Überforderung mit Black Mouth Cur (Mix)

  • Ich habe mal, was ich sonst echt nicht mache - obwohl dies bei wenige Beiträgen schon eine gute Idee ist - Deine älteren Beiträgen angeschaut. Da bekommt man schon den Eindruck, daß von Anfang an Probleme gab, und diese wahrscheinlich immer noch gibt, nur halt eben auf der nächsten Stufe angelangt.



    Zu dem hier:

    aaber ich frage mich dann immer noch, wieso andere Hunde (auch junge) die ich hier in der Stadt sehe (wir wohnen übrigensin einem recht ruhigen Stadtviertel, nicht mitten mittendrin) an dern lockeren Leine gehen, auf Rückruf hören, etc? Haben die die dann "einfach" mehr / besseren Ausgleich? An der Konditionierung scheint es bei uns ja nicht zu liegen.

    Wieso "können" andere Hunde das, auch wenn sie jung, oder bestimmt jetzt sogar jünger als Deiner, sind?

    Man könnte da so einige Antworten geben.

    Die erste wäre, der Halter ist bereits Hundeerfahren und weiß was er da tun muß. Hilft einem Hundeanfänger so gut wie gar nicht! Und es gibt ja auch Hundehalteranfäger die es prima hinbekommen. Da könnte man mutmaßen, gutes Bauchgefühl und richtige Reaktionen, oder einen guten Trainer von Anfang an an der Seite.

    Auch das wird Dir nicht so helfen.

    Es könnte auch sein, daß sich die Leute von Anfang an Gedanken gemacht haben, welche von den knapp 500 möglichen Rassen am besten zu einem selbst und zur Lebenssituation passen kann. Wenn man danach einen Hund aussucht, dem richtigen bekommt, manchmal sogar vom Züchter ausgesucht, anstatt daß man selbst sagen durfte "den nehmen ich!", hat man es auch etwas einfacher. Dann ist dies schon die halbe Miete, und man muß "nur" noch erziehen.


    Wie Du es schon beim Border selbst richtig erkannt hast, reizoffene Hunde machen es einem schwieriger.

    Dein Problem scheint zu sein, daß Du mit dem Mischling, den Du Dir am Ende ausgesucht hast, eben einen reizoffenen erwischt zu haben. Du weißt nicht so genau, was drin steckt. Mischlinge sind eh "Überraschungspakete", was ihr Wesen betrifft, selbst, wenn klar ist, welche Grundrassen in PapaHund und MamaHund stecken, oder, wenn der Mischlingsanteil selbst bei den Elterntieren schon so groß ist, daß man auch da schon nicht mehr weiß, was da alles so seinen Senf dazu gegeben hat.


    Ein weiteres Problem ist dann die Aufziehung der Welpen. Wurde da schon was versäumt, oder vom "Hobbyzüchter" Fehler gemacht, wirkt dies auch beim Welpen aus. Ebenso wenn gar nicht mal darauf geschaut wurde, ob die geplante Mutterhündin überhaupt eine ideale Zuchthündin ist. Ist sie selbst unsicher, nervös, schreckhaft, so überträgt sie das auch auf ihre Welpen.

    Ist sie selbst noch zu jung gewesen, nun ja, dann kann man nicht unbedingt eine gute Aufzucht "verlangen" - nicht jeder Hund ist instinktsicher.


    Das alles wirkt schon mal als Grundstein auf den Welpen aus!




    Dann das neue Zuhause.

    Neue Menschen, neue Regeln - wenn es denn überhaupt welche gibt - und eben wie die Leute in der Lage sind, mit dem Typ Hund umgehen zu können.

    Wenn dann, nur vom Typ Hund ausgegangen, alles falsch angegangen wird, dann entstehen dann die Spiralen, aus denen man schlecht wieder rauskommt.

    Schwieriger wird es dann, wenn die Fehler nicht beim Menschen selbst gesehen werden, sondern nur beim Hund.

