Fragen, die man sich sonst nicht zu stellen traut - Teil 19
- Helfstyna
- Geschlossen
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Eni46 und du schätzt die Sachgebietsleiterin so ein, dass sie dir das übel nimmt, wenn du höflichst bittest beim Sie bleiben zu dürfen?
Ich gehöre definitiv zu den Du-Menschen.
Ich habe mich im neuen Beruf erst mühsam wieder an die Siezerei gewöhnen müssen.
Aber wenn jemand gesiezt werden möchte, dann ist das halt so.
Und bist du da wirklich die Ausnahme mit dem Wunsch? Oder gibt es noch ein paar Kollegen denen ein Sie lieber wäre, es aber auch nicht offen zu kommunizieren trauen?
Letztendlich ist es doch auch okay, wenn man nicht mit allen per du ist, sondern halt differenziert nach Absprache.
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Hi
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Ich glaube das ist auch sehr Branchen-abhängig, auch wenn der Trend allgemein zum duzen geht. In manchen Branchen wird sich traditionell einfach geduzt, das fängt schon beim Vorstellungsgespräch an.
Aber wenn du aus einer nicht duz Branche kommst und das nur eine Sachgebietsleiterin will, dann kannst du ja auch einfach sagen dass du so wie es ist gute Efahrungen gemacht hast und deshalb gerne so weiter machen würdest
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Scheint sich mit der Zeit einiges geändert zu haben
In meiner alten Firma haben wir uns unter Kolleginnen, die damals zusammen in der neuen Firma angefangen haben, mit der Zeit geduzt. Von neuen Mitarbeitern habe ich mich nicht duzen lassen. Ich muss aber auch sagen, die "alten" Kollegen und ich, wir waren in etwa im gleichen Alter. Neu hinzu gekommen sind dann überwiegend jüngere Leute.
Ich war letzte Woche zu einem Bewerbungsgespräch und wurde dort von einem recht jungen Geschäftsführer (geschätzt Mitte 30 - Ich: 60) mit den Worten: "Soooo, du bist die Sabine und möchtest hier anfangen?" empfangen.
Ganz ehrlich? Ich empfand das als ungehörig, ungezogen und frech. Das habe ich ihm auch gesagt und dankend auf das Gespräch verzichtet.
Seh ich das wirklich zu verkniffen?
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Eni46 Danke für die Zusatzinfos! Wenn das wirklich nur die Idee der lokalen Leitung ist, stehe ich da auch mit gemischteren Gefühlen dazu.
Das bedeutet nämlich auch, dass es eben keine etablierte Kultur gibt wie man miteinander umgeht.
Ich habe dieses Phänomen der mit dem Du verbundenen, plötzlichen Privat-Geschäft-Vermengung tatsächlich erlebt, wenn auch weniger werdend. Ich weiß aber wie das wirklich nerven kann.
In der Regel waren das immer Menschen, die neu in solche Situationen rein gekommen sind (viele meiner Uniabgänger/Azubis/Konzernaussteiger etc.) und ohne aktives Eingrenzen nicht begriffen haben, wo der Job anfängt und der Spaß aufhört.
Das habe ich als Führungsaufgabe verstanden und jetzt kommt der Punkt: Tut das deine Chefin auch? Also evtl mal korrigierend eingreifen?
Oder hat sie da überhaupt Antennen für?
Problem was du ja hast ist: wenn du in die „Blockierer“ oder „Altbacken“-Schiene kommst, ist egal was du leistest.
Vielleicht gibt’s also einen Mittelweg über Bewusstsein schaffen für Probleme im Umgang und deinem Entgegenkommen.
Doofe Situation auf jeden Fall!
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Eni46 : Ich kann auch noch kurz etwas zum Thema Duzen beitragen.
Wir waren wegen eines Todesfalls im Bestattungsinstitut.
Die Mitarbeiterin dort duzte uns und nach kurzem Erstaunen meinerseits war es in Ordnung.
Sie war absolut professionell und sehr herzlich.
Es war, als würde man mit einer familiären engen Vertrauten reden. (eine lebenserfahrene Tante zum Beispiel, die man um Rat fragt)
Aus meiner bisherigen Sicht wäre das eigentlich nicht möglich gewesen.
War es aber.
Ich bin immer noch erstaunt darüber und gleichzeitig dankbar, daß wir genau diesen Typ Mensch getroffen haben.
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Mit deinem speziellen Fall hat das nur am Rande zu tun, ich wollte damit nur zeigen, daß auch Duzen ein professionelles Handeln und gegenseitigen Respekt nicht ausschließt.
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Die Information fehlte oder habe ich überlesen. Wenn es „freigestellt“ ist ob man gesiezt oder genutzt werden will, würde ich bei meiner/deiner persönlichen Einstellung bleiben.
Da würde ich auch erwarten dass das professionell akzeptiert wird, und nicht nach Ausflüchten greifen. Du möchtest grundsätzlich gesietzt werden weil du dich damit wohler fühlst, und das auch privates und business abgrenzt - fertig.
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Seh ich das wirklich zu verkniffen?
Jein. Kommt drauf an, wie das Unternehmen sich präsentiert, und wie der Geschäftsführer das rüber gebracht hat (von oben herab, auf Augenhöhe, mit einem Zwinkern etc.)
Generell kommt es halt enorm auf die Branche an. In Start ups ist das Duzen normal, aber grad da, so es normal ist, habe ich auch nicht das Gefühl, dass es mit einem Respektverlust einher geht. In der Baubranche scheint es meiner Beobachtung nach auch gängig zu sein (außer zur Chefetage).
