Sibirischer Husky seit Anfang an Problem Hund

  • Ich würde noch mal zu einem anderen Tierarzt (vorher Tipps holen, Bewertungen gucken etc). Für mich klingt das nach einem gesundheitlichen Problem.


    Wenn nix da ist, kann man immer noch andre Dinge überlegen. Umgekehrt nützt alles Training nix, wenn der Hund ernsthaft erkrankt ist.

  • Kann es sein, daß ihr ihn auf Grund seiner Vorgeschichte weniger konsequent erzogen habt?

    Das passiert häufig, weil man dann nur schwer erkennen kann, wo man sich ganz klar durchsetzen muss und Mitleid fehl am Platz ist.

    Über die Jahre hinweg kann sich dann so manche "Ungezogenheit" verselbständigen, weil man die früheren Erfahrungen des Hundes als Ausrede nimmt, daran nichts zu ändern.


    Ich muss dir ganz ehrlich sagen, daß ich es mir sehr genau überlegen würde, so einen Hund in einer Wohnung mit kleinen Kindern zusammen zu halten...

    Dieses permanente Managen mit der Angst/Sorge im Nacken wirst du nicht mehr lange durchhalten.


    Evtl. wäre er an einem anderen Platz besser aufgehoben, wo es keine kleinen Kinder gibt?

    Generell sehe ich die Haltung von Huskies in Etagenwohnungen kritisch.


    Ich glaube, bei euch kommen jetzt viele Punkte zusammen, die sich über Jahre gebildet haben.


    Edit : die häufigen Infekte sprechen für einen Hund, dessen Immunsystem komplett "runter" ist. Ich würde ihn ganzheitlich betrachten lassen. Viele Tierärzte können genau DAS nicht. Da kann man zig mal das Symptom behandeln, wenn die Ursache nicht abgestellt ist.

  • genau erst Gesundheit wirklich abchecken und dann mal schauen dass der Junge abseits vom Gassi ausgelastet wird. Mal regelmäßig mindestens 10km gleichmäßig durch die Gegend traben tut unwahrscheinlich gut

  • Im Grunde kann man alles davon (besser oder schlechter) trainieren - dafür ist aber unbedingt zu einem Trainer zu raten. Wichtig ist, dass man nicht zu schnell die Trainingsart wechselt, weil man das Gefühl hat, dass die Methode nichts bringt. Das ist nämlich meist der Grund, warum es letztendlich gar nicht klappt. Wir Menschen neigen dazu, zu ungeduldig zu werden, weil das Lernen und Verstehen bei uns eben meist schneller geht. Beim Hund kann das, wenn sich ein Verhalten stark festgesetzt hat, sehr lange dauern und man muss da wirklich konsequent dran bleiben.

    Und ich würd ihn zum Wohl der Kinder dringend an einen Maulkorb gewöhnen.

    1. Ausflippen beim Rausgehen

    Das hört sich für mich nach einer Verknüpfung an und die Erwartungshaltung fährt dabei extrem hoch - Kinder anziehen wird mit Spaziergang verbunden, die Aufregung steigt und je mehr man sich aufregt, desto schneller geht es vielleicht (zumindest gibt es keine Konsequenzen).

    Bei manchen Hunden hat man sowas schneller aufgebaut, als man gucken kann. Ich hatte das mit meiner einen Hündin auch und da half nur, das Anziehen uninteressanter zu machen. Sprich: Ich hab mich angezogen, mich wieder hingesetzt, mich ausgezogen, bin später zur Gardobe gegangen um mich an und gleich wieder auszuziehen, hab meinen Schlüssel genommen und geklimpert, hab in Ruhe mit Jacke einen Kaffee getrunken...... das dauerte eine ganze Weile, aber irgendwann war es meiner Hündin zu blöd sich immer aufzuregen, wenn gar nichts passiert. Und ich hab jede kleinste ruhige Minute (Atempause) meiner Hündin genutzt, um sie zu belohnen.

