Unkastrierter Rüde wird bestiegen

  • Hallo zusammen,

    Ich hoffe, das Thema ist hier Richtig.

    Mein goldendoodle ist jetzt knapp 20 Monate alt und nicht kastriert. Er ist verträglich mit allen Hunden und fordert selbst die Hundeomi von nebenan zum Spielen auf :relieved_face:

    Er ist generell ein unsicherer und schüchterner Hund bei anderen Hunden, wartet immer ab und lässt sich viel gefallen.

    Heute ist es schon zum 2. mal passiert, dass ihn ein unkastrierter Rüde „gerammelt“ hat. Der andere Halter hat das schnell unterbunden, aber mein Hund hat sich auch nicht wirklich gewehrt.

    Ich habe bisher nur gehört/gelesen, dass sowas bei kastrierten Rüden passiert. Ist das Verhalten dann lediglich Dominanz oder wie ist das zu werten?

  • Das kann neben Dominanz auch Übersprung beim anderen Rüden sein. Mein kleiner und kastrierter Rüde macht das zB wenn er den anderen Hund für eine Luftpumpe hält oder zu viel Bewegung entsteht.

    Es war gut das sofort abzubrechen.

  • Das Aufreiten hat nicht nur sexuelle Motive, sondern kann z.B. auch Stress sein. Insofern kann es theoretisch allen Hunden passieren.


    Es kann auch in einer Spielsituation passieren. Grundsätzlich werden im Spiel Elemente des Jagd-, Sexual- und Aggressionsverhaltens gezeigt, aber nur unvollständig, also "ohne Ernst".


    Hier ist ein aus meiner Sicht recht guter Artikel, auf der einiges zum Thema "Spiel" steht: https://blog.dogitright.de/spiel-unter-hunden/


    Die Frage, ob es in Euren Situationen Spiel war, lässt sich hier natürlich schlecht beantworten, aber vielleicht hilft Dir der Artikel, es einzuschätzen?

  • Bei meinem Rüden habe ich es immer als Provokation empfunden. Er hat es immer meist im Zusammenhang mit anderen Verhaltensweisen gezeigt, die alle das Ziel hatten, den anderen Rüden zu einer Reaktion zu nötigen. Entsprechend gehört das unterbunden.


    Meistens ist es aber Stress oder Übersprung, vor allem wenn unbekannte Hunde aufeinandertreffen und überfordert sind.

  • Genau dieses Thema wollte ich auch schon eröffnen. Mein 11 Monate alter Rüde wird von seinem 2,5 Jahre alten Kumpel in letzter Zeit durchgehend bestiegen (wenn wir es nicht unterbinden würden). Inzwischen können wir sie nicht mehr frei zusammen lassen, weil der andere Rüde nichts anderes im Kopf hat. Das sieht bei dem Rüden für mich immer rein sexuell motiviert aus. Andere Rüden machen es bei meinem nicht. Die beiden kennen sich schon lange und haben zuvor immer toll gespielt.

    Ich lese hier gespannt mit. Aber außer unterbinden kann man wahrscheinlich nicht viel tun. Oder?

  • Mein Rüde hat das in der "Spielstunde", die wir leider einige Male besucht haben, bei anderen Rüden gemacht. Bei ihm war der Grund purer Stress.

  • Ja das kann gut sein, dass es dazu gedient hat, eine Reaktion hervorzurufen. Mein Hund Cooper war von Anfang an so eingeschüchtert durch dem anderen Rüden, dass er auch nicht auf dessen spielaufforderung reagiert hat und wusste nicht, was er tun sollte. Normalerweise spielt er ja mit alles und jedem, aber bei älteren unkastrierten Rüden ist er immer ganz zurückhaltend. Momentan scheint Cooper aber komplett Durcheinander zu sein. Heute Morgen war er ganz „ scharf“ auf einen Kastrierten Rüden, hat total gejault und war ganz unglücklich, als er nicht „ran“ durfte. Das gleiche hatten wir vor ein paar Tagen schon mal :see_no_evil_monkey:

  • Viele Pudel-Retriever nutzen "endloses und alles anspielen" als Übersprungshandlung, weil sie rassebedingt im Sozialverhalten große Defizite haben. Sie können schlecht stillhalten, können Abgrenzung von anderen nicht annehmen und sich selbst nicht abgrenzen. Dieses Dauergehampel ist für andere Hunde oft schlecht zu ertragen. Ich vermute, dass die Rüden versucht haben Deinen mit dem Gerammel unter Kontrolle zu bringen.


    Ich vermute, dass Dein Rüde jetzt einen Entwicklungsschub macht und aus Stress immer häufiger ins Sexualverhalten kippen wird, weil er halt nicht weiß wie er das anders regeln soll mit den fremden Hunden.


    Hast Du mal drüber nachgedacht zu üben, dass Dein Hund von Dir gelenkt wird im Kontakt mit anderen Hunden? Meiner Erfahrung nach ist das bei diesem Hundetyp ein Muss, damit sie sich vernünftig in der Hundewelt verständigen und entwickeln können.

  • Viele Pudel-Retriever nutzen "endloses und alles anspielen" als Übersprungshandlung, weil sie rassebedingt im Sozialverhalten große Defizite haben.

    Ist das deiner Erfahrung nach bei denen noch ausgeprägter als bei "normalen" Retrievern? Wenn ja, was bringt denn da der Pudel mit (oder eben nicht mit), was das Ganze noch schwieriger macht?

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