Medizinischen Status vor dem Kauf überprüfen?

  • Ups. Dass das Thema so polarisiert, war mich nicht klar. Danke für die bisherigen Antworten. Ich verkneife mir auch bewusst meine persönliche Meinung zu allem rund um Zucht, Vermehrung, Ausland, Tierschutz.... es soll wirklich nur um die rein medizinische Überprüfung gehen, die ich im Idealfall bei jeder Herkunft machen möchte. EinenVollnarkose muss nicht sein, das Risiko ist zu groß. Aber ein guter Tierarzt sieht auch so sehr viel. Die Kosten würde ich natürlich auch tragen. Gerade bei Privatabgaben (und Züchtern) sind die Preise ja teils auch sehr hoch und da finde ich es nur fair, im Gegenzug auch einen gesunden Hund zu bekommen - was ich mindestens (!!) vom Züchter auch erwarte. Bei Tierschutzhunden sieht es etwas anders aus, natürlich sind die Erwartungen und Hintergründe da andere, als bei einem Hund "aus vernünftigem Hause". Dennoch würde ich da auch gerne grob wissen, was auf mich zu kommt. Wir stecken das psychisch und finanziell weg, ein Befund bedeutet für mich auch nicht sofort ein Ausschlusskriterium, ich weiß nur einfach gerne womit ich es zu tun hab. Aber klar, für die Abgeber der Hunde, egal aus welcher Herkunft, ist so eine Überprüfung meistens schwieriger als die Entscheidung rein über emotionale Beweggründe..

  • Dennoch haben wir Angst davor, einen Hund zu kaufen und zwei Wochen später festzustellen, dass er große medizinische Baustellen hat.

    Das ist schwierig, denn ein Lebewesen kann halt immer krank werden.

    Du kannst mit einem Hund aus VDH Zucht genauso Pech haben wie aus dem Tierschutz. Was heißt Pech, einen kranken Hund halt.


    Man muss im Hinterkopf haben, dass ein TS-Hund aus einem Mittelmeerland zb bestimmte Parasiten oder Krankheiten mitbringen kann, die teils auch nicht heilbar sind. Das wird dann u.U. teuer, wenn man lebenslang Medikamente geben muss.

    Kann aber auch sein, dass ein ehemaliger Straßenhund einen Magen aus Stahl hat und kerngesund ist und der Hund vom VDH Züchter ist kränklich, hat Allergien oder eine schlechte Hüfte. Obwohl die Züchter natürlich gesunde Hunde ziehen wollen, man möchte ja auch die eigene Rasse verbessern und vorwärts bringen.


    Am besten ist es, man verlässt sich auf sein Gefühl. Also, ist der Welpe/Hund gepflegt, saubere Augen, sauberer Po, ist es dort in der Umgebung sauber, die anderen Hunde gepflegt, alle Impfungen gemacht, Entwurmungen, sind beim Züchter die Elterntiere untersucht und wurden rassetypische Erkrankungen ausgeschlossen, auch mit genetischen Untersuchungen? Das sind die Dinge, die mir einfallen, die mir wichtig wären.


    Wenn man diesbezüglich Sorge hat, würde ich das beim Züchter oder dem Ansprechpartner der TS-Orga auch ansprechen. Ich bin immer für offenen Austausch, und die Reaktion sagt mir auch wieder viel über mein Gegenüber aus.


    Aber AK-Untersuchung wie bei einem teuren Pferd, wo die Anfahrt vom TA für eine Spritze schon bald dreistellig ist, das ist dann mMn auch etwas too much.

  • EinenVollnarkose muss nicht sein, das Risiko ist zu groß.

    Wenn du den Bewegungsapparat gescheit geröntgt haben willst benötigt das eine Vollnarkose :ka:



    Zum Rest schreibe ich jetzt nichts mehr, das ist mir irgendwie zu sehr in Richtung scheckheftgepflegtes Auto :verzweifelt:


    Die Garantie wirst du nie haben, nicht mit einem Hund vom Züchter und auch nicht mit einem durchgecheckten Hund aus dem TH oder TS, denn allein die MMK wirst du nie ausschließen können.

