Echte Wölfe und blöde Fragen - Teil 2

  • Mal angenommen deine These stimmt so, warum nimmt man für das Bild einen Wolf und kein niedliches Häschen?

    Von jeher wurden den Tieren bestimmte Eigenschaften zugesprochen und die kamen natürlich nicht von ungefähr.

    Weil Hasen kein Fleisch essen?
    Märchen sind halt aber einfach Märchen. In Märchen ging es darum eine Botschaft rüber zu bringen. Wenn du das als wissenschaftliche Substanz nehmen möchtest... ich weiß ja auch nicht. Dann sind schwarze Ziegen auch böse und wir sollten Angst vor ihnen haben. Die können unsere Seele schließlich an Satan verkaufen. Bei Schweinen sollten wir auch vorsichtig sein. Die sind so schlau, die erheben sich noch über den Mensch!!!!

    Natürlich beinhalten Märchen eine Botschaft. Klar gibt es keine Hexen und Zwerge und keine Wölfe die reden können. Es geht ja auch nicht darum, das eins zu eins ins Reale zu übertragen. Es ging lediglich darum, dass die Menschen damals auch Angst vor Wölfen hatten, weil sie gefährlich werden konnten und dass dies eben durchaus Ausdruck in Märchen und Legenden gefunden hat.

  • Es ging lediglich darum, dass die Menschen damals auch Angst vor Wölfen hatten, weil sie gefährlich werden konnten und dass dies eben durchaus Ausdruck in Märchen und Legenden gefunden hat.

    Für die Menschen damals aber auf ne ganz andere Weise als für uns heute.

    Wer gebärt denn heute noch auf dem Acker, welches Kind muss mitten in der Nacht über den Hof zur Toilette laufen (gab's die damals überhaupt schon?) und wer hat keinen Supermarkt erreichbar, so dass er auf die Milch der eigenen Kuh tatsächlich so angewiesen ist wie damals?

    Man kann diese Zeiten doch überhaupt nicht vergleichen mit heute. Das heißt nicht, dass ich mich gegen ein anderes Wolf Management stelle gerade wenn Tiere auffällig geworden sind. Aber das finde ich schon ein bisschen übertrieben.

  • Es ging lediglich darum, dass die Menschen damals auch Angst vor Wölfen hatten, weil sie gefährlich werden konnten und dass dies eben durchaus Ausdruck in Märchen und Legenden gefunden hat.

    Für die Menschen damals aber auf ne ganz andere Weise als für uns heute.

    Wer gebärt denn heute noch auf dem Acker, welches Kind muss mitten in der Nacht über den Hof zur Toilette laufen (gab's die damals überhaupt schon?) und wer hat keinen Supermarkt erreichbar, so dass er auf die Milch der eigenen Kuh tatsächlich so angewiesen ist wie damals?

    Man kann diese Zeiten doch überhaupt nicht vergleichen mit heute. Das heißt nicht, dass ich mich gegen ein anderes Wolf Management stelle gerade wenn Tiere auffällig geworden sind. Aber das finde ich schon ein bisschen übertrieben.

    Die Leute, deren reihenweise das Vieh gerissen wird, können also dankbar sein, weil sie nicht mehr daheim gebären müssen?

    Fällt es euch so schwer zu abstrahieren und zu akzeptieren dass es trotzdem auch in der aktuellen Zeit eine Bedrohung durch den Wolf gibt? Keiner hier verlangt eine Ausrottung. Aber durchaus ein vernünftiges Managment. Und dazu gehört es auch, die Sorgen derer zu verstehen, die direkt betroffen sind.

    Dazu braucht es letztendlich auch keine Märchen, etwas Einfühlungsvermögen reicht aus.

  • ja, wie wahrscheinlich ist es, dass tatsächlich Menschen von Wölfen angegriffen werden?

    Es wird ja immer auf die anderen Länder verwiesen, wo es schon immer Wölfe gab und und wo Angriffe recht selten sind. Wenn, waren es meist tollwütige Wölfe.

    Aber in den Ländern wird der Wolf auch seit jeher bejagd. Sprich, er hat die Verknüpfung: Mensch gleich Gefahr.

    Italien ist uns immer einen Schritt vorraus, wie es aussieht. Dort wurden in jüngster Vergangenheit mehrere Menschen vom Wolf gebissen. Möglicherweise immer das selbe Tier, dazu habe ich jetzt nichts genaues.

