Rolleine oder Schleppleine?

  • ich denke was besser ist, liegt ganz an einem selber.
    Mir sind Schleppleinen, sobald das Wetter nicht trocken ist, viel zu dreckig, auch wenn sie abwaschbar sind. Dazu finde ich sie unpraktisch, weil man den halben Wald mitzieht.
    Ich habe kleine Hunde, wenn die mal an der leine bleiben müssen, aber bisschen Spielraum haben sollen, lasse ich die Flexi ausgerollt, sind wir im Wald wo viel kleine äste usw. liegen dann nutze ich die flexi so das sie sich selber ausrollt.
    In gebieten wo Rehe ihre Kitze wenige meter neben dem Weg sitzen haben, gehört der Hund aber sowieso an die Kurze Leine.

  • Ich entscheide je nach Situation. Wir haben hier in NRW keinen allgemeinen Leinenzwang zur Brut- und Setzzeit. In wildarmen Regionen wie unserem Stadtwald oder auf den Halden können meine beiden Kleinen meistens offline laufen, der Große trägt dann Schleppleine, weil er noch andere Hunde sehr spannend findet.


    In wildreicherem Gebiet nehm ich den Großen gerne ins Zuggeschirr mit Jörgingleine am Bauchgurt und hab die beiden Kleinen dann an der Flexi, die ich mit Drehkarabinern auch am Bauchgurt befestige. 3 Schleppleinen zu händeln, kann ich mir eher nicht vorstellen. 3 Flexis hab ich schon mal gemacht, dann die der Kleinen am Gurt festgemacht und die vom Großen in der Hand gehalten.

  • Da mein Hund die Krise kriegen würde, wenn er dauerhaft an 8m Flexi sein müsste, bleibt uns nur die Schleppleine. Bei meinem 6-Kilo-Hund ist das Handling auch keine große Schwierigkeit - obwohl wir 40m (Wäscheleine) haben. Ich wickle nicht andauernd auf und ab, sondern lasse die schleifen und habe das Ende in der Hand. Wenn ich den Hund irgendwo stoppen will, trete ich auf die Leine.


    Das nervigste ist für mich (neben der Hundescheiße, die verdränge ich erfolgreich) wirklich, dass wir öfter an irgendwelchen Grasbüscheln, Stöckern und bei Frost auch gefrorenem Schlamm hängenbleiben. Aber da ich eben Freilauf simulieren möchte und mein Hund einen großen Radius hat, ist die Flexi einfach kein adäquater Ersatz.

  • Danke für die ausführliche Antwort. :-) Das mit dem Zug verstehe ich nur, wenn der Hund permanent am Anschlag läuft. Was unserer nicht tut. Und auch das "Hinangeln" klappt mit der Flexi sehr gut.


    Was die Sichtbarkeit betrifft: Unsere Flexileine ist neongelb und wirklich auffällig. Ist auch keine Schnur, sondern ein Band - darauf habe ich beim Kauf geachtet, da ich mich mit einer Schnur-Rolleine mal geschnitten habe. Ins Band kann man auch mal problemlos reingreifen.


    Die Flexileine nehmen wir auch nur dann, wenn der Hund nicht abgeleint wird (für den Fall nutzen wir eine Führleine, ebenso für den Fall, wenn wir wo hin gehen, wo der Hund mal festgemacht werden muss, z.B. wenn wir kurz in einen Laden gehen). Der Vorteil des Kastens ist bei uns, dass wir da eine Lampe drangemacht haben, da wir auch im Dunkeln unterwegs sind und ich mit Taschen- und Stirnlampen keine guten Erfahrungen gemacht habe.

  • Ich finde dieses Argument "die Schleppleine hat keinen Zug" immer so seltsam.

