Echte Wölfe und blöde Fragen - Teil 2

  • Darf ich mal fragen Quarus wie du damit umgehst? Also mit deinen Hunden?

    Bei uns sind es ja nur um die 800 Meter.

    Lg
    Sacco

    "Unsere Wölfe" sind zum Glück bisher noch recht scheu, meiden Menschen und vergreifen sich nicht an Weidetieren. Für mich ändert sich gegenwärtig nichts, ich muss ja in den Wald, wenn ich mit Hund rauswill, bei 70 % Waldanteil im Mittelgebirge, lokal bis 90 %.

  • Ich kann jeden verstehen, dem es erstmal mulmig ist mit Rudel vor der Tür. Ich habe 3 ringsum. Als es so die ersten Rudel gab, war mir auch komisch aber was willst tun? Ich gucke, dass Hunde online bzw wirklich dicht bei, ich geh im Dunkeln nicht mehr in Wald und sonst.. Leben wir weiter. :ka: In jetzt gut 10Jahren hab ich einmal ziemlich direkten Kontakt gehabt und oft Spuren entdeckt aber es wird halt normal. Man passt sich an und dann lässt auch mulmiges Gefühl nach.

  • Ich kann jeden verstehen, dem es erstmal mulmig ist mit Rudel vor der Tür. Ich habe 3 ringsum. Als es so die ersten Rudel gab, war mir auch komisch aber was willst tun? Ich gucke, dass Hunde online bzw wirklich dicht bei, ich geh im Dunkeln nicht mehr in Wald und sonst.. Leben wir weiter. :ka: In jetzt gut 10Jahren hab ich einmal ziemlich direkten Kontakt gehabt und oft Spuren entdeckt aber es wird halt normal. Man passt sich an und dann lässt auch mulmiges Gefühl nach.

    Ja, wir haben mittlerweile ja auch quasie 4 Rudel vor der Tür. Es gibt auch immer wieder Risse bei Kühen in "der direkten" Umgebung und Pferde wurden auch schon im Umkreis von bis zu 10- 15 Km angegriffen und zum Teil schwer verletzt.

    Vor ein paar Wochen gab es nicht so weit weg von uns, auch noch auf unserer Seite vom Wald, einen Angriff auf Kühe. Mit großem Glück konnte der Besitzer schlimmes vermeinden und seine Hunde hatte er dabei.

    Auch direkt in dem Waldstück in dem du unterwegs bist?

    Unser Wald ist jetzt nicht sooo groß von Straße zu Straße, auch wenn er zu Fuß sehr groß und weitläufig ist. Aber das ist für einen Wolf ein Katzensprung.

    Ich glaube ich muss einfach ans gute Denken und das mulmige Gefühl lassen.

    Ich habe schon viele Rehe/Hasen bei uns in der Gegend gesehen die ist sonst so in der Häufigkeit nicht gesehen habe.

    LG

    Sacco

  • Ich wollte wirklich nichts schreiben, aber wie es so ist...

    Hier lebt mindestens ein Wolfsrudel, nichts und niemand würde deswegen nicht in den Wald gehen.

    Natürlich geht man auch mit den Hunden.

    Wir sind ein Biosphärenschutzgebiet deshalb wird das Anleinen ernst genommen.

    Wer sich nicht daran hält, muss sich darauf gefasst machen es nochmal deutlich erklärt zu bekommen.

    Ist auch ein wichtiger Schutz für die "Landschaftspfleger" hier (Rinder,Zi).

  • Das ist ein Eingriff des Menschen. Der kann pro Natur sein (Waschbärbejagung zB) oder auch nicht. Aber Natur ist menschlicher Eingriff mMn grundsätzlich nicht

    Nee, Natur ist es nicht, aber es hat halt mit Natur "zu tun". Das ist ja ein Unterschied.

    Aber ehrlicherweise habe ich das Gefühl, dass die Formulierung vielleicht einfach nur zu schwammig ist.

    Willst Du eventuell sagen, dass das aktuelle Wolfsmanagement in Deinen Augen nicht geeignet ist, um einen naturnahen Zustand in gewissen Gebieten zu erreichen oder zu erhalten? Der Meinung bin ich in jedem Fall auch.

  • Ich wollte wirklich nichts schreiben, aber wie es so ist...

    Hier lebt ein Wolfsrudel, nichts und niemand würde deswegen nicht in den Wald gehen.

    Natürlich auch mit den Hunden.

    Nur mal aus interesse kannst du das mulmige Gefühl/ die Sorge einfach ausblenden? Oder wie kommt es dazu?

    Ich möchte einfach nur Erfahrungen sammeln und vielleicht bin ich auch einfach zu überägstlich.

    So wie ich das sehe ist unser Waldparkplatz immer recht leer seit dem das gesagt wurde.

    Nach den ganzen berichten wo auch Radfahrer, Reiter, Leute mit Hund im Wald verfolgt wurden und zum Teil auch angegriffen... nee, da bleib ich lieber aus dem Wald. Vor allem weil unser Förster davor gewarnt hat.

    Lg

    Sacco

  • Wir kennen in DE einfach keinerlei „Wildnis“ im Vergleich zu anderen Ländern. Ich hab auf meinen Reisen einfach gemerkt wie wenig großes, wildes Tier bei uns ist.