    Und wenn man den eigenen Hund immer mit denen der anderen Menschen vergleicht. Dann entsteht oft (unbewußt aufgebauter) Druck auf dem eigenen Hund, besonders im Training. Hund "schaltet" dann ab, klingt sich aus, und der Mensch ärgert sich über den "lernresistenten" Hund und daß man überhaupt nicht voran kommt, kein gutes Training möglich ist. Das ist eine Spirale, die Mensch mitsamt seinem Hund nur abwärts zieht.


    Also als Folgefrage dazu: ihr meint, seine grundsätzliche Nervösität würde "automatisch" nachlassen, wenn er vorerst weniger Stadtreize und mehr im Grünen frei schnüffeln & laufen hat?

    Nein.

    Nichts geschieht "automatisch".

    Manches mag sich eventuell "verwachsen", aber nicht, wenn man bestimmte Dinge außer acht läßt, und dann sein eigenes Training falsch aufbaut, oder noch schlimmer, gar nichts übt.


    Der erste Schritt wäre, den eigenen Hund richtig, vor allem besser zu verstehen! Dann das Training dem Hund anzupassen. Wie er es braucht, und auch in den Maßen, wie er es verkraften kann. Alles, was zuviel ist, ist nicht gut, alles was Streß verursacht, ist nicht gut, alles, was gar nicht gemacht wird, ist auch nicht gut.

    Das klingt nach einem enormen Widerspruch! Das ist mir schon klar.

    Da muß man halt für seinen Hund angepaßt DEN goldenen Mittelweg finden.

  • Ich kann ja den Gedanken nachvollziehen, dass man die anderen Hunde in der Stadt sieht wie entspannt die alle sind. Und viele von denen sehen auch selten Dinge außerhalb. Stadt ist ja auch nicht gleich Innenststadt. Und nicht jeder Park vollbesucht.


    Also gebe ich mal "Stadttipps". Wir sind die ersten Jahre (habe ne reizoffene angstaggressive Hündin) gegen 2 oder 3 Uhr nachts die ChillRunde gelaufen. Da ist der Park nämlich leer. Heute noch gehe ich jedes Wochenende gegen 6Uhr morgens, da ist auch nix los. Also passende Uhrzeiten sind Trumpf. Dazu gibt es Parks zu denen keiner geht, weil die Nähe Gewerbegebieten oder schöneren Naturflächen sind. Wenn alle zum See rennen, gehen wir die einsamen Schattenorte entlang. Genauso gibt es Straßenzüge, wo es ruhiger ist.

    Dazu stecke ich Hund gerne mal in den Radanhänger oder Rucksack und fahre zu Orten, wo man weder mit dem Auto und noch zu Fuß hinkommt.


    Also man kann sich die Nischen und Routinen suchen, die zum Hund passen. Auch in der Stadt. Aber man muss sich seine Nischen auch suchen und ein paar Jahre Geduld haben.

  • Natürlich laufen in erster Linie die Leute mit ihren Hunden in so einem Umfeld, deren Hunde das hinbekommen. Die anderen, die fahren alle raus.


    Ich denke, hier ist der Fall eingetreten, dass der Hundetyp überhaupt nicht zu den Vorstellungen der Menschen passt. Ein Begleithund, der auf so was selektiert ist, wäre die bessere Wahl. Dann wären Mensch und Hund glücklich ...


    Jetzt stellt sich die Frage, ob Ihr Euch für den Hund über Jahre verändern wollt in dem, was Ihr gerne hättet oder der Hund weiterhin in das Leben gepresst wird, das ihm nicht so richtig passt.


    Grünanalge ist für viele Hunde übrigens fast genauso anstrengend wie Leinengänge durch bebautes Gebiet. Richtig die Seele baumeln lassen können viele Hunde nur fernab, in der Pampa. Die ganzen Gerüche, die da so rumkleben, die bekommen wir Menschen ja gar nicht mit. Die Hunde allerdings schon. Und da kann ein Spaziergang im Park den Hund mental schwer schaffen, obwohl man keine einzige Menschenseele mit Hund getroffen hat.

