Viele Probleme mit Hund und falsche Erziehung?

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Müssen wir irgendwie schaffen. Mein Freund ist leider sehr ungeduldig, schmeißt schnell alles hin, wenn er nicht sofort Ergebnisse sieht.

Frust vom HH zeigt dem Hund nur, dass er gar nichts im Griff hat, total unberechenbar ist und der Hund sich selber überlassen ist. Akita sollte keine Forderungen oder Erwartungen erfüllen müssen! Diese Hündin hat durch seine Erziehungsmethoden das Vertrauen in ihn komplett verloren und verweigert jegliche Kooperation.

Das ist das Resultat von den alteingesessenen Erziehungsmethoden bei solchen sensiblen Hunden. Sie machen dicht. Sie hat gelernt:

Dein Freund = Unberechenbar, emotional, kann ihn nicht einschätzen, kriege immer eins auf den Deckel, muss ständig Erwartungen erfüllen, muss für ihn entscheiden was ich tun muss, weil er keine Geduld hat es mir richtig zu zeigen.

Du = Bekomme Kekse, werde beschäftigt, bekomme Sicherheit weil sie mir nicht für alles den Kopf abreissen will, muss keine Erwartungen oder Forderungen erfüllen, kann Hund sein, zeigt mir das sich mit ihr kooperieren lohnt.

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Er will alles kontrollieren und selbst in die Hand nehmen. Als Akita ihm nicht Pfötchen geben wollte, hat er sofort instinktiv nach ihrer Pfote gegriffen und wollte sie zwingen

Er kann und wird sie nicht kontrollieren können, niemals. Dieser Hund ist in ihrem Kopf frei. Alles, was sie mit dir tut, tut sie auf freiwilliger Basis im Vertrauen zu dir. Weil sie sich bei dir sicher fühlt.

Wie sagt man so schön:

Behandle Andere immer so, wie du selber auch behandelt werden willst. Das ist auch bei Tieren so.

Im allerallerblödesten Fall hat sie ja in ihrer unsteten Vergangenheit schon Mal ähnliche Erfahrungen mit männlichen menschlichen Artgenossen gemacht und ist deshalb "doppelt verschlossen". Nur eine Mutmaßung/ein "es könnte sein". Umso wichtiger dann aber eben auch, dass er ihr zeigt, dass er anders ist. Dann muss er nicht nur sich selbst in ihren Augen revidieren, sondern der erste coole Vertreter seines Geschlechts werden ist doch auch eine Aufgabe, für die es sich zu arbeiten lohnt!

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Er will alles kontrollieren und selbst in die Hand nehmen. Als Akita ihm nicht Pfötchen geben wollte, hat er sofort instinktiv nach ihrer Pfote gegriffen und wollte sie zwingen

Er hat sich dann aus der Situation genommen um nicht auszurasten. Aber es fällt ihm alles sehr schwer. Er will sich aber Mühe geben

Das finde ich aber ehrlich gesagt super, vor allem wenn er die Situation verlässt um nicht "auszurasten".

Er tut sich schwer, jahrelang erlerntes und angewandtes Verhalten abzulegen. Das ist ja auch normal.

Aber ist doch schonmal ein Schritt in die richtige Richtung.

Ich muss dir mal ein Lob aussprechen, finde du machst das echt toll und gehst mit der Situation richtig gut um. Das kann wirklich gut klappen mit euch, bleib dran!

Hast du mittlerweile eigentlich einen Trainer gefunden? Die hat bestimmt auch nochmal Tipps für die Beziehung der beiden..

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Aber ich sehe in unserer Zukunft einige Diskussionen deswegen, weil er es fast schon automatisch macht.

Mach's wie er!

Sobald er ins alte Muster zurückfällt, rollst Du ne Zeitung zusammen und gibst ihm einen ordentlichen Klapps. Kommentarlos!

Immerhin ist das ja SEINE Trainings- und Lernmethode.

Sollte bei ihm klappen!

Zitat von SheltiePower

Sobald er ins alte Muster zurückfällt, rollst Du ne Zeitung zusammen und gibst ihm einen ordentlichen Klapps. Kommentarlos!

Immerhin ist das ja SEINE Trainings- und Lernmethode.

Sollte bei ihm klappen!

Leine dran und los geht das rumruckeln!

Noch mal was zum Thema Beziehung zum Hund und Gehorsam.

Ich selbst habe ja Koppelgebrauchshunde im Realeinsatz. Heißt, ich benutze meine Border Collies an den Schafen. Ansonsten mache ich auch noch etwas Hobby-Sport mit denen und sie sind meine Alltagsbegleiter. Die beiden letzten Sachen bekommt man eigentlich recht einfach mit diesen Hunden trainiert. Bei der Arbeit am Vieh zeigt sich dann aber die tatsächliche Beziehung, die man zueinander hat. Ich treibe meine Schafe zum Beispiel auch mit meinen Hunden von Weidefläche zu Weidefläche. Dabei geht es manchmal auch durch Ortschaften. Eine Strecke habe ich da, da laufe ich gute zehn Minuten direkt neben der Bahnstrecke Kassel-Frankfurt. Meine Hunde MÜSSEN dort funktionieren. Ohne Wenn und Aber. Niemals würde ich mit einem Hund dort langgehen, der über Einschüchterung trainiert wurde, denn ein solcher Hund wäre nicht verlässlich genug. Meine Hunde lernen die Arbeit am Vieh in erster Linie über Belohnung. Bevor sie so weit sind, dass sie bei so was zum Einsatz kommen, habe ich ganz viel Basisarbeit und Vertrauen geschaffen.

Auf Wettbwerben arbeiten meine Hunde außerdem auf bis zu 500 Metern. Ich kann sie dort punktgenau steuern und trotzdem entscheiden sie selbst, wenn es sinnvoll ist. (Ich zum Beispiel was Pfeife, was dazu führen würde, dass die Schafe abhauen, ich das aber nicht sehen kann, weil ich so weit weg bin. Dann soll der Hund das Kommando selbständig brechen, die Situation regeln und dann wieder zuhören.) So was kannst Du nicht erreichen, wenn über Macht und Strafe trainierst. So was bekommst Du nur, wenn der Hund gern für Dich schuftet, Dir vertraut.

Hier mal Videos dazu, um es mal bildlich darzustellen - rechts ist die Bahnstrecke zu sehen:

Hier werden die Schafe auf 400 Metern geholt:

Kurz: ich freu mich so für dich, dass du Fortschritte mit Akita machst und einen Zugang zu ihr gefunden hast. 😍

Das mit der Kissenburg auf dem Boden und dem gemeinsamen Film schauen klingt richtig toll. 🥰 solche Momente sind doch die aller schönsten, oder nicht? ☺️

Mein Freund konnte Luna‘s Vertrauen übrigens gewinnen, indem er sie für‘s erste einfach in Ruhe ließ. Er hat mit Keksen um sich geworfen, also einfach fallen gelassen ohne dass Luna sie direkt aus seiner Hand nehmen musste und er ist anfangs mit auf jeden Spaziergang gekommen. Nach ein paar Wochen (mal wieder Stichwort Geduld 😅) hat Luna sich dann angefangen zu freuen, als mein Freund kam und mittlerweile spielen die beiden miteinander und mögen sich. 😊