Deutscher Schäferhund macht Probleme. Wie vorgehen?

  • Es ist in meinen Augen durchaus richtig, dass Schäferhunde sehr kluge und treue Familienhunde sein können (wie eigentlich jede andere Rasse auch).

    Allerdings werden sie dies nicht automatisch, sondern durch Erziehung und einer hundegerechten Auslastung.


    Es stimmt auch, dass junge Boxer oft noch ein wenig stürmischer und clowniger sind, als junge Schäferhunde.

    Trotzdem bleibt ein junger Hund ein junger Hund. In diesem Alter kann der Kommandos noch gar nicht so zuverlässig ausführen, wie du dir das vermutlich vorstellst.

    Auch kennt er euch noch nicht. Der Vorbesitzer hat ja bereits eine Beziehung zu Henry aufgebaut. Und wenn er da im Freilauf gut gehört hat, auch keine schlechte. Aber ihr seid neu, euch testet Henry auch neu, ob denn die alten Regeln bei euch auch gelten. Und wie es aussieht, habt ihr da einfach nicht richtig reagiert und er hat sich somit mehr Freiheiten erlaubt.


    Wenn Hundeschule zeitlich schwierig wird, dann wird auch das ganze Projekt Hund schwierig. Denn ein (Schäfer-)hund wird immer auch Zeit für sich brauchen und läuft, wie du gerade erkennst eben nicht einfach so problemlos nebenbei mit.


    Und das er aus allen ein Spiel macht ist normal. Der ist jung. Meiner ist jetzt 15 Monate und dem fällt immer noch wunderbar viel Blödsinn ein, und versucht mich mittels Spiel gütig zu stimmen, wenn er bei verbotenen Sachen ertappt wird.


    Ich habe im übrigen kein Problem mit Hunden in Außenhaltung.

    Wenn! Der Hund daran gewöhnt ist. Bzw. langsam daran gewöhnt wurde. Sprich er kann solange sicher in dieser Umgebung ohne Stress alleine bleiben. Sprich er hat das passende Fell für die aktuellen Temperaturen.

    Und wenn er trotzdem genügend Ansprache und Beschäftigung bekommt. Sprich, Hunde sind hochsoziale Lebewesen.

  • Was genau stellt ihr euch unter einem typischen Familienhund vor? Ein Hund, der einfach nett und unauffällig dabei ist und einfach im Alltag neben den Kindern mitläuft, ohne extra Zeit, Arbeit und Aufmerksamkeit zu benötigen? Dann ist ein Schäferhund keine gute Wahl.


    Kein Hund und keine Rasse ist mit den Schlagworten "klug und treu" ausreichend beschrieben. Klug und treu trifft auf alle Hunde zu, weil sie eben Hunde sind. Genau wie "vier Beine und ein Schwanz".


    Was im Alltag passen muß, sind andere ganz Eigenschaften. Mehr oder weniger ausgeprägter Wachtrieb oder Jagdtrieb, reizoffen oder gelassen, Verträglichkeit mit Artgenossen, Kooperationsbereitschaft mit dem Menschen, ob ein Hund im Konfliktfall eher zum Rückzug oder zum Angriff neigt - all das wird wesentlich von der Rasse mitbestimmt. Alle Gebrauchshunderassen, auch der Schäferhund, wurden für andere Zwecke gezüchtet, als dazu, ein unauffällig angepasster Familienhund zu sein.

    Diese und ein paar andere Eigenschaften sind es, die darüber bestimmen, ob eine bestimmte Rasse einigermaßen vorhersagbar ins eigene Leben passt.


    Als Beispiel: Ein Hund mit stark ausgeprägten Wachtrieb möchte sein Heim gegen Fremde verteidigen. Er hat also immer Stress, wenn Besuch kommt. Solche Hunde müssen dann jedesmal weggesperrt werden, wenn Freunde der Kinder zum Spielen kommen. Auch andere Leute können nicht einfach so mal vorbei kommen, jedes mal muß vorher der Hund gesichert werden.

    Viele Hunde mögen keine Artgenossen mehr und können agressiv gegen andere Hunde werden, sobald sie mit 2 bis 3 Jahren wirklich erwachsen werden. Wenn man in einer Gegend mit vielen Hunden wohnt, kann das sehr problematisch werden, zumal wenn man auch noch Kinder dabei hat.

    Mit 10 Monaten ist noch nicht erkennbar, ob und wie stark der Hund diese Eigenschaften zeigen wird, das entwickelt sich erst mit dem Erwachsenwerden.


    Das sind zB nur zwei Eigenschaften, die auf viele Schäferhunde zutreffen. Rassegerechte Auslastung ist auch ein Muß für den Schäferhund und verlangt extra Zeit.

    Daher sind es nicht unbedingt die besten Hunde für Familien mit Kindern, besonders, wenn die Eltern noch keine Hundeerfahrung hsben.


    Eure Recherche über geeignete Rassen war mehr als mangelhaft, wenn ihr euch über diese Punkte nicht informiert habt.

