Welpe zu oft korrigiert - Bindung zerstört?

  • Ein anderes Mal war als er total aufgedreht durch die Wohnung gerannt ist und sich mit keinem Leckerlie und keinem Spielzeug hat locken lassen, da habe ich ihn dann "geschnappt", da ich in dem Moment keine andere Möglichkeit gesehen habe und er immer krasser gerannt ist.

    Wenn er jetzt aber zum Beispiel wie heute Abend dösend in seinem Körbchen liegt und ich ihn dann zwischendrin kurz streichle, dreht er sich immer sofort auf den Rücken und zeigt mir seinen Bauch.

    vielleicht sind die Leckerchen nicht gut genug, mal Käsestückchen oder Fleischwurst probieren. Du solltest etwas mehr Geduld haben, du kannst dich auch mal auf den Boden setzen und spielst mit einem Ball o.ä. und beachtest ihn gar nicht, kommt er dann irgendwann dann gibts was Leckeres und ein kleines Spielchen und kein hochnehmen, das mag er wohl (noch) nicht. Er muss viele schöne Erlebnisse mit dir haben, dann wird er dir immer mehr vertrauen, das dauert ein bisschen. Wenn er in seinem Körbchen liegt, dann muss er in Ruhe gelassen werden, darauf muss er sich verlassen können, kein streicheln, du willst vielleicht auch nicht im Schlaf angefasst werden.


    LG

    Sabine

  • schau mal genau an wann er anfängt durchzudrehen. Du musst VORHER agieren. Also Ruhe reinbringen bevor er eskaliert. Nimm dir zum Beispiel seine Leine mit in der Hosentasche aufs Sofa oder von wo auch immer du auf die Idee kommst Gassi zu gehen. Dann rufst du ihn zu dir ran leinst ihn an und dann ziehst du dich erst an

  • Was man auch nicht vergessen darf: Fremde, die einfach nur kommen und Spaß machen, sind "Spielgefährten". Frauchen bringt Regeln bei, ist IMMER da, erzieht, setzt Grenzen - ist nicht nur ne Spielgefährtin, die ab und an mal vorbeiguckt. Das ist ein ganz andres Kaliber. Das kann auch einfach nur "Respekt haben" bedeuten, wenn man da nicht ganz so ausgelassen oder unbeschwert spielt wie mit Fremden. Dann werden von Dir gesetzte Grenzen ("nicht zu wild sein") vielleicht sogar schon akzeptiert, aber Du beschwerst Dich plötzlich drüber, daß er Hund bei Dir verhalten agiert. Wat nu - unbeschwert spielen oder "bitte nicht so wild"? Der Hund versucht doch offenbar schon, vorsichtig zu sein.....


    Vermenschlicht ausgedrückt: wenn ich auf ner Party neben meinem Chef sitze, agiere ich bestimmt anders, als unter Freunden..... Oder: über einen Kollegen, der sich regelmäßig hier auf Firmenfeiern zusammensäuft und zum Teil besoffen auf den Tischen tanzt (auch bei Kundenveranstaltungen laut gewissen Insider-Infos *schäm), lästern alle, daß sowas kein Benehmen ist.... :smiling_face_with_horns:


    Es muß also nicht notwendigerweise sein, daß der Hund jetzt Angst hat, weil er mal gegriffen wurde... Ich denke, dafür müßte man das mal vor Ort sehen, um das echt so einschätzen zu können, ob das wirklich Angst ist.

  • Zum hochheben wurde ja schon genug gesagt.


    Meinst du mit einem deutlichen "Hey" ein scharfes, lauteres?

    Ich finde ein ruhiges "Nein" reicht vollkommen aus, ein Welpe muss ja erstmal lernen was erwünscht ist und was nicht, da brauchts auch mal mehr Geduld.

  • Als Sofortmassnahme: Hausleine.


    Geschirr anlassen und eine ganz dünne Leine (Wäscheleine) ohne Schlaufe dranlassen. Damit kannst du den Hund greifen, ohne ihn direkt anzupacken.


    Ansonsten gelten bei mir die Regeln:


    Die Hände kommen nicht von oben, immer von vorne unten.

    Niemals ohne Ankündigung anpacken, anfassen, festhalten.

    Niemals schnell und plötzlich zugreifen.

    Immer den Hund näher kommen lassen, dann vorsichtig mit der Hand annähern

    generell erst mal wenig anfassen, mit der offenen Hand, nicht kraulen

    Hochheben, indem du dich hinsetzt und den Hund auf den Arm krabbeln lässt, nicht von oben packen


    Wenn man das von Anfang an so macht, entwickelt sich gar kein Problem.

    Jetzt musst du halt noch viel mehr darauf achten, behutsamer und berechenbarer zu sein.


    Mit "hey" sagen hat das alles gar nix zu tun. Mit Bindung auch nicht.

    Warum dein Welpe so aufdreht, kann viele Gründe haben, da müsste man mehr über euch wissen.