    Der Plan ist ja, den Wolf flächendeckend in der EU anzusiedeln. Das bedeutet etliche Tausende Wölfe, die gelernt haben, dass sie Narrenfreiheit genießen.

    ganz ehrlich, ich weiß nicht, wie man so naiv sein kann zu glauben, dass das immer gut gehen wird.

  • Die Leute, deren reihenweise das Vieh gerissen wird, können also dankbar sein, weil sie nicht mehr daheim gebären müssen?

    Leg mir doch jetzt nicht so nen Quatsch in den Mund.

    Gerade wenn ich im selben Post schreibe, dass ich gerade bei auffällig gewordenen Tieren ein anderes Management nicht ablehne.

    Aber hier wirds für meinen Geschmack gerade trotzdem bisschen übertrieben mit der Dramatik. Von wegen wir würden uns wider unserer eigenen Natur verhalten, wenn wir unsere Sippe nicht beschützen dürfen.

    Die Situation unserer Spezies von vor hunderten von Jahren hat einfach überhaupt nichts mehr mit der von heute gemein.

    Auch nicht, wenn man auf dem Dorf lebt.

    Und was hier teilweise von einigen als existentiell und Anrecht angesehen wird (da rede ich nicht von Viehhaltern sondern Leuten, die meinen, sie hätten ein Anrecht ihren Hund im Dunkeln im Wald offline spazieren zu führen) ist es real betrachtet dann auch nicht.

    Edit: Sorry, war im Post davor mit dem Wolfsmanagement!

  • Weil Hasen kein Fleisch essen?
    Märchen sind halt aber einfach Märchen. In Märchen ging es darum eine Botschaft rüber zu bringen. Wenn du das als wissenschaftliche Substanz nehmen möchtest... ich weiß ja auch nicht. Dann sind schwarze Ziegen auch böse und wir sollten Angst vor ihnen haben. Die können unsere Seele schließlich an Satan verkaufen. Bei Schweinen sollten wir auch vorsichtig sein. Die sind so schlau, die erheben sich noch über den Mensch!!!!

    Natürlich beinhalten Märchen eine Botschaft. Klar gibt es keine Hexen und Zwerge und keine Wölfe die reden können. Es geht ja auch nicht darum, das eins zu eins ins Reale zu übertragen. Es ging lediglich darum, dass die Menschen damals auch Angst vor Wölfen hatten, weil sie gefährlich werden konnten und dass dies eben durchaus Ausdruck in Märchen und Legenden gefunden hat.

    Meine Güte. Es tut mir wirklich leid, aber was ist denn bitte das für eine Argumentation :rolling_on_the_floor_laughing:

    Die Leute hatten damals vor fast allen Raubtieren angst. Die hatten sogar angst vor schwarzen Ziegen, die es ja gibt!! Und jetzt?
    Die Indianer hatten Wölfe als heilige Tiere, als Totem. Und jetzt?
    Nimm doch lieber die Statistik die ich vor einer Seite gepostet habe und lese die mal durch.
    Wolf attacks on humans: an update for 2002-2020 | IFAW

    Auf solch einer Grundlage kann man zumindest eine haltbare Diskussion führen. Auf Fabeln, Mythen und Märchen aber ganz sicher nicht.

  • Die Leute, deren reihenweise das Vieh gerissen wird, können also dankbar sein, weil sie nicht mehr daheim gebären müssen?


    Fällt es euch so schwer zu abstrahieren und zu akzeptieren dass es trotzdem auch in der aktuellen Zeit eine Bedrohung durch den Wolf gibt? Keiner hier verlangt eine Ausrottung. Aber durchaus ein vernünftiges Managment. Und dazu gehört es auch, die Sorgen derer zu verstehen, die direkt betroffen sind.


    Dazu braucht es letztendlich auch keine Märchen, etwas Einfühlungsvermögen reicht aus.

    Das ist jetzt ein logischer Purzelbaum!

    Wer bezweifelt, dass Menschen jemals zur normalen Beute des Wolfes gehörten und es daher für unwahrscheinlich halten, dass das in naher Zukunft bei uns passiert, kann nicht abstrahieren? Und hat kein Einfühlungsvermögen für betroffene Viehhalter? Warum bitte schön, soll das zusammen hängen?

    Du hast die Gefahr behauptet, dass die nicht mehr gejagten Wölfe bald Menschen als Beute jagen werden und das mit ihrer Rolle im Märchen begründet.

