Euer Plan B, wenn der Hund am Bewegungsapparat erkrankt und ihr nicht ebenerdig und ohne Fahrstuhl wohnt

  • Die letzten Wochen habe ich Matti sehr helfen müssen, um in das 1. OG mit meiner Wohnung zu kommen. Runter war tatsächlich schwieriger als hoch. Es war absehbar, dass dieses Stadium nur temporär war, aber wenn ein Hund schon jung stark eingeschränkt wäre, könnte ich mir ein grosses leerstehendes Zimmer im Erdgeschoss als Wohnraum einrichten. Anschliessend ist ein grosser, naturnaher Garten mit 2500 qm, den er aus diesem Zimmer leicht ereichen könnte.

  • Ich antworte mal trotz kleinem Hund...

    Ich hab meinen verstorbenen Hund (schwere Arthrose als HD Folge) fast 6 Jahre lang Tag für Tag 2 Treppen im Haus hoch und runter geschleppt, mehrfach täglich :ugly: Zum Glück wog er nur um die 7kg....wie das mit einem großen Hund hätte funktioniert, keine Ahnung. Evtl hätte ich durch die Küche eine Tür zum Hof einbauen lassen um zumindest eine Treppe zu sparen. Oben sind nur die Schlafzimmer, da hätte man nicht so oft die Treppe nehmen müssen

  • Ein Bekannter hat sich vor kurzem sowas wie ein Lastenaufzug (ist allerdings sein Haus) gebastelt und müht sich noch damit ab den Hund dafür zu begeistern.

    Ich wüsste es gar nicht, wohne im EG mit Lift und könnte so ein 25kg Hund auch 2-3 Mal am Tag 2 Treppen runter/hoch tragen ohne Konsequenzen, naja der eine zappelt n bisschen viel 🤣 Letztes Mal in den Wanderferien hatten wir in der Alphütte die Betten in so einem Estrich und mussten diese steile schmale Auszieh-Treppe hoch. Nach der ersten Nacht, kletterte er aber dann ganz von selbst auf die Schulter, da war er 1 Jahr alt und nicht zu vergleichen mit nem alten Hund, aber das ging auch echt easy.

  • Ich konnte alle meine Hunde tragen, da gab es nur ein Problem je älter sie wurden, desto unangenehmer wurde es ihnen. Einen jungen gesunden Hunden, mal eben unter den Arm klemmen oder über die Schulter werfen, kein Thema, aber mit, hier bitte keinen Druck, dort bitte nicht knicken, wird es echt schwer bis unmöglich.

    Das ist tatsächlich eine Sache, die ich mit meinen Hunden von Beginn an übe: sich tragen lassen, auch wenn es unangenehm ist. Damit fahre ich bisher ganz gut.

    Meine Hündin (16 J., 20kg) muss ich bei bestimmten Treppen tragen, macht gar keinen Mucks & als der DSH-Mix (15 J., 30kg) im Winter seinen BSV hatte, benötigte der auch Transport durch uns.

    Für ihn haben wir aber ein Klo auf dem Balkon installiert- ihn x-mal am Tag hoch und runter tragen ging ganz schön in den Rücken.

    Es macht auch einfach einen wahnsinnigen Unterschied, ob man seinen Hund MAL hochhebt und trägt oder ob man das über Wochen / Monate / Jahre tagtäglich mehrmals muss. Ggf. noch mit zweitem Hund, Gepäck und Winterklamotten.

    Meine 15kg Hündin wird generell nicht gern getragen - sofort ab Übernahme haben wir das aber geübt. In Situationen, in denen man den Hund tragen muss, hat man häufig keine Nerven für so einen zusätzlichen Zappelstress. Das ist für mich in etwa so wichtig wie halbwegs anstandsloses Verhalten bei Untersuchungen am Körper, sowohl durch mich als auch durch den TA.

    Oder Auto fahren und Fremdbetreuung.

    Das sind alles Sachen, die bei mir aus Prinzip jeder meiner Hund zeitnah lernen muss. Ich kann mir für mich bspw. nicht vorstellen, 2 Jahre Medical Training durchzuspielen. (Dafür ist der sonstige Gehorsam meiner Hunde eher geht so :D )

    Zu meinem Plan B: Tragehilfen und notfalls Klo auf dem Balkon. War jetzt aber auf Wohnungssuche und habe da explizit nach EG oder Fahrstuhl geguckt. Und obwohl ich große Hunde wirklich sehr liebe - wegen dieser ganzen Probleme wünsche ich mir zukünftig eher kleine Hunde. So richtig Gedanken mache ich mir darüber erst, seit meine Hündin so alt ist und ich sie permanent tragen oder zumindest mal heben muss.