  • Gewerbegebieten

    Ist generell ein gutes Stichwort: Gewerbegebiete oder Brachflächen sind in der Stadt für reizoffene Hunde manchmal die entspannteren Spaziergangsorte als die landschaftlich schönen Parks. In Gewerbegebieten ist bspw. am Wochenende nichts los.


    Ansonsten hilft auch bei Regen rausgehen, da ist auch in Großstädten meist niemand im Park.

  • Man darf auch niemals vergessen, dass Hund nicht Hund ist. Klingt banal aber da denkt man so erstmal nicht dran.

    Ich habe 2 Sheltierüden gekauft. Beide beim Züchter. Beide angeblich gleich gut sozialisiert.


    Lucca: Zog mit 8 Wochen bei mir ein (=meega viel Zeit um alles zu lernen, ne?). War und ist immer unsicher, panisch, gehemmt. Erschreckt sich vor allem und jedem. Fremde Menschen sind ein Problem und selbst vor ner Straßenlaterne geht er rückwärts. Es hat mich über 4 Jahre und seeeehr seeeehr viel Arbeit gekostet um diesen hypersensiblen und wesensschwachen Hund alltagstauglich zu machen. Aber auch NUR weil er feste Strukturen hat, mir komplett vertraut und sein Alltag zu 80% in Feld und Wald abläuft. Er KANN inzwischen auch mal mit ins Hotel, den Flohmarkt, in die Fußgängerzone oder den Kurpark. Aber er hat dort immer Stress, nie Spaß und es funktioniert nur weil das bei ihm unter "Arbeit " und Training läuft.


    Liano: zog mit knapp 13 Wochen hier ein. Hat vor Geräuschen/Menschen oder Autos keine Angst. Läuft durch den Kurpark wie nix, findet Flohmarkt langweilig und war mit 16 Wochen jüngster Teilnehmer auf ner Hunderallye wo er der Star zwischen 60 Fremden Menschen und Hunden war.


    Joah so sind se halt.

  • Hi, ich lass dir einen Link da, der mir sehr geholfen hat, obwohl ich schon lange Hunde habe.


    Trainieren statt dominieren - Besucher unerwünscht! – Vom richtigen Umgang mit Territorialverhalten


    Von der Autorin habe ich mir das Buch "Betreten verboten" besorgt. Dort wird Territorialverhalten erklärt und auch, warum manche Hunde zuhause bei Besuch sehr gestresst sind, aber auch in der näheren Umgebung ihres Zuhauses. Territorialverhalten ist genetisch bedingt, wird dort erklärt, und bei manchen Rassen einfach mehr vorhanden als bei anderen. In deinem Mix könnten (von der Optik her) Rassen drinsteckt, die den Auftrag hatten zu wachen und zu schützen (Herdenschutz zb).


    Vielleicht stressen deinen Hund auch die vielen verschiedenen Menschen, herumrennende Kinder, Geschrei, Gewusel. Dazu wie schon erwähnt die ganzen Gerüche, die wir gar nicht wahrnehmen.

    War bei unserem Hund auch so und haben wir sehr kleinschrittig aufgebaut, als wir gemerkt haben, oha, das kann er nicht einfach so aushalten, das müssen wir aufbauen. Bei uns geht ganz viel mit Abstand. Also erstmal weit entfernt sich was in Ruhe anschauen, vielleicht 20 Meter weit weg. Möglichst auch strategisch so, dass der Hund alles im Blick hat. Das kann man mit Leckerli werfen bestätigen und mit einem Erfolgserlebnis wieder heimgehen. Nächstes Mal dann etwas näher dran etc. bis der Hund es schafft, entspannt die Leckerli zu nehmen und alles andere mehr oder weniger auszublenden.

    Kann auch sein, dass man am Ende es nicht hinkriegt, im vollen Café einen ruhigen Hund unterm Tisch liegen zu haben, weil der Hjnd schon vorher Stressanzeichen zeigt. Dann holt man sich halt einen Kaffee to go oder ein Eis auf die Hand und setzt sich mit dem Hund auf eine Bank oder Grünfläche weiter weg ;) .


