
Warum immer dieses Frenchie und Mops Shaming?
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Gast108310 -
25. März 2022 um 16:11
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Verstehe ich nicht?
Es hat sich herausgestellt das der Frenchie im anderen Thread wegen Wasser in der Lunge keine Luft bekommt und NICHT weil er ein Frenchie ist. Also hat nichts mit Anatomie zu tun.
Aber alle in dem Thread haben sofort Qualzucht geschrieen und gar nicht an andere Möglichkeiten gedacht. Also ein Vorurteil.
Falls dir das entgangen ist : es gab auch Leute die auf andere Dinge hingewiesen haben ( ich bspw auf Herzkrankheiten - welche übrigens oftmals Wasser in der Lunge zur Folge haben).
Meine Güte, wie kann man nur so selektiv lesen..
- Vor einem Moment
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Hi,
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Ich bin hier ja eher eine stille Mitleserin und möchte als langjährige Frenchy-Halterin nun, nachdem ich mich durch die 66 Seiten dieses Threads hier gekämpft habe, auch mal äußern.
Vorweg: alle Frenchys sind krank. Leider. Daran gibt es leider nichts zu analysieren, das ist Fakt.
Dann noch eins: solche Beiträge wie: deine Hunde sind hässlich! finde ich unter aller Sau. Ich bin auch nicht unbedingt Fan von allen Hunderassen, die einen gefallen mir mehr, die anderen weniger. Ich würde mir aber nie anmaßen, irgendeinen Hund als hässlich zu bezeichnen, denn erstens liegt Schönheit ja immer im Auge des Betrachters und zweitens sind solche Äußerungen verletzend. Manchen Dinge kann man sich ja denken, muss sie aber nicht einfach raushauen.
Nun mal zu meinen Erfahrungen:
Meinen ersten Bully habe ich ganz naiv 2006 von einer Hobbyzüchterin gekauft. Warum wollte ich einen Bully? Nun, zum einen wollte ich einen leicht händelbaren Anfängerhund, der eher klein als groß ist, aber trotzdem kein "Hemdchen". Ich mag alle Molosser, egal ob Bordeaux-Doggen, Boxer oder jegliche Art von Bulldogs - ich mag das Aussehen und ich mag den Charakter. Allerdings bin ich selber ein "Hemd", somit kam eine BD oder ein American Bulldog für mich schlicht und ergreifend nicht in Frage. Somit bin ich beim Frenchy gelandet - bullig, Bollerkopp, Bulldozer, aber trotzdem kompakt und mal eben unter den Arm klemmbar. So zog Jacques mit 8 Wochen bei mir ein. Mit knapp einem Jahr fing er an, bei Hitze und Anstrengung Schaum zu kotzen. Wenn ich bis dahin noch die Augen vor den gesundheitlichen Problemen eines Bullys verschlossen hatte, so kam ich nicht drum rum, mich diesen zu stellen. Folglich wurde dann in der TK Duisburg Kaiserberg die Nasenlocherweiterung und die Kürzung des Gaumensegels gemacht - damals sogar noch relativ günstig mit knapp 1.000 Euro. Die Versicherung von Jac hat das natürlich nicht übernommen - rassespezifische Krankheiten waren ausgeschlossen. Nun hatte ich aber letztendlich tatsächlich noch Glück mit Jacques, er hatte keine Allergien, keine Probleme mit dem Bewegungsapparat, nach der OP war die Atmung zeitlebens soweit in Ordnung, er ging bis zu zwei Stunden mit joggen, lief auch im moderatem Tempo am Rad mit. Letztendlich ist er mit 11,5 Jahren an Morbus Cushing verstorben, was ja nun nicht bullytypisch ist. Diese Erfahrung mit Jac war jetzt tatsächlich noch nicht so gravierend, dass ich hätte eingesehen, dass alle Bullys krank sind, da wir ja noch glimpflich davon gekommen sind.
Ich muss noch erwähnen, dass ich ja auch noch einen Terriermix habe, der direkte Vergleich mit einem sehr gesunden, agilen, fitten und langschnäuzigen Hund ist also gegeben. Und hier schnitt Jac natürlich immer schlechter ab, gar keine Frage.
