Mein Hund reagiert extrem auf Baby

  • Hallo,

    finde ich super dass ihr euch für einen Trainer entscheidet. Ich kann mir vorstellen dass auch für den Hund die ersten Maßnahmen mit wirklich strikter Trennung Entspannung bringen.

    Kennt dein Hund es denn, dass du ihm etwas wirklich verbietest?

    Er kennt einen Abbruch. Das klappt auch wenn er sich z.B. in Bellen reinsteigert, oder etwas klauen möchte. Aber im Zusammenhang mit dem Baby stoße ich auf taube Ohren.


    Anfangs wollte er manchmal die Katzen jagen, das habe ich ihm strikt verboten und es hat auch geklappt. Aber egal wie streng oder konsequent ich ihm im Zusammenhang mit dem Baby etwas verbieten will, er ignoriert es.

  • Der Rütter hatte mal eine Sendung zu dem Thema gemacht. Dort hatte er gesagt, dass man auf keinen Fall dem Hund das Baby vorstellen soll (oder eine Windel zum schnüffeln zeigen soll), da man damit dem Hund die Aufgabe übertragen könnte, auf das Baby aufpassen zu müssen. Vielleicht ist genau das bei diesem Hund passiert.

    Er sagte, man solle das Baby zu Anfang vom Hund fernhalten, bis sich mit Baby und Hund alles entspannt eingespielt hat, da dies auch Hündinnen mit ihren Welpen tun würden.

    Klingt für mich logisch, daher würde ich auch auf jeden Fall jetzt den Hund konsequent vom Baby fernhalten.

  • Jault er richtig wie ein Wolf?

    Meine Luthien jault wenn ihr was zu laut und zu unangenehm von der Tonlage ist quasi als gegengeräusch, Krankenwagensirenen Kirchenglocke usw.

    Vielleicht ist deinem Hund das Geschrei auch einfach unangenehm als Geräusch.

    Was man da machen könnte wenn es so sein sollte wüsste ich aber auch nicht.

  • Was Du machen könntest, wenn Du jetzt strikt trennst - und das solltest Du! -, ist eine konditionierte Entspannung zu installieren. Und zwar nicht mit einer Melodie, sondern mit White Noise (hier bei uns sind es Regengeräusche), weil das andere Geräusche schluckt.


    Dann schlägst Du zwei Fliegen mit einer Klappe: seinen Hintergrundstress senken und Geräusche minimieren, die ihn triggern.


    Die konditionierte Entspannung beim Hund - Aufbau, Anwendung im Alltag und Fehlerquellen im Training - Easy Dogs
    Entspannung ist das Gegenstück von Erregung. Entspannung bedeutet, das Niveau der Erregung zu senken. Erregung und Entspannung sind gegenläufige Prozesse, die…
    www.easy-dogs.net


    An das Thema Baby und Hund würde ich aber definitiv nur unter erfahrene Anleitung herangehen. Aber k. E. kann erstmal nichts verschlimmern, sondern Druck rausnehmen. Es ist aber keine Lösung, sondern nimmt bei ihm vielleicht etwas den Druck, wenn er jetzt erstmal massiv eingeschränkt wird räumlich.

  • Ja, aber alleine die Möglichkeit, dass es Beuteverhalten sein könnte macht mir Angst. Ich möchte nicht irgendeinen Versuch starten der meinen Enkel auch nur in die Nähe von Gefahr bringt.


    Ich werde eure Tipps umsetzen und Neo von der Treppe und dem Baby fern halten. Ich werde wohl mit Türgittern arbeiten, da mir das weniger schlimm und ausgrenzend vorkommt.


    Habt ihr noch eine Idee was man gegen das Heulen, wenn das Baby weint, tun könnte? Er kennt einen Abbruch, aber der nützt hier nichts. Er steigert sich so sehr hinein, dass er gar nichts anderes wahrnimmt.

    Bitte frage all das auch einen erfahrenen Trainer vorort. Es wäre gefährlich, sich hier eine Strategie anhand von Tipps aus dem Web zurecht zu legen.


    Ihr braucht erstmal eine Einschätzung der Motivation, wenn Ihr am Verhalten arbeiten wollt. Kann Beutefangverhalten sein. Kann Kontrolletti sein. Kann sein, dass ihn das (aus Hundesicht) kreischende, riechende, hilflose Etwas, das auch noch Aufmerksamkeit und Ressourcen bindet, höllisch nervt und triggert. Hat alles das Potentenzial, hässlich auszugehen.


    Wie brecht Ihr ihn denn normal ab bzw. welche Beschäftigung hat er. Wie geht er denn üblicherweise mit Stress, Aufregung und Impulsen um und wie lässt er Dampf ab?

  • Ich möchte mich den Anderen anschließen, ich finde das Verhalten wirklich sehr sehr unschön.


    Ich vermute da eher keinen so netten Gedanken dahinter.

    Fakt ist, das Baby geht den Hund nichts an!

    Und schon mal gar nicht, wenn er meint, er muss das Baby bewachen und kontrollieren.


