Echte Wölfe und blöde Fragen - Teil 2
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Ich war gerade 4 Wochen im Baltikum unterwegs, in Ländern, in denen Wölfe und in recht großer Zahl auch Bären leben. Selbstverständlich war ich dort auch in den Wäldern täglich viele Stunden mit den Hunden wandern.
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Im Baltikum werden Wölfe soweit ich weiß allerdings auch bejagt. Das hilft natürlich, die Scheu vor dem Menschen hoch zu halten.
Außerdem ist das ja gar nicht so dicht besiedelt wie Deutschland. da haben die Wölfe auch mehr Chance sich bzw. dem Menschen aus dem Weg zu gehen.
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Außerdem ist das ja gar nicht so dicht besiedelt wie Deutschland. da haben die Wölfe auch mehr Chance sich bzw. dem Menschen aus dem Weg zu gehen.
Ich habe nichts anderes behauptet. Trotzdem bedeutet Wolf nicht, dass man den Wald nicht mehr betreten kann. Estland ist kleiner als Bayern und dort leben auch ca. 1100 Bären ohne nennenswerte Probleme.
Ich war übrigens auch in Brandenburg mit den Hunden im Wald, obwohl es eindeutig nach Wolf gerochen hat.
Das Problem mit den Ländern, die das Zusammenleben mit Bär und Wolf nicht gewohnt sind, weil sie sie im eigenen Land ausgerottet haben ist doch schlichtweg neben dem Lebensraum, den wir den Tieren genommen haben, auch die Tatsache, dass der Mensch den Umgang mit den Tieren verlernt hat - und ganz generell den Respekt im Umgang mit Tieren abgelegt hat (man beobachte Menschen in den Alpen mit Kühen z.B.). Als Beispiel dafür kann man Italien nennen, wo Bären trotz aller Warnungen angefüttert wurden z.B. durch Hotelbetreiber, weil sich mit Bärentourismus auch wunderbar Geld verdienen lässt. Kein Wunder also, dass Bären ihre natürliche Scheu ablegen. Ich halte es für naiv zu glauben, dass ähnliches nicht auch in D mit dem Wolf in vielen Regionen passiert ist.
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Wir waren dieses Jahr in Schweden in Urlaub. Da ist ja eigentlich genug Platz für Wölfe - sollte man meinen. Die Wölfe kamen wohl vor 35 Jahren, und erst fanden die Schweden das gut. Leider gab es schnell Probleme mit Angriffen auf Weidetiere und Hunde, vor allem Jagdhunde. Die Biber und Rehe wurden stark dezimiert. Die Indigenen im Norden beschwerten sich, dass die Wölfe in ihren Rentierherden wüteten.
Daraufhin wurde beschlossen, den Bestand stark zu verringern. Lappland ist wolfsfreie Zone. Aktuell wollen die Schweden einen Maximalbestand von ganzen 170 bis 270 Tieren. Hier gibt es schätzungsweise 1.600 Wölfe, sagt das Internet.
Schweden ist viel größer und weniger stark besiedelt als Deutschland. Die Wölfe sind dort scheuer, weil sie bejagt werden und trotzdem wollen die Schweden sie nicht. Ich glaube nicht, dass das nur damit zu tun hat, dass sie keine Wildtiere gewohnt sind oder sie anfüttern oder so. Sie hatten ja 35 Jahre Zeit, sich an sie zu gewöhnen, und viele Schweden leben sowieso näher an der Natur, als die meisten Deutschen, gerade in Lappland.
Das interessante am Wolf ist für mich auch, dass das eigentlich überhaupt keine gefährdete Art ist. Von denen gibt es Massen in Osteuropa und in der ehemaligen Sowjetunion. Da stellt sich mir die Frage, warum man so ein Tier auf Teufel komm raus in dicht besiedelten Gebieten in Westeuropa wieder ansiedeln muss. Das ist für das Überleben dieser Spezies überhaupt nicht notwendig.
Da gibt es jede Menge andere Arten, die insgesamt gefährdet sind und bestimmte Lebensräume brauchen, die wir ihnen hier bieten könnten, wenn die Deutschen denn wollen würden. Die würden auch weder Weidetiere, noch Hunde oder Menschen anfallen. Aber das sind eben nur doofe Vögel, Insekten, Reptilien oder Amphibien und keine coolen Wölfe.
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Kein Wunder also, dass Bären ihre natürliche Scheu ablegen. Ich halte es für naiv zu glauben, dass ähnliches nicht auch in D mit dem Wolf in vielen Regionen passiert ist.
Aber tatsächlich in ALLEN Regionen, in denen Wölfe vorkommen? Alle, die nicht scheu sind, angefüttert, oder abstammend von angefütterten?