Nun ja, ich war nach Jacs Tod halt immer noch bullyfiziert und ich wollte unbedingt wieder einen Bully. Mein Freund nicht, der war voll dagegen und er wollte keinen kranke Rasse aufnehmen und unterstützen. Tja was soll ich sagen, ich habe mich durchgesetzt. Mein Kompromiss: es gibt keinen Welpen, es wird kein Züchter oder Vermehrer unterstützt. Somit zog Amy Ende 2019 bei uns ein. Sie war damals fünf Jahre und ein "Scheidungsopfer". Ex-Frauchen hat sie als "freiatmend" und sportlich beworben. Dass sie nicht freiatmend war, war mir sehr schnell klar, auch wenn es von den Geräuschen nicht ganz so offensichtlich war wie bei manch anderen Bullys. Gehört hat man das kaum. Nun ja, ich will nicht lang drum rum reden:
Amy ist eine einzige gesundheitliche Baustelle: Seit Amy bei mir ist habe ich sie 4 mal operieren lassen müssen. Kostenpunkt so ca. 6.000 Euro plus Physio für immer und Apoquel. Amy ist so ziemlich gegen alles allergisch, alle Versuche, sie einzustellen oder umzustellen, sind gescheitert. Es bleibt bei Apoquel. Futtertechnisch wird sie gebarft, vieles ist dadurch besser geworden, aber halt nicht gut.
Im Februar 2020 haben wir die Nasenlöcher erweitern und das Gaumensegel kürzen lassen. Sie hatte auf beiden Seiten Patellalux (und das schon als Welpe), hat sich beide Kreuzbänder gerissen, die entfernt wurden plus Entfernung des Meniskus. Im Aug 2020 wurde das linke Knie operiert, was auch wirklich sehr gut geworden ist, im Februar 2021 wurde das rechte Knie operiert. Das ist bis heute nicht ganz ok. Besser als vorher definitiv, aber wirklich super wird das nicht mehr. Wir gehen alle zwei Wochen aufs Unterwasserlaufband, machen zu Hause viele physiotherapeutische Übungen mit ihr. Dann kam der nächste Schocker, sie hatte einen Knubbel am Bauch - Mammatumor. Dieser wurde dann im April 2021 operiert, er war bösartig. Ich hatte mich auf Grund der schweren Knie-Ops gegen eine Gesäugeleisten-Entfernung entschieden, dies habe ich bis heute auch nicht bereut. Bis jetzt, ein Jahr später, ist nichts nachgekommen. Toi toi toi.
Momentan ist zum Glück endlich etwas Ruhe eingekehrt, sie ist gesundheitlich relativ stabil. Ich hoffe, das bleibt jetzt auch erstmal so, obwohl mir ihre Atmung auch wieder Sorgen macht und ich befürchte, da muss man nochmal ran.
Sie wird nie wirklich gesund sein. Und ich kann keinem auch nur annähernd vermitteln, wie sehr mich das alles mitgenommen hat, wie sehr ich mit meiner Kleinen gelitten habe.
Sie ist ein unglaublich toller Hund, sie hat alles mit einer stoischen Ruhe über sich ergehen lassen und ich kann wirklich alles mit ihr machen. Sie ist total gechillt mit allen, oft ein kleiner Clown und ein Bulldozer, wo sie "durch" will, kommt sie durch. Sie ist fröhlich und nimmt an allen Aktivitäten aktiv teil. Und sie ist kopfmäßig deutlich intelligenter als der Terrier. Sie läuft mit uns durchaus auch 10 - 12 Kilometer, was das angeht, schone ich sie nicht. Sie hechelt zwar mehr als Hannibal, aber röcheln tut sie nicht.
Mein Fazit aus der ganzen Geschichte: Amy aufzunehmen war definitiv nicht meine beste Entscheidung. Ich sehe es als meine Aufgabe an, mich bestmöglichst um Amy zu kümmern und dafür zu sorgen, dass ihr Leben lebenswert ist . Und ich glaube, dass habe ich geschafft. Aber ich werde niemals mehr in meinem Leben einen Bully adoptieren. Niemals. Auch wenn es mir das Herz bricht. Ich kann und will sowas nie wieder erleben müssen und ich weiß leider auch nicht, was da noch alles auf mich zukommen wird. Wie krank wir Menschen diese Rasse gemacht haben, ist unverantwortlich und beinhaltet so unglaublich viel leid.
Leider weiß ich aber auch aus eigener Erfahrung, dass sehr viele Bully-Halter das Leid ihrer Hunde nicht sehen, nicht sehen wollen. Eine Freundin von mir gehört dazu. Wie oft ich schon versucht habe, sie dazu zu bewegen, ihre Hündin doch bitte mal untersuchen zu lassen... Und bei ihr hört man es ganz deutlich, dass sie schlecht Luft bekommt. Es fruchtet einfach nicht.
@Lischen97 dir persönlich möchte ich sagen, dass ich es gut finde, dass ein Umdenken bei dir stattfindet und du einen Termin in der Klinik gemacht hast. Versteh bitte, dass die OP bei beiden mit ganz großer Sicherheit fällig sein wird und das dies keine Verstümmelung ist, sondern den beiden damit mehr Lebensqualität geschenkt werden wird! Und bitte verabschiede dich von dem Gedanken, dass du zwei gesunde Hunde hast.... das hast du nicht.
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SweetFrenchy Deine Geschichte berührt mich.
