Echte Wölfe und blöde Fragen - Teil 2

  • Mir geht es nicht darum hier irgendwen zu überzeugen, deshalb werde ich auch weder Namen noch Landkreise nennen und es bei Hörsagen belassen.

    Ich habe lediglich kommunizieren wollen, weshalb Rissmeldungen mitunter abnehmen, bewusst sehr vage gehalten, ich denke die Aussagen kann man schon so hinnehmen, weil für die Statistik irrelevant ist warum die zuständigen Stellen nicht informiert werden.

    Kann ich nachvollziehen, keine Frage.

    Ist nur leider auch ein zweischneidiges Schwert. Aus der Sicht des betroffenen Halters in dem Moment des Riss nachvollziehbar, wenn es denn so ist, dass aus Gründen Risse nicht gemeldet werden. Allerdings verfälscht das ja dann in der Gesamtheit das Bild, weil es weniger Risse gibt in der Aussendarstellung und damit weniger Handlungsbedarf. Angenommen ich habe in Landkreis XYZ 10 Risse in einem Jahr, aber nur 2 werden da gemeldet, dann werden die Behörden da sicherlich nicht den Handlungsbedarf sehen, wie bei 10 bekannten Rissen.

  • Mir hat eine Nachbarin gestern erzählt das ca. 2 Km weiter Schafe vom Wolf angegriffen wurden.

    Zaun ist immer so eine Sache. Wir müssten unseren Zaun, wegen den Wällen, 4-5 Meter hoch machen.

    Zu dem geländebedingt nicht immer möglich. Wir haben immer abgemessen und dementsprechend die Seile/Bänder/Pfosten gesetzt. Bei extremer Hanglage mag das schon sehr schwierig sein aber sonst recht gut machbar.

    Ich bin um jeden Morgen dankbar und froh unsere Pferde wohlbehalten und gesund auf ihrem Auslauf/Offenstall zu sehen.

    Bei uns ist das ganz schlimm mit den Beschwerden. Kann sein das es mittlerweile besser geworden ist. Selbst Touris, die hier durchfahren/laufen, melden und beschweren etwas. Ein Freund ( sein Vater eher), Landwirt, hat eine Ecke von einem Zaun von Brombeeren befreit. Das hat jemand gesehen und ihn gleich verbal angegriffen und das gemeldet. Das sei ja um die Zeit nicht erlaubt usw. Er meinte ob der Person es lieber wäre, wenn die Kühe auf der Straße rumlaufen.

    Lg
    Sacco

  • Ist nur leider auch ein zweischneidiges Schwert. Aus der Sicht des betroffenen Halters in dem Moment des Riss nachvollziehbar, wenn es denn so ist, dass aus Gründen Risse nicht gemeldet werden. Allerdings verfälscht das ja dann in der Gesamtheit das Bild, weil es weniger Risse gibt in der Aussendarstellung und damit weniger Handlungsbedarf. Angenommen ich habe in Landkreis XYZ 10 Risse in einem Jahr, aber nur 2 werden da gemeldet, dann werden die Behörden da sicherlich nicht den Handlungsbedarf sehen, wie bei 10 bekannten Rissen.

    Du kannst als einzelner Halter ja keinen Kampf gegen Windmühlen gewinnen und irgendwann ist man des Kämpfens auch einfach müde wenn man immer wieder auf der Anklagebank sitzt und einem sowieso keiner glauben mag.

    Wenn die Stimmung so gegen die Halter ist, dass du bei Rissmeldung mit einer Anzeige zu rechnen hast von der Stelle mit der du eigentlich Zusammenarbeiten solltest, dann ist Hopfen und Malz eh verloren dass sich von der Seite irgendwas in Richtung „Handlungsbedarf“ tut. Eine Statistik wäre mir da auch völlig gleich.

    Ich sehe das Versagen hier eher bei der Stelle und nicht beim Tierhalter. Zusammenarbeit und Vertrauen entsteht nicht mit so einer Kultur. Ob gerechtfertigt oder nicht ist an der Stelle ganz egal.

