Unsichere Hundebegegnungen

  • Hallo ihr Lieben,


    Irgendwie habe ich keinen Thread gefunden, bei dem ich mich anschließen wollte.


    Also, ich hatte letztens eine hitzige Diskussion mit einem befreundeten Hundehalter.

    Wir haben einen Freund von ihm mit einem Wachtelwelpen getroffen.
    Käthe kann zwar ganz gut mit anderen Hunden und Welpen allerdings sagt sie nie, wenn es ihr zu viel ist. Sie ist eher der Hund der auf Distanz geht oder anfängt zu Fiddeln.


    Jetzt hatte ich sie beim spielen mit dem Welpen zurück zu mir gerufen, weil es ihr definitiv zu viel wurde.
    Der Welpe ist dann hinterher, ich habe Käthe zwischen meine Beine geholt und habe den Welpen immer wieder abgewehrt.


    Der Kumpel von mir meinte später dann, dass es ja auch nicht besser werden kann, wenn sie immer zu mir schaut und ich sie rufe wenn es ihr zu viel wird.

    Ich habe da eine etwas andere Haltung zu. Ich habe lange genug daneben gestanden und gewartet, bis sie endlich mal abschnappt oder ähnliches. Nach einem Jahr habe ich den Kaffe auf gehabt und habe nach einer Lösung gesucht. Sie sagt nun mal nicht Bescheid und andere Hunde verstehen die subtilen Signale selten. Also muss ich der Advokat für sie sein.


    Was sind eure Gedanken dazu?
    Gibt es eine andere Option mit ihr zu üben sich stärker auszudrücken usw. oder ist meine Lösung die bessere ?

  • So handhabe ich das ja auch...


    Ich lobe sie auch, wenn sie mal abschnappt oder die zähne fletscht und so. Irgendwie kommt mir das zwar merkwürdig vor, aber ich halte es für richtig.

  • Ich mach das auch so. Ich helfe sobald klar wird, dass es in ne blöde Richtung geht und nicht mehr besser wird. Oder wenn sie zu mir verstecken kommt.


    Ich gebe ihr aber auch immer wieder die Möglichkeit mit Hunden die Signale gut lesen und reagieren zu üben.


    Kommuniziert sie gut, wendet sich ab oder sagt mal Bescheid wo ihre Grenzen sind, lobe ich sie sofort. Reagiert der andere Hund nicht, greife ich sofort ein.


    Alles andere führt doch zu nichts.

  • Dein Hind, deine Entscheidung. Ich würde es genauso machen 👍


    Und der Welpe hat in der Situation eben auch die Möglichkeit zu lernen, dass ein Spiel nicht ewig geht und man nicht andere Hunde endlos nerven soll. Das ist doch super 😊

  • Mach es nach Gefühl. Wenn du meinst, sie braucht Hilfe, dann hilf ihr.

    Denn selbst wenn du es mal zu negativ einschätzt und ihr einmal "zu viel" hilfst - was ist dann? Dann geht auch nichts kaputt. Dann ist eben Spielpause, ist doch auch eine gute Übung für beide Hunde. Aber wenn du nicht hilfst, obwohl sie Hilfe bräuchte, finde ich das wiederum für den Hund deutlich unangenehmer und stressiger. Deswegen mach ich es halt nach Gefühl und eher nach dem Motto "Lieber einmal zu oft als einmal zu selten".


    Balu war ja auch total unsicher bei Hundebegegnungen beim Einzug. Strategie: Freeze oder Flight. Ich hab ihm am Anfang sehr viel geholfen. Inzwischen ist er bei Kontakten 1 zu 1 schon recht entspannt geworden. Und ich habe das Gefühl, er hat erst angefangen, entspannter zu werden und Kontakte auch mal offensiv selbst zu händeln, als er verinnerlicht hatte, dass ich mich zur Sicherheit kümmere. Ihm hat die Hilfestellung also geholfen, sich stärker auszudrücken.

    Bei Gruppen tut er sich, ohne Reika, noch schwerer. Aber die Situation haben wir auch einfach zu selten geübt. Dort flieht er aber auch nicht mehr, sondern sucht aktiv Schutz beim Menschen.


    Also kurz: Ich finde, viel Schutz durch den Menschen zu bekommen, kann ein total guter Zwischenschritt sein, um dann später genug Sicherheit in solchen Situationen zu haben, um sie auch mal offensiv anzugehen.

  • Der Kumpel von mir meinte später dann, dass es ja auch nicht besser werden kann, wenn sie immer zu mir schaut und ich sie rufe wenn es ihr zu viel wird.

    Was versteht er denn unter "besser"? Dass sie seinen Welpen erzieht statt dass er es tut? Dass sie lernt, nur deutliches nach vorne gehen hilft? Ich habe das Glück, die meisten Menschen in meinem Umfeld mögen ihren Welpen und hoffen nicht drauf, der erwachsene Hund, der die kacke findet, eskaliert irgendwann :pfeif: . Merkwürdige Einstellung deines Kumpels, für meinen Geschmack. So nach Aussie Grisu: sei froh, dein Hund überlässt es dir ;) . Und sorg dafür, es bleibt so. Ich finde deine Einstellung gut.

  • Ich habe lange genug daneben gestanden und gewartet, bis sie endlich mal abschnappt oder ähnliches. Nach einem Jahr habe ich den Kaffe auf gehabt und habe nach einer Lösung gesucht. Sie sagt nun mal nicht Bescheid und andere Hunde verstehen die subtilen Signale selten. Also muss ich der Advokat für sie sein.

    Du hast den Hund ein Jahr lang im Stich gelassen, bis es dir endlich mal gereicht hat. Das finde ich... traurig.

    Ist ja kein Wunder, dass sie unsicher ist. Nicht jeder Hund ist eine Persönlichkeit, die sich wehrt, und das lernen sie auch NICHT, indem man sie alleine lässt, sondern indem man ihnen im Wortsinn den Rücken stärkt.


    gut, dass du umdenkst. Spät, aber immerhin.


    auf Diskussionen würde ich mich nicht einlassen, sondern einfach weitergehen. Gerade mit dem Welpen: wenn ihr gelaufen wärt statt rumzustehen, wäre das vermutlich besser gelaufen. Rumstehen ist tendenziell immer schlecht bei Hundebegnungen.

  • Ist das jetzt wirklich nötig und hilfreich da noch draufzuhauen und ein schlechtes Gewissen zu machen? Bei jemandem der schon sehr bemüht ist und einsichtig ist? Warum genau? Schlechter Tag und bisschen abreagieren?


    Mit etwas mehr Freundlichkeit gehen auch keine Informationen verloren.

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