    Zumindest war es bei meiner Hündin, dass sie deutlich ruhiger wurde, als die Erwartungshaltung nachließ. Sie fiept durchaus nochmal, aber ist nicht mehr so laut.

    2. Futterneid

    Auch da kann man bis zu einem gewissen Grad trainieren, aber auch das braucht Zeit und vor allem Feingefühl und gerade deshalb ist dringend zu einem Trainer zu raten. Auch wenn nicht jeder Hund lernen mag, dass der Mensch sein Futter anfassen kann, aber oft kann er lernen entspannt zu sein, weil er sich sicher genug fühlt, dass ihm nichts weggenommen wird.

    3. Pipilecken

    Finde ich komisch, dass er da mit Infekten und Co reagiert, denn das gehört für Hunde ja durchaus zum "Zeitungslesen" dazu, so dass selbst zu viel davon eigentlich nicht problematisch sein sollte. Ich würde da mal checken, ob Magen und Darm überhaupt in Ordnung sind oder ob sein Immunsystem durch den Stress den er sich macht, nicht gut aufgebaut ist. Ansonsten ist auch das häufig trainierbar indem er lernt, dass er sich auch beim Spaziergang an seinem Menschen orientieren kann, bzw. der Mensch eben den Ton angibt. Ich hatte mal einen sexuell recht engagierten Rüden, der ist natürlich auch auf jeden Geruch angesprungen, hat geleckt, geschmeckt was das Zeug hält und wollte alles anpinkeln (inklusive mir). Am Ende kannte er das Kommando "da nicht" und hatte gelernt, dann weiterzugehen und eben da nicht zu markieren oder zu lecken wie blöd (klar, bei läufigem Damengeruch klappte das nicht immer perfekt, aber er ist nicht mehr so extrem hochgefahren).


    Ich würde also, den Hund erst einmal komplett tierärztlich durchchecken lassen, mit großem Blutbild, Schilddrüsenwerten (auch da kann ein Ungleichgewicht das Verhalten stark beeinflussen), Darmprofil.

    Und dann würde ich mir einen Trainer suchen und die Trainingsmethoden auch lange beibehalten (ständige Wiederholungen sind gut, zu schnelle Wechsel bringen einen Hund nur mehr durcheinander). Und hier würde ich nach einem Trainer gucken, der seinen Plan individuell auf den Hund ausrichtet und ihn sich dafür auch gut und gründlich anschaut. Ein Trainer, der für jedes Individuum dieselben Methoden anwendet, ist da nicht richtig.

  • Das Klingt Irre Kompliziert bei dir. Wie viel Unterstützung hast du da eigentlich?
    kannst du die Hundebetreuung und die Kinder Betreuung komplett zukünftig eigentlich Splitten? Oder Planst du, bis der Hund sein Lebensende erreicht hat, dass du Hund + Kinder gemeinsam gemanagt bekommst?
    Der Hund soll ja 7 Jahre schon schwierig sein. Ich Vermute das Alter deiner Kinder im Kleinkinder oder KiTa Bereich. Die werden auch noch viel Betreuung und Begleitung die nächsten Jahre dann benötigen.
    Ich kenne Ältere Hunde, nicht nur als ruhigere ausgeglichenere Tiere, sondern auch in der Form: Älter und Grantiger, mit dünnerem Nervenkostüm.
    Ich hab da das geistige Bild vor Augen, so wie du den Hund beschreibst: Eines deiner Kinder hat draußen einen Wutanfall, du musst Begleiten und der Hund der daheim eh schon die Kinder anknurrt, springt euch da irgendwo mit rum. Und wenn der dann genervt vom Tobenden Kind ist, ... Dann kann da schnell was passieren.