    Ich kenne so eine Geschichte aus meiner Familie, da ging es um ein Baby und einen Boxer.

    Im Kleinkindalter hat das noch schlimmere Entwicklungen angenommen, da musste der Hund weg- war kaum mehr was zu machen.

    Das waren aber Zeiten, als ein Trainer noch kein Thema war, ich war noch nicht auf der Welt und meine Mutter war das besagte Baby/ Kleinkind.


    Also möchte ich mich hier auch ganz klar für einen guten Trainer aussprechen!

  • Ich habe es auch schon erlebt, dass ein Hund, von dem ich es nicht erwartet habe, völlig überreagiert hat, als ein Baby zu Besuch war.

    Und zwar war es mein alter Schäferhund und mein Enkelkind.

    Vater und Mutter kamen mit dem Neugeborenen rein und der Hund ist völlig ausgeflippt. Absolut untypisch, denn er war eigentlich ein sehr gelassener Hund.

    Der war total aufgeregt und nervös und wollte dauernd zum Baby hin.

    Wir haben ihn dann weggesperrt, weil das gar nicht ging und er sich auch nicht beruhigte. Die anderen Hunde haben nur kurz geguckt und dann war es gut.

    Der Schäferhund reagierte auf das Kind in den folgenden zwei Jahren immer wieder sehr extrem, bei jedem Besuch, das ließ bis zu seinem Tode nicht nach, warum auch immer.

  • Ich sage es jetzt mal frei raus:

    du gehst mir mit deinen Ratschlägen hier ganz gewaltig auf den Keks.


    Hast von überhaupt nichts eine Ahnung und gibst ständig deinen Senf dazu, was stellenweise in wirklich gefährlichen Ratschlägen mündet.


    In dem Fall hier: wie soll der Hund sich den mal näher mit dem Baby befassen dürfen? Einbischen am rechten Fuss knabbern oder was? So als Kauknochen? Kann man ja ruhig mal ausprobieren, falls nicht klappt - ups, kann man ja ein neues machen, oder was?


    Ich schieb gerade echt einen Hals, weil man von dir ständig nur absoluten gefährlichen Unsinn lesen muß

  • War nur ein Gedanke. Ich finde es eben ein bisschen unfair, dass man dieses neue Lebewesen in das Leben des Hundes bringt und er keine richtige Chance bekommt sich damit zu befassen

    Ich persönlich habe mich immer daran orientiert, wie das eine Hündin macht mit ihren Welpen. Die stellt die weder anderen Hunden vor noch lässt sie andere Hunde die erste Zeit ran, außer da ist ganz großes Vertrauen da. Eine Hündin kann im Gegenteil ganz schön garstig werden, wenn ein anderer Hund an ihre Babys ran möchte.


    Mein Baby war mein "Welpe" und da hatte keiner meiner Hunde was dran zu suchen. Das Baby wurde nicht belagert, ich wurde nicht verfolgt, wenn ich das Baby getragen habe, es wurde weder an den Windeln des Kindes geschnüffelt noch Spielzeug des Kindes genommen noch sich irgendwie vorgedrängt oder rangeschmissen, wenn ich gestillt habe noch strategisch vor der Wiege oder dem Laufstall gelegen. Dafür hat das Baby auch nie auf dem Boden gelegen oder auf der Couch, wenn ich kurz nicht im Raum war, sondern wirklich immer in einem gesicherten Bereich wie dem Laufstall, und ich hatte meine Hunde streng im Auge.




    Hier habe ich bei den Schilderungen auch ein ganz schlechtes Bauchgefühl und möchte nochmal unterstreichen, dass der Hund wirklich nie an das Kind herankommen sollte. Nicht mal in der Wiege würde ich das Kind allein lassen im Raum mit so einem Hund, der so "besessen" ist vom Baby. Da würde ich mindestens den Hund anleinen und festbinden, die Zimmertür schließen und den Hund immer aussperren oder auf seinen Platz schicken. Vielleicht würde ich je nach Körpersprache sogar einen Maulkorb erwägen.


    Ist auch unschön für den Hund, wenn ihn das alles so stresst, da muss schnell eine Lösung her, und dafür braucht es einen guten und versierten Trainer, der sich das vor Ort anschaut und guckt, warum der Hund so sehr auf das kleine Lebewesen anspringt.

    .

  • Ach so, noch ein PS: Wenn du für Homöopathie offen bist, kann ein guter THP zusätzlich zum Trainer für diesen Stress vielleicht das passende Mittel finden, damit der Hund sich besser an die neue Situation anpassen kann. Vielleicht braucht er was, um Veränderungen besser wegzustecken oder was Beruhigendes.


    Vielleicht gibt es auch jemanden bei euch, der sich mit Verhaltenstherapie beim Hund auskennt. Es gibt Tierärzte, die sich in der Richtung weitergebildet haben, aber auch Hundetrainer, die das anbieten. Wichtig wäre, herauszufinden, warum euer Hund so reagiert, um ihm helfen zu können.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!