Schweden ist viel größer und weniger stark besiedelt als Deutschland. Die Wölfe sind dort scheuer, weil sie bejagt werden und trotzdem wollen die Schweden sie nicht. Ich glaube nicht, dass das nur damit zu tun hat, dass sie keine Wildtiere gewohnt sind oder sie anfüttern oder so. Sie hatten ja 35 Jahre Zeit, sich an sie zu gewöhnen, und viele Schweden leben sowieso näher an der Natur, als die meisten Deutschen, gerade in Lappland.
Ich denke nämlich genau das - der Wolf ist normalerweise vor allem auch scheu, weil er weiß, dass er den Menschen meiden muß, weil von ihm eine Gefahr ausgeht. Vom Menschen bei uns geht aber keine Gefahr aus. Die sind harmlos, und ggf. störend, wenn sie tatsächlich noch ihre Tiere, die sie halten, gegen den Wolf verteidigen wollen (am besten noch ohne echte Waffen....)
Ich störe mich schon irgendwie daran, dass immer gesagt oder auch von manchen auch nur impliziert wird, dass der Wolf einfach nur nicht mehr scheu ist, weil die Menschen irgendwas gemacht haben, und das sie natürlicherweise, auch ohne Grund, eigentlich scheu wären. Dafür sind diese Tiere einfach zu intelligent in meinen Augen, dass ich das glauben kann.
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Es ist, was ich mitbekommen habe, relativ normal, dass es scheuere Tiere gibt, aber auch die sehr dreisten. Alleine, dass nicht bejagt wird fördert mutiges Verhalten ohne Scheu ja noch deutlich.
Mit Anfüttern wird das Problem halt noch verschärft.
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Lies doch einfach nochmal, was ich geschrieben habe. Zwischen vielen und allen besteht ein Unterschied. Was du in meinen Text interpretierst, ist nicht meine Sache, aber es wäre nett, wenn du meine Aussagen nicht verändern würdest.
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Lies doch einfach nochmal, was ich geschrieben habe. Zwischen vielen und allen besteht ein Unterschied. Was du in meinen Text interpretierst, ist nicht meine Sache, aber es wäre nett, wenn du meine Aussagen nicht verändern würdest.
Es ist nicht meine Absicht, Deine Aussage zu ändern. Sorry.
Ich denke aber eben tatsächlich, dass dies (anfüttern etc.) NICHT der relevanteste Grund ist, dass Wölfe nicht mehr scheu sind. Ich denke eben, sie sind nicht mehr scheu, weil sie zu intelligent sind, und dazu lernen. Sie lernen, immer neue Schutzmaßnahmen zu überwinden, ob es nun Zäune sind oder anderes, und sie lernen, dass der Mensch in vielen Fällen nicht problematisch ist, was das Erlangen von Beutetieren in Zäunen angeht.
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Unser Förster ( auch Jäger) hat schon bei uns, ich meine Herbst 21 oder spätestens 22, gesagt das man mit Hund am besten nicht mehr bei uns im Wald geht und wenn dann nur angeleint und am besten nur angeleint am Wald vorbei. Also zwischen Herbst und Frühjahr, wo die Weidetiere nicht mehr auf der Weide sind sowieso.
Ich weiß auch das sie an der Landstraße öfter sind, dort auf der anderen Seite ( unsere Seite) auch Weidtiere angreifen sind oder sich vertreiben lassen.
Ich war früher viel länger, öfter und mehr im Wald unterwegs. Jetzt....nein... bin ich selten im Wald und dann nicht alleine. Das ist sehr schade und traurig.
Aber ioch habe, von hier in der Umgebung , schon von Gebieten gehört in denen Jäger mit ihren Hunden nicht mehr unterwegs sind. Auch außerhalb der Jagd zum spazierengehen. Und auch andere davor warnen dort zur Zeit mit ihren Hunden zu gehen. Man sieht dort wohlt häufig Kadaver.
Das ist nicht so weit weg von uns.
Lg
SaccoDarf ich fragen wo ungefähr „bei euch“ ist?
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Ich war gerade 4 Wochen im Baltikum unterwegs, in Ländern, in denen Wölfe und in recht großer Zahl auch Bären leben. Selbstverständlich war ich dort auch in den Wäldern täglich viele Stunden mit den Hunden wandern.
Wir in Schweden auch. Viele Wochen in einschlägigen Bärengebieten unterwegs im Wald. Wolfsgebiete gibt es wohl gar nicht mehr in Schweden, da der Bestand sehr klein gehalten wird (im Verhältnis zu Fläche und Einwohneranzahl).
Aber in Skandinavien ist (gesundes) Raubwild auch noch wirklich scheu. Unterm Strich fand ich es faszinierend und schön, wie Mensch und Raubwild sich Lebensraum teilen können, wenn ausreichend Platz da ist um sich aus dem Weg zu gehen.. und wenn der Bestand bejagt wird. Mir wurde erklärt, dass insbesondere aufgrund der Bejagung und Vergrämung Bär und Wolf scheu sind, und Menschen ausweichen wenn sie können.
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