    Unser Hund braucht immer etwas Abstand, auch zu anderen Menschen. Also erspare ich ihm Menschenmengen und wenn es eng wird, lotse ich ihn abgewandt und schnell sicher durch. Das hat dann auch was mit Vertrauen zu tun. Im Biergarten nach einer Wanderung sitzen wir mit ihm am Rand, am Campingplatz bitten wir um einen ruhigen Stellplatz.

    Überhaupt, muss man seinen Hund überall mit hinschleppen? Vielleicht ist er sogar ganz froh, mal ruhen zu können und nicht überallhin mitkommen zu müssen.


    Ansonsten bin ich bei denen, die sagen, der Hund sollte unbedingt mehr ins Grüne, in den Wald, in die Flur, wo er einfach die Seele baumeln lassen kann und er sich für nichts zuständig fühlen muss.

  • Also als Folgefrage dazu: ihr meint, seine grundsätzliche Nervösität würde "automatisch" nachlassen, wenn er vorerst weniger Stadtreize und mehr im Grünen frei schnüffeln & laufen hat?

    Das kann man pauschal nicht beantworten. Ein reizoffener, eher hibbeliger Hund wird nicht automatisch gemütlich, nur weil man die Spaziergänge anders gestaltet, aber man bekommt so erst mal die Chance, überhaupt an dem Verhalten zu arbeiten. Die Eigenschaften, die der Hund hat, gehen dadurch nicht "weg".


    Im Grunde geht es darum, dass der Hund überhaupt Kapazitäten frei hat, zu lernen. Dass er lernt, in stressiger Umgebung wie z. B. einem Café zur Ruhe zu kommen, muss man natürlich trotzdem kleinschrittig üben. Oder Leinenführigkeit auch bei Ablenkung. Das ist ein langer Weg, v. a. da sich das Verhalten schon über eine lange Zeit verfestigt hat. Rechnet eher in Monaten statt Wochen. Und man muss dabei im Hinterkopf behalten, dass solche Situationen für den Hund immer anstrengend bleiben werden und man nicht jeden Hund mit "überall mit hinnehmen" einen Gefallen tut.


    Das was ihr alle schreibt, scheint ja sehr logisch zu klingen - aaber ich frage mich dann immer noch, wieso andere Hunde (auch junge) die ich hier in der Stadt sehe (wir wohnen übrigensin einem recht ruhigen Stadtviertel, nicht mitten mittendrin) an dern lockeren Leine gehen, auf Rückruf hören, etc? Haben die die dann "einfach" mehr / besseren Ausgleich? An der Konditionierung scheint es bei uns ja nicht zu liegen.

    Nun ja, man sieht ja immer nur einen winzigen Ausschnitt aus dem Alltag anderer HH, wenn man sich unterwegs begegnet. Es kann sein, der andere HH geht nur sporadisch zum Üben an belebte Orte und geht, bevor der Hund nicht mehr kann. Es kann sein, es sind einfach Hunde, die mit dem Thema wenig Probleme haben (die gibt es ja durchaus). Oder vielleicht nicht so offensichtlich zeigen. Dann sieht man eben auch nicht die HH, die woanders/zu anderen Zeiten spazieren gehen, weil der Hund es eben nicht packt. Und man sieht auch nie, wie viel Arbeit oft tatsächlich in einem Hund steckt, der scheinbar alles von selbst gut macht.

    Und am Ende ist es eigentlich auch egal, vom Vergleichen mit anderen werden eure Probleme nicht gelöst, man ist höchstens frustriert und das hilft niemandem und ist auch Gift für die Beziehung zum Hund.


    Hier aber auch noch Folgefragen: da er ohne Schlepp noch zu weit weg läuft und unzuverlässig zurückkommt, sollten wir ja eigentlich Richtungswechsel & Rückrufübungen einbauen - oder meint ihr auch das sollten wir erstmal runterfahren bis er generall entspannter ist?

