Überforderung mit Black Mouth Cur (Mix)

  • Vielen Dank für den ganzen Input!
    Und das mit dem Shaming war nicht auf konstruktive Kritik bezogen - die möchte ich ja mit meinem Post "erreichen", sondern auf "wieso habt ihr Idioten euch einen Hund geholt" ;)


    Zu meinem Border Collie Bezug im Post: das war absolut gar nicht abwertend gemeint, ich finde Border Collies großartig, aber diese Rasse ist ja nun mal eine bekanntlich reizoffene Art die viel gekonntes Training bzw. passende Auslastung braucht (soweit ich informiert bin).

    Sonst: ihr seid euch ja alle ziemlich einig, dass zu viel Kopf und zu wenig Ruhe in der Natur dabei sind - das hilft schonmal, da wir tatsächlich dachten, dass er nach 1,5 Jahren im gleichen Wohngebiet die Straßen in unserem Viertel "gut genug" kennt, dass er sich eher schnell langweilen würde wenn wir nur rumlaufen.


    Also als Folgefrage dazu: ihr meint, seine grundsätzliche Nervösität würde "automatisch" nachlassen, wenn er vorerst weniger Stadtreize und mehr im Grünen frei schnüffeln & laufen hat?


    Das was ihr alle schreibt, scheint ja sehr logisch zu klingen - aaber ich frage mich dann immer noch, wieso andere Hunde (auch junge) die ich hier in der Stadt sehe (wir wohnen übrigensin einem recht ruhigen Stadtviertel, nicht mitten mittendrin) an dern lockeren Leine gehen, auf Rückruf hören, etc? Haben die die dann "einfach" mehr / besseren Ausgleich? An der Konditionierung scheint es bei uns ja nicht zu liegen.


    So und so, nehmen wir uns auf jeden Fall mehr Natur statt Stadt vor, wenn es nicht anders geht. Eine Hauptfrage von mir ja eben indirekt, ob wir das hundefreundlich umgehen können, aber da seid ihr euch ja alle einig;) (Falls jemand aber trotzdem doch Städter-Tipps hat, gerne her damit.)


    Hier aber auch noch Folgefragen: da er ohne Schlepp noch zu weit weg läuft und unzuverlässig zurückkommt, sollten wir ja eigentlich Richtungswechsel & Rückrufübungen einbauen - oder meint ihr auch das sollten wir erstmal runterfahren bis er generall entspannter ist?


    Den Hund haben wir uns übrigens geholt nicht weil wir es lieben durch die Natur zu laufen, sondern weil wir Hunde lieben und auf der Suche nach einem Begleithund waren - und dann naiv an die "Rassen"auswahl rangegangen sind bzw. ihn gesehen haben und da war die Sache klar. Wie gesagt, was muss das machen wir damit eder kleine glücklich ist, aber wir sind noch auf der Suche die für alle in Summe am besten ist :)

  • Ah verggesen: alleine bleiben kann er super, 6 Stunden locker vermutlich auch länger wenn er denn müsste. Nur wenn wir rausgehen meckert er, das tut er aber auch wenn nur einer geht und das ist (auch laut Trainerin) eher ein "Ich will auch mit" meckern.


    Zuhause ignorieren wir ihn aktuell zu selten, was dazu führt dass er uns etwas viel hinterherläuft etc - da versuchen wir aber wieder mehr drauf zu achten. Sonst "sperren" wir ihn aber auch regelmäßig in den Flur (wo er gerne liegt) oder ins Wohnzimmer (ebenso), damit er mach für sich ist. Sonst ist er aber sowieso interessanterweis ezuhause ziemlich ruhig (bis auf das hinterherlaufen hier und da), liegt und schläft viel oder kaut auf seinem Standard-Kaustab. Außer wenn wir deutlich zu viel mit ihm gemacht haben dann steht er zu viel rum und kratzt sind etc, aber das ist eben eignelich nur wenn uns klar ist dass wir ihn überfordert haben / irgendwas spannendes los war.

  • Ihr liebt Hunde. Was genau denn? ich frag, weil das, was ein Hund braucht euch so egal scheint, dass ihr das nicht einmal vorab recherchiert habt?

    Für euch ist der Hund ein Hobby, neben Beruf und Freunden und Familie und und und für den Hund ist das sein ganzes Leben. Runde um den Block an der Leine ist dafür bitter wenig.

  • Bevor das untergeht:


    Zitat

    Meint ihr 1 Std / 2 Std Park pro Tag muss einfach sein?

