Warum werden "kleine Hunde" nicht ernst genommen?

  • wir wurden mit dem Dackel in der Hundeschule auch nicht wirklich ernst genommen.


    oft mussten wir am zaun stehen und warten, weil "dafür ist er zu klein!" vor allem weil die anderen Hunde groß waren, ließ man meinen kleinen Hund beim kontrollierten Freispiel nicht mitmachen weil zu gefährlich. ICh kann das grundsätzlich verstehen, aber eigentlich ging ich dahin, damit ich keinen kleinen Kläffer bekomme (und so) - auf meine bitte, eine kurze einheit mit einem ausgewählten kleineren Welpen alleine spielen lassen wurde auch nicht eingegangen, ich fand es dann eigentlich auch nicht wirklich fair, die zeit dann abzusitzen, hab aber keine erinnerung mehr, wie lang das tatsächlich war. Hat aber sehr genervt.


    Ich hab mich dort dann auch nicht mehr so gut aufgehoben gefühlt.


    Sonst ist es oft so, dass mein Hund von fremden leuten nicht ernstgenommen wird. Schlimm war es, als er klein war, so einz zwergdackel im Welpenalter ist wirklich winzig und ein Magnet für quasi alle personen, ich konnte ihn viel zu oft nicht richtig bzw etwas zu spät schützen - noch heute kommt es vor, dass wildfremde leute einfach auf den Hund zu gehen, aber ich glaube, dieses Problem haben eigentlich alle Hundebesitzer früher oder später mal.


    Was ich generell nicht so mag ist, dass kleinsthunde oft nicht mit großen gleichbehandelt werden. z.B dass es oft geduldet wird, wenn ein kleiner Hund in der Bahn auf dem Sessel sitzt oder im Restaurant auf der Bank (oder da herumrennt) - dass es geduldet wird, wenn ein minihund ohne Maulkorb in den Bus einsteigt und solche sachen, find ich nicht richtig.

  • Ich denke auch, dass das Problem eher bei eurer Hundeschule liegt. Wir sind in unterschiedlichen Hundesportarten unterwegs und im Laufe der Jahre war ich bei verschiedenen Vereinen und Hundeschulen, das Gefühl, dass meine kleinen Hunde nicht ernst genommen werden, hatte ich aber nie. Im Gegenteil habe ich zumindest beim Dummysport sogar das Gefühl, dass wir da teils mehr Lob bekommen, weil es für die Kleinen schwieriger ist, sie den Großen aber nicht nachstehen, und es immer nicht viele kleine Hunde dabei waren.


    Davon abgesehen, gibt es aber tatsächlich Sachen, die mit den Kleinen einfach leichter sind und wo zwangsweise die Herangehensweise mal anders ist als bei den Großen, was ich niemals als Abwertung empfinden würde. Meine kleinen Hunde werden es z.B. RO immer leichter haben bei den engen Wendungen nach links (jetzt neu auch auf der Handseite nach rechts), weil sie aufgrund ihrer Größe einfach viel weniger Platz für die Drehung brauchen und sich deswegen nicht bewusst nach hinten bewegen müssen wie die Großen. Oder beim Agility kommen mit meinem kleinen Hund auch mal andere Wege in Frage, weil er einfach weniger Platz nach dem Sprung braucht als die Großen.

  • Es hat auch seine Vorteile, wenn man unterschätzt wird. Bobbys Schwester hat schon die BGH abgelegt und ihre Halterin meinte zu mir, der Wertungsrichter sei zu ihnen mega nett gewesen, weil sie ja nur eine süße kleine Pudeline ist. Der Mali, der ebenfalls mit gelaufen ist, wurde dagegen viel strenger bewertet. :ka:


  • Du hast den Satz danach vergessen mitzuzitieren:


    Kleine Hunde bekommen in gemischten Kursen die gleichen Aufgaben gestellt und es wird genauso auf Ruhe und Fokus geachtet wie bei einem großen Hund.


    In der Hundeschule, die ich besuche, gibt es Gruppen für Junghunde, Welpen, Junge Wilde, Erwachsene, alle möglichen Untersportarten mit Hund, und da sind alle Hunde egal welche Größe gemischt vertreten.


    Und dann gibt es eine Stunde für Kleine Hunde, wo auf die spezifischen Themen von Kleinhunden und ihren Haltern eingegangen wird. Dort wurde zb meine Leonbergerhündin in einer Stunde mit eingebunden, damit die Zwerge auch den Kontakt mit einem Riesen positiv verknüpfen können.


    Darüber hinaus gibt es Kontaktstunden mit freiem "Spiel" nach einer Vorstellungsrunde für alle Hunde, wo durchaus auch kleinere Terrier mit RR, Labbi und allen möglichen anderen, hochenergetischen Hunden mitrennen, und es wird eine extra für kleine Hunde angeboten, die ich gerade für sehr grazile Hunde wie Rehpinscher etc. durchaus angebracht finde aufgrund der Verletzungsgefahr.


    Mir erscheint das ziemlich durchdacht in unserem Fall.