  • Moin,

    unsere Leja hatte in ihren letzten Lebensjahren ganz schlimm mit Arthose und altersbedingter Kraftlosigkeit zu kämpfen. Wir wohnen in einem EFH mit 2 Etagen. Um die alte Lady die Treppen hoch und runter zu bekommen, haben wir ihr ein Geschirr angezogen und ein Handtuch als Tragehilfe unter dem Bauch durchgezogen. Damit ging es Stufe für Stufe die Treppe rauf und runter. Da unsere Treppe mit Fliesen belegt ist, hatten wir Teppichtrittstufen auf die Stufen geklebt. Nicht schön, aber hilfreich.

    Mein Büro liegt im 2. OG - im Normalfall haben wir einen Fahrstuhl. Im Normalfall... Leider fällt das olle Ding öfters mal aus und ich musste Leja mit dem gleichen System die Treppen hoch helfen. Es ging. Ich war nach 3 Etagen - das Gebäude fängt im Hochpaterre an - fertiger, als der Hund :lol: Das Handtuch konnte ich immer gut in meiner Arbeitstasche verstauen.

    Leja war ein Labbi mit gut 30 KG. Eigentlich sollte deswegen eine leichtere Hunderasse bei uns einziehen - was draus geworden ist, sieht man :lol:

  • Das ist einfach so genial :shocked:


    Mit Mozart habe ich die ersten Jahre im zweiten OG gewohnt. In der Zeit hatte er eine Knieverletzung. Er hat sehr schnell gelernt, die Stufen in Zeitlupe zu gehen. Praktisch war, dass sie mit Teppich ausgelegt waren.

    Aber es kommt ein bisschen auf die Verletzung an. Bei Rücken- oder Vorderhandverletzungen wäre das ja schon wieder nicht möglich.

  • Tragen üben...das ist meine Strategie. Hab 1 1/2 Jahre den 72 cm Pointer die Treppen getragen, das ging sehr gut. Wichtig ist, dass man selbst ordentlich die Core Muskulatur trainiert, ansonsten schrottet man sich Rücken und Knie. Wiege 52 kg und kann Hunde bis 30 kg mittlerweile flockig tragen. Auch unser gesunder Hund wird immer Mal getragen zur Gewöhnung

  • Das ist einfach so genial :shocked:

    Geht so :lol:. Ich war früher deutlich entspannter und hatte selten Plan B. Eher „egal was passiert, ich werde eine Lösung finden wenn es soweit ist“.

    Ich weiß nicht wann das aufgehört hat, denn inzwischen bin ich nahe dran an Kontrollfreak. Ehrlich gesagt hat erst das Campen mich ein Stückweit davon befreit, durchs treiben lassen auf Reisen.

    ——

    Bezüglich Tragehilfen. Inzwischen gibt es ja wirklich gute Systeme, die relativ zuverlässig partiell oder Ganzkörper stabilisierend sind. Da wird auf jeden Fall noch ein System hier einziehen.

    Bisher war ich mit kompletter Hinterhandlähmung (BSV) oder absoluter Belastungsschonung aufgrund von OP (Kreuzband) konfrontiert. Beides bei Hunden mit einem Gewicht um ca. 40kg herum.

    Das wäre mind. die ersten 4Wochen lang auch mit besagten Tragehilfen (für mich) nicht zufriedenstellend gegangen bei uns zuhause > 1 OG aber eng gewundene Treppe, und im Vorderhaus nochmal halbes Stockwerk hoch und runter - und dann steht man erstmal an einer relativ stark frequentierten Straße. Also nochmal 50m bis zur ersten Lösemöglichkeit.

    Deswegen waren mir die drei genannten Notpläne wichtig. In der absoluten Not könnte ich unseren großen Balkon noch zum Hunde-WC umfunktionieren für einige Wochen und/oder die Hausverwaltung fragen ob ich im kleinen Innenhof eine mobile Hundetoilette (kl. Sandkasten und mit Blumenerde/Späne/Torf/Katzenstreu füllen, o.ä.)stellen darf.

  • Ich wohne im ersten Stock.

    Nachdem ich Maja (27 kg) beim Altwerden begleitet und sie die letzten Jahre gestützt und getragen habe, kommen für mich nur noch Hunde unter 20 kg in Frage.

