Familienhund und Kinder - Gefährlich wann und wieso?

  • Gersi Als diese Elternsuperkraft verteilt wurde, war ich wohl gerade pinkeln oder so und habs verpasst ;)


    Es gibt spezielle Situationen in denen ich meine Kinder nicht mit den Hunden alleine lasse. Z.B. wenn Ressourcen wie Essen, Kauzeug oder Spielzeug dabei sind. Oder grundsätzlich bei gemeinsamen Spiel. Oder wenn ein Hund krank/verletzt ist und deshalb eine kürzere Zündschnur hat.

    Auch sonst haben wir sie so gut es geht im Blick. Aber nie alleine und immer 100% schaffe ich nicht.

    Meine Frau ist diese Woche nicht da. Den Babymensch hat sich mitgenommen (ohne Mama und Stillen will der nämlich noch nicht) und ich habe hier "nur" den Großen und die Tochter. Und halt vier Hunde. Nun muss meine Tochter ja z.B. mal auf Toilette und braucht da noch meine Hilfe. Damit der Große nicht mit den Hunden allein ist, müsste ich entweder ihn mitnehmen oder die Hunde oder eine der zwei Parteien wegsperren. Was auf Grund unseres Grundrisses nur im Obergeschoss geht. Also entweder gerade eben den Sohn vom Esstisch weg in sein Zimmer noch oben schicken, damit seine Schwester aufs Klo kann oder halt die Hunde. Und da muss ich dann mitgehen um die Tür vom Schlafzimmer zu zu machen (sicher ist sicher). Bis dahin hat Tochterkind sich in die Hose gemacht und ich kann gleich oben bleiben und ihr beim Umziehen helfen :tropf:

    Gestern ist der Große vom Hochbett gesprungen gestürzt. Da plane ich dann nicht erst die Hundeunterbringung bevor ich zu meinem weinenden Kind gehe :ka:

    Man möge mich für naiv halten, aber bis zu einem gewissen Grad vertraue ich da auf das Training und den Charakter meiner Hunde. Und das sie eben nicht direkt meine Kinder ins Gesicht tackern wenn sie ihnen mal auf den Schwanz treten oder dummerweise das Spielzeug aus der Schnute nehmen wollen.

    Und natürlich auch auf die Erziehung meiner Kinder. Zumindest beim Großen bin ich mir auch sehr, sehr sicher, dass es keine Dummheiten macht und die Hunde lesen kann.

    Irgendwie muss es ja einen Zwischenweg geben zwischen Hund schläft mit im Babybett und betreibt unkontrollierte Zerrspiele mit dem Kleinkind auf der einen Seite und Kind und Hund dürfen sich nur auf farbig markierten Wegen streng voneinander getrennt durchs Haus bewegen.

  • Also irgendwie..

    Es sagt doch keiner 'ah jo...nimm Rasse abc, lass die Kinder mit dem Hund machen was sie wollen und lass den Hund machen, weil bei Rasse abc passiert niemals was!'

    Egal welche Rasse/welcher Mix, Kind und Hund muessen den Umgang lernen. Und da gehoeren eben Regeln dazu!

    Und ja, je nach Hund und Rasse muessen die Regeln eben strenger/die Grenzen enger sein.


    Zu sagen Rasse 123 ist unberechenbar in Kombi mit Kindern, ergo IMMER eine Gefahr, ist aber auch einfach nur absoluter Bloedsinn! Kein Hund beisst einfach so ein Kind, nur weil er eben Rasse 123 und nicht Rasse abc angehoert. Wer das glaubt, hat mAn einfach keinerlei Ahnung!

  • komischer weise sind die meisten leute die ich kenne die als kind mal gebissen wurden, von nem dackel gebissen worden (mich eingeschlossen durch eigene blödheit)

  • Golden_Atreju danke!


    Ich hab zwar "nur" 2 Kids und 3 Hunde und das "niemals nie nicht" geht hier auch nicht. Alltägliche Situation: Hunde schlafen, Kinder spielen, ich muss eins wickeln. Ist es der Ältere dann setz ich die Kleine (unter Protest) in den Laufstall, sie ist erst bissi über 1 Jahr und noch zu unberechenbar. Ist es aber die Kleine dann lass ich meinen Sohn weiterspielen und geh die 2 Minuten seine Schwester wickeln. Könnte ich natürlich auch gleich dort in Raum machen, aber die Windel müsste ich wegwerfen, ergo müsste ich trotzdem für ne halbe Minute aus dem Raum.