Darf ich eine Frage stellen, ist vielleicht etwas off-topic:
Letztendlich ist er mit 11,5 Jahren an Morbus Cushing verstorben
Cushing ist ja eiiigentlich recht gut behandelbar, mein Opi ist mit Vetoryl wieder total aufgeblüht, obwohl er schon fast nackt war und alles. Gab es bei deinem Hund Komplikationen? Wurde es wegen der anderen Symptomatiken erst sehr spät bemerkt? (Keine versteckten Vorwürfe oder irgendwas! Seit meinem Opi ist mir das Thema "übersehenes Morbus Cushing" sehr wichtig, deshalb bin ich da immer interessiert.) Danke, falls du dich äußern magst. :)
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Mein Kompromiss: es gibt keinen Welpen, es wird kein Züchter oder Vermehrer unterstützt. Somit zog Amy Ende 2019 bei uns ein. Sie war damals fünf Jahre und ein "Scheidungsopfer".
Mehr als zwei Daumen hab ich leider nicht
Aber genau diese Ansicht finde ich klasse, man kann die Rasse ja weiterhin mögen und sich erneut so einen Hund holen, nur eben ohne Züchter und Vermehrer zu unterstützen.
Ich drück die Daumen dass da jetzt Ruhe einkehrt und der süße noch ein für Frenchies angenehmes Leben haben wird. Sind wie gesagt soo tolle Hunde bis auf das Gesundheitliche.
Und ja auch ich mag Hunde wie Bordeauxdogge etc, ich mag Hunde gerne etwas massiger
Ich finde übrigens auch, dass Hunde als hässlich zu bezeichnen gar nicht geht. Man muss nicht jede Rasse / jeden Hund schön finden, aber dann könnte man noch sagen, nicht so mein Fall oder so. Hässlich ist eben ne Beleidigung.
Ich fand z. B. Pudel und Bullterrier (die Eierköppe
) nie besonders hübsch. Würde sie aber nicht hässlich nennen.
Beide konnte ich inzwischen mal in echt kennenlernen und irgendwie sind sie doch ganz süß -
Wurli Na klar darfst du fragen... Mit neun Jahren fingen Hautprobleme an bei Jac. Er bekam kahle Stellen, die verschorft waren und nicht abheilen wollten, die Muskeln bauten ab, er soff wie ein Loch. Unsere damalige Haustierärztin hat dann versucht, die Ursache zu ermitteln: Pilze, Milben, Futterunverträglichkeit. Nix. Es wurde mit Antibiotika behandelt. Nix. Dann mussten wir irgendwann mal Abends als Notfall in die Tierklinik, da Jacques sich das Auge verletzt hatte. Die bat dann darum, einen Termin bei der Dermatologin zu vereinbaren und deren Diagnose war nach dem ersten Blick Cushing, was sich nach den Untersuchungen dann auch bestätigte.
Jac war dann zwei Jahre mit Vertoryl gut eingestellt, es ging ihm deutlich besser. Er war wieder agiler, die Muskeln kamen wieder. Aber dann ging es leider bergab. Eine gute Einstellung wollte einfach nicht mehr funktionieren. Sein Zustand verschlechterte sich rapide, irgendwann lief er nur noch im Kreis und steckte den Kopf in Schränke, fiel Treppen herunter, jammerte. Er hatte neurologische Ausfälle und deutlich schmerzen. Ich habe es dann nicht weiter untersuchen lassen, es wurde vermutet, dass der kleine Tumor am Hypothalamus, der der Auslöser für das Cushing war, gewachsen war. Ich habe ihn dann innerhalb kürzester Zeit gehen lassen.
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Ich glaube das hässlich war eine Reaktion auf den Vergleich mit Behinderten Kindern.
Muss man jetzt aber nicht wieder rausholen.
Hier geht es um die Gesundheit dieser Tiere. Und by the way 10 bis 12 km sind auch nicht wirklich viel.
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Kommt wohl auf den Hund an... Mein Bullterrier hat sich je nach Wetterlage schon bei 2km geweigert. Aber er konnte auch 16km gehen.
Ich wüsste nun auch nicht, warum ich jeden Tag 12km umher laufen sollte.
Die tägliche Runde waren etwa 5km.
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Naja, was jetzt spaziergeh-mäßig viel ist, ist ja relativ und sieht auch jeder anders. 10 - 12 Kilometer finde ich durchaus viel und ausreichend...
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Es geht nicht um täglich 12 km Runde sondern, darum ob es für einen gesunden jungen Hund viel ist das zu laufen und das ist es eben nicht.
Mein Hund läuft das locker ohne Probleme und halt auch mehr wenn ich das will.
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Danke für deinen Bericht, echt schlimm, sowas durch- und miterleben zu müssen. Deine Schlussfolgerung find ich sehr nachvollziehbar.
Und übrigens - Jacques ist ein phantastischer Name.
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