    Der Hund zieht eine Leine hinter sich her, die über den Boden schleift und auch ein Eigengewicht hat. Auch bei der Schlepp wirkt ständig eine Kraft auf den Hund und ich bezweifle jetzt einfach mal, dass die bei einer Leine, die länger als 3m ist so viel kleiner ist, als bei einer größentechnisch zum Hund passenden Flexi.


    Schleppleinen gibt es hier nur fürs Training. Zum Gassi kommt die Flexi drauf.

  • Das mit dem Zug verstehe ich nur, wenn der Hund permanent am Anschlag läuft. Was unserer nicht tut. Und auch das "Hinangeln" klappt mit der Flexi sehr gut.

    Die Flexileine ist ja permanent auf Zug, sonst würde das Prinzip ja gar nicht funktionieren. Für meinen kleinen 5 kg Hund an der 8 m Flexi ist das schon ein merkbarer Zug. Es gibt auch sehr sensible Hunde, die an einer Flexi überhaupt nicht laufen, weil sie den so Zug unangenehm finden.

    Das Hinangeln klappt bei mir nur gut, wenn der Hund selber steht. Wenn mein Hund aber gerade ausflippt und pöpelt oder schreiende wegen Wildtier oder Katze in der Leine hängt und alles an Kraft nach vorne gibt, finde ich das hinangeln mit Flexi viel komplizierter, weil man immer kurz den Stoppknopf los lassen muss um wieder was aufzuwickeln und in der Zeit kann der Hund weiter nach vorne schießen. Ich bin bin jedenfalls zu doof dazu das gescheidig hinzubekommen.

    Ich finde dieses Argument "die Schleppleine hat keinen Zug" immer so seltsam.

    Der Hund zieht eine Leine hinter sich her, die über den Boden schleift und auch ein Eigengewicht hat.

    Ja das stimmt, wenn die Schleppleine am Boden schleift. Wenn man sie in der Hand hält und immer aufwickelt, dann ist es aber es aber deutlich weniger Gewicht. Aber wenn man sie am Boden schleifen lässt und dann noch ein Material hat was sich voll saugt und Dreck mitschleift, dann wird der Zug noch schwerer als bei der Flexi. Deswegen bleibt die Schlepp überwiegend in der Hand um das zu vermeiden. Abgesehen davon, dass meine Möglichkeiten einzugreifen begrenzt sind, wenn die Leine am Boden schleift.

  • Da mein Hund die Krise kriegen würde, wenn er dauerhaft an 8m Flexi sein müsste, bleibt uns nur die Schleppleine. Bei meinem 6-Kilo-Hund ist das Handling auch keine große Schwierigkeit - obwohl wir 40m (Wäscheleine) haben. Ich wickle nicht andauernd auf und ab, sondern lasse die schleifen und habe das Ende in der Hand. Wenn ich den Hund irgendwo stoppen will, trete ich auf die Leine.


    Das nervigste ist für mich (neben der Hundescheiße, die verdränge ich erfolgreich) wirklich, dass wir öfter an irgendwelchen Grasbüscheln, Stöckern und bei Frost auch gefrorenem Schlamm hängenbleiben. Aber da ich eben Freilauf simulieren möchte und mein Hund einen großen Radius hat, ist die Flexi einfach kein adäquater Ersatz.

    Und wegen Hinangeln: Das ist für uns auch ein gutes Argument gegen die Flexi. Ole ist unter anderem angeleint, weil er Stress mit anderen Hunden anfängt. Wenn ich zu spät reagiere und er fixiert, komme ich nicht mehr zu ihm durch, wenn ich ein paar Meter hinter ihm stehe. Mit der Schleppleine stelle ich mich auf die Leine und laufe auf der Leine zu ihm, um ihn einzusammeln. Mit der (Seil-)Flexi bin ich hilflos, weil ich ja den Stoppknopf lösen müsste, um näher zum Hund zu kommen. Und sobald er das merkt, würde er nach vorne gehen. Da steht man dann hilflos da, mit dem Hund angeleint, aber außer Reichweite. Dann ist die einzige Option, den anderen Halter zum Halten oder sogar Umdrehen aufzufordern und dann selbst umzudrehen, um den Hund wieder auf einen Abstand zu bringen, wo Ansprechbarkeit gegeben ist. Finde ich reichlich unelegant und unsicher. :ugly:

  • Ich nutze Beides, je nach Lust, Laune und Plänen, was ich vor habe.