  • Es hat auch seine Vorteile, wenn man unterschätzt wird. Bobbys Schwester hat schon die BGH abgelegt und ihre Halterin meinte zu mir, der Wertungsrichter sei zu ihnen mega nett gewesen, weil sie ja nur eine süße kleine Pudeline ist. Der Mali, der ebenfalls mit gelaufen ist, wurde dagegen viel strenger bewertet. :ka:

    Kann ich unterschreiben.

  • Es hat auch seine Vorteile, wenn man unterschätzt wird. Bobbys Schwester hat schon die BGH abgelegt und ihre Halterin meinte zu mir, der Wertungsrichter sei zu ihnen mega nett gewesen, weil sie ja nur eine süße kleine Pudeline ist. Der Mali, der ebenfalls mit gelaufen ist, wurde dagegen viel strenger bewertet. :ka:

    Das sehe ich nicht als Vorteil.

    Ich habe mit Smilla BH, BGH1 und BGH2 abgelegt. Hohe Punktzahlen haben wir dort nie erreicht, weil dort eben strenger bewertet wird, als bei den Rettungshundeprüfungen.

    Ich hätte es sogar sehr ungern gesehen, wenn der Prüfer mich spürbar netter beurteilt hätte, nur weil mein Hund klein ist. Gerade im Sport habe ich da tatsächlich einen gesunden Ehrgeiz und möchte gar nichts geschenkt bekommen.

  • Ich habe irgendwie den Eindruck, dass auch manche Kleinhundbesitzer ihre Hunde nicht wirklich ernst nehmen. Halt Flexileine dran und sowas wie Grundgehorsam muss ja nicht sein.

    Ob das Einzelfälle sind, die halt leider auffallen und sich deshalb auch auf andere spiegeln (ich habe seit 15 Jahren regelmäßig mehr Konflikte mit Kleinhundhaltern als mit Haltern großer Hunde - auch in der Zeit, als ich selbst Dackel hatte) oder irgendwas vermag ich nicht zu sagen.


    Aber dass eine Hundeschule da Leute mit ihren Hunden an den Rand weil zu klein oder eben ignoriert finde ich echt besch... Absolut unprofessionell!

  • Ich habe irgendwie den Eindruck, dass auch manche Kleinhundbesitzer ihre Hunde nicht wirklich ernst nehmen.

    Mhhh ja das glaube ich auch so - und grundsätzlich ist dann eh immer der große hund schuld, wenn was ist. So wie mit den achsobösen-Kampfhunden - wehe der zuckt, dann is der aufschrei groß.


    Ich glaub zwar nicht, dass das die Mehrheit ist, aber ich glaub das trifft schon recht oft so zu, zumindest könnt ich grad viele personen im Umkreis aufzählen, wo das passt, dass Kleinhundbesitzer ihren Hund nicht als vollwertigen Hund ansehen - "der ist eh klein!" .

  • Ich habe irgendwie den Eindruck, dass auch manche Kleinhundbesitzer ihre Hunde nicht wirklich ernst nehmen. Halt Flexileine dran und sowas wie Grundgehorsam muss ja nicht sein.

    Ob das Einzelfälle sind, die halt leider auffallen und sich deshalb auch auf andere spiegeln (ich habe seit 15 Jahren regelmäßig mehr Konflikte mit Kleinhundhaltern als mit Haltern großer Hunde - auch in der Zeit, als ich selbst Dackel hatte) oder irgendwas vermag ich nicht zu sagen.


    Aber dass eine Hundeschule da Leute mit ihren Hunden an den Rand weil zu klein oder eben ignoriert finde ich echt besch... Absolut unprofessionell!

    Ich erlebe das genau umgekehrt. Uns ist noch nie ein Kleinhund reingebrettert, dafür aber viele Große, auffallend oft Labradore, heute wieder. Meine Hündin hatte wieder mal ein Scheißerlebnis und der Halter hat mich auch noch vollgesülzt, dass Kleinhundehalter sich ja immer falsch benehmen wenn seine Labrador Dampfwalze kommt, weil viele ihre Kleinen dann hochnehmen. Der fühlte sich echt wie ein Hundeflüsterer. Solche Halter denken, meinem Großen kann ja eh nichts passieren, was schert mich wie es dem anderen Hund dabei geht.

  • Und wenn Du jetzt mal genau überlegst, wie viele große Hunde unauffällig an Euch vorbei gehen? ;)

    Ich weiß das von mir. Viele Kleinhunde, die in meine beiden rein rennen oder pöbeln, bleiben mir sehr viel deutlicher in Erinnerung, als der kleine Mix, wo der Halter kurz grüßt und man dann freundlich auseinander geht.

    Wahrscheinlich spielt auch der Größenunterschied eine Rolle. Ich merke mir "größenwahnsinniger kleiner Kläffer" und Du dann "distanzlose große Dampfwalze". Bestimmt brettern auch große Hunde in meine Berner, aber da mach ich mir weniger Sorgen um den "Angreifer". Wenn kleine Hunde zu uns laufen und dann womöglich nicht mal durch ihre Halter abrufbar sind, hab ich u.U. ein Problem.


    Hoffe, Du verstehst, was ich meine.

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