Problem mit Fremdhund

  • Hallo zusammen,


    ich brauche dringend Tipps von erfahrenen Hundehaltern und würde mich sehr über Rückmeldungen freuen! Hoffentlich bin ich im richtigen Unterforum für mein Thema.


    Wir haben folgendes Problem, das nicht meinen, sondern einen fremden Hund betrifft: Hier läuft eine Dame mit ihrem sehr territorialen Kangal rum, der NIE angeleint ist. Er läuft immer frei, hört dabei aber null.


    Heute früh kam es zum wiederholten Male zu einer Situation, bei der ich in Angstschweiß bade und einfach nicht weiß wie ich richtig reagieren soll - auch im Hinblick auf die Vermeidung solcher Situationen in Zukunft.


    Mein Hund war angeleint, wir standen an einem Eck vom Weg, die Dame mit dem Kangal kam ca. 250 Meter weiter von einer anderen Abzweigung auf "unseren" Weg. So weit so gut, ich wusste wo sie hinwollte und dachte ich warte einfach bis sie zu ihrem Grundstück abgebogen ist, um dann weiterzulaufen. Der Kangal hat uns aber natürlich bemerkt und hat auf dem Weg zu seinem Grundstück immer wieder zu uns rübergeschaut. Irgendwann hat er es dann nicht mehr ausgehalten, ist der Halterin ausgebüxt und zu uns gesprintet. Mir ist das Herz in die Hose gerutscht, ich habe meinen Hund gepackt und wir sind zügig aber nicht rennend umgedreht und den Weg zurückgelaufen, den wir gekommen sind.


    Der Kangal hat natürlich null auf Rückrufe reagiert, die Halterin ist erst gemütlich, dann zügig ihrem Hund hinterher, war aber natürlich viel zu langsam um ihn noch schnappen. Irgendwann ist der Kangal dann wohl doch wieder abgedreht bevor er uns erreicht hat.


    Nun bin ich mir unsicher: war es richtig so wie ich reagiert habe, also wegzugehen und nicht mehr hinzuschauen? Was mache ich, wenn der Hund mal nicht abdreht sondern wirklich zu uns kommt? Ich muss dazu sagen, dass mein Rüde kein Fan von anderen Rüden ist. Er ist nicht per se unverträglich, aber kann durchaus auch mal grantig werden (weshalb ich unkontrollierte Hundebegegnungen, insbesondere mit unberechenbaren Rüden, nicht zulasse). Der Kangal hat vor einigen Jahren bereits meine mittlerweile verstorbene Hündin attackiert, wobei die Besitzerin der 100% festen Überzeugung ist, dass ihr Hund nur spielen möchte. Er beschützt sein Frauchen selbst in absolut unkritischen Situationen (Begegnung als mein Rüde noch ein Welpe war: Kangal stellt sich demonstrativ quer vor seine Halterin und ist keinen cm mehr abgerückt während wir uns unterhalten haben). Ich habe Riesensorge, dass der Kangal irgendwann mal "Kontakt" aufnimmt und es dann eskaliert. Wie reagiert man in so einer Situation? Gibt es irgendetwas, was ich machen kann, um eine Eskalation zu vermeiden, wenn schon Kontakt zwischen den Hunden aufgenommen wurde?


    Ich danke euch schon jetzt für eure Tipps und Erfahrungen!

    • Neu

    Hi


    hast du hier Problem mit Fremdhund* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!


    • Hat dir mal jemand gezeigt, wie man einen Hund blockt?

      Ich mache das so, dass ich meinen Hund dicht hinter meinem Bein halte, an der sehr kurzen Leine. Mit dem anderen Bein mach ich einen Schritt in Richtung des sich nähernden Hundes, schaue ihn an und signalisiere mit der freien Hand eine Stopp-Bewegung in Richtung des Hunds. Meist genügt das schon, falls nein, kommt ne deutliche Ansprache. Hab das mehrmals mit einer Trainerin geübt und hat seit dem immer Wirkung gezeigt.

      Unbedingt vermeiden, dass es zum Kontakt kommt!

    • Sorry, aber einen Kangal blockt man nicht so schnell. Würde ich jedenfalls nur als letzte Not-Maßnahme sehen.


      Fsas1985

      Ich würde konsequent, sobald ich den Hund sehe, aus den Augen und aus dem Weg gehen. Also auch nicht wie Du diesmal in weiter Entfernung auf Sicht stehen bleiben.

      Ist saudoof, ich weiß, aber bei großen Hunden gehe ich kein Wagnis ein.

    • Ich würde mal ohne Hund bei der Nachbarin klingeln und wirklich freundlich das Gespräch suchen.

      Dabei aber klar sagen dass das dies kein tragbarer Zustand ist. Ein Hund der nicht hört, gehört an geleint - das ist indiskutabel.


      Wenn die Halterin gar nicht reagiert, würde ich ihr auch offen sagen, dass Dir dann kein anderer Weg bleibt als der offizielle. Nämlich Dich beim OA zu erkundigen ob es Möglichkeiten gibt das zu offiziell zu regulieren.


      Wo kommt ihr her? Was besagt das Hundegesetz eurer Region?


