Erster Hund - viele Probleme - euer Wissen ist gefragt! :)

  • Hallo meine lieben Hundefreunde,


    ich darf mich/uns kurz vorstellen.

    Gemeinsam (meine Partnerin und ich) haben wir uns letzten Freitag am 14.05. einen Rottweiler-Welpen zugelegt. Sie, Kyla, ist wirklich ein wunderschöner Hund und ich freue mich schon irrsinnig auf ausgiebige Spaziergänge mit ihr.


    Nun zu meinen Problemen bzw zu dem, was funktioniert/nicht funktioniert:


    ‚Gassigehen‘: wir haben Bindungsspaziergänge in Umgebungen, wo sie wenig abgelenkt ist, probiert. So sollte sie Bindung zu uns aufbauen etc - dies hat 1x etwas funktioniert - sonst gar nicht. Also wirklich keinen Meter.

    Wenn ich sie absetze und 1x kurz locke und dann losgehe, sitzt sie meistens da, bis ich mich umdrehe (nach 20-30m bleibe ich halt schon stehen, wenn sie mir keinen Meter folgt...sobald ich mich dann umdrehe, schaut sie kurz und dann ist alles andere interessanter als zu mir zu kommen, egal ob ich mit hoher Stimme sie rufe oder mit Leckerlis locke ...).


    ‚Gassigehen mit Leine‘: Ich habe extra ein leichtes Geschirr und eine Leichte Leine gekauft. Das Geschirr ziehe ich ihr mit dem Leckerli durch die Schlaufe-Trick an - das funktioniert. Man merkt halt beim Spazieren, dass sie manchmal mit den Pfoten daran herumspielt weil ihr es nicht gefällt. Sobald ich dann in eine Richtung gehe - sitzt sie - schaut mich doof an - und bremst mich mit aller Kraft aus und bewegt sich keinen Zentimeter.

    Ich habe viel hier schon gelesen etc, man solle nicht nachgeben und streng bleiben usw - ich will sie aber nicht über den Boden schleifen?! ....


    ‚Metallgehege aka Box aka Schlaf-Ruheplatz‘:

    Diese nimmt sie nicht wirklich an...abends muss ich sie extrem auspowern und vor der Box etwas liegen bis sie einschläft, dann gehts meistens.

    Wir schlafen direkt neben der Box am Sofa...

    Folgendes bereits probiert: Hand in die Box halten um quasi Nähe zu zeigen - streng bleiben obwohl sie bis zum gefühlten Herzrasen fiept - ... alle schreiben sie sollte gerne in die Box gehen, sie lieben etc...aber irgendwie tut sie das nicht haha.

    Füttern sie auch in der Box etc.

    Die Box hat nen ca 10cm hohen Eingang - ist das das Problem? Aba dann würde sie ja nicht fiepen wenn ich sie reinsetze?!


    Falls ich Infos vergessen habe bitte fragt alle Details nach....


    Man bekommt von A bis Z echt alles zu hören...von leg ihr ne Wärmeflasche in die Box und streichel den Stress aus bis zu du musst bei nem Rottweiler von Tag 1 sehr streng sein.

  • Wieso muss sie denn in der Box schlafen?


    Und abends auspowern damit sie müde wird - ich glaube, das könnte ein Holzweg sein.

    Müde ist schön, überdreht nicht so.

  • Naja, was soll ich sonst machen um 23 uhr wenn ich mich langsam ins Bett begeben möchte und sie aber absolut nicht müde ist und in der Box ausrastet? Dann muss ich sie vorher iwie auspowern mit etwas spielen, Sitz Platz üben oÄ.

    Die Box haben wir, damit sie nachts anzeigt wenn sie aufs Klo muss und mir nicht die ganze Wohnung nachts vollpinkelt.

  • ok, nein.


    Sorry, ich weiß gar nicht wo anfangen. Liess dir die 1000 anderen Welpen Threads durch...

  • @Langstrumpf - das habe ich, sehr viele sehr lange. Jeder sagt was anderes, daher hilft mir deine Antwort leider auch nicht viel 🥴. Die Sache mit der Box nachts zum Sauberwerden wird eigentlich in 99% der Fälle als perfektes Mittel angepriesen.