  • Also ihr habt euch lange theoretisch mit Hundeerziehung usw. auseinandergesetzt und dann gab es nur die Auswahl zwischen einen 10 Monate alten pubertierenden Schäferhund (ein geborener Familenhund) und einem wilden Boxer? Ich meine ja nur, es gibt inzwischen Hunde wie Sand am Meer und eine Familie mit Kindern, die einen Ersthund sucht, da informiert man sich doch schon im Vorfeld was für geeignete Rassen in Frage kämen. Und wenn es dann unbedingt ein Schäferhund seien sollte, dann nimmt Kontakt zu Züchtern oder zum nächsten Schäferhundeverein auf und guckt sich erstmal die Rasse in live und in Aktion an, und man unterhält sich mit erfahrenen Leuten. Aber man nimmt doch nicht gleich den ersten ( ach nein den zweiten ) Hund aus dem Internet. Nun gut, jetzt ist er nun mal bei euch und wenn ihr behalten wollt müsst ihr ihm auch gerecht werden. Also möglichst schnell eine geeignete Hundeschule oder Schäferhundeverein oder Trainer suchen. Und so ein Hund läuft nicht so nebenbei, ihr müsst Zeit und auch Geld investieren und ihr solltet Lust und Freude daran haben die nächsten 12-15 Jahre mit dem Hund gemeinsam, auch einen großen Teil eurer Freizeit zu verbringen.

  • Was oft die Kinder aufweckt und verängstigt.

    Man weiß doch, dass Hund und Kind oftmals nicht passt. Man kann aber dem Hund langfristig klar machen, dass er nicht mit viel Radau melden soll. Man sagt es ihm und macht es vor und belohnt dann, wenn er ganz leise "WUFF" macht.

    Zum Thema Auslastung

    Auslastung ist auch so ein Ammenmärchen. Dauerstress abklären. Hund könne da in einen richtigen Strudel kommen. Wie erkennt man Dauerstress? ;)

  • Man muss halt das richtige Maß finde von Auslastung und Ruhepausen, was in einem Trubeligen Kinderhaushalt mit Hund ohne Führung sich auch nicht so einfach ist aber da kann sicher auch ein guter Trainer raten wie sich das am besten gestalten lässt.

  • Es wurde ein Schäferhund weil das typische Familienhunde sind. Klug und treu

    Oh wow, da seid ihr ja bei eurer Internet Recherche nicht über die erste Google Anzeige hinausgekommen.

    Ein Schäferhund ist ein Wach-, Schutz- und Hütehund .


    Rassebeschreibungen ungeschönt - Der Deutsche Schäferhund
    In unserer Reihe "Rassebeschreibungen ungeschönt" möchten wir dir im Laufe der Zeit einige beliebte Hunderassen vorstellen. Wichtig ist zu wissen, dass eine…
    www.hey-fiffi.com

    Der Vorbesitzer hat versprochen dass Henry gut erzogen ist. Wir sind eine Runde spazieren gegangen ohne Leine und Henry war immer in unserer Nähe.

    Warum wurde er denn abgegeben?

    Er kennt Kommandos aber führt diese nur sporadisch aus

    Habt ihr euch so gar nicht beschäftigt mit dem Wesen Hund und Entwicklungsstufen?


    Sind eure Kinder mit 2 und 5 schon fertige kleine Erwachsene?


    Mit 10 Monaten hat er eine Grunderziehung dort genossen, aber steckt auch mitten in der Pubertät, in der noch mal Umbauarbeiten im Gehirn stattfinden und an Gelerntes mit viel Geduld, Liebe und Verständnis erinnert werden muss.

    Hundeschule ist in guter Tipp

    Umsetzen oder abgeben.

    Mal sehen ob sich das zeitlich machen lässt.

    Ommmm.....

    Ja, Geduld, Liebe,Verständnis und ZEIT.

    Wir haben schon Ahnung von Hunden, theoretisch. In der Praxis ist das alles viel schwieriger.

    Augenscheinlich nicht mal theoretisch.

    Er kennt das nein. Aber er macht aus allen ein Spiel. Klaut er etwas und ich sage nein läuft er davon und will fangen spielen.

    Schön,dass er so ein lieber Typ ist und euch nicht schon die Mittelkralle gezeigt hat. Ich würde mich aber nicht darauf verlassen, dass das so bleibt.

    Türgitter sind auch eine gute Idee!

    Bitte!

    Wenn er nämlich, weil von den Kindern seine Ruhe gestört wurde oder seine Individualdistanz unterschritten,

    einmal abgeschnappt hat und dann als "hat schonmal ein Kind gebissen " in seiner Vita hat, ..


    Den Kindern bitte dringend vermitteln, dass er kein Spielzeug ist. Hund in Ruhe lassen, wenn er liegt und ruht.

    Unbedingt auch darauf achten, dass er Ruhezonen hat , im Haus.

    Er wird künftig wieder mehr drinnen sein. Wir wollen ja eine gute Beziehung zu ihm aufbauen. Er hat übrigens eine gut isolierte Hundehütte im Garten, also nicht tierschutzrelevant!

    "Wieder mehr drinnen". Ihr wolltet doch einen klugen Familienhund. Tut was dafür, seid ihr doch mal klug, beschäftigt euch ernsthaft mit der Hundehaltung oder gesteht euch ein, dass ihr nicht die richtigen Halter seid

  • Ich fürchte, ihr habe den Knackpunkt übersehen: Es gibt keinen Hund auf der ganzen Welt, der einfach so ein "treuer Familienhund" ist, den man da also kaufen kann wie eine Maschine mit Garantie. Das ist ungefähr so, als ob ihr einen durchaus begabten Zwölfjährigen als "perfekten Topmanager" verkaufen wollten. Sowas habt ihr da nämlich gerade sitzen ,einen fitten, aber von seinem Job noch sehr unbeleckten Teenager.


    Was ein Hund ist, WIRD er immer erst - und zwar durch eure Erziehung. Und in die müsst ihr jetzt ganz gewaltig und vorrangig investieren. sonst geht das Ganze schwer den Bach runter.

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