    Zwei Stunden Auslauf sind für einen temperamentvollen jungen Hund das absolute Minimum, wie ich finde. Da hat der sich gerade mal warm gelaufen. Und als Menschen habt ihr Beine und Füße im Grunde auch nicht dafür, um sie auf der Couch abzulegen. Bewegung baut Stress ab. ;)

  • Ich versteh das mit der Natur irgendwie nicht so ganz. Gibt es einen bestimmten Grund dass ihr da nicht hinwollt? Oder kommt ihr da schlecht hin? Oder läuft ihr tatsächlich einfach lieber durch irgendwelche Straßen als durch den Wald? :denker:

  • aaber ich frage mich dann immer noch, wieso andere Hunde (auch junge) die ich hier in der Stadt sehe (wir wohnen übrigensin einem recht ruhigen Stadtviertel, nicht mitten mittendrin) an dern lockeren Leine gehen, auf Rückruf hören, etc? Haben die die dann "einfach" mehr / besseren Ausgleich? An der Konditionierung scheint es bei uns ja nicht zu liegen.


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    Den Hund haben wir uns übrigens geholt nicht weil wir es lieben durch die Natur zu laufen, sondern weil wir Hunde lieben und auf der Suche nach einem Begleithund waren - und dann naiv an die "Rassen"auswahl rangegangen sind bzw. ihn gesehen haben und da war die Sache klar. Wie gesagt, was muss das machen wir damit eder kleine glücklich ist, aber wir sind noch auf der Suche die für alle in Summe am besten ist :)

    Es gibt auch Hunde, die nie entspannt in der Stadt sind. Ich habe meine Hündin 2 Jahre in Berlin gehabt. Durch den Innenhof kam man direkt zum Wald - alles super. Aber die andere Richtung war 3 Minuten (wirklich nur 3!) zur S-Bahn. In der Bahn war sie entspannt, aber der Weg dahin (die 3 Minuten!) hat sie in den 2 Jahren nicht 1x entspannt gemeistert. Dabei ging es regelmäßig da lang, da ich alle 1-2 Wochen zu meinen Eltern mit ihr bin. Da könnte ich noch so viel Stellschräubchen drehen (und wir waren fast täglich 2 Stunden im direkten Wald unterwegs am Abend), dieser Weg durch die Stadt bleibt Stress. Würde sie nur dort spazieren, jeden Tag, wäre dieser Hund Mus im Hirn. Sie ist draußen sehr reizoffen und eigenständig.


    Du musst immer bedenken, dass man draußen zur Primetime überwiegend Leute trifft, wos einfach passt. Wo der Hund irgendwie klar kommt. Die, bei denen es nicht passt, die geben den Hund wieder ab, die gehen zu Zeiten, wo keiner unterwegs ist, die fahren weiter raus oder der Hund kommt eben kaum mehr vor die Tür. Logisch dass man nur die sieht, wo es gut klappt. Meist sind das aber auch "passende" Hunde. Zumindest empfand ich das in Berlin so. Da war man aber gezielt in den Wäldchen unterwegs und weniger auf den Straßen.


    Ich war übrigens auch nie Spaziergänger und Naturmensch. Das hat sich mit Hund aber geändert und war auch ein wenig mein Ziel bei der Anschaffung. Wahrscheinlich wirst du hier im DogForum fast keinen finden, der nicht gern in die ruhige Natur mit seinem Hund schlüpft. Such dir doch einen passenden Gassipartner, wo es menschlich und hündisch passt. Man lernt auf einmal so viele Leute durch die Hunde kennen, das ist irre und macht richtig Spaß. Auf, auf, hinaus mit euch und neue Dinge entdecken. :bindafür:

  • Bevor das untergeht:


    Zitat

    Meint ihr 1 Std / 2 Std Park pro Tag muss einfach sein?

    Zwei Stunden Auslauf sind für einen temperamentvollen jungen Hund das absolute Minimum, wie ich finde. Da hat der sich gerade mal warm gelaufen. Und als Menschen habt ihr Beine und Füße im Grunde auch nicht dafür, um sie auf der Couch abzulegen. Bewegung baut Stress ab. ;)

    Aber gerade Park muss halt nicht 1 oder 2h am Tag sein. Glaube mein Hund war insgesamt in seinem Leben erst 10h im Park. Kommt natürlich auf die Art des Parkes an, aber ich hab da dann wieder sehr viele Menschen, andere Hunde, rennende, spielende Kinder usw vor Augen und gerade das kann je nach Hund täglich zu viel sein. Also nicht die 1 oder 2h Bewegung, das finde ich bei einem jungen Hund auch ganz wichtig, dass der sich bewegen kann, aber wenn er gestresst ist, würde ich das dann on für diesen Hund reizarmer Umgebung machen und das ist vielleicht dann eher draussen in der Natur und nicht im Trubel.

  • Den Hund haben wir uns übrigens geholt nicht weil wir es lieben durch die Natur zu laufen, sondern weil wir Hunde lieben und auf der Suche nach einem Begleithund waren - und dann naiv an die "Rassen"auswahl rangegangen sind bzw. ihn gesehen haben und da war die Sache klar.

