Echte Wölfe und blöde Fragen - Teil 2

  • Ich habe dir eine PN geschickt. Ganz grob Ostfriesland.

    Lg
    Sacco

  • Ich finde man kann Länder, in denen Wölfe/Bären und co. lernen das sie bei Menschen vorsichtig sein müssen/Angst haben müssen nicht mit Deutschland vergleichen.

    Bei uns selber ist in den letzten Jahren auch, zum Glück , nichts passiert. Aber ich weiß von Vorfällen in der nähe wo Kühe gerissen und Pferde angegriffen wurden. Und das ist nur in einem Umkreis von bis zu 5-15 Km gewesen.

    An der Landstraße, die nicht weit von uns ist, wurden Wölfe gemütlich spazierengehen gesehen. An der Grundschule im Ort waren Wölfe. Ja okay, die Schule ist von uns um die 6 Km entfernt.

    Erst am Wochenende hat ein " Nachbar" ein Foto von einem Wolf gemacht, der hier in der nähe über eine bewirtschaftete Wiese gegangen ist.

    Ja, ich bin vorsichtig, und von mir aus auch ängstlich, aber ich möchte mit unserem Hund hier nicht der erste Fall von "das gab es hier ja noch nie" werden. Von daher nehme ich die Aussagen von unserem Förster ( der auch Jäger ist) und anderen Jägern erstn, wenn die sagen selbst sie würden da und dort jetzt selber nicht mit ihren Hunden lang oder nur so und so.

    Wir waren jetzt auch schon öfter im Wald aber nur mind. zu zweit und ich nicht alleine.

    Lg

    Sacco

  • Ich denke aber eben tatsächlich, dass dies (anfüttern etc.) NICHT der relevanteste Grund ist, dass Wölfe nicht mehr scheu sind. Ich denke eben, sie sind nicht mehr scheu, weil sie zu intelligent sind, und dazu lernen.

    Die allermeisten Wölfe sind doch aber scheu hier bei uns.

    Also gemessen an der Zahl an Wölfen, die wir haben in einigen Bundesländern. Es ist ja nicht usus, dass man Wölfen begegnet, auch wenn man regelmäßig in brandenburger Wäldern unterwegs ist.

  • Ich denke aber eben tatsächlich, dass dies (anfüttern etc.) NICHT der relevanteste Grund ist, dass Wölfe nicht mehr scheu sind. Ich denke eben, sie sind nicht mehr scheu, weil sie zu intelligent sind, und dazu lernen.

    Die allermeisten Wölfe sind doch aber scheu hier bei uns.

    Also gemessen an der Zahl an Wölfen, die wir haben in einigen Bundesländern. Es ist ja nicht usus, dass man Wölfen begegnet, auch wenn man regelmäßig in brandenburger Wäldern unterwegs ist.

    Ich empfinde „scheu“ als falsches Wort für einen Kulturfolger. „Präsent“ wäre für mich das richtige Wort.

    Und je nachdem wie viele Berührungspunkte man hat, sind Wildtiere mehr oder weniger präsent. Kulturfolger gewöhnen sich auch schnell. Mein Rehwild schaut mir auch einfach beim füttern des Viehs zu und versucht dann und wann Obstbäume zu schälen. Die haben sich an mich gewöhnt und entsprechend flüchten sie nicht mehr und partizipieren von uns.

    Aber sie sind jetzt nicht zutraulich oder sowas. Was scheue angeht aber auch nicht zu vergleichen mit echten Kulturvermeidern.

  • Letzte Woche gab es im Umkreis 3 Angriffe.

    Bei einem wurden 3 Kühe gerissen. Bei einem anderen eine Kuh schwer verletzt, bei der weiß man noch nicht ob sie überlebt, 2 Kühe vermisst. Eine davon, wenn ich es richtig verstanden habe wurde mittlerweile tot gefunden. Und bei dem anderen wurden Pferde angegriffen.

    Lg
    Sacco

  • Hier lesen und schreiben ja auch Jäger*innen mit. An die hätte ich eine Frage, die ich mir schon ein paar Mal gestellt habe:

    Wurden in den Gebieten, in denen Wolfsrudel leben, Abschüsse von Rehen reduziert?

  • Wurden in den Gebieten, in denen Wolfsrudel leben, Abschüsse von Rehen reduziert?

    Ja, deutlich. Von 30 im Jahr auf 2-3.

    Außerdem haben wir in der Kreisjägerschaft einen freiwilligen Rotwildverzicht, weil die Wölfe so viel reißen dass wir nicht zusätzlich belasten wollen.

  • Also gemessen an der Zahl an Wölfen, die wir haben in einigen Bundesländern. Es ist ja nicht usus, dass man Wölfen begegnet, auch wenn man regelmäßig in brandenburger Wäldern unterwegs ist.


    Der Punkt ist ja zweierlei. Ein Problem ist, dass wir einfach zu viele Wölfe haben, und die sich irgendwann tatsächlich umorientieren müssen, wenn nicht mehr genug Wild übrig ist (denn ohne Regulierung wird die Zahl der Wölfe halt auch weiter steigen). Zweites Problem ist, dass die Wölfe, die schon auf "Weidetiere" spezialisiert sind, in sich ein Problem darstellen. Tatsächlich denke ich, wenn man die Anzahl der Wölfe in einem vernünftigen Rahmen halten würde, UND wir "mehr" scheue Wölfe bei einer geringeren Gesamtzahl an Wölfen hätten, wäre schon vielen geholfen. Vielleicht nicht denen, die den Wolf um jeden Preis eliminiert sehen wollen - aber den meisten schon.

  • Zweites Problem ist, dass die Wölfe, die schon auf "Weidetiere" spezialisiert sind, in sich ein Problem darstellen.

    Mir als Tierhalter würde es reichen wenn ich meine Tiere auch mittels Abschuss schützen darf.

    Hohe Zäune, ggf. HSH braucht es da trotzdem, denn auch der Wolf hätte sowas wie Schonzeiten und auch wenn ich ansitzen darf vermeidet das Übergriffe nie zu 100%. Das ist einfach jagdliche Realität.

    Für mich braucht nicht eleminiert werden. Ich empfinde mich auch als ausreichend wehrhaft sollten wir unterwegs tatsächlich mal Konfrontation laufen.

    Persönlich kann ich es gut verschmerzen dass Hunde gefährdet sind, ist halt Natur und das gehört dazu.

    Auch scheue Wölfe bieten kein 100% Schutz. Gibt ja auch genug Krankheiten oder Bedingungen unter denen Tiere übergriffig werden.

    Den Abschuss als Ausrottung oder im anderen Extem als Heilmittel zu verkaufen ist einfach auch wieder verkehrt und nicht die Realität. Es ist lediglich ein weiteres Werkzeug zum Schutz.

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