Anhalten oder weiterfahren bei Hundebegegnungen mit Fahrrad?

  • Guten Morgen zusammen,
    nach längerer (auch zeitbedingter Abwesendheit) mal wieder ein Hilferuf an Euch - was würdet Ihr tun:


    Seit Maya ausgewachsen ist, sind wir nahezu täglich in den umliegenden Feldern und Wäldern mit dem Fahrrad unterwegs und bringen es pro Tag dann schonmal auf 20-30km.

    Hundi ist durchtrainiert, läuft im Wald und auf den Feldern frei, kennt die Strecken und zeigt mir auch meist den Weg. Sie hört draussen aufs Wort, jagt nicht... selbst bei Rehen zuckt sie nur mit den Ohren, guggd und läuft neben mir weiter. Das leben könnte so schön sein - leider werden jetzt aber die Probleme von anderen Hunden an uns herangetragen.


    Wir wohnen in einer Siedlung mit mäßigem Autoverkehr. Nachdem es zum ersten erreichbaren Feldweg mindestens 1000m sind, ist Maya erstmal fest mit einer speziellen Halterung ausbruchssicher direkt am Rad angeleint. (spezieller Gummistropp + Fangleine, falls ersterer reisst).

    Auf diesen ersten Metern zieht Maya schon wie eine bekloppte, so dass ich bis zum Feldweg eigentlich nicht treten, sondern nur noch bremsen muss.


    Es gibt aber noch andere, kleinere Hunde bei uns in der Siedlung mit eigentlich kaum Kontakt zu denen. Es ist nun schon zum 2ten Male vorgekommen dass wir losfahren, ein anderer Hund ist mit Herrchen freilaufend unterwegs und dieser beginnt uns wild bellend nachzulaufen. Sowas ist uns in den letzten Jahren das ein oder andere Mal auf dem Feld auch schon passiert, allerdings war Maya da freilaufend und das hat sich dann meist in wohlgefallen aufgelöst.


    Gestern Abend war es anders:

    Wir fahren in der Dämmerung los, plötzlich hinter uns Hundegebell und der Nachbarshund (Mischling, kniehoch) nimmt wild bellend und knurrend die Verfolgung auf. Herrchen pfeift und ruft - Hund läuft weiter und holt auf.

    Ich fahre weiter, muss aber abbremsen weil (gut einsehbare) rechts-vor-links-Kreuzung. Kein Auto kommt, ich lasse mich von Maya mit ca 20kmh weiterziehen. Hund holf auf, rennt Maya zwischen die Beine und beginnt nach diesen zu schnappen. Er hat Maya wohl auch erwischt den sie hat kurz aufgejault und einen Sprung zur Seite gemacht. Dies hatte zur Folge dass ich bald gestürzt wäre und habe mit einem (wohl recht lautem) "Scheißkö*er" nun endgültig angehalten.

    Ich drehe mich um, hinter uns läuft holt Herrchen auf, sammelt seine immer noch wild fletschende und knurrende Töle ein und ist endlich da. Ich fauche ihn an warum sein Hund frei läuft wenn er nicht folgt. Er meinte ich solle mich etwas zurüclkhalten und warum ich überhaupt "so rase".

    "Warum halten Sie nicht an. Warum fahren Sie so schnell?

    Nimmt seinen Hund und ist weg.


    Selber Fall letze Woche, nur da wars dem anderen Hund dann zuviel und er ist selbst umgedreht. In diesem Falle hatte meine Frau mitbekommen dass Frauchen zu Herrchen: "Warum hält der Radfahrer nicht an... warum hält er nicht?"


    Soll ich wirklich anhalten? Ich kenne die anderen Hunde nicht und weiss nicht warum die uns nachhetzen.

    Maya ist mit zwei 50cm Leinen am Rad (Ausleger) befestigt und damit nahezu wehrlos wenn sie bedrängt/angegriffen wird.


    Wie ist Eure Meinung?


    Gruß

    Eduard

  • Also andere HH würden nicht wollen, dass ich da anhalten. Das würde ich nämlich tatsächlich nur machen wenn es so eng wird, dass ich meinen Hund verteidigen muss, damit er eben nicht von den verfolgenden Hunden bedrängt oder angegriffen wird. Und dieses Verteidigen sähe nicht sehr nett aus.

    Das ist einfach unmögliches Verhalten der anderen HH, wenn mein Hund Radfahrer jagt und nicht abrufbar ist, muss er an die Leine, ganz einfach, das ist ja ein echtes Sicherheitsrisiko.

  • Ich würde ja nur anhalten um den anderen Hund persönlich lang zu machen. Ob die anderen Halter das soviel besser finden, wage ich stark zu bezweifeln :tropf:


    Letztlich gilt immer: Es ist einfacher, jemand anderem die Schuld für das eigene Versagen zu geben.

    Läuft mein Hund frei, muß er abrufbar sein. Insbesondere bei Radlern, bzw. sich bewegenden Objekten. Egal ob mit oder ohne Hund.


    Ich hatte mit Pünktchen auch mal eine entsprechende Erfahrung. Das war ein (ziemlich fetter) Labrador. Ich flog allerdings auf die Fresse, weil der Labbi mir ins Vorderrad sprang (verewigte seine Zähne auch im Dobermann…).

    Der Typ regte sich auch auf. Außerdem müsste er nicht anleinen, der Hund wäre jagdlich geführt. (er sammelte seinen Hund auch erst ein, als mein Freund aufgeschlossen hatte und drohte seinen Rüden (auch Dobermann und ein ziemlicher Wanderschrank) los zu machen.


