Hund aus der Auslandsvermittlung. Erfahrungen

  • Also mit "Welpen" ist in diesem Fall alles unter 1Jahr gemeint. Da diese Tiere halt dort geboren wurden bzw als ganz junge Welpen dort ankamen und zumindest nicht vorher auf der Straße gelebt haben. Das war die Begründung. Sie hat wirklich auf viele Dinge hingewiesen, auf die wir uns ggbf einstellen müssen, welche Baustellen die Tiere haben können etc. Wirklich ein gutes, augenöffnendes Gespräch. Sie wollen sichergehen, dass man wirklich gut informiert ist und der Hund dann auch dauerhaft bleiben kann und nicht wegen Überforderung wieder abgegeben werden muss. Und die Ausreise dauert auch bis zu 2 Monate, da die Beantragung der behördlichen Genehmigungen/Gesundheitsstatus etc so lange dauert. Das man bestimmte Krankheiten erst ab 12 Monaten sicher feststellen kann, habe ich auch gelesen. Da muss ich mich noch näher mit beschäftigen.


    Dass ein hoher Zaun nicht zwingend erforderlich ist, beruhigt mich schonmal. Der Hund dürfte irgendwann frei im Garten laufen, wenn er 100% hört und wir ihn gut kennen.

  • Super, daß Du einen Hund vom Tierschutz aufnehmen möchtest :)


    Es gibt viele Möglichkeiten, einen Hund aus zweiter Hand aufzunehmen, ohne nur via Foto zu bestellen.


    Einen Hund vom Züchter möchten wir nicht so gerne, einfach weil es mMn genug arme Seelen gibt, die ein Zuhause benötigen. Da brauche ich keinen extra gezüchteten Nachwuchs für, auch wenn das vielleicht der einfachere Weg wäre.


    Kann ich gut verstehen, wobei ich für mich das "arme Seelen" weglasse. Ich möchte einfach keine Züchter oder sonstiges unterstützen. Punkt.

    Deswegen nehme ich erwachsene Hunde. Manche davon auch bewußt schwierig

    Bis auf eine ca 6jährige Hündin, die direkt vom Hof eines niederbayrischen Massenzüchters rausgeholt wurde und gleich zu mir kam, habe ich alle Hunde vorher gesehen. Bei der Ponhündin wußte ich, was ich mache und daß ich einen Hund aufnehmen werde, von dem niemand irgendwas wußte. Das war damals mein Wunsch, genau so eine Hündin aufzunehmen.


    Ich bin auf keinen Fall gegen gewissenhaften Tierschutz im Ausland und Unterstützung, dennoch suche ich meine Hunde in Deutschland, weil ich der Meinung bin, daß es hier soviel Elend vor unserer Haustüre gibt, da möchte ich nicht wegsehen.


    Manchmal ist es aber gar kein Elend, sondern da sucht einfach ein normaler, erwachsener Hund aus nicht verhaltensbedingten Gründen ein Zuhause. So war das dann mit dem Ponrüden, der mit 5 aus der Familie wegmußte, die Gründe waren familiär. Ein total unkomplizierter, super Begleiter.

    Mit Chilly genauso, er war anfangs zwar bissl sehr jagdgeil, aber ein komplett normaler, toller Hund.


    Es hat schon immer gedauert, bis ich dann meinen Hund gefunden hatte, Bonnie stammt aus einem ca 80 km entfernten Tíerheim.


    Interessant finde ich ehrlich immer den Gedankengang: Hier in den Tierheimen gibt es nichts unkompliziertes, also lass ich mir aus dem Ausland einen Hund schicken, den keiner wirklich kennt ^^ Kann gut gehen, muß aber nicht.

  • Ich finde die Verallgemeinerung, dass man mit so einem Hund eine Dauerbaustelle hat (physisch wie psychisch) genauso absurd wie die Vorstellung vom dankbaren Hund, der aus dem Elend gerettet wurde.


    Das *Risiko* ist da. Darüber muss man sich klar sein.


    Fairerweise: Gibt aber auch richtig, richtig schlechte Vermittlung im deutschen Tierschutz.

    Und nur weil ein Hund erwachsen ist, wenn man ihn sich aussucht, heißt das bei Weitem nicht, dass man als Hundeanfänger einschätzen kann, WAS man sich da holt.

  • Jaaa... so naiv war ich auchmal. Sei mir nicht böse @TE aber da spricht ganz klar die reine Unerfahrenheit.


    Ein Tierschutzhund ist genauso wenig eine arme dankbare Seele die einen bis zum Ende ihres Lebens vergöttert wie ein Züchterhund das tut.

    Beides sind Lebewesen die ein Päckchen mitbringen, die einen mehr die anderen weniger. Es gibt bei Beidem gut und schlecht.


    Ich habe schon unzählige TS Hunde (im Moment gerne Rumänen) gesehen die ihre neuen Besitzer selbst als Junghund zur Verzweiflung brachten.

    Ich selbst hatte eine Spitzhündin aus dem TH, die DORT in Deutschland im TH ihre gesamten ersten 10 Wochen verbracht hatte. Keine Quälerei kein Ausland, nix. Trotzdem war sie ein massivc xtrem verhaltensgestörter Inzuchtshund und 9 von 10 Hundehalter hätten mit diesem Hund nicht leben wollen.

  • Aus welchem Land wäre der Hund?

    Wie sieht das Tierheim aus oder lebt er auf einer Pflegestelle?

    Kommt er aus dem TH mal raus, oder sitzt er von klein auf in einem Zwinger?

    In einer großen Gruppe, oder eher in einer kleinen?

    Hast du Videomaterial von vor Ort, ob die Hunde gestresst wirken?