  • Der Hund ist seit 4 Tagen bei euch, ihr erwartet da einfach zu viel.

    Natürlich findet die es in der Box doof. Die Box wurde nicht aufgebaut und gewöhnt, da randalliert fast jeder.


    Gegen in die Wohnung pinkeln hilft auch sich den Wecker zu stellen und regelmäßig raus zu gehen.


    Ebenso ist es vollkommen normal, das Welpen in dem Alter nicht gern spazierengehen. Der Hund kennt NIX, es ist ein Baby das mit Fremden in einer fremden Umgebung gelandet ist und erstmal vor allem Sicherheit und Vertrauen braucht. Da jetzt schon über Strenge nachzudenken ist der komplett falsche Weg.

    Sucht euch bitte umgehend einen Trainer, der da mal für ein paar Stunden vorab zu euch nach Hause kommt, sonst wird das mehr als spannend in den kommenden Monaten.

  • Danke Helfstyna für deine Rückmeldung!

    Das heißt vorerst einfach nur Geborgenheit etc bieten?

    Ab Montag bin ich in der Hundeschule! :)


    Was rätst du uns für den Abend? Wenn sie jetzt bis 10 schläft (man soll sie ja nicht wecken) und dann Action will?

  • Hier nicht - bzw gehen die Meinungen auseinander.

    z.B.:[thread='239361'][/thread]


    Ebenso wirst du immer und immer wieder lesen, dass es enorm wichtig ist, den Welpen nicht zu überfordern, wenn du dich hier umschaust. Zu dem, wie du es handhabst, wird dir hier kaum jemand raten, das würde mich sehr wundern.

    Die Welpen-Problem-Threads sind alle gleich, liess einfach mal ein paar.

  • Hallo und willkommen!
    Herzlichen Glückwunsch zum Neuzugang! =)

    Nun zu meinen Problemen bzw zu dem, was funktioniert/nicht funktioniert:

    Je eher du dich vom "funktionierenden Hund-Gedanken" verabschiedest - desto schneller werdet ihr ein harmonisches Miteinander finden.
    Dein Welpe ist kein kleiner Hund - er ist ein Baby.
    Kyla wird in den nächsten 3 Jahren alle entwicklungsstufen des "erwachsen werdens" durchlaufen.

    Kleinkindalter, "Schulalter", Pupertät, Adoleszens.
    Bis dein Hund "funktioniert" können gut und gerne 3 Jahre ins Land gehen ^^ - jeh eher du das akzeptierst, desto eher werdet ihr Freude an all den tollen und spaßigen Entwicklungsschritten und Lernerfolgen haben.

    jetzt ist sie ein Kleinkind - nicht mal 4 Tage bei euch, kaum 8 Wochen auf der welt.
    Genau wie bei einem Baby geht es jetzt erst mal um Bindungsaufbau, um Bedürfnisbefridigung, um einen Alltag und eine Kommunikation finden.

    Bindungsspaziergänge in Umgebungen, wo sie wenig abgelenkt ist, probiert. So sollte sie Bindung zu uns aufbauen

    Bindung baut man auf indem man sich gerecht, fair und berechenbar verhält - indem man die bedürfnisse wahr nimmt, den welpen achtet und respektiert.
    Bindung wird nicht trainiert in "Bindungspaziergängen" - sie kommt im Alltag.

    Eine tolle und einfache Möglichjkeit Bindung aufzubauen ist das gemeinsame schlafen. Gerne Nachts.
    körperkontakt ist sehr wichtig für jedes junge Säugetier. Wärme, Sicherheit, geborgenheit. Ihr bietet Schutz und Nähe - ihr baut 6-8h lang Bindung auf, ohne irgendeinen Aufwand - Bindung entsteht wort-wörtlich im schlaf. Da muss man sich auch keine Gedanken und Sorgen machen, dass man irgendwas falsch macht.