    Wenn du einen Garten hast, mach die Tür auf... und wenn nicht, geh raus, irgendwohin, wo er frei rennen kann. Das machen Welpen halt.

    Wenn er drinnen rumspackt, setz dich auf den Boden und beschäftige dich mit irgendwas, dann wird er sicher neugierig und lässt sich evtl locken - dann einfach was tolles geben, aber nicht direkt wieder festhalten.


    Hol dir einen Trainer nach Hause, wenn du unsicher bist.

  • wenn er rum flitzt vorm raus gehen:

    Hin setzen mit Leckerlie und Super Spielzeug.

    Mein Rüde hat sich da als Welpe immer sehr begeistern lassen.

    Dann ruhig anleinen, noch kurz spielen oder füttern an der durchhängenden Leine und dann raus gehen

  • Natürlich braucht auch ein kleiner Hund Grenzen. Ich halte den Trainer Tipp für gefährlich und kenne solches Zurückweichen (gerade weil du auch beschrieben hast, wie du ihm gesagt hast, er soll was lassen) vor allem, weil sie damit wissen, sie Hebeln das Korrektiv aus.

    Klappt ja auch: Du bist gehemmt und er soll machen was er will. Das tut nicht gut…


    Kommando „Arm“ als lustigen Trick lernen ist super. Aber lass dich nicht aushebeln oder dir von diesem Trainer noch ein schlechtes Gewissen machen. Hunde untereinander würden das auch nicht.

    Zeig dem Zwerg alles lustig und lieb und positiv und zeig ihm trotzdem klar und ohne innere Hemmung, was er nicht darf. Dann ist alles gut.


  • Wenn er jetzt aber zum Beispiel wie heute Abend dösend in seinem Körbchen liegt und ich ihn dann zwischendrin kurz streichle, dreht er sich immer sofort auf den Rücken und zeigt mir seinen Bauch. Das interpretiere ich als sehr angenehm für ihn.


    Das Bauch zeigen kann auch Beschwichtigung sein.


    Bei mir gibt es eine Regel: Liegt der Hund und schläft, fasse ich ihn nicht an.


    Habe ich Bock auf Kraulen, spreche ich meine Hunde an, frage sie, in sie kommen wollen. Niemals gehe ich hin und patsche sie an. Das finde ich übergriffig.


    Das scheint ein wenig untergegangen zu sein, dabei ist das ein wichtiger Aspekt! Dass er meidet, kann durchaus hier den Ursprung haben.


    Was das Geflitze angeht. Sind das die wilden 5 Minuten? Die würde ich einfach abwarten, legt sich wieder. Oder macht der Hund das prinzipiell vor dem Anleinen, um sich Dir zu entziehen? Dann in einen kleinen Raum (Bad z.B.) rufen, fürs Kommen super belohnen und ohne viel Gerede anziehen/anleinen.

  • Ich bin jetzt mal pingelig, aber du hast ja gefragt ... und ich sage auch gleich dazu dass ich mit meinem Kommentar im Glashaus sitze und mit Steinen werfen, ich hätte wahrscheinlich nichts anders gemacht als du.

    Dazu muss ich sagen, dass ich in den drei Wochen vielleicht zehn mal ein deutliches "HEY" ausgesprochen habe, wenn z.b. wie wild in der Ecke gescharrt hat oder das Regal hochklettern wollte

    Dein Zwerg kennt (logischerweise) noch kein Abbruchsignal. Wenn du ihn mit einem deutlichen HEY stoppst setzt du auf einen Schreckreiz und den würde dir jeder "Trainieren statt Dominieren" Trainer um die Ohren hauen. Also: Abbruchsignal auftrainieren auf die to do Liste setzen, bis dahin versuchen den Hund freundlich aus der Situation zu locken und ihn damit in ein Alternativverhalten bringen. Ich sehe auch noch mal einen Unterschied zwischen "der Hund scharrt am Boden" - du hast Angst um dein Parkett, so what - und "er versucht das Regal hochzuklettern" und du hast Angst das fällt gleich auf ihn....


    Was das Kuscheln angeht fällt mir einfach auf, dass er da scheinbar keine Lust drauf hat. Wenn ich ihn zu mir nehme zum Beispiel aufs Sofa hat er da keinen Spass dran

    Wenn du ihn auf das Sofa nimmst - zum Hochheben mit Ansage wurde ja schon einiges gesagt - verdonnerst du ihn praktisch schon zum Zwangskuscheln. Alternative für die nächste Zeit: Such dir ein gemütliches Sitzkissen, pack es auf den Boden und setzt dich drauf wann immer du liest, am Handy/Tablet daddelst oder Fernsehen schaust. Dann kann Zwerg alleine entscheiden wann er mit dir kuscheln möchte! Ich bin sicher er kommt irgendwann an, schon alleine aus Neugier was du da machst.


    Wenn dein Hund nicht von der Bollerkopp Fraktion ist sondern ein Sensibelchen kann es schon sein das er jetzt ml ein bisschen auf Distanz gegangen ist. Da ist aber sicher noch nichts in den Brunnen gefallen!

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