Zum Aufdrehn beim Gassi gibts ne Möglichkeit. Aber dafür brauchst Zeit. Geht fast net, ohne daß jemand unterstützt. Und zwar, wenn Du nur rausgehst mit ihm, wenn er ruhig ist (erstmal ohne Kind, deswegen Unterstützung - Du kannst die ja net gestiefelt und gespornt an der Tür stehn lassen, bis der Hund ruhig ist..... *gg). Du holst die Leine, gehst auf ihn zu - er jault, Du bringst die Leine wieder weg. Etwas später neur Versuch. Du hast die Leine in der Hosentasche. Wenn Du grad neben ihm stehst, ziehst sie raus, leinst ihn an, gehst Richtung Tür. Jault er - (am besten mit NEIN oder einem andren Negativmarker abbrechen) umkehren, Hund ins Gitter, Leine in die Tasche. 5 Minuten später neue Chance, neues Glück. Oder Du bleibst einfach nur stehn bis er ruhig ist, dann ein weiterer Schritt. Sobald er jault, wieder stehnbleiben. Könnte dauern, bis Du dann zur Tür rauskommst (also im Zweifel nicht grad dann üben, wenn er eh schon die Beine zusammenkneift, weil er dringen muß!). Aber das mußt ne Zeitlang halt echt JEDES verdammte Mal machen. (ginge vlt., wenn Du nur Gassi gehst, wenn Mann früh noch da, und wenn er abends zurück ist, oder nachmittags nochmal, wenn jemand die Kinder aufpassen kann?).
Davon unabhängig: Du gehst, machst die Kinder "gassifertig" (also so, als wolltest Du Gassi, dieselben Matscheschuhe etc.), steckst die Leine ein, holst die Tütis und steckst sie ein, gehst aber ohne Hund raus. Hilfreich: BEVOR er hochdreht, zB vollen Napf hinstellen oder Kauknochen, dann isser a)beschäftigt und b) kann r den Streß abkaufn und am Knochen ablassen. Probier mal aus, ob das was hilft. Kann aber auch sein, daß der Knochen ihm in dem Moment wurscht ist. Aber nen Versuch isses allemal wert.
Dann: Zeiten variieren. Hintergrund: daß im Hund nicht so die Erwartungshaltung ist, JETZT gehn wir gleich Gassi. Wenn das immer zur selben Zeit passiert, die haben da in Gefühl für, dann fangen die ne Stunde vorher schon an, drauf zu warten. Gleich gehts raus, bald kann ich wieder rennen... verstehst, der fährt ich dann innerlich schon hoch, wenn er weiß, bald is Gassizeit...... Und die Zeiten eben variieren, um das rauszukriegen. (ist halt immer ne Frage, inwieweit das mit den Kindern in Eurer Situation machbar ist, das weiß ich ja nicht, aber vlt. hilft Dir die Anregung weiter!).
Andre Anregung: der Hund wird derzeit ausschließlich draußen bespaßt. Er darf dort rennen, flitzen, hat Action. D.h. er hat NATÜRLICH Gassigehen mit Action verknüpft und fährt hoch wie doof, wenn er merkt, es geht gleich raus. Daheim dagegen passiert bei Euch nix, das ihn betreffen würde, er liegt im Eck, er liegt hinter Gitter - er verteidigt zwar seinen Napf, er beobachtet Euch früh bis spät - aber es passiert keine Action in dem Sinne, daß er hochdrehen würde, man was MIT ihm macht. Wenn man jetzt einen Teil der Beschäftigung im Haus durchführen könnte, wär das Thema "ACTION und Beschäftigung mit Fraule" etwas weniger auf draußen fixiert. Weil im Prinzip hat der sein Leben lang gelernt, daß draußen gleich Action ist. Und jetzt wundert man sich, daß der Hund abdreht, wenns rausgeht.... (Idee: kleines Suchspiel, bevor´s rausgeht?(zB Geruchsunterscheidung) Suchen strengt an, macht auch körperlich etwas müde, er hat schonmal daheim etwas Aufmerksamkeit, er merkt, daß er nicht hochdrehen muß, um Action zu haben, er kann daheim auch Spaß haben. Oder Wohnzimmer-Agility, wenns Kleinkind schläft: unterm Stuhl durchkriechen, um den Eimer herumlaufen, über den Besenstiel, der zwischen zwei Bierkästen querliegt, springen, anschließend absitzen lassen - solche Dinge halt. Also Spaß und Konzntration verknüpft. Apportiert er vlt.? Dann kann er die Schuhe der Kinder apportieren, damit Du die dann anziehen kannst, während er vor der Haustür abliegt (Gehorsam! Konzentration!), dann die Leine und den Mauli. So wird er den Streß über das "Arbeiten" los, statt mit Jaulen. Ist ja auch für Dich Streß pur, wenn Du die Kids fertigmachst, und der Hund dabei schon "mitm Gewehr im Anschlag" steht, und tobt, weil er los möchte..... Da wird man doch ganz kirre.....
Alles nur Gedanken, und vlt. auch zum besseren Verständnis. Was Ihr draus machen könnt, mußt Du selbst wissen (vtl. Ideen aufnehmen und anpassen), weil ich nicht weiß, welche Kapazitäten Du im Alltag hast, welch Unterstützung etc., denn zwei Kinder sind ja an sich schon ne Herausforderung..... ;-)
Wünsche Euch auf jeden Fall viel Erfolg!