    Mein Mutterinstinkt sagt mir hier irgendwie, das es für euch und den Hund besser wäre, wenn der Hund zu Menschen mit Garten und ohne Kinder vermittelt wird.
    Und auf jeden Fall nochmal eine Gründliche Gesundheitliche Abklärung.
    Vielleicht kannst du dir Unterstützung eines Huskys in Not Verein holen? Die haben oft passende Pflegestellen, wo die Hunde sofort Untergerbacht werden können.
    (Selbst die Labrador in Not Vereine handeln sofort und ermöglichen Pflegestellen Plätze, wenn die Hunde Kinder anknurren).

  • Was mir beim Lesen aufgefallen ist.

    Du schreibst seit einem halben Jahr hat sich das Verhalten massiv verschlechtert.

    Und vor vier Monaten wurde er durchgecheckt weil er apathisch war.


    In dem Zusammenhang würde ich ihn tatsächlich nochmal gründlich untersuchen lassen, ob er nicht doch gut versteckte gesundheitliche Probleme hat

  • Mir als Mutter wäre es viel zu heikel, einen Hund dauerhaft zu behalten, der knurrend und Zähne fletschend meine Kinder "angeht". Ich würde meines Lebens nicht mehr froh werden, sollte es doch durch eine blöde Verkettung ungünstiger Ereignisse zu einem Unfall kommen. Für den Hund stelle ich es mir auch stressig vor in seinem jetzigen Leben. Ich kann mir vorstellen, dass er in einem Haus in ruhiger Lage, bei souveränen Menschen ohne Kinder, entspannter sein könnte. Lasse dir doch hier einen Trainer empfehlen, der sich die ganze Sache mal live im Alltag bei euch anschaut und natürlich viel viel besser einschätzen kann, wie die Situation wirklich ist. :dafuer: Auf jeden Fall tut es mir sehr Leid für euch, dass ihr so viele größere Probleme mit eurem Hund habt, ich kann mir vorstellen, wie traurig das macht und wie sehr es an den Nerven zerrt.

    Alles Gute für euch!

  • Ich bedanke mich für die ganzen Kommentare und Unterstützungen. Ich versuch mal weiter auszuholen, damit man vielleicht alles besser versteht.

    Ich, mein Partner und die zwei Kinder (3 Jahre und der andere 11 Monate) wohnen in einem großen Haus. Das Wohnzimmer ist groß und somit haben wir regelrecht einen kleinen Platz für ihn errichtet mit einem Zaun drumherum. Dieser Bereich ist abgesperrt mit einem Tor, aber er kann theoretisch jeder Zeit raus. Was er jedoch nicht möchte. Er weiß genau dass, das sein Bereich ist und sobald die Kinder in die Nähe kommen fängt er an zu knurren oder eben auch uns wenn wir seine Futterschüssel wegnehmen. Bei Trockenfutter geht es noch, schlimm wird es bei rohem Fleisch. Jedoch ist es nur immer ein leichtes knurren und er lässt es sich ohne Mucken wegnehmen. Dieses Problem besteht leider seit Anfang an. Dafür hatten wir auch schon einen Hundetrainer, selbst nach einigen Wochentraining ist nichts passiert und der Trainer hat schlussendlich aufgegeben.

    Beim Gassigehen kann ich auch mal so die Jacke anziehen wenn ich bspw. in den Garten gehe alleine oder eben Zeitung hole etc.
    Er reagiert eben extrem beim Kinderwagen oder sobald man die Leine in der Hand hat und im Flur steht. Sonst kann man die Leine im ganzen Haus rumtragen, er geht erst richtig ab wenn ich im Flur damit stehe oder vor ihm. Wir hatten auch schon versucht ihm in Garten anzuleinen und dann von da aus zu rauszugehen. Aber dadurch hat er dann auch plötzlich angefangen im Garten aufzujaulen. Somit haben wir damit schnell wieder aufgehört.
    Er geht überwiegend am Geschirr und bei kleinen Runden am Halsband. Ansonsten bin ich lange mit der Schleppleine draußen, da er überhaupt nicht abrufbar draußen. In dieser Zeit wird er ordentlich ausgepowert und schläft auch schön Zuhause. Aber sobald die nächste Gassi-Runde ansteht geht es wieder los.
    Auch Zuhause versuchen wir es mit diversen Kommandos, Suchspielen etc. aber da wird er schnell ungeduldig und verliert das Interesse.
    Er reagiert sogar wie eine Formeleins, wenn er vorher ausgepowert wird und ich eine halbe Stunde später mit dem Kinderwagen einkaufen möchte, dann ist es plötzlich so als ob wir nie draußen wären. Bleibe ich Zuhause oder gehe mit dem kleinen in den Garten, bleibt er seelenruhig liegen und schläft.