      Ich hätte übrigens auch Angst in einer solchen Situation und würde mir auch das blocken nicht angstfrei zutrauen, was beide Hunde auf jeden Fall merken würden. Einen (ausgewachsenen) Kangal zu blocken, der keine definierte Grenze hat die er bewacht (sonst könnte man sich zumindest entsprechend rechtzeitig zurückziehen) ist schon eine hohe Hausnummer.

    • Hat dir mal jemand gezeigt, wie man einen Hund blockt?

      Ich mache das so, dass ich meinen Hund dicht hinter meinem Bein halte, an der sehr kurzen Leine. Mit dem anderen Bein mach ich einen Schritt in Richtung des sich nähernden Hundes, schaue ihn an und signalisiere mit der freien Hand eine Stopp-Bewegung in Richtung des Hunds. Meist genügt das schon, falls nein, kommt ne deutliche Ansprache. Hab das mehrmals mit einer Trainerin geübt und hat seit dem immer Wirkung gezeigt.

      Unbedingt vermeiden, dass es zum Kontakt kommt!

      Du weißt, wie groß und schwer ein Kangal ist?


      Den blockst du nicht mal eben so... Und ganz ehrlich, bei einem Hund mit ±70 cm SH und 40-55 kg würde ich mich nicht mit blocken aufhalten, sondern samt Hund den zügigen, aber geordneten Rückzug antreten.


      Fsas1985 Geh bitte zum Ordnungsamt und melde den Hund. Der Kangal hat bereits deinen vorherigen Hund attackiert und spätestens da hätte die Halterin mal auf die Idee kommen sollen, dass Leinen nicht zur Deko da sind

    • Wenn ich weiß, da mir Hund samt nicht eingreifendem unfähigen Halter bekannt ist, dass eine Hundebegegnung bescheiden werden kann, drehe ich ab und gehe einen anderen Weg.


      Gerade bei einer Sichtung von zweieinhalb Fußballfeldern habe ich i.d.R. genug Spielraum.


      Dein Hund und auch du müsst für solch unvernünftige Hundeleute nicht herhalten und warten bis wieder etwas geschieht!


      Es war richtig, dass du in eine andere Richtung gelaufen bist :gut:

    • definitiv abdrehen und ruhig weggehen. OA mal informieren. Konfrontation wäre mir zu heikel. Gibt es ne Möglichkeit gar nicht dort vorbei zu gehen?

    • Hi!

      war es richtig so wie ich reagiert habe, also wegzugehen und nicht mehr hinzuschauen

      Distanz zu einem territorial veranlagten Hund reinzubringen finde ich jetzt nicht die schlechteste Strategie :nicken: ich würde weggehen und außer Sicht

      Was mache ich, wenn der Hund mal nicht abdreht sondern wirklich zu uns kommt?

      Ich würde erstmal versuchen auf Distanz zu blocken. Wie schon beschrieben, groß machen und den Arm ausstrecken und voller Bestimmtheit den Hund mit einem "ab" oder "geh ab!" wegschicken. Darauf hat hier zum Glück jeder Hund bisher reagiert. Wer an meinen Hund will, muss erst an mir vorbei :barbar:

      Gibt es irgendetwas, was ich machen kann, um eine Eskalation zu vermeiden, wenn schon Kontakt zwischen den Hunden aufgenommen wurde?

      Da wäre ich extrem vorsichtig. Wenn diese gewisse Spannung in der Luft liegt, kann es sein, dass man ungewollt das Pulverfass zur Explosion bringt. Da würde ich tatsächlich abwarten und darauf vertrauen, dass die Hunde es selbst regeln und erst bei der ersten Gelegenheit, wenn einer der beiden wegguckt zb oder sich seitlich stellt, sanft und bestimmt eingreifen, so nach dem Motto, so ihr habt euch abgecheckt, jetzt ist mal gut. Und dann gehen.



      Unbedingt würde ich bei der Halterin ohne Hund vorstellig werden und ihr sagen, dass man selbst Angst hat. Große Hunde (hatte selbst welche) müssen so geführt werden, dass sich alle im Umfeld sicher fühlen können, das ist eigentlich eine Selbstverständlichkeit. Da würde ich auch nicht gross diskutieren. Wenn sie unwillig ist, würde ich den Gang zum OA auch nicht scheuen.

    • Ich ruf mal McChris

      Ich dreh um und nehm auch riesen Umwege in Kauf, wenn ich unseren Kangal sehe. Nicht unbedingt, weil es ein Kangal ist, sondern weil es der Kangal ist.

      Brauch ich nicht, brauchen meine Hunde nicht und ich kenn meine Grenzen (ich kann Beissereien trennen, aber wenn der sich mit meinen Hunden in den Haaren hat, trenn ich nix mehr)..

    • Ich würde davon abraten, einen Kangal „blocken“ zu wollen. Ganz unabhängig von Größe und Gewicht: Wenn dieser Hund im „Schutzmodus“ ist, dürfte sich groß und bedrohlich zu machen ganz schnell den gegenteiligen Effekt haben zu dem, den man sich wünscht.

    Jetzt mitmachen!

    Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!