  • Ich seh auch irgendwie nicht, was dagegen spricht diese Untersuchungen zu machen, wenn der Käufer sie tragen möchte. Außer dass Auslandstierschutz das vermutlich nicht leisten kann, und womöglich auch irritiert reagiert, weil die in einem ganz anderen Bereich unterwegs sind, da gehts ums Übelreben und bei euch um die Rahmenbedingung für die Anschaffung eines hundes. Und finde es schön, zu überlegen, ob man statt eine Hund aus Zucht einen Tierschutzhund in Erwägung zieht, sofern er eben durch eine Untersuchung im Risiko minimiert ist, schwere Schäden mitzubringen. Ist eben ein Mittelweg aus den verschiedenen Interessen.


    Für mich würde das für eine Privatvermittlung sprechen, also einen Hund, der aus Gründen abgegeben werden soll, da kann man die Vorgeschichte erfragen und wenn ich einen Hund abgeben müsste, wäre ich sogar sehr froh, wenn der zukünftige Halter den Hund kennenlernt und dann die Kosten für eine Untersuchung trägt, so weiß ich, dass sehr vorausschauend gehandelt wird und realistisch eingeschätzt, was kommen kann, womit man leben kann und womit nicht. Das bedeutet ja nicht, dass der Hund beim ersten Schnupfen abgegeben wird, das wäre keine zwangsläufige Schlussfolgerung aus dem Wunsch. Letztlich kann das genauso gut dem Schutz des Hundes dienen, wenn sich heraus stellt, dass er zB etwas hat, wo man ein Auge drauf haben sollte, was aber nicht zwingend zu einem Problem werden muss.

    Oder im Tierheim anfragen, ob die einverstanden mit so einem Vorgehen sind. Es gibt ja eine vernünftige Begründung dafür, der Hund darf krank werden, soll aber eben nicht schon mit 13 Schäden aufgenommen werden. Legitimer Wunsch finde ich.

  • DerFrechdax

    Natürlich kann ein Tier immer, auch umgehend nach dem Kauf, krank werden! Das ist auch völlig in Ordnung. Allerdings ist es für mich ein Unterschied, ob mein Hund direkt nach Kauf einen Unfall hat, durch den Wechselstress Magenprobleme bekommt oder sonstiges, oder ich feststellen muss dass er schon seit Jahren an Arthrose, chronischen Lungenproblemen oder sonstwas leidet. Deshalb gebe ich ihn nicht wieder zurück, aber das war auch nicht meine Erwartung beim Kauf (und dafür habe ich wahrscheinlich auch nicht bezahlt).

    Ich habe ein gutes Bauchgefühl (muss man auch beruflich in der Pferdebranche...) und glaube nicht, dass ich mich "übers Ohr hauen lasse". Aber ein Blick vom Fachmann wäre mir trotzdem einfach lieb.


    Ich denke, ich werde einfach abwarten, bis uns ein geeigneter Hund über den Weg läuft. Dann kann man sich im Gespräch ans das Thema rantasten und wird ja die Reaktion des Gegenüber sehen.

  • In der Regel darfst du einen noch nicht gekauften Hund nicht zum Arzt schleppen und untersuchen lassen. Bei meinem Tierheim war das nach Übernahme möglich, die Behandlung von dann entdeckten temporären Krankheiten hätte das Tierheim dann bezahlt, Rückgabe wäre innerhalb von zwei Wochen auch möglich gewesen.


    Krankenkassen interessieren sich für so etwas nur, wenn es bekannt ist, ansonsten gibt es da keine Gesundheitsprüfung. Also abschließen, bevor die ersten Krankheiten diagnostiziert werden.


    Wenn man mich fragen würde, würde ich bei allen Hunden (egal ob TS oder was auch immer) Gesundheitsprüfung und DNA-Test gesetzlich verpflichtend machen.

