Qualzuchten IV

    • Neu

    Hi


    hast du hier Qualzuchten IV* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!


    • Zudem, die kurze Nase alleine ist nicht ausschlaggebend der Problematik, da spielen noch andere Faktoren mit rein, aber, das muss ich den ganzen Experten hier im Forum ja nicht erklären 😉

      Eine nicht vorhandene Nase ist eine Garantie für schlechte Thermoregulation und schlechte Atmung, weil es anatomisch gar nicht anders möglich ist. Aber du hast recht, nicht die Nase alleine ist entscheidend, auch Hunde mit moderater Nase und weiten Nasenlöchern können verdammt beschissen atmen.

      Ich habe einige Shih Tzus in meiner Kundschaft, die haben alle moderate Nasen. Und erstaunlicherweise sind da Exemplare drunter, die die schlimmste Atmung von all meinen plattnasigen Kunden haben. Hier ein Beispiel. Er muss immer wieder das Maul öffnen um zu atmen, weil er durch die moderate Nase mit weiten Nasenlöchern keine Luft bekommt (er wurde gerade gebadet und ist deshalb nass).


      [Externes Medium: https://youtu.be/6yeL6NNmcR8]


      Klar so schlimm trifft es nicht jeden plattnasigen Hund, aber auch die Hunde mit moderaten Nasen in meiner Kundschaft sind alle in unterschiedlich starker Ausprägung von Atemproblemen und schlechter Thermoregulation betroffen.

    • Ich find es mehr als befremdlich, wenn hier z.B. ueber Boxer diskutiert wird und das es bei denen teilweise in eine ungesunde Richtung geht und dann aber der Japan Chin absolut gesund und ohne Einschraenkungen sein soll. Allein das der Standard einen sehr kurzen Nasenruecken vorschreibt, zeigt mAn das da definitiv nicht alles schick sein kann :ka:

    • Ja, genau deswegen bin ich auch gegen das Zuchtverbot, sondern für das Haltungsverbot (das ja das Zuchtverbot inkludiert). Sonst karren die Leute einfach ihre Welpen aus dem Ausland ran und dann kann es nur noch schlimmer werden. Außerdem sind es ja die Halter die dieses Leid finanzieren und fördern, entsprechend gehören die auch einfach belangt.


      Ich finde es schon ironisch, dass TTs, Korallen und sämtliche anderen schmerzhaften "Hilfsmittel" verboten werden, aber ein Hund mit vorinstallierter Atemnot und anderen gesundheitlichen Katastrophen ist gar kein Problem. Ich weiß ja nicht wie Hunde das sehen, aber ich wüsste worunter ich lieber leiden würde, wenn ich müsste....
      (Und für die die gerne etwas absichtlich falsch verstehen: Das heißt ich bin gegen beides, nicht dass man deswegen ja in aller Ruhe TTs wieder legalisieren sollte.)

    • Ich bin auch der Meinung man sollte eine andere Regelunge finden als nur Züchter im VDH dürfen züchten.

      Ich kenne auch einen seriösen und guten Züchter der nicht beim VDH ist.


      LG
      Sacco

      Viel besser wäre es, wenn es keine einzelnen Vereine mehr gäbe, sondern nur einen Verband (wie eben VDH oder irgendein anderer Name), unter dem jeder Züchter dann züchtet. Das wird in einigen Ländern gemacht und ist ein viel einfacheres System.

      Zur Zeit ist es bei uns ja so:

      1. FCI

      2. Verband VDH, der der FCI angehört und für die FCI in Deutschland die Veranstaltungen plant, z.B. Ausstellungswesen und Sport, und der die selteneren Rassen ohne eigenen Verein direkt betreut (Zuchtregeln und Gesundheitsvorgaben für sie festlegt, Zuchtwarte stellt, Ahnentafeln stellt, Zuchtzulassungen organisiert etc.)

      3. Rassehundevereine, die Mitglied im VDH sind und unter der FCI züchten - da kann es je nach Rasse mehrere geben, die stellen ihre eigenen Zuchtregeln und Gesundheitsvorgaben auf (auch eben teilweise unterschiedlich, wenn es z.B. 2 Vereine für Retriever gibt), halten Clubschauen ab, machen eigene Zuchtzulassungen etc.). Wenn der VDH da bei einer Rasse etwas ändern möchte, z.B. eine neue Untersuchung einführen, kann er von den Mitgliedern des Vereins überstimmt werden und hat da eben keine Obervollmacht. Wenn ich mich recht erinnere ist der VDH damals zu Beginn der Qualzuchtdebatte bei irgendeiner Rasse gerichtlich vorgegangen, weil der Verein sich quer gestellt hatte. Zumindest hat der VDH da kaum Rechte, Änderungen zu bestimmen, sondern er kann sie erstmal nur vorschlagen.

      4. Vereine und kleine Verbände außerhalb der FCI - da hat halt auch jeder seine eigenen Regeln, ob das ein Miniverband mit 20 Züchtern unterschiedlicher Rassen und Kreuzungen ist oder ein größerer Verein für eine Rasse (wobei es hier auch für eine Rasse mehrere geben kann).


      Es ist also im Grunde hier eine einzige Vereinsmeierei.

      In anderen Ländern sieht das so aus:

      1. FCI

      2. Verband, der der FCI angehört und der alles macht - von Ausstellungen über Zuchtwesen bis hin zu den Zuchtregeln und Gesundheitsvorgaben der einzelnen Rassen. Jeder Züchter hat einen direkten Vertrag mit diesem Verband und muss sich nach seinen Vorgaben richten - Feierabend.


      Das wäre um einiges aufgeräumter und ich kenne etliche Züchter, die das hier in Deutschland auch so begrüßen würden.