    Wenn du ungefährlich (schnell genug, abschätzbare Verkehrslage etc.) weiter fahren kannst, gib Gas.

  • Generell kann man niemandem vorschreiben, was er zu tun hat, aber ich fahre mit meinen Hunden immer langsam an anderen Hunden vorbei oder steige sogar ab und schiebe langsam. Meine Hunde fühlen sich unwohl mit hoher Geschwindigkeit. Beim Draufzufahren ist es wie eine Angriffsattacke, nach dem Vorbeifahren könnte das beim anderen Hunden Wegjagen oder Jagdverhalten auslösen. Das ist wohl bei Euch passiert.


    Noch eine Verständnisfrage: Du machst Zugarbeit mit Deinem Hund? Das sind schon ganz schön heftige Streckenlängen, die Ihr da macht.

  • flying-paws

    Hat den Titel des Themas von „Anhalten oder Stehenbleiben?“ zu „Anhalten oder weiterfahren bei Hundebegegnungen mit Fahrrad?“ geändert.
  • Ich bin mal weitergefahren.. Der andere Hund wollte Scarlet in den Arsch beißen, die hat sich umgedreht und ich hab einen Abgang über den Lenker gemacht, inklusive anschließendem Aufenthalt beim Unfallchirurgen, kaputter Brille ect..
    Dementsprechend würde ich so eine Entscheidung gut abwägen. Kann ich wegfahren weil der andere Hund deutlich langsamer ist als wir, würd ich immer einfach wegfahren. Ist er schnell genug um uns einzuholen, steig ich ab und mach dem Tierchen Beine.

  • flying-paws : ich habe es so verstanden, dass sie die 1000m bis zum Feld zieht und danach frei läuft. Auf dem Rückweg läuft sie locker nebenher.



    Ich fahre langsamer, oder steige ab. Je nachdem wie der andere Hund reagiert steigt Panna darauf ein und trotz Abstandhalter bestünde da durchaus die Möglichkeit, dass beim Zurückspringen der Schwanz in die Speichen kommt.

    Grundsätzlich finde ich aber, dass die HH der freilaufend Hunde in der Pflicht sind ihre Hund beizurufen. Wenn ich von hinten komme rufe ich schon von weitem "Achtung".

  • Noch etwas: Ich hatte hier in meiner Gassigegend einen Herren, der immer in hohem Tempo mit seinem Hund einfach vorbeigedonnert ist. Er fuhr immer stumpf weiter. Sein Hund rannte vorbei - hatte Schiss vor anderen Hunden. Hat sich oft im Gebüsch vorbeigedrückt. Ist hinter ihm hergehetzt. Das musste der ab Welpenzeit so machen. Dem Typ war alles egal. Der ist stumpf sein Tempo gefahren. Als ich ihn mal gebeten habe kurz zu warten, war ihm das egal, er ist weitergefahren und hat fast meinen Spitz überfahren. Wie auch immer ... meine Hunde fanden dieses Gespann grauenvoll. Meine Aina hat angefangen bellend nach vorne zu gehen. Aus Unsicherheit - sie ist ein Opferhund und würde sich von jedem tot machen lassen. Es ging so weit, dass sie anfing dieses Verhalten bei anderen Fahrradfahrern zeigt. Da meine Hunde sehr eng sind, hat das alle meine Hunde auf den Plan gebracht und sie waren im Vollalarm. Ich konnte sie zwar kontrollieren, aber alle waren immer total aufgelöst danach. Wir brauchten manchmal den ganzen Spaziergang um wieder runterzukommen.


    Zum Glück ist der Typ ausgewandert. Ich bin sehr froh drum ... Die Australier dürfen sich jetzt mit dem rumschlagen.

  • Generell kann man niemandem vorschreiben, was er zu tun hat, aber ich fahre mit meinen Hunden immer langsam an anderen Hunden vorbei oder steige sogar ab und schiebe langsam. Meine Hunde fühlen sich unwohl mit hoher Geschwindigkeit. Beim Draufzufahren ist es wie eine Angriffsattacke, nach dem Vorbeifahren könnte das beim anderen Hunden Wegjagen oder Jagdverhalten auslösen. Das ist wohl bei Euch passiert.

    Zum Verständnis:

    Das war auf der Anliegerstraße, ich habe anderen Hund und Herrchen garnicht gesehen. Die waren auf der linken Seite auf dem Gehweg,verdeckt durch parkende Fahrzeuge. Ich kann im nachhinein nicht mal sagen in welcher Richtung die gelaufen sind. Wir sind also nicht "draufzu" sondern vorbeigefahren. Wären sie auf dem anderen (rechten) Gehweg gewesen, hätte ich sie gesehen und mit Sicherheit abgebremst etc.

    Noch eine Verständnisfrage: Du machst Zugarbeit mit Deinem Hund? Das sind schon ganz schön heftige Streckenlängen, die Ihr da macht.

    Zugarbeit (Bikejöring) nur in der kühlen Jahreszeit. Jetzt im Sommer ist es (nur am kühlen Abend) reiner Spass an der Freude und zum Konditionserhalt. Maya läuft gerne und mir tuts auch gut.

  • Weil mir schon 2x ein Hund beim Vorbeifahren doch ins Rad und auf meinen Hund drauf gedonnert ist steige ich auch lieber ab und schiebe oder fahre sehr langsam weiter. Ich beobachte den anderen Hund und entscheide je nach Reaktion. Wenn der Hund überhaupt nicht auf uns reagiert fahre ich normal weiter, sobald ich aber merke dass der andere Hund interessiert scheint werde ich langsam.

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