erinnern. War aber knapp :shushing_face:

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