    Wichtig finde ich: Alle meine Hunde lernen, sich ruhig und entspannt tragen zu lassen. Mein allererster Hund kannte das gar nicht und hatte bei Trageversuchen Panik. Maja hat es von klein auf gelernt, somit war es für sie nie stressig - abgesehen davon, dass sie für mich halt einfach zu groß war, um sie bequem tragen zu können.

    Mein Plan B, wenn alle Stricke reißen, wären meine Eltern. Die wohnen zwar nicht ganz ebenerdig, aber auf den 4 Stufen, die Hund überwinden müsste, ist genug Platz, um den Hund notfalls auch zu zweit zu tragen. Wir haben dort auch schon den Hund in so ein Plastikkörbchen gesetzt und so zu zweit runtergetragen.

    Bei mir daheim ist das Treppenhaus ziemlich beengt, was die Sache nicht unbedingt einfacher macht.

  • Unterschied, ob man seinen Hund MAL hochhebt und trägt oder ob man das über Wochen / Monate / Jahre tagtäglich mehrmals muss. Ggf. noch mit zweitem Hund, Gepäck und Winterklamotten.

    Das finde ich auch. Die meisten heben Hund mal an und denken, ach das geht ja. Ein paar Tage geht das auch, bei Wochen,... kommt es dann auf den eigenen Körper an, da zeigen sich erst die Schwachstellen. Hier in der Umgebung von den HH wäre keiner dazu länger in der Lage.

    Umzug ist in der heutigen Zeit ja auch gerade mit Hund auch nicht mal eben so drin. Denn oft wenn das nötig ist, kommen ja noch andere Kosten auf einen zu (Medis, Physio,...) zu der für gewöhnlich marktbedingten höheren Mietbelastung. Also Wohnungen die die man früher die 600€ bekommen hat, ist man jetzt eben mit 800-1000€ + dabei, wenn man Glück hat.

    Und dann gibt's noch alte Leute, Familien mit Kindern die auch unten wohnen wollen, da ist es je nach Region eher eine Frage von Monaten denn Wochen was mit Hund zu finden.

    ****

    Kami hat nur knapp 22kg und wir tragen seit einem Jahr und werden es bis ans Ende so weiter machen. Ist 4 OG, wobei das 1. mit ein paar Stufen Hochparterre mitzählt, also eigentlich 3. OG. Umzug kommt nicht in Frage, weil in der Lage mit dem Standard, dann noch unten, in bezahlbar mit Hund - schwierig. Wir mögen unsere Wohnung und den Kiez.

    Worsk Case ist Schwiegermutter :D die hat ein Haus und zwar auch so, das wir da länger wohnen könnten und trotzdem weiter arbeiten können.

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    Anfang des Jahres war Hund ja schwer krank. 4 Wochen waren wir da bei Schwiegermutter, weil man sie auch hätte gar nicht mehr tragen können. Die eh vorhandenen orthopädischen Baustellen, 3 OP Wunden und es durfte kein Druck auf den Brustkorb ausgeübt werden. Also nix tragen.

    Alternativ hätte man sie in einer Flugtransportbox tragen können, setzt aber immer voraus, das zwei Leute da sind, das trägt man mit Hund drin nicht allein. :hust:

    Nicht tragbar ist aber sicher das Worskcase Szenario. Hat uns aber gereicht, der nächste Hund wird 8-14kg haben, so das man den auch allein mit Box tragen KÖNNTE.

    Und man wird ja nicht jünger.

    Hier trage meist ich und ich muss sagen ich finde runter viel schlimmer als hoch. Inzwischen ist es kein Problem mehr, ich mach mir für die letzten 3 Stufen auch unten selbst die Türe auf, ABER mit 35kg Hund stelle ich mir das echt schwierig vor, besonders bezüglich Sichtfeld,... Mehr als die Hälfte des eigenen Körpergewichts vor sich zu tragen und dann Treppe runter, puhhh, aber ist vielleicht auch Typfrage. Hoch fand ich nie ein Problem, da sieht man ja noch was.

    Auch der Körperbau spielt eine große Rolle, ein kompaktgebauter größerer Hund trägt sich einfacher als ein langebauter. Unsere alte Hündin war mit 23kg DEUTLICH einfacher zu tragen, als Kami aktuell, die hat einen langen Rücken, der Winkel der Arme ist also ganz anderes und man muss beim tragen mehr Druck ausüben, um den Rücken auch zu stabilisieren. Je nach gesundheitlicher Baustelle kann man Hund ja auch nicht einfach irgendwie tragen.

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