Erwachsener Hund, der einfach nicht stubenrein wird

  • Hallo liebe Community,


    ich wende mich in einem Moment relativer Verzweiflung an Euch. Ursache ist der 8 Jahre alte Yorkshire-Rüde meines Freundes. Ein toller Hund mit Charakter, sehr verspielt, fröhlich und lustig akkerdings mit eklatantem Hygieneproblem. Wobei das wohl eher unser Problem ist. Für Hunde ist Urin in diesem Sinne ja nichts schmutziges. Der Hund pinkelt nachts oder, wenn er alleine ist, vor allem aber nachts, an sämtliche erdenkliche Stellen im Haus...Ich habe hier, als Beleg, dass ich mit "sämtliche" nicht übertreibe, eine kleine Zusammenfassung aus 1.5 Tagen erstellt:


    An 3 Ecken des Cochtisches.

    Links vom Sofa

    Rechts vom Sofa

    2 mal hinter dem Sofa

    3 mal am Schrank im Wohnzimmer

    1 mal an seinem Schlafplatz im Wohnzimmer

    4 Stellen in der Küche

    Unter 2 Barhockern

    Vor dem Lesezimmer

    2 mal vor dem Kachelofen

    Vor der Terrasse

    An 2 Stellen bei einem weitern Tisch

    Vor der Wohnungstür

    2 mal an der Kommode bei Wohnungstür

    Vor Badezimmertür

    Neben der Wendeltreppe zur nächsten Etage

    2 mal unter der Wendeltreppe


    Viele Zimmer im Haus sind für den Hund mittlerweile gesperrt, da er auch diese munter markiert hat...Ich wohne nicht mit meinem Partner zusammen. Allerdings gibt es ein leicht abweichendes Verhalten, wenn ich für den Hund "zuständig" bin. Das abweichende Verhalten lässt sich auf meine geringe Schlafzeit zurückführen. Ich schlafe recht wenig und werde auch durch den Hund wach (anders als mein Partner). Das führt dann dazu, dass ich um 23 Uhr mit ihm raus gehe, dann noch einmal um 2 Uhr, um 5 Uhr und um 7 Uhr...der Hund benötigt also eigentlich gefühlt rund um die Uhr Gassimöglichkeiten. Das auch unabhängig davon, dass wir davor oft mit ihm rausgehen. Als ich eine Weile mit dem Hund alleine war, habe ich ihm um 21 Uhr das Wasser weggestellt, bin dann noch etliche Male mit ihm rausgegangen und dann - nach 6 Stunden Schlaf wieder um 6 Uhr....Aber das kann doch nicht normal sein, oder? Also, dass ich ihm das Wasser wegstellen muss und dann dennoch zahlreiche Male mit ihm rausmuss...Wenn das Wasser die ganze Nacht bleibt, gibt es allerdings das in der Übersicht ersichtliche Ergebnis.


    Für mich ist das eine große Belastung. Das Problem besteht seit Jahren und wird naturgemäß eher schlimmer als besser. Mein Partner hält den Hund für kerngesund und verweigert einen Arztbesuch. Tatsächlich wirkt der Hund auch nicht bedrückt, der Appetit ist gut, er selbst sehr agil, das Urin von hellhelber Farbe. Aber die Mengen und auch die Tatsache, dass der Hund nicht einhalten kann (oder mag??) machen mir sehr zu schaffen und stellen mehr und mehr auch für unsere Beziehung eine Belastung dar. Ich würde mich sehr freuen vielleicht Tipps von Euch zu hören. Vielleicht noch relevant: Hund erhält tagsüber nach dem Gassi gehen Schmackos und hat ganztägig Zugriff auf Trockenfutter und Wasser natürlich. Er trinkt bevorzugt allerdings abends. Gegen 20 Uhr erhält er dann noch eine Mischung aus Nass- und Trockenfutter.


    Ich danke Euch ganz herzlich!

    Sarah

  • Wasser wegstellen solltest du nicht….ich meine sogar, dass dies Tierschutzwidrig ist. Der Hund muss Zugang zu Wasser haben. Wart ihr schon mal beim Tierarzt mit dem Kleinen?

  • Auf jeden Fall sollte der Hund mal beim Tierarzt vorgestellt werden? Das gehört abgeklärt.


    Möglicherweise hat er aber auch nie gelernt stubenrein zu werden.

    Oder er pinkelt aus Stress (was zum "er pinkelt wenn er alleine ist" passen würde)

  • Ein Check beim Tierarzt wäre das allerwichtigste, es gibt viele körperliche Ursachen für "Nicht-Stubenreinheit". Angefangen von einer (chronischen) Blasenentzündung bis zu Mißbildungen an der Harnblase etc etc.
    Ansonsten....es gibt auch Rüden-Windeln. Die könntet ihr ja erstmal nutzen, bis geklärt ist. ob die Ursache eine medizinische oder erziehungstechnische ist.

  • Mein Partner möchte mit dem Hund nicht zum Tierarzt, da dieser, jedenfalls seiner Meinung und auch dem äußeren Anschein nach, kerngesund ist...(steht auch im - zugegeben - etwas längeren Text von mir).


    Habe mir schon gedacht, dass das mit dem Wasser ein Trigger sein könnte, aber es ist auch zugleich ein Zeichen, dass mir nichts anderes mehr einfällt.

  • @ Borderlunde....vielen Dank! Ich werde noch einmal in meinen Partner dringen, damit er zum Tierarzt mit ihm geht. Er hält es für eine Problem im Wesen des Hundes. Ich selbst bin allerdings auch der Ansicht, dass zunächst alle etwaigen körperlichen Ursachen abgeklärt werden müssen

  • Tschuldigung, aber der Hund gehört einem Tierarzt vorgestellt. Kann doch nicht sein, dass man ein Tier hält, dies aber nicht zum Tierarzt bringt, wenn es evtl. krank ist und sich lieber die Bude voll pinkeln läßt :no:

  • Ihr habt ja alle Recht....Danke nochmal...Bin auf jeden Fall darin bestärkt, meinen Partner weiter zum Tierarzt zu überreden (verstehe das Hemmnis ehrlich gesagt selbst nicht)

  • Habe gerade meinem Freund Eure Antworten vorgelesen und er zeigt sich offener :) Geballtes Wissen und dann auch noch mit einer Meinung beeindruckt offensichtlich mehr als mein laienhaftes insitieren ;) Ist jemand von Euch zufällig aus der Münchner Ecke und kennt einen empfehlenswerten Tierarzt? Gerne auch via PN, wenn das sonst gegen Vorschriften verstößt :relieved_face: Danke schon jetzt für Eure Antworten!

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