    Das ist als würde dein Tierarzt dich anzeigen weil du die vorgeschrieben Tollwutimpfung vergessen hast oder dir ein anderer Fehler unterlaufen ist. Kann man machen, aber naja, wäre dann auch mein letzter Besuch dort gewesen.

  • Bei uns ist das ganz schlimm mit den Beschwerden. Kann sein das es mittlerweile besser geworden ist. Selbst Touris, die hier durchfahren/laufen, melden und beschweren etwas. Ein Freund ( sein Vater eher), Landwirt, hat eine Ecke von einem Zaun von Brombeeren befreit. Das hat jemand gesehen und ihn gleich verbal angegriffen und das gemeldet. Das sei ja um die Zeit nicht erlaubt usw. Er meinte ob der Person es lieber wäre, wenn die Kühe auf der Straße rumlaufen.

    Im Bekanntenkreis gabs ein komplettes Tierhalteverbote weil der HSH im Stall mit den Pferden gelebt hat. Ein Tierschutz-HSH der sowieso nicht ins Haus wollte.

  • Aber mal ehrlich, dass nimmt doch Formen an wo man vom Kopfschütteln ein Schleudertrauma bekommt …

    Der der eh schon den Schaden hat (das zehrt ja auch emotional an einem) wird noch obendrein bestraft, da fehlen mir echt die Worte.

    Am Ende wundert es mich aber kein Stück. Denn wenn ich sehe, wie vehement diejenigen, die für den weiteren Schutz des Wolfes sind, in anderen Bereichen vorgehen, und wie häufig sich am Ende an Kleinigkeiten aufgehängt wird, nur damit der Wolf nicht das Problem ist - ist das für mich leider keine Überraschung. Und ich denke auch, dass da auch der Knackpunkt liegt, warum in D keine weiteren Verbesserungen für die Tierhalter zu erreichen sind, weil der Schwerpunkt der Institutionen bzw. Menschen, die da sinnvoll handeln und helfen sollen, einfach so ist, dass am Ende keine Hilfe für den Tierhalter zustande kommt, und der Wolf " die besseren Karten" hat. Ich finde es, ohne dass ich der Ansicht bin, dass man den Wolf wieder eliminieren müsste, erschreckend. Ich denke manchmal, dass die ganze Situation mit dem Wolf erst vollens eskalieren muß, und noch viel mehr "schlimme Dinge" passieren müssen, da ja Weidetierrisse als "normal" und scheinbar auch hinnehmbar von zuständigen Stellen verstanden werden, ... wenn aber die Wolfszahlen weiter zunehmen, wie sie zugenommen haben, der Platz in unserem Land aber endlich ist, .... weiß ich nicht, ob es tatsächlich der beste Weg ist, da einfach weiter "die Augen zu verschließen", und den Tierhaltern den Schwarzen Peter zuzuschieben. (was, wenn es eben wirklich irgendwann nicht "nur" Weidetiere sind, wobei mir dieses "nur Weidetiere" schon schwer fällt zu schreiben, weil ich es eben vollkommen anders empfinde.....

    Wenn die Stimmung so gegen die Halter ist, dass du bei Rissmeldung mit einer Anzeige zu rechnen hast von der Stelle mit der du eigentlich Zusammenarbeiten solltest, dann ist Hopfen und Malz eh verloren dass sich von der Seite irgendwas in Richtung „Handlungsbedarf“ tut. Eine Statistik wäre mir da auch völlig gleich.

    Aber - siehe oben, mich wundert es einfach kein Stück. Auch wenn es erschreckend ist....

  • Nun, es liegt nicht daran dass die Wölfe Scheuer werden würden, sondern daran dass man als Tierhalter dann direkt eine Anzeige von der zuständigen Stelle zu erwarten hat.

    WorkingDogs Ich verfolge die Diskussion jetzt schon seit ein paar Tagen still.
    Ist das, was du hier beschreibst nicht eigentlich Amtsmissbrauch?
    Könnten die betroffenen Tierhalter da nicht ihrerseits mal den Rücken gerade machen und die verantwortlichen Beamten? anzeigen?

