Warum werden "kleine Hunde" nicht ernst genommen?

  • Es hat ja ganz klar mit Diskriminierung zu tun, sich so gegenüber einem anderen Lebewesen zu verhalten, wenn man nur die Körpergröße berücksichtigt. Ob Hund oder Mensch oder sonst wer.


    Ich war mit meinem Rudi in einer Hundeschule, als er noch Junghund war. 10 Teilnehmer, 9 große Hunde, 1 Dackel. Der Dackel war mit Abstand am besten. Die Kommandos saßen, es war wahnsinn! Und es war ein junger Kerl so Mitte 20, der sehr liebevoll mit seinem Hund umging.


    Als ich, bis vor 6 Jahren, selber noch keinen Hund hatte, ging meine Sichtweise auch eher in die Richtung, dass kleine Hunde doch quasi keine richtigen Hunde seien. Da habe ich aber sehr schnell dazu gelernt. Auch dank Sendungen von Cesar Millan, in denen er immer und immer wieder darauf hinweist, dass Hunde untereinander nicht die Größe im Fokus haben, sondern die Energie und das Verhalten. Lassen wir die umstrittenen Methoden von ihm mal außen vor, hat er natürlich recht. Würden wir alle einfach nur einen Hund wahrnehmen mit all seinem Potential, völlig unabhängig von der Körpergröße, würden viele Situationen (Hund/Hund sowie auch Hund/Mensch) anders bis gänzlich anders ablaufen.


    Ich fand das Beispiel von 02wotan (Beitrag 15) so treffend! :middle_finger:

  • Es gibt nix Niedlicheres als ein Top erzogener Kleinhund, der vom Erziehungslevel her alle anderen Hunde in der Umgebung abblitzen lässt. |)

    Das is voll bezaubernd :herzen1:

    Wenn so ein kleines Ding 1 A neben einem läuft, an lockerer oder ohne Leine, gelegentlich den Besitzer anstrahlt, und vollkommen ruhig und entspannt an Hund und Mensch vorbei tippelt. :D

    In der Hundeschule in der ich mit Takeo war, hat ein Kleiner Terrier Mix mitgemacht. (BGH1)


    Keine 5 Kg, schätze ich, aber einer der Besten. 😎 War toll, leider sieht man das so selten, so gut erzogene Kleinhunde.

  • Teilweise diskriminieren die Halter ihre Kleinhunde selber. Wenn mir z.B. jemand sagt, dass mein großer Hund sich nicht zu wehren habe, wenn sein JRT ihn angeht, oder wenn jemand seine zwei fiesen Keifzwerge alles scheinangreifen lässt und dabei verlangt, dass ich meinen Großen aber im Griff haben und am Wehren hindern muss, dann nehmen die doch ihre eigenen Hunde nicht ernst.


    Im Fall der TE würde ich wohl entweder in der Hundeschule Klartext reden und schauen, ob sich was ändert, oder gleich gehen und deutlich sagen, warum ich gehe.

  • Es hat oft keinen Wert einen gut erzogenen Kleinsthund zu haben.


    Wir standen mal mit Kiro an einem Imbiss. Ein Halter mit 2 mittelgroßen Hund kam näher und die beiden Hunde wollten kläffend auf Kiro los.

    Kiro war ruhig bis der Abstand seine Wohlfühlzone unterschritt. Da begann er dann auch zu bellen.


    Ein Mann sagte dann: da, typisch die kleinen Kläffer.


    Ich wurde dann auch etwas biestig als ich ihn fragte, ob er auch der Meinung ist auf kleine Menschen ungestraft losgehen zu dürfen.


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    Oder,

    Unsere Nachbarin züchtet Border Terrier. Die Kläffen sinnlos alles an, was ein Geräusch macht.


    Ich gehe mit Kiro spazieren, da kommt sie mit Mann und 5 kläffend in der Leine hängenden Hunden auf uns zu.


    Ich bin mit Kiro im leichten Abstand am bellenden Pulk vorbei. Kiro blieb ruhig.


    Sie zu Ihrem Mann: guck mal, der kleine Kläffer. :ka:

  • So eine Situation hatte ich letztes Jahr auch 02wotan . Ein Mann mit einem komplett rumeskalierenden größeren Hund an der Leine macht mich darauf aufmerksam, dass Chihuahuas alles kleine Kläffer sind.

    Leider weiß ich den genauen Wortlaut nicht mehr, aber da war ich echt sprachlos. Sasa hatte zwar Angst angesichts dieses Pöbelmonsters, aber hat keinen Mucks gemacht. Aber Chihuahas sind eben alles Kläffer, auch wenn sie gerade nicht kläffen. :nicken:

  • Das ist dann für mich immer so so so herrlich, wenn wir größeren Hunden begegnen und diese bellend/ rebellierend in der Leine hängen, während Amber diesen absolut ignoriert, weiter schnüffelt und einfach weiter geht.

    Hach, ich bin stolz auf meine Prinzessin :herzen1:

  • Naja, da kenn ich halt auch die andere Seite.

    Wir trainieren gerade wirklich sehr intensiv mit der Krawallschachtel. Wir sind so weit, dass sie an Hunden ruhig vorbei gehen kann, sie "muss" aber nochmal kurz hin gucken. Lässt sich dann aber sofort wieder ansprechen und zögert dabei auch nicht. Ich achte extrem drauf, dass sie nicht starrt.


    Nun kamen wir an einem Zwergspitz vorbei, ich war hochkonzentriert auf Lucy. Der Kleine fängt über die Straße an zu geifern, hängt sich in die Leine. Herrchen bleibt stehen und lässt ihn mal machen.

    Ich bete innerlich, dass Lucy das ignoriert, spreche sie an. In dem Moment macht der Kleine noch einen Hüpfer mehr in ihre Richtung. Lucy hat genug und bellt. Bodo kann das nicht leiden, nimmt die Energie auf und bellt mit.


    Ansage von Mr. "mein-kleiner-Hund-darf-das": "Zwei Kälber halten, aber nicht im Griff haben."


    Danke auch ... Mich nimmt das echt tagelang mit, dabei weiß ich, dass wir riesige Fortschritte gemacht haben.

  • Das mein ich ja.

    Es gibt auf beiden Seiten Fehlverhalten, Nachlässigkeit und Ignoranz.

    Darum würd ich es nicht an "groß" oder "klein" festmachen.

    Das Problem ist halt, dass der Größenunterschied beim Aufeinandertreffen (egal wessen Schuld es ist) sehr gefährlich werden kann.

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