    Oder Kind 2 klettert gerade überall hin und fällt und weint. Ich hebe sie auf und tröste und schau nicht dass ich vorher die Hunde wegbringen oder Kind 1 zu mir hole.

    Draußen genauso. Ein Kind ist im Sandkasten, das zweite fährt mit dem Bobby Car rum. Die Hunde dösen in der Sonne. Ein Kind weint. Das zweite dann aus dem Spiel reißen? Die Hunde wecken und erstmal ins Auto packen?



    Ich vertraue einfach darauf dass wir die Hunde weit genug darin bestärkt haben dass sie von uns immer beschützt werden und sich nicht selbst die Kids vom Leib halten müssen. Und dass ihre Kommunikation immer ernst genommen wird so dass sie keinen Grund haben deutlicher zu werden. Genauso dass die Kinder so oft es nötig ist erklärt bekommen wie sie mit den Hunden umgehen sollen.

    Ressourcen sind kein Thema und wir machen es auch zu keinem Thema. Heißt wenn Kind was isst wird es in Ruhe gelassen. Gucken ist erlaubt, alles was aktiv betteln ist verboten. Gibt das Kind etwas an den Hund ab dann gehört es dem Hund und wird nicht mehr zurück genommen. Gespielt wird nur unter Aufsicht und angeleitet. Also wilde Spiele die den Terrier richtig schön pushen sowieso nicht. Sie zergeln manchmal, der Hund setzt da vielleicht 1/100 seiner Kraft ein und wenn wir sagen dass jetzt aus ist haben sich alle Parteien dran zu halten. Der Hund wartet auch erst auf unser ok zum zergeln mit dem Kind. Das haben wir gar nicht trainiert oder so, er hat immer zu uns geguckt wenn's Kind mit dem Tau ankam und gewartet dass wir es freigeben.

    Hunde sind ja nicht blöd und ich glaube dass sie Kinder schon irgendwie als "Menschenwelpen" wahrnehmen und vor Allem wenn sie mit ihnen zusammenleben auch die anderen Bewegungsmuster, die Impulsivität, usw kennenlernen.

  • komischer weise sind die meisten leute die ich kenne die als kind mal gebissen wurden, von nem dackel gebissen worden (mich eingeschlossen durch eigene blödheit)

    Der aggressivste Hund hier in Husum den ich kenne, der auch schon mehrfach (auch Kinder) gebissen hat ist ein Rauhaardackel :hust:


    Der hat aber auch das Zepter in der Pfote und bestimmt über sein Herrchen... wiederrum sind 3 andere Dackel hier absolut liebe Hunde.


    Kommt wirklich letztendlich auf die Führung und den Umgang an, den eigenen Kindern kann man das wohl irgendwie beibringen.

    Kann mir aber vorstellen dass es bei den "Sandkastenfreunden" dann schwieriger ist, wenn man eine Rasse hat die eher dazu neigt, ihre Beißerchen einzusetzen.


    Jedem Besuchskind mal eben beibringen wie die mit dem Hund umgehen sollen ist bestimmt noch ne andere Nummer. Da ist wahrscheinlich räumliche Trennung besser.

  • Hier wird und wurden auch die Kinder mit dem Hund alleine gelassen, am Anfang mit Ansage an die Große z.B. dass beide weiter auf der Couch sitzen bleiben, fernsehen und der Hund hat währenddessen irgendwo rumgelegen und geratzt - und ist nie in den 2 Minuten wo ich auf dem Klo o.Ä. war aufgestanden nur um die Kinder zu fressen.


    Die Große mit mittlerweile knapp 14 darf auch komplett alleine mit ihr bleiben, bei der 7jährigen hab ich erst vor ein paar Wochen festgestellt, dass da noch bunte Knete im Kopf ist 🙄

    Ich komm ebenfalls von der Toilette, mir kommen Hund und Kind entgegen: Guck mal Mama, ich hab der Mambi nen Verband gemacht!