    Das ist die Antwort darauf wieso es bei anderen funktioniert und bei euch nicht. Klar, man sieht nie wie viel Training und Ausgleich eventuell dahinter steckt, im Großen und Ganzen hätte es aber gerade für in der Stadt rumlaufen einen Begleithund (im Sinne von Begleithunderasse) gebraucht.
    Das sind eben nicht Rassen die im Gegensatz zu anderen keine Ansprüche haben (wie sie ja gerne mal dargestellt werden), sondern welche die sich eben eignen Menschen in ihrem Alltag zu begleiten. Auch das braucht Skills, wer mal mit einem ängstlichen, reizoffenen oder nervösen Hund durch eine Stadt, in ein Restaurant o.ä. gelaufen ist weiß diese Fähigkeiten dann plötzlich auch zu schätzen.


    Und ja, ich muss ehrlich sgen, mir fehlt es etwas an Verständnis wieso man sich einen Hund holt, wenn man eben nicht gerne durch die Natur läuft. Hunde lieben bringt halt nichts, wenn man die Bedürfnisse nicht erfüllen will. Denn entweder macht man es nicht (dann ist es aber auch keine Liebe) oder man macht es und ist selbst unzufrieden mit dem realen Alltag der Hundehaltung. Aber gut, solange ihr den Hund gut versorgt ist das ja euer Problem.

  • Hunde die das können werden tatsächlich besser, dosierter und mit besserem Ausgleich trainiert.

    Aber von vorne:

    Der Border Collie ist nicht der einzige reizoffene Hund, es gibt zum Einen eine Reihe Rassen die tendenziell eher reizoffen sind, zum Anderen sind Hunde Individuen, man kann auch einen Hund erwischen der theoretisch als reizoffen und sehr aktiv gilt, praktisch aber ne Schlaftablette ist und umgekehrt.

    Nicht zuletzt hängt es aber auch wesentlich davon ab wie der Hund lebt, sozialisiert und trainiert wird.

    Und da zeichnet sich bei euch des Hundes Kern ab. Ihr seid nicht nur einem Irrtum bezüglich Rasse aufgesessen sondern gleich einem weiteren:

    Wenn der Hund oft genug mitgeht und täglich damit konfrontiert ist wird er damit sozialisiert und gewöhnt sich daran. So ist es aber nicht.

    Euer Hund ist von Anfang an überfordert und hat Stress mit der Situation, es sind permanent Stresshormone im Hund die gar nicht so schnell abgebaut werden können wie er wieder Stress hat (dauert nämlich so in etwa eine Woche bis die Hormone wieder in einem normalen Level sind).

    Der Hund kommt also praktisch bei eurem Programm nie runter.

    Ein Hund der dauerhaft im Stress ist, kann nicht vernünftig lernen, die Kapazität fehlt einfach, weil er ständig mit Stressbewältigung beschäftigt ist. Da wird nur der Stress konditioniert. Und der Hund wird irgendwann krank vom Stress. Der Klassiker ist dann "oh, wenn er immer gestresst ist lass mal die Schilddrüse untersuchen!" Und natürlich findet man dann da auch was. Allerdings nicht, weil der Hund ursächlich da ein Problem hat sondern, weil die Schilddrüse als hormonproduzierendes Organ auf den Stress reagiert.

    Und es kann bei Dauerstress natürlich zu langfristigen Schäden kommen.

    Gleiches gilt für verschiedene Hirnregionen, der ständige Beschuss mit u.a Cortisol, Adrenalin, Noradrenalin und weiteren kann Veränderungen verursachen und manche Entwicklungen rein physiologisch ausbremsen.

    Langfristig kann es auch Probleme mit dem Immunsystem geben, auch das ist vom Stress betroffen... usw. Kurz gesagt und auch beim Menschen bekannt: Dauerstress macht krank.

    Und er ist überhaupt keine Grundlage irgendwas zu lernen.


    Junge Hunde die das können werden mass- und sinnvoller da ran geführt und bekommen entsprechenden Ausgleich, sowohl im Bereich Ruhe und Entspannung als auch im Bereich Natur erkunden, sich austoben mit Kumpels, nicht funktionieren müssen, einfach Hund sein.

  • Den Hund haben wir uns übrigens geholt nicht weil wir es lieben durch die Natur zu laufen, sondern weil wir Hunde lieben und auf der Suche nach einem Begleithund waren

    Und Hunde brauchen Natur... Sorry aber wir sind hier bei Lebewesen mit Bedürfnissen und d bist nicht Pippi Langstrumpf. Mir fehlt hier jegliches Verständnis und bin raus.

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