    Videomaterial von dem Hund, ob er zutraulich, offen, schüchtern,... Ist?


    Tatsache ist, der Hund hat mit einem Jahr schon einiges erlebt. Was das ist, wie er das verarbeitet, was für einen Charakter er hat, sollte man tatsächlich einschätzen können.


    Ich habe gerade einen ca 2 jährigen Strandhund, zwei ca 8 Monate alte Straßenhunde, die ich mit nach Deutschland bringen werde.

    Der große ist ein ausgeglichener Charakter, der mit nichts ein Problem hat. Die zwei kleinen sind gerade verunsichert und reagieren völlig verschieden darauf. Obwohl sie "nur" die Umstellung zu verkraften haben und wirklich liebevoll betreut werden auf ihrer Pflegestelle.


    Die Orga vor Ort, wie Hunde betreut und untergebracht sind ist tatsächlich wichtig.

    Einen Hund direkt aus einer "Hunde Hölle retten", der womöglich auch noch da aufgewachsen ist, ist ein hohes Risiko.



    Hier werden im Übrigen gerade möglichst alle Welpen von der Straße gesammelt. Bei angekündigten -10 bis -17 Grad erfrieren die sonst. Die Menschen arbeiten hier auf eigene Kosten, ruinieren ihre privaten Finanzen und sind mit Herzblut dabei gegen Windmühlen zu kämpfen. Von denen kann man nicht erwarten die Welpen erfrieren zu lassen. Auch wenn das am Problem grundsätzlich nichts ändert.

  • Dass ein hoher Zaun nicht zwingend erforderlich ist,

    Hm, ne, das kommt extrem auf den Verein an.

    Die meisten ts Vereine verlangen einen 2m hohen Zaun. Zumindest alle, mit denen wir zu tun hatten.

    Ein Garten war gar nicht wichtig, aber wenn ein Garten vorhanden ist, mindestens 2m hoch.


    Ich verstehe diese Vorgabe nicht. Nicht mal ansatzweise, denn auch über einen 2m hohen Zaun kann ein Hund, egal welcher Größe, klettern. Und unten drunter können die sich auch buddeln.


    Abgesehen davon, muss man auch gucken, was man überhaupt bauen darf.


    Abgesehen davon, dass ICH keinen 2m hohen Zaun wollte, darf ich den hier auch nicht setzen. 1,05m ist hier baubar, ohne Baugenehmigung. 1,50 + 1,80m sind nur mit Baugenehmigung möglich, wobei hier die 1,80 schon fast unmöglich sind. Da drüber hat man hier keine Chancen.



    Ich hab 2 tierschutz Hunde und beide habe ich, bevor sie hier einzogen, kennen gelernt.

    Der deutsche tierschutz Hund ist psychisch eine völlige Katastrophe.

    Der Hund aus dem Ausland ist ein absoluter Traum. Wir haben sie mit 8 Monaten übernommen, hat hier in Deutschland auf einer PS gelebt und in Spanien wurde sie auch sehr früh von der Straße geholt.

    Ob sje schlechte Erfahrungen gesammelt hat, weiß ich nicht. Ihr einziges "Manko" ist ihre extreme geräuscheangst. Es wäre möglich, dass es daran liegt, dass sie auf einer Baustelle aufgewachsen ist, es kann aber auch einfach so sein.

    Die einzigen gesundheitlichen Baustellen die sie hat, sind rickettsien gewesen und einen fraglichen leishmaniose Status.


    Von meinem deutschen ts Hund fange ich besser nicht an, aber er ist ein Hund, der sehr viel Stress hat und viel Stress ausgesetzt gewesen ist. Das schädigt irgendwann den Magen darm Trakt.


    Meine beiden Hunde haben jagdtrieb, aber damit hab ich überhaupt keine Probleme und finde den bei beiden absolut händelbar.

    Meine Spanierin, die ich mit "ohne jagdtrieb" vermittelt bekommen habe, hat auch ordentlich trieb.

    Der jagdtrieb entwickelt sich erst ab diesem Alter, weswegen ein Verein niemals eine genaue Angabe dazu tätigen kann.



    Wenn du dich für einen ts Hund im Ausland interessierst, kannst du immer noch hin fliegen.

    Das ist heutzutage wirklich kein großer Aufwand mehr und mit Sicherheit auch nicht besonders viel teurer, als mit dem Auto irgendwo hin zu gurken.



    Meine Spanierin habe ich im übrigen von keinem Verein, sondern von einheimischen, die Mithilfe einer vor Ort lebenden deutschen, versuchen so viele Hunde wie möglich von der Straße zu holen.

    Sie kastrieren auch und machen das alles auf eigene Kosten.

    Hier in Deutschland haben die Damen ein paar Pflegestellen. Nicht besonders viele, aber so viele, dass sie im Zweifel die Hunde zurück nehmen können.

  • Also mit "Welpen" ist in diesem Fall alles unter 1Jahr gemeint. Da diese Tiere halt dort geboren wurden bzw als ganz junge Welpen dort ankamen und zumindest nicht vorher auf der Straße gelebt haben.

    Dann würde ich unbedingt nachfragen wie dieses jungen Hunde sozialisiert wurden. Ein Hund, der auf der Straße aufwächst, kennt in der Regel Menschen von Weitem, Autos, allgemein Umweltreize.

    Ein Hund, der als Welpe von der Straße aufgesammelt wurde, oder im Shelter geboren wird, hat das in viel geringerem Maße mitbekommen. Der saß nämlich im Zwinger, ohne da die Schuld bei den Tierheimmitarbeitern suchen zu wollen. Die haben in der Regel schon mit der Grundversorgung der Hunde alle Hände voll zu tun.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!