  • Es kann immer mal was sein. Das ist euch ja klar, ihr habt Erfahrung mit Tieren, wie es scheint. :)


    Ich hatte nun zwei Hunde vom Züchter, einen aus dem Tierschutz. Bei letzterem waren viele Diagnosen/Probleme schon vorher klar, er war ja auch uralt, aber eine seiner größten Baustellen, sein kaputtes Bein, tat sich erst mit der Zeit bei uns auf. Das war okay, wir konnten ihn auf vielerlei Arten auch großartig unterstützen.


    Wir sind ziemliche Pechvögel und unsere zwei Hunde vom Züchter sind ebenfalls krank - beide Male waren die Geschwister nicht betroffen, es war einfach Pech.


    Wenn du besonders safe sein willst, auch mental, dann empfehle ich dir einen gut ausgesuchten Hund vom Züchter in Kombination mit einer Kranken- und OP-Versicherung. Wenn dann tatsächlich was kommt (wie es hier schlimmerweise war), hat man so einfach mehr mentale Kapazität, sich auf den Hund und seine Behandlung zu konzentrieren und sich auf die schönen Seiten einzulassen. Das kostet natürlich auch etwas, aber so ist das mit Versicherungen nunmal. :)


    Viel Glück und Erfolg bei eurer Suche.

  • Wir hatten schon mal nen ziemlich ausführlichen Thread zu dem Thema.

    Wenn ich beim TA fertig bin, mach ich mich mal auf die Suche, damit man da ein wenig nachlesen kann.

  • Gerade bei Privatabgaben (und Züchtern) sind die Preise ja teils auch sehr hoch und da finde ich es nur fair, im Gegenzug auch einen gesunden Hund zu bekommen - was ich mindestens (!!) vom Züchter auch erwarte. Bei Tierschutzhunden sieht es etwas anders aus, natürlich sind die Erwartungen und Hintergründe da andere, als bei einem Hund "aus vernünftigem Hause". Dennoch würde ich da auch gerne grob wissen, was auf mich zu kommt.

    Ein Hund ist nunmal ein Lebewesen. Auch ein Züchter einer absolut gesunden Rasse (was ja schon nicht selbstverständlich ist) kann dir niemals garantieren, dass dieser eine Welpe kein Montagsmodell ist. Er kann dir sagen, dass der Welpe derzeit nach bestem Wissen und Gewissen nicht krank ist. (Und die Preise haben da sehr wenig mit medizinischen Voruntersuchungen zu tun.)

    Ich habe hier momentan einen solchen Hund. Absolut gesunder Welpe, mittlerweile, 1 Jahr alt, schlicht unbrauchbar für den angedachten Job. Rein theoretisch könnte ich wahrscheinlich sogar den Züchter dafür in die Mangel nehmen. Werde ich aber nicht. Sowas gehört zum Lebensrisiko für mich dazu und das obwohl er nunmal nicht als Begleiter, sondern als Arbeiter, eingezogen ist.


    Und bei Tierschutzhunden.... Was willst du denn da untersuchen? Parasiten, erkennbare Erkrankungen, Mittelmeerkrankheiten (wenn aus der Gegend) werden von seriösen Vereinen gemacht. Aber was willst du denn mehr? Ich bin mit meinem letzten Hund, der ganz eindeutig was Schlimmes hatte, 2 Jahre zu verschiedenen TÄ und TKs, habe mehrere 1000€ Diagnostik rein gesteckt und der Krebs würde trotzdem erst entdeckt als es schon viel zu spät war. Auch jetzt auf Argos' AIK hätte niemand pauschal getestet und wurde von den TÄ auch nicht erkannt obwohl sie eben deutlich sichtbare Symptome vor sich hätten.


    Kurz, aus dem Ausland bleibt bei Direktimport nur eine seriöse Orga und auf das Beste hoffen. Im deutschen Tierheim kannst du auf eigene Kosten natürlich den Hund untersuchen lassen. Nur.... das Preis/Leistungsverhältnis dieser Unternehmung würde ich sehr stark in Frage stellen.

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