    Von Richtungswechseln halte ich ehrlich gesagt gar nix. Der Hund soll in Ruhe spazieren gehen können und nicht ständig Angst haben müssen, dass sein Mensch weg ist bzw. er an der Leine einen ordentlichen Ruck bekommt, wenn er nicht ständig den Fokus auf seinem Halter hat. Belohnt es, wenn der Hund von sich aus Kontakt zu euch aufnimmt, auf euch wartet etc. Schaut auch, was für einen Radius euer Hund so von selbst hat und versteift euch nicht darauf, dass der Hund ja nicht weiter weg als X Meter darf.


    Rückruf kann man natürlich hier und da mal üben, aber auch der ist weniger dafür gedacht, den Hund in der Nähe zu halten. Langfristig wäre mein Ziel immer, dass der Hund gewisse Freilaufregeln verinnerlicht, wozu auch gehört, wie er sich bei auftauchenden Reizen verhalten soll und weniger, dass ich ihn mit Kommandos durch die Welt steuere.

  • Hier aber auch noch Folgefragen: da er ohne Schlepp noch zu weit weg läuft und unzuverlässig zurückkommt, sollten wir ja eigentlich Richtungswechsel & Rückrufübungen einbauen - oder meint ihr auch das sollten wir erstmal runterfahren bis er generall entspannter ist?

    Also ich handhabe das so, dass der Hund auch an der Schlepp gewisse "Regeln" einhält, ohne dass das jetzt angestrengt klingen soll. Das wäre halt, dass er nicht mit Karacho in die Schlepp rennt (mal ziehen ist schon erlaubt, aber halt nicht aufführen wie Sau).


    Ich übe in kleinen Einheiten mit der Schlepp die folgenden Kommandos:

    * Stopp

    * Rückruf

    * Raus da (wenn der Hund z.B. den Weg verlässt und auf ein Grundstück oder in den Wald marschieren will).

    * Ende (heißt bei mir, dass der Radius gleich vorbei ist und er warten bzw. langsamer laufen soll)

    * Look (Orientierung an mir)


    Wenn ich das Gefühl habe, dass der Hund das beherrscht, auch bei Ablenkung, lasse ich die Schlepp schleifen.

    Wenn auch das funktioniert und der Hund auf die o.g. Kommandos hört, v.a. auf den Rückruf natürlich, wird die Schlepp gekürzt und irgendwann entfernt.

    Allerdings entscheide ich bei beiden Hunden je nach Tagesform und Umgebung(-sreizen), ob eine Leine dran bleibt oder ob sie ab kann. Ich finde es nicht schlimm, wenn meine Hunde auch mal wieder an der Schlepp laufen, letztendlich ist das einfach gewissenhaft, weil ich nicht möchte, dass sie jagen gehen oder andere Hunde belästigen.


    Ob mein Hund mitbekommt, was ich so mache, test ich, indem ich einfach mal stehen bleibe. Idealerweise bekommt er das mit und schaut sich nach mir um. Ich dachte immer, dass mein Pubertier überhaupt nichts mehr mitbekommt, aber zu 95% merkt er es sofort, wenn ich stehenbleibe und wartet dann auch.

    Das lobe oder markere ich dann.


    Bei meinen beiden ist es übrigens so (und ich denke, das trifft auf die meisten Hunde zu): Wenn sie stehen bleiben und Ohren nach vorne gehen, dann haben sie etwas Interessantes gesehen. Z.B. Wild, einen anderen Hund, etc. Wenn sie sich innerhalb von 2 Sekunden nicht umorientieren oder weiter gehen, spreche ich sie an (mit "Look"). Meist klappt das, sie schauen zu mir, werden gelobt / belohnt und wir gehen weiter. Wenn sie weiterhin in die andere Richtung starren, sichere ich sie schnell, denn dann wäre die nächste Eskalationsstufe das Weglaufen.

    Ich kann echt sagen, dass die wenigen Male, die sich einer meiner Hunde doch entfernt hat, immer mit Ansage war. Ich habe es nur nicht ernst genug genommen.