Dort, wo es nicht üblich ist, ist durchaus der Respektverlust eine Gefahr, da es dann eben nicht normal ist, die Beziehung automatisch lockerer wirkt und man sich - vermeintlich - mehr herausnehmen kann. Da würde ich tatsächlich genau überlegen, ob man einander Duzen möchte.
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Mal eine Frage, ich wohne hier grenznah zu den NL.
Diesel kostet dort ähnlich wie hier in D zur Zeit. Eine Tankstelle ist aber immer 6-8 Cent günstiger.
Hinter vorgehaltener Hand wird im Dorf erzählt dort würde der Sprit gestreckt, der Verbrauch wäre dann deutlich höher etc.
Wir haben da öfters mal getankt und konnten nichts negatives feststellen.
Ginge das überhaupt? Kraftstoffe strecken?
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Bei uns im Unternehmen ist es relativ klar, wer sich nicht duzen lassen will, wird gar nicht erst eingestellt. Manchmal passt es halt nicht, muss nicht negativ sein es so früh zu erkennen.
Bei bereits bestehenden Arbeitsverhältnis würde es unterschwellig definitiv einen „Merker“ geben. Vielleicht sogar Gespräche und Konsequenzen.
Ich werte das nicht, aber es ist halt so. Wenn nun selbst der Konzernvorstand einer altmodischen Hierarchie umdenkt und sich anpasst…
Ich bin da pragmatisch. Persönliche Befindlichkeiten haben für mich wenig Raum im Job, und Grenzen kann ich immer setzen wenn es notwendig ist.
Mit fallen auch keine belastbaren Argumente dagegen ein, wenn es einen offiziellen Unternehmenswandel in diese Richtung gilt.
Eine von oben verordnete Duz-Kultur würde ich, so wie sich das Geschriebene für mich darstellt, das eher nennen.
Und ehrlich, ich krieg da Plaque.
Es gibt Teams und eventuell auch Unternehmen da duzt man sich ganz selbstverständlich, weil die Stimmung so ist und der Umgang miteinander und da kommt dann auch nur jemand neu rein, der in diese Struktur passt.
Und dann gibt es Konzerne, da kommt einer dieser "McKinseys" vorbei und sagt: "Duzen blabla, Wertschätzung, flache Hierarchein Bla Bla, bessere Performance der HR bla weniger Ausfälle, höhere Effizienz". Da wird dann von oben sone Duzkultur "implementiert" mit dem Ziel, dass da mehr bei rumkommt am Ende.
Ich hab gesehen, wie das in die Hose gehen kann. Ich will die Trulla, die meine Chefin ist nicht duzen und die will das auch nicht, weil sie da von ihrer Persönlichkeit her nicht klarkommt mit. Die braucht formale Hierarchien, um zu führen.
Ich duze mich mit 90% meiner Kollegen, aber ich will das nicht von oben übergestülpt haben. Ich hätte auch kein Problem meine Chefin zu duzen, aber nicht, weil man des jetzt so macht, sondern weil das für sie und mich authentisch ist und die Art unserer Beziehung und Zusammenarbeit das hergibt.
Da kannst du so viel Plaque bekommen wie du haben möchtest, ändert trotzdem nichts an Unternehmensentscheidungen, oder?
Bleibt also sich a) tagtäglich drüber zu ärgern b) Offensiv dagegen zu sein (inkl. möglicher Konsequenzen) oder c) sich damit zu arrangieren
Und nochmal, ich werte sowas nicht. Ich gehe allerdings deutlich pragmatischer damit um als Du, denn in erster Linie will ich meinen Job gut machen. Mein Verhältnis zu Kollegen und Vorgesetzten würde weder eine Dutz- noch Siezmentalität etwas verändern. Es ist mir schlichtweg unwichtig. Wir haben seit langem ersteres, seit zwei Jahren auch hoch bis Vorstandsebene.
Kunden und Geschäftspartner sieze ich bis wir uns auf anderes einigen.
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Scheint sich mit der Zeit einiges geändert zu haben
In meiner alten Firma haben wir uns unter Kolleginnen, die damals zusammen in der neuen Firma angefangen haben, mit der Zeit geduzt. Von neuen Mitarbeitern habe ich mich nicht duzen lassen. Ich muss aber auch sagen, die "alten" Kollegen und ich, wir waren in etwa im gleichen Alter. Neu hinzu gekommen sind dann überwiegend jüngere Leute.
Ich war letzte Woche zu einem Bewerbungsgespräch und wurde dort von einem recht jungen Geschäftsführer (geschätzt Mitte 30 - Ich: 60) mit den Worten: "Soooo, du bist die Sabine und möchtest hier anfangen?" empfangen.
Ganz ehrlich? Ich empfand das als ungehörig, ungezogen und frech. Das habe ich ihm auch gesagt und dankend auf das Gespräch verzichtet.
Seh ich das wirklich zu verkniffen?
Kommt drauf an. Ich kann mit betonter Lässigkeit und auch meistens Schludrigkeit nix anfangen. Das hätte mich bei der Gesprächseröffnung mehr genervt als das Du…
Was soll man denn auf so einen doofen Spruch sagen? Nein, ich bin nur zufällig hier?
Wenn er dich begrüßt hätte mit:
„Hallo, ich heiße Vorname Nachname. Wir legen Wert auf das Du und führen unsere Gespräche auch so. Ich bin also der Vorname“ wäre ja vielleicht der Verlauf anders gewesen.
Und das meine ich. Ich bin auf so viele Arten im Sie schon respektlos angesprochen worden, das wäre im Du genauso gegangen…
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