    Die Behauptung, dass die deutschen Wölfe jetzt bald anfangen werden, Menschen zu jagen, taucht hier im Thread seit über 10 Jahren regelmäßig auf. Als starkes Argument, dass Wölfe getötet werden müssen, gelegentlich wurde auch die Ausrottung gefordert.

    Ich halte das für extrem unwahrscheinlich. Mir ist kein historisches Dokument bekannt, dass belegt, dass Wölfe - über Einzelfälle hinaus - eine direkte Gefahr für Menschen werden.

    Dass Wölfe für Weidevieh und dessen Halter eine existentielle Bedrohung waren und auch heute noch sind, bezweifelt hier keiner. Erik Ziemen hat die Kulturgeschichte des Wolfes in seinem Buch "der Wolf" dargestellt. Z.B. war der Wolf für die nordeuropäischen Rentiernomaden der Teufel persönlich. Für die nordamerikanischen Ureinwohner, die kein Vieh hielten, war er dagegen ein "Bruder" und wurde verehrt. Wolf und Mensch haben sich dort nicht bejagt.

    Daher halte ich auch die Sorge mancher Menschen, in den Wald zu gehen, für unbegründet. Auch mit Wolf ist fast jeder andere Ort in unserem Land gefährlicher.

  • Auch von Autos auf der Straße geht eine Bedrohung aus und du kannst halt überfahren werden weil man nicht aufpasst.
    Es geht von so vielem eine Gefahr aus und dennoch macht man da nicht so ein Drama drum.
    KEINER der hier vorhandenen spricht gegen ein Wolfsmanagement. Das ist bitter nötig und dafür müsste der Staat auch wesentlich mehr tun und nicht auf so Organisationen wie auf ifaw bauen. Es ist echt scheiße, wie verkompliziert die Regierung das alles macht und wie wenig sie für Bauern/Viehalter usw. macht. Da sind wir uns doch alle einig.
    Aber der Wolf klopft jetzt nicht gleich nach der ersten Sichtung an der Haustür und fragt ob er sich mal kurz den Hund für einen Bissen ausleihen kann. Man muss sicher keine Angst haben vor die Tür zu gehen und mit dem Hund gassi zu gehen weil da vor X Tagen/Wochen/Monaten ein Wolf gesehen wurde. Und man muss auch nicht glauben, dass die Wölfe Gäste einer Waldhütte als Leckerbissen sehen.
    Dieses überspitzte ist das was hier Diskutiert wird. Nicht die Hilfe die für diejenigen nötig sind, die wirklich damit zu kämpfen haben (Bauern usw. ).

  • Von jeher wurden den Tieren bestimmte Eigenschaften zugesprochen und die kamen natürlich nicht von ungefähr.

    Die sind allerdings von Kulturkreis zu Kulturkreis oft sehr verschieden. Die Schlange, bei uns zumeist als niederträchtig und hinterlistig angesehen ist in anderen Kulturen z. B. hochangesehen. Liegt also wohl nicht am Tier an sich.

  • ihr habt mich völlig falsch verstanden

    ich habe nie geschrieben das massentierhaltung den wolf verleitet sich an nutztieren zu vergreifen.

    mir ging es um ein ganzheitliches denken ......um das was wir menschen uns anmaßen und dann auf die wildtiere schimpfen weil sie eben nicht in unser denken passen.

    lg

    Hä?

    Irgendwie hast du hier offenbar deutliche Verständigungsschwierigkeiten. Es hat niemand gesagt, dass du gesagt hättest, die Massentierhaltung würde den Wolf verleiten, sich an Nutztieren zu vergreifen.

    Das macht nämlich inhaltlich überhaupt keinen Sinn.

    Es wurde lediglich daraufhingewiesen, dass die Menge an Wölfen, die es in D inzwischen gibt, dazu führt, dass Nutztierhalter, die bisher ihre Tiere in Weidehaltung gehalten haben, entweder aufgeben (weil Zaunflächen nicht finanzierbar) oder auf Stallhaltung umschwenken. Etwas, was einem ja immer wieder geraten wird - pack doch dein Pferd in den Stall, da wird es nicht vom Wolf gefressen! Dass Rinder, Schafe und Pferde eben auch Bedürfnisse nach Bewegung, Luft und Licht haben, ist DANN ja egal. Hauptsache, das Wölfilein kann sich austoben.

    Und das wird dazu führen, dass das Fleisch, was wir verzehren, vermehrt aus Massentierhaltung kommen wird. Weil siehe oben.

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