  • Bevor das untergeht:


    Zwei Stunden Auslauf sind für einen temperamentvollen jungen Hund das absolute Minimum, wie ich finde. Da hat der sich gerade mal warm gelaufen. Und als Menschen habt ihr Beine und Füße im Grunde auch nicht dafür, um sie auf der Couch abzulegen. Bewegung baut Stress ab. ;)

    Aber gerade Park muss halt nicht 1 oder 2h am Tag sein. Glaube mein Hund war insgesamt in seinem Leben erst 10h im Park. Kommt natürlich auf die Art des Parkes an, aber ich hab da dann wieder sehr viele Menschen, andere Hunde, rennende, spielende Kinder usw vor Augen und gerade das kann je nach Hund täglich zu viel sein. Also nicht die 1 oder 2h Bewegung, das finde ich bei einem jungen Hund auch ganz wichtig, dass der sich bewegen kann, aber wenn er gestresst ist, würde ich das dann on für diesen Hund reizarmer Umgebung machen und das ist vielleicht dann eher draussen in der Natur und nicht im Trubel.

    Ich weiß nicht, wie man sich den Parkbesuch in dem Fall vorstellen muss. Wenn das so läuft wie in vielen Parks, wo die Hundehalter in Gruppen zusammenstehen, während die Hunde irgendwelchen Stöckchen hinterherrennen: Das bringt natürlich nichts. Im Gegenteil, da ist der Hund wahrscheinlich hinterher noch aufgedrehter als vorher. Nein, ich rede von laufen. Einfach nur laufen, am besten im Grünen, aber Straße geht auch mal, um Energie loszuwerden.

  • Ich versteh das mit der Natur irgendwie nicht so ganz. Gibt es einen bestimmten Grund dass ihr da nicht hinwollt? Oder kommt ihr da schlecht hin? Oder läuft ihr tatsächlich einfach lieber durch irgendwelche Straßen als durch den Wald? :denker:

    Ja da werde ich oft mit aufgezogen, ich bin tatsächlich eine leidenschaftliche Städterin - ich genieße es durch Stadtstraßen zu laufen, Natur ist für mich eher Vernunft (nicht, dass mir das nicht gut tut, aber die Lust dazu hält sich in Grenze...).
    Dazu kommt dass wir nicht leicht hinkommen - zum nächsten Stadtpark müssten wir erst 20-25 Minuten pro Weg an der kurzen Leine laufen, oder mit dem Auto fahren (was für die kurze Strecke mir immer komisch vorkommt) - Fahrrad geht ja leider (noch) nicht, da nebenher noch weit entfernt ist und er den Anhänger noch nicht sehr mag. Und dieser Park ist einfach nicht so schön.

    Danke für Dein "Mitgefühl" - immer schön, sich nicht ganz alleine zu fühlen :D
    Und ja, das mit den "passenden" Hunden klingt auch logisch.. hätte ich auch früher drauf kommen können..
    Und ja das mit den Leuten stelle ich mir auch schön vor - bisher waren wir nur immer viel zu angespannt weil wir denken, unseren etwas unerzogenen Rüden können wir niemandem einen ganzen Spaziergang lang antun (mit Schlepp und co).


    Und auch sonst wieder vielen Dank für den ganzen Input!

    Ja, das mit der Hunderasse war einfach unklug von uns, damit müssen wir jetzt numa leben.

    Und an die nicht-Städter: ich glaub ihr stell euch die Stadtparks wirklich trubeliger vor, als sie sind. Sonntagnachmittags ist da schon mal viel los mit anderen Hunden und Menschen usw, aber unter der Woche mittags hat er schon ziemlich sein Ruhe (natürlich nicht wie in der Pampa, auch wegen den Gerüchen, aber 100 mal ruhiger als in unseren eh schon ruhigeren Stadtstraßen).

    Ich mach mich jetzt mal auf den Weg in die (nahe) Natur mit dem kleinen.
    Bin weiterhin für weitere Tipps dankbar, und halte euch sonst auf dem Laufenden was sich so tut mit der Reizreduktion & Naturaddition;)

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!