    Ansonsten wundert mich diese Vorgehensweise eigentlich nicht, ist sie doch gang und gäbe bei einer spezifischen „Tierschutzorganisation“ wo Tierhalter nach einem Stallbrand erst mal angezeigt werden. Vorgeblich um die Brandursache zu ermitteln (die im übrigen ohnehin von der Feuerwehr ermittelt werden muss)


    Trotzdem denke ich, muss es doch eine Möglichkeit geben diesen Fanatismus in den entsprechenden Ämtern einen Riegel vorzuschieben. 😐

    Ich bin gerade sehr froh, in einem Land zu leben, wo der gesunde Menschenverstand zu überwiegen scheint. 😅

  • Ich verfolge die Diskussion jetzt schon seit ein paar Tagen still.
    Ist das, was du hier beschreibst nicht eigentlich Amtsmissbrauch?
    Könnten die betroffenen Tierhalter da nicht ihrerseits mal den Rücken gerade machen und die verantwortlichen Beamten? anzeigen?

    Ich weiß es nicht, ob man da was machen könnte. Ich denke viele sind dem Thema auch einfach müde, solche Kämpfe muss man ja auch kämpfen wollen. Und wenn du dich mit deiner zuständigen Stelle anlegst hast du mitunter vielleicht auch nicht mehr das einfachste Leben mit deinen Tieren.
    Wie das mit den Wolfsberatern aussieht weiß ich gar nicht, die sind ja auch oft schwierig.

    Ansonsten wundert mich diese Vorgehensweise eigentlich nicht, ist sie doch gang und gäbe bei einer spezifischen „Tierschutzorganisation“ wo Tierhalter nach einem Stallbrand erst mal angezeigt werden. Vorgeblich um die Brandursache zu ermitteln (die im übrigen ohnehin von der Feuerwehr ermittelt werden muss)

    Ja genau, ich komme aus der Region wo das erst kürzlich der Fall war.

    Trotzdem denke ich, muss es doch eine Möglichkeit geben diesen Fanatismus in den entsprechenden Ämtern einen Riegel vorzuschieben. 😐

    Ich bin gerade sehr froh, in einem Land zu leben, wo der gesunde Menschenverstand zu überwiegen scheint. 😅

    Das ist eine Entwicklung die leider von vielen befürwortet wird. Nicht zu ändern, leider. Wie schon geschrieben wurde, der Wolf halt leider einfach bessere Karten als so olle Tierhalter.

  • Nun, es liegt nicht daran dass die Wölfe Scheuer werden würden, sondern daran dass man als Tierhalter dann direkt eine Anzeige von der zuständigen Stelle zu erwarten hat.

    WorkingDogs Ich verfolge die Diskussion jetzt schon seit ein paar Tagen still.
    Ist das, was du hier beschreibst nicht eigentlich Amtsmissbrauch?
    Könnten die betroffenen Tierhalter da nicht ihrerseits mal den Rücken gerade machen und die verantwortlichen Beamten? anzeigen?

    Wo siehst Du denn da Amtsmissbrauch? Wenn ein Verstoss gegen das Tierschutzgesetz festgestellt wird, wird dieser angezeigt. Wie man das ganze moralisch wertet ist davon komplett unabhängig, aber bei einem festgestellten Verstoss gegen das Tierschutzgesetz muss das Amt doch tätig werden.

  • Wo siehst Du denn da Amtsmissbrauch? Wenn ein Verstoss gegen das Tierschutzgesetz festgestellt wird, wird dieser angezeigt. Wie man das ganze moralisch wertet ist davon komplett unabhängig, aber bei einem festgestellten Verstoss gegen das Tierschutzgesetz muss das Amt doch tätig werden.

    Den Amtsmissbrauch (ob es einer ist, müsste dann natürlich ein Richter feststellen) sehe ich darin, das im Fall einer Rissmeldung erstmal prophylaktisch eine Anzeige wegen Verstosses gegen das Tierschutzgesetz erfolgt. Was betroffene Tierhalter davon abhalten soll Risse zu melden.

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