    Hatte der Köter ihren Bademantelgürtel ums Vorderfußwurzelgelenk gewickelt …

    Hund kurz befreit, innerlich 3 Kreuze gemacht, dass sie so einen Scheiß so gut mitmacht - auch oder eben weil es echt selten vorkommt - und dem garstigen, kleinen Hobbit nochmal erklärt, dass der Hund kein Spielzeug ist.

    Kein Drama, aber in solchen Situationen weiß ich definitiv, was ich an dem kleinen, schwarzen Hund habe 🥰

  • Hunde können meiner Ansicht nach in der Regel Kleinkinder einschätzen. "Tut mir weh, wenn er auf mich fällt, meint es aber nicht böse. Ist halt ungelenk." Auch diese groben Kinder-Streichelversuche werden ja oft sehr nachsichtig toleriert.


    Ich möchte damit nicht sagen, dass man solche Situationen nicht unbedingt verhindern sollte - aber sie passieren eben - und ganz viele Hund reagieren da (das sind dann auch die üblen Videos) sehr langmütig. Nicht alle Hunde - aber eben doch viele.

    Das kenne ich von unserem Joey, auf die Kinder meiner Schwester (Tochter aktuell 5 Jahre, Sohn jetzt 1,5 Jahre) reagiert er relativ langmütig und lässt sich so einiges gefallen, z. B. wenn sie grob nach ihm patschen (die Tochter hat das gerne mal gemacht, als sie jünger war), aber meine Mutter, meine Schwester und ich haben da schon von Anfang an darauf geachtet, dass das nicht ausartet und den Kindern beigebracht, dass sie nicht zu grob mit ihm umgehen und dass er nicht beim Schlafen oder Fressen gestört werden darf.


    Meine Nichte interagiert mit ihm im Wesentlichen nur, wenn er von sich aus auf sie zugeht, z. B. bei der Begrüßung oder wenn er in Kuschellaune ist. Sie ist eben mit ihm aufgewachsen, bei ihrer Geburt war er 6 Monate alt und sie hat von Anfang an gelernt, wie sie mit ihm umzugehen hat.


    Als Joey noch klein war, gab es auch immer wieder Begegnungen mit fremden Kindern, die in meinen Augen nicht so toll waren.

    Es gab gut erzogene Kinder, die fragen, ob sie ihn streicheln dürfen, was OK ist, wenn Joey darauf Lust hatte.

    Aber auch Kinder, die ungefragt hinlangen oder gar versucht hatten, ihn hochzuheben, wo die Eltern nur debil grinsend zugesehen haben und mit Unverständnis reagierten, wenn wir dazwischengegangen sind. Zum Glück waren solche Kinder, welche kleine Hunde als eine Art Kuscheltier für ihre Bespaßung ansehen, eher die Ausnahme.

  • Der aggressivste Hund hier in Husum den ich kenne, der auch schon mehrfach (auch Kinder) gebissen hat ist ein Rauhaardackel

    Wie kann das denn sein? Warum schreitet Niemand ein?

  • Es kommt auf den Umgang einfach nur an. Mit der Rasse hat es null zu Tun. Man kann das doch bei der Sendung die Welpen kommen sehen.

    Damals in der Welpenstunde, hatten wir eine Frau mit Labbi, Vater mit Tochter schauten zu, am Ende der Stunde stürmte das Kind auf den Platz, aber nicht zum eigenen Hund sondern zu den anderen Welpen. Vater grinsend am Zaun, null Kommentar. Ganz ehrlich sowas geht einfach nicht. Unberechenbar ist im übrigen kein Hund Kudl Wacker.

  • Unberechenbar ist im übrigen kein

    1. Vielleicht auch nur ansatzweise für den, der tagtäglich mit ihm arbeitet.

    2. Hunde mit Traumata oder psychischen Problemen können sehr wohl unberechenbar sein. Und alle anderen eigentlich auch. Stichwort "Das hat er ja noch nie gemacht!"


    Meinen Pudel würde ich da je nach Tagesform als Beispiel anführen. Da wechseln die Trigger täglich. Ich kann nicht erwarten, dass irgendjemand außer mir und meinem Mann das erkennt. Und selbst wir werden regelmäßig ob seiner Verhaltensansätze überrascht, trotz enger Führung. Ob positiv oder negativ.

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