      Meine Rasse wird direkt vom VDH betreut, d.h. ich habe direkt mit dem VDH einen Vertrag und das läuft so ganz gut. Wir haben zwar auch kleine Vereine, das sind aber gemeinnützige Vereine, keine anerkannten Zuchtvereine. Wir müssen den Vorgaben des VDH Folge leisten und können halt nur darüber hinaus noch Untersuchungen machen, aber keine weglassen. Unsere kleinen Vereine sind im Grunde nur dazu da, um Rasseliebhaber zusammenzubringen, Wanderungen oder Trainings anzubieten, Wurfankündigungen unserer Züchter zu veröffentlichen etc. Aber wir haben nicht das Recht, dem VDH eine neue Regel zu verweigern.

    • Wenn der VDH da bei einer Rasse etwas ändern möchte, z.B. eine neue Untersuchung einführen, kann er von den Mitgliedern des Vereins überstimmt werden und hat da eben keine Obervollmacht. Wenn ich mich recht erinnere ist der VDH damals zu Beginn der Qualzuchtdebatte bei irgendeiner Rasse gerichtlich vorgegangen, weil der Verein sich quer gestellt hatte. Zumindest hat der VDH da kaum Rechte, Änderungen zu bestimmen, sondern er kann sie erstmal nur vorschlagen.

      Das war der ACEB (Allgeiner Club für English Bulldogs). Der ist letztendlich aus dem VDH geflogen.

      Seitdem werden English Bulldogs vom VDH selbst betreut, aber bis heute gibt es nur wenig Züchter für EB im VDH. Die anderen sind in die Dissidenz gegangen.

    • Bezüglich "längere Nase muss nicht viel aussagen" ein kleiner Bericht über unseren Mini. Kleinspitz, 9 Jahre, 23cm, 3kg, Fuchstyp mit längerer Nase.

      Er war und ist immer der Hund von uns, der am aller aller liebsten Gassi geht. Aber schon von Jugend an hat er immer MAL gehustet oder etwas Schleim gespuckt. Stückchen für Stückchen wurde es mit dem Alter mehr.

      Im Winter jetzt fing er wirklich massiv an zu Husten. Es folgte eine panikerfüllte Odyssee. TÄ, Röntgen, Herzultraschall = Alles

      Ergebnis = Der Hund hat nix dramatisches. Es ist die Luftröhre und die Bronchien. Er bekommt jetzt Tabletten. Aber die Einschränkungen werden bleiben.

    • Wenn ich mich recht erinnere ist der VDH damals zu Beginn der Qualzuchtdebatte bei irgendeiner Rasse gerichtlich vorgegangen, weil der Verein sich quer gestellt hatte. Zumindest hat der VDH da kaum Rechte, Änderungen zu bestimmen, sondern er kann sie erstmal nur vorschlagen.

      Das lag aber nicht an etwas, was der VDH gerne aendern wollte. Da hatte das standardfuehrende Land etwas geaendert und das bedeutet, alle Mitglieder der FCI muessen diese Aenderung annehmen und umsetzen. Besagter RZV hat sich geweigert und ist deswegen am Ende aus dem VDH (und somit der FCI) geflogen..

    • Und dann gibt es wieder die Hunde, die ganz bewußt nicht innerhalb vom Verband gezüchtet werden. Ohne Rassestandard, ohne geschlossenes Zuchtbuch, etc.

      Wenn Zucht nur innerhalb von einem Rassehunde Verband erlaubt wäre, dann wird es keine anderen Wege geben als das, was da unter Zucht verstanden wird. Und was dabei rauskommt sieht man ja auf dem Siegerbild ein paar Seiten vorher.


      Ich denke eine gesetzliche Regelung wäre zielführender.

      Verpflichtende gesundheitliche Untersuchung für alle(!) Hunde mit denen gezüchtet wird,

      Eine Obergrenze für die Wurfzahl bei jedem Rüden und jeder Hündin,

      Massive Strafen pro Welpe, bei dem nicht beide Elternteile bekannt und untersucht sind. Also so hohe Strafen, daß der Verkaufswert überstiegen wird und der Wurf ein Minus Geschäft ist.


      Welpen aus dem Ausland müssen analoge Nachweise haben,

      Hunde ab einem Jahr bzw solche, bei denen der Verkäufer nachweislich nicht der Produzent ist und auch kein "Zwischenhändler" (also TS Hunde) sind von diesen Strafen ausgenommen.


      Wenn die RZV und der Verband zusätzliche Untersuchungen fordern ist das super, das Mindestmaß sollte aber für alle Hunde gelten, egal ob DSH, Mops, Arbeitsmischling, mit oder ohne Papieren.


      Und selbstredend sollten die Untersuchungen nicht an "schafft ein Mops gerade noch" angepasst sein, sondern mit Blick auf Tierwohl geschrieben sein.

    • Ich find es mehr als befremdlich, wenn hier z.B. ueber Boxer diskutiert wird und das es bei denen teilweise in eine ungesunde Richtung geht und dann aber der Japan Chin absolut gesund und ohne Einschraenkungen sein soll. Allein das der Standard einen sehr kurzen Nasenruecken vorschreibt, zeigt mAn das da definitiv nicht alles schick sein kann :ka:

      Ich bin absolut bei Dir - klar, als Boxerhalterin.

      Aber ich freue mich auch aufrichtig darüber, dass die Boxerzucht kritisch beäugt wird. Jeder Rasseliebhaber sollte daran interessiert sein dass diese Rasse die Kurve bekommt, bevor doch Qualzucht im Raum steht.

    Jetzt mitmachen!

    Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!