Hi zusammen,
wo soll ich anfangen: ich bin neu hier, habe mir aber in den letzten Monaten schon einiges hier im Forum durchgelesen und Tipps umgesetzt. Nun haben wir einige Baustellen. Einmal kurz zur Ausgangssituation:
Wir haben vor ein paar Monaten eine junge Hündin aus Bulgarien adoptiert (nun bald ein Jahr alt). Sie war wirklich extrem ängstlich (so etwas habe ich noch nie erlebt), allem und jedem gegenüber. Ließ sich zu Beginn nicht anfassen und spazieren gehen war kaum möglich, allerdings war sie niemals aggressiv oder laut, einfach nur panisch und total verängstigt. Uns wurde gesagt, dass sie wirklich schlimme Dinge erlebt haben muss und fast nicht überlebt hätte. Sie wurde wohl mit circa 1 1/2 Monaten zusammen mit ihren Geschwistern irgendwo ausgesetzt. Mittlerweile hat sie aber uns (meinen Freund und mich) akzeptiert und man merkt richtig, wie sie (wenn sie Zuhause ist) aufblüht. Uns gegenüber ist keine Scheu mehr vorhanden - allerdings auch zu wenig Respekt…
Sie war im November das erste Mal läufig und ist nun wohl in der Pubertät, seitdem stellen sich Veränderungen ein.
Unser größtes Problem:
Sie fällt uns beim Spazierengehen regelmäßig an, vor allem meinen Freund. Es ist kein Muster zu erkennen, oft macht sie das wenn wir die Straße überqueren, andere Male einfach aus dem nichts auf einem Feldweg. Sie macht zwar zwischendurch immer die Spielpose, knurrt aber wie verrückt, springt hoch und gnapst wie wild in Arme und Beine. Wir haben wirklich viel versucht, ignorieren, Maßregeln, umlenken, Sprühflasche usw….das einzige was funktioniert ist die Sprühflasche, sollte aber ja eigentlich keine Lösung sein und wenn wir die aber mal nicht dabeihaben merkt sie das und macht es umso öfter. Was ist der Grund dafür und wie können wir das in den Griff bekommen? Es muss noch erwähnt werden, dass uns empfohlen wurde sie aufgrund ihrer Angst mindestens ein Jahr nicht von der Leine zu lassen
Das zweite Problem ist ihre Reaktion auf Menschen und Hunde
Am Anfang ist sie einfach erstarrt, wenn uns jemand entgegenkam, es ging nicht mehr weiter. Eingeklemmter Schwanz und Bürste. Besonders bei Hunden. Das besserte sich mit der Zeit und mit viel gutem Zureden ging sie irgendwann auch tatsächlich vorbei (trotzdem mit Bürste)
Mittlerweile, seit Ende der Läufigkeit ist sie aber vom einen auf den anderen Tag extrem offensiv geworden, bellt wie verrückt und wirft sich nach vorne in die Leine, wenn uns ein Hund entgegenkommt. Mittlerweile macht sie das auch bei Menschen. Ich kann das Verhalten nicht einschätzen, wenn sie dabei defensiv sein würde könnte man ja noch annehmen, dass sie Angst hat, sie ist aber wirklich total offensiv und will unbedingt auf das „Ziel“ zustürmen. Andere Spaziergänger gucken uns schon immer tadelnd an…sie ist aber in solchen Situationen nicht in den Griff zu bekommen, sie hört uns einfach nicht, ist nur fixiert auf den Entgegenkommenden.
Das dritte Problem ist Besuch bzw. ihr Territorialverhalten.
Auch da hat sie sich zu Beginn immer in ein anderes Zimmer verkrochen und ist dann später mal zum vorsichtigen schnuppern rausgekommen. Mittlerweile bellt und knurrt sie Besuch an, kommt dann irgendwann zur Ruhe, aber sobald derjenige aufsteht oder eine schnelle Bewegung macht springt sie auf und bellt…ich habe Angst, dass sie wirklich irgendwann mal zubeißen könnte und möchte das so schnell wie möglich in den Griff bekommen.
Ich weiß, dass eine Hundeschule bzw ein Trainer wichtig wäre und versuche schon seit Monaten etwas zu bekommen, bei einer Dame die sich auf Angsthunde spezialisiert hat habe ich lange auf einen Termin gewartet, den sie dann kurz vorher abgesagt hat, ich habe es noch ein paar mal versucht aber sie hat sich nicht mehr gemeldet. Von vier anderen Hundeschulen kam ebenfalls nie eine Rückmeldung. Bald haben wir ein Vorgespräch in einer Online-Hundeschule. Hat damit jemand Erfahrungen gemacht? Ich versuche es natürlich weiter, möchte mir aber für den Übergang gern erstmal vielleicht hier ein paar Ratschläge einholen.
Ich bin für jeden Tipp dankbar! :)