    Wir waren vor ca. 4 Monaten in unserer Tierklinik, weil damals der Verdacht auf Giftköder Bestande. Jedoch konnte man durch das Blutbild und eben durch den Ultraschall nichts erkennen. Dabei wurden auch die Zähne kontrolliert und eben der Darm um auch Würmer/Parasiten auszuschließen. Das Herz wurde auch kontrolliert. Leider konnte bis zum Schluss kein Befund ausgemacht werden und man ging davon aus das er vielleicht einen Mangel hatte oder auf irgendwas eine allergische Reaktion. Die Augen müsste ich aber wirklich mal abchecken lassen.

    Zu den beiden oberen Problemen hatten wir innerhalb von 4 Jahren mit 3 unterschiedlichen Hundetrainern trainiert um seine Probleme in den Griff zu bekommen. Beim ersten ging es schon schief beim Futterneid (wie oben bereits erwähnt). Beim zweiten ist ihm selbst der Geduldsfaden geplatzt, während des Trainings bezüglich Gassi gehen und hat ihn angeschrien und kurzeitig am Nacken gepackt. Daraufhin haben wir die Zusammenarbeit direkt beendet.
    Der 3te hat wirklich sein bestes versucht, aber mal ging es 2 Tage gut mit dem Hund und am 3ten Tag reagierte er so wie zuvor. Es gab in der Periode von 4 Wochen keinerlei Besserungen und wir haben dann aufgrund der hohen Kosten dann auch damit abgebrochen.

    Ihn wegzugeben kam schon paar Mal als Thema auf, aber mein eigenes Gewissen verkraftet es nicht. Vor allem weil wir ihn lieben und auch schon so lange haben. Aber wiederum werden die alten Probleme nun schlimmer als den je und ich muss mich eben um zwei Kinder kümmern. Mein Mann kann da nicht viel machen, da er eben unter der Woche von 7.00 - 19.00 Uhr auf Arbeit ist (hohe Pendelzeit). Er kann also nur eben abends oder am Wochenende mit ihm rausgehen.

  • Das mit dem ausflippen klingt wirklich ausschließlich nach Fehlverknüpfung. Guck dir Mal startende Hundegespanne an. Viele flippen vor dem Start aus. Das ist schlicht falsch trainiert. Das solltet ihr über schlichtes um- konditionieren abstellen können. Viele Huskies reagieren ganz schlecht auf Training durch Druck. Da machen die einfach dicht. Verstehen sie nicht. Das sollte eine Trainer Person mit Erfahrung mit nordischen leicht hinkriegen.

  • Ich bin jetzt nicht der Oberprofi, aber was mir aufgefallen ist:


    Bekommt er denn auch Mal eine rassegerechte Auslastung? Weil "nur" Gassi und bisschen tricksen geht mit meinem Collie sehr gut, aber für einen Husky, der ein ziemliches Energiebündel zu sein scheint könnte das eventuell nicht das Richtige sein.


    Habt ihr Mal überlegt in Richtung Zugrundesport zu gehen oder am Fahrrad zu laufen? Natürlich wenn gesundheitlich alles abgeklärt ist.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!