    Dann steht man dann so im Ausland vor Schildern mit „Letzte Cougar Sichtung gestern“ und „Bärensichtung auf diesem Trail letzte Woche“ und fragt sich, wie oft einem das im heimischen Wald schon passiert ist in seiner Lebenszeit…

    Mich gruselt es vor den Wölfen. Es ist einfach so eine Urangst, aber ich hab nun auch diverse Spuren und Losung gesehen und hier ziehen sie nun ins Altmühltal bzw. durch den Veldensteiner Forst. Dh die Angst muss jetzt eben mit wandern gehen irgendwie leider denk ich.

  • Das ist ein Eingriff des Menschen. Der kann pro Natur sein (Waschbärbejagung zB) oder auch nicht. Aber Natur ist menschlicher Eingriff mMn grundsätzlich nicht

    Nee, Natur ist es nicht, aber es hat halt mit Natur "zu tun". Das ist ja ein Unterschied.

    Aber ehrlicherweise habe ich das Gefühl, dass die Formulierung vielleicht einfach nur zu schwammig ist.

    Willst Du eventuell sagen, dass das aktuelle Wolfsmanagement in Deinen Augen nicht geeignet ist, um einen naturnahen Zustand in gewissen Gebieten zu erreichen oder zu erhalten? Der Meinung bin ich in jedem Fall auch.

    Schwammig, persönliche Meinung was noch zählt und was nicht.

    Aber wie gesagt, mein Kommentar "hat nichts mit Natur zu tun" bezog sich auf das aktuelle Wolfsmanagement, nicht unbedingt auf das Thema Eingriffe.

    Wenn du mich bei letzterem auf eine Formulierung festnageln willst, musst du mir erst etwas Zeit geben um drüber nachzudenken wo da mein eigener Standpunkt genau ist. ;)


    Ich denke das aktuelle Wolfsmanagement ist geeignet um eine möglichst schnelle "Durchseuchung" des Landes zu erreichen und damit eine schnelle, deutschlandweite Ausbreitung mit einer Recht guten genetischen Diverstät zu fördern. Das war's allerdings auch schon mit den positiven, nützlichen Dingen zu denen es mMn geeignet ist.

    Ich finde es einfach schade, ich bin ja, wie viele, pro-Wolf, aber dadurch, dass man es einfach immer weiter und weiter eskalieren lässt, treibt man mehr und mehr Menschen ins Lager der Wolfsgegner. Entsprechend harsch wird die Gegenreaktion irgendwann ausfallen.

    Und der arme Wolf muss unter beiden Seiten leiden und kann so gar nichts dafür.

  • Ich bin da tatsächlich einfach sehr Faktenorientiert.

    Wenn der Frisör, vom Nachbarn ,dessen Schwester....bin ich raus.

    Ich reite seit 30 Jahren, Angst im Wald habe ich wenn überhaupt vor Wildschweinen.

    Unser Jäger warnt auch niemand .

    Im Nachbarort sind 4 Schafe gerissen worden,ist ja kein Geheimnis.

    Es gibt die ersten Wolfsschutzzäune,ob sie helfen werden, man weiß es nicht.

    Die im Schwarzwald typischen Hanglagen machen es auch schwierig.

    Obwohl die Stimmung hier sicher nicht pro Wolf ist, insgesamt einfach sachlich.

    Lösungsorientiert würde ich sagen.

    Angst vorm Wolf hab ich definitiv nicht, aber das hilft dir ja nichts.

  • Was ich meinte war, dass das "Wolfsmanagement" in seiner derzeitigen Form nichts mit Natur zu tun hat.


    Wildtiere schießen hat mMn grundsätzlich nichts mit Natur zu tun. Das ist ein Eingriff des Menschen. Der kann pro Natur sein (Waschbärbejagung zB) oder auch nicht. Aber Natur ist menschlicher Eingriff mMn grundsätzlich nicht. Ich tue mich schon schwer unsere Kulturlandschaft überhaupt als Natur zu bezeichnen.

    Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass es richtig ist, wenn der Mensch eingreift (aufgrund seriöser naturwissenschaftlicher moderner Erkenntnissen), um das natürliche Gleichgewicht zu erhalten bzw. wiederzuherstellen.

    Ausgewachsene Wölfe haben und hatten auch früher meines Wissens keinen Prädator über ihnen.

    In den vergangenen Jahrhunderten wurden Wölfe von Menschen gejagt, getötet und damit in Mitteleuropa ausgerottet.
    Der Grund dafür ist nach wie vor nicht geklärt. Die Quellenlage ist schwierig, also war Angst der Menschen vor Wolfsangriffen real, begründet oder nur Mythos? Oder war der Hauptgrund, dass Wölfe Schafe, Ziegen rissen, die ja sehr wichtig waren für Menschen (Nahrung, Wolle)?
    Es dürfte in früheren Jahrhunderten viel mehr Schafs- und Ziegenherden gegeben haben als heute.

    Es wird berichtet, dass im 30jährigen Krieg die Zahl der Wölfe massiv zugenommen hat. Kann ich mir erklären, Wölfe fressen Aas, und in diesen düsteren Tagen starben so viele Menschen, deren Leichname sicherlich unbestattet liegen blieben.

    Das war der Anfang zu meinen Überlegungen, wo ich damit hinkomme, weiß ich noch nicht.
    Fortsetzung kommt.
    Aber wenn jemand zu meinen Überlegungen zur Historie des Umgangs mit Wölfen was beitragen will, bitte gerne, würde mich freuen!

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