Qualzuchten IV

  • Ich stelle mir das total schwierig vor, dazu eine Statistik zu erstellen. Mischling kann ja vom Streuner aus Rumänien über Bauernhofwurf bis "Designer Dog" alles sein.

    Ebenso kann ein Rassehund aus einem Verband sein, "Wollte einmal Welpen haben" bis Vermehrerproduktion

  • Das glaube ich nicht, weil in diesen Statistiken die Größe mit berücksichtigt wurde und nur Rassen und Mischlinge miteinander verglichen wurden, die vergleichbar in Größe und Gewicht waren.

    Ja, ich weiß. Aber es gibt in mehreren Größenkategorien Rassen, die die Lebenserwartung herunter ziehen könnten. Daher mein Gedanke, dass diese Statistik evtl. nicht für alle Rassen gelten könnte.

    Wobei du mit der Inzucht-Erklärung auf jeden Fall recht hast. Der Whippet ist ansich eine recht gesunde Rasse - hat aber einen verhältnismäßig kleinen Genpool, was natürlich problematisch werden kann. Und trotzdem gibt es Züchter, die auf FB so einen Quatsch posten, wie sich über zu große Ohren, angeblich zu helle Augenfarbe oder angeblichen falschen Typ aufzuregen (also alles "Fehler", die keine gesundheitlichen oder funktionellen Auswirkungen haben). Anstatt froh darüber zu sein, dass man eine Bandbreite an Hunden hat und den Genpool nicht weiter zu verkleinern.

  • Ein Mix aus zwei vorbelastenden Rassen wird nur mit viel Glück gesünder als die Ausgangsrassen sein.

    Deshalb sind für mich diese Rück-Einkreuzungsversuche kaum zu vertreten.

    Wieviele Hunde müssen noch krank geboren werden, bis sich eine Rasse nachhaltig verändert.

  • Mischling kann ja vom Streuner aus Rumänien über Bauernhofwurf bis "Designer Dog" alles sein.

    Ebenso kann ein Rassehund aus einem Verband sein, "Wollte einmal Welpen haben" bis Vermehrerproduktion

    Ja und eben das wird in diesen Studien nicht berücksichtigt, deswegen finde ich die auch wenig aussagekräftig.

  • Das sind ja so oder so immer Durchschnittswerte.

    Und es kann ja auch durchaus sein, dass das Ergebnis der Studie eben nicht auf "Rasse xy" angewendet werden kann und eben auch nicht auf jeden Mischling.

  • Ich finde das mit Mischlinge sind gesünder auch schwierig, weil ja auch Aufzucht etc eine Rolle spielt.

    Die Hunde, die bei mir mit Krankheiten zu kämpfen haben, hatten ihren Ursprung und Haltung beim Massenzüchter.

  • Dies beiden mir bekannten Statistiken zur Lebenserwartung aus Schweden und USA beruhen auf sehr großen Datenmengen von vielen Tausenden Hunden, die in einer Hundekrankenversicherung eingetragen waren. Alter und Todeszeitpunkt waren also bekannt, und aufgrund der großen Tierzahl kann man schon sagen, daß sehr viele Zufälligkeiten nivelliert wurden.

    Nicht erfaßt wurde die Gesundheit, also in welchem Zustand das jeweilige Alter erreicht wurde. Also ob Mischlinge gesünder sind als Rassehunde, geht aus diesen Statistiken nicht hervor. Nur das erreichte Lebensalter.

    Natürlich gehören auch Rassehunde aus Vermehrerhand zur jeweiligen Rasse. Aber umgekehrt könnte man ja auch annehmen, daß die oft unabsichtlich erzeugten Mischlinge im Schnitt weniger gute Aufzuchtbedingungen und damit einen schlechteren Start ind Leben haben als die teurer verkäuflichen Rassehunde. (Designermixe waren noch längst nicht so verbreitet wie heute.)

    Das sind ja so oder so immer Durchschnittswerte.

    Und es kann ja auch durchaus sein, dass das Ergebnis der Studie eben nicht auf "Rasse xy" angewendet werden kann und eben auch nicht auf jeden Mischling.

    Die Ergebnisse einer Statistik kann man nie auf den einzelnen Hund anwenden. Jeder Hund hat ja seine eigene innere Lebensuhr und kann älter werden oder jung versterben. Auch einzelne Rassen können selbstverständlich von der Statistik abweichen.

    (Warum eigentlich gehen einige hier davon aus, daß Rassen mit kurzer Lebenserwartung die Werte runterziehen könnten, aber niemand sieht die Möglichkeit, daß andere Rassen überdurchschnittlich lang leben könnten? )

    Ich wünschte mir sehr, daß ausnahmslos alle Rassehundezüchter sich diese Statistiken an den Spiegel hängen und jeden Tag darüber nachdenken, warum Mischlinge eine höhere Lebenserwartung haben als Rassehunde. Und was sie selbst tun können, um das zu ändern. Den Genverlust bei ihrer Rasse aufzuhalten und die genetische Basis zu erweitern.

    Denn die organisierte Rassezucht nach den bisherigen Methoden der Selektion auf Äußerlichkeiten steckt in einer Sackgasse, wenn nicht sehr tiefgreifend umgedacht wird. Und das betrifft alle Rassen, nicht nur die mit Qualzuchtmerkmalen.

  • Ich wünschte mir sehr, daß ausnahmslos alle Rassehundezüchter sich diese Statistiken an den Spiegel hängen und jeden Tag darüber nachdenken, warum Mischlinge eine höhere Lebenserwartung haben als Rassehunde. Und was sie selbst tun können, um das zu ändern.

    Ich verlinke hier mal einen Beitrag von Bonadea auf FB, den sie gemacht hat: https://www.facebook.com/jana.westervel…ue2BzuatNqk5q2l

    Vielleicht können ihn diejenigen, die kein FB haben nicht lesen, aber denke die meisten schon? Wichtig sind die Kommentare, denn da kommt quasi das vor, was sehr, sehr viele – oder sogar die allermeisten – Rassehundezüchter/-"fanatiker" ausmacht… auch bezugnehmend zu deiner Aussage.

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