    Meine Husky-Hündin ist nicht ableinbar. Möchte ich einen schönen Spaziergang machen und ihr die notwendige Bewegung ermöglichen, nehme ich die Schleppleine.

    Meine Schleppleine ist 20m, das ermöglicht schon einiges an Rennen.

    Nervig in der Tat, dass sie sich im Wald um Bäume, Wurzeln etc. wickelt und man öfter entwirren muss. Und dreckig ist sie natürlich auch immer. Und man muss bei entgegen kommenden oder anderweitig passierenden natürlich darauf achten, dass sich keine Menschen, Hunde, Autos, Fahrräder etc. verheddern.

    Bei uns im Wald ist es aber nicht so überlaufen.


    Möchte ich nur mal schnell ne Gassirunde gehen, nehme ich auch gerne die 8m Flexi-Leine.

    Immer sauber, fast kein verheddern und ermöglicht immer noch etwas Freiraum.

  • ... Das mit dem Zug verstehe ich nur, wenn der Hund permanent am Anschlag läuft....

    Na ja, um die Flexi-Leine auszurollen, muß der Hund schon ziehen. Deutlich demonstriert hat mir das damals meine Neufundländerin. Die war mega-leinenführig. Sobald etwas Zug auf die Leine kam, hat sie sich zurück genommen. Für sie hatte ich zuerst eine dem Gewicht angepasste Flexi-Leine. Da hätte sie so stark ziehen müssen, um die auszurollen, daß sie der Meinung war "Leine zu Ende". Somit ging sie damit nur in einem 1m-Radius. Als ich die ausgetauscht habe gegen eine für 25kg Hunde ging es dann.

    Generell gebe ich Helfstyna aber Recht. An einer vollgematschten gummierten Schleppleine müssen meine Hunde genauso ziehen, wie an der Flexi-Leine, um den Radius nutzen zu können. Neufi hatte eine fast schon bindfadendünne Schleppleine, an die man sonst nur 5 - 10kg-Hunde hängen würde.

  • Ich mag die Schleppleine eher, um gezielt Dinge zu trainieren. Damals im Junghundealter vor allem Rückruf, Stoppen, Radiustraining, Umorientierung. Heute brauche ich die Schleppi aber hauptsächlich nur noch, um den Hund bei einer Pause mal festzumachen bspw. auf Wanderungen. So kann sie besser runterfahren und trotzdem noch so ein wenig ihr Ding machen.


    Ist aus gesundheitlicher Sicht ein paar Tage Leinenknast angesagt, nutze ich so ein Zwischending aus Führ- und Schleppleine. Ist ein (selbstgemachtes) Biothane Teil in 3m mit Handschlaufe. Die ist dann aber in der Regel nur am Halsband festgemacht, weil sie von mir immer auf entsprechende Länge gerollt wird.


    Flexi hat aber auch hier ihre Berechtigung (am Geschirr), z.B. zum gemütlich Schlendern wenn wir in Naturschutzgebieten unterwegs sind (Leinenpflicht) oder wenn Madame in den Stehtagen ist und es eine unglaubliche Hundedichte, z.B. bei megamässigem Wetter hat. Ich mag da nicht die ganze Zeit auf- und abrollen. Schleifen lassen mag meine hypersensible etwas eigene :grinning_squinting_face: Hündin nicht, sie läuft dann im Krebsgang. Dann lieber direkt Leine ab.


    Das sind so meine Einsatzgebiete. Meiner Meinung nach hat beides seine Berechtigung, kommt halt einfach auf die Situation an.

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