    Wenn ich sie absetze und 1x kurz locke und dann losgehe, sitzt sie meistens da, bis ich mich umdrehe (nach 20-30m bleibe ich halt schon stehen, wenn sie mir keinen Meter folgt...sobald ich mich dann umdrehe, schaut sie kurz und dann ist alles andere interessanter als zu mir zu kommen, egal ob ich mit hoher Stimme sie rufe oder mit Leckerlis locke ...).


    ‚Gassigehen mit Leine‘: Ich habe extra ein leichtes Geschirr und eine Leichte Leine gekauft. Das Geschirr ziehe ich ihr mit dem Leckerli durch die Schlaufe-Trick an - das funktioniert. Man merkt halt beim Spazieren, dass sie manchmal mit den Pfoten daran herumspielt weil ihr es nicht gefällt. Sobald ich dann in eine Richtung gehe - sitzt sie - schaut mich doof an - und bremst mich mit aller Kraft aus und bewegt sich keinen Zentimeter.

    Ich habe viel hier schon gelesen etc, man solle nicht nachgeben und streng bleiben usw - ich will sie aber nicht über den Boden schleifen?! ....

    Nein, bitte sei nicht streng - gebe nach!
    Kyla ist euer erster Hund nehme ich an? Sie ist erst seit 4 Tagen bei euch - ihr habt noch gar kein Gespühr für die Bedürfnisse eures Welpen. Das kommt - gebt euch Zeit. Und bis dahin - hört aufs bauchgefühl (das sagt dir ja schon ganz richtig dass du sie nicht hinter her schleifen möchtest) - handle nach deinem gefühl - nicht nach "lehrbuch".

    Wenn ihr jetzt zu viel Druck aufbaut, könnt ihr euch eine Menge versauen. Bindung aufbauen ist das Zauberwort - ein Hund der euch vertraut und gerne mit euch arbeitet weil ihr ihn achtet wird später im handumdrehen alles lernen was ihr von ihm wollt.

    Welpen entfernen sich nicht gerne vom sicheren Zuhause. die meisten "bocken" dann rum und gehen nicht weiter.
    in der Natur ist das überlebenswichtig - denn in der Höhle sind sie am sichersten. Entfernt sich ein welpe von der Höhle, schwebt er in lebensgefahr.
    Am besten - für Erkundung - tragt ihr den welpen ein gutes Stück (oder noch besser fahrt mit dem Auto raus) - dann löst sich der welpe meist etwas aus der Unsicherheit.

    Doch behalte im Hinterkopf:
    Das Hundebaby hat gerade alles verloren was ihm in seinem bisherigen leben Sicherheit gegeben hat.
    Mutter, Geschwister, Höhle - sei für es da, beachte die bedürfnisse - biete Sicherheit.

    Warum soll sie in der Box schlafen?
    Was habt ihr davon?

    Wenn der Welpe große Schwierigkeiten mit dem Einsperren hat und stundenlang herzzerreißend fiept - schadet ihm das sehr.
    Er hat ein wichtiges Bedürfniss - du bist dabei und ignorierst es. Sowas zerstört Vertrauen.
    stell dir vor du hast gerade ein 6 Monate altes Baby adoptiert. Du legst es ins Gitterbett zum schlafen und es schreit und schreit und schreit und schreit.
    was sagt dir dein Herz - es auf den arm nehmen und trösten/mit Körperkontakt schlafen so lange bis es sich eingelebt hat?
    Oder sagt dir dein herz "Nein, ich muss hart bleiben - es msus jetzt alleine schlafen ansonsten kommt es ja mit 15 Jahren noch an und will bei uns im bett schlafen!!" ...

    Noch Welpe ist ein Baby -
    Mensch-Hund-Vergleiche sind nicht immer ratsam.

    Aber hier kann man sich tatsächlich etwas an babys orientieren denn:
    Welpen haben ähneliche bedürfnisse wie Babys - Nähe, Körperkontakt, Vertrauen, Sicherheit. Hunde sind hochsoziale Rudeltiere - wenn ein Welpe herrzerreißend fiept, würde kein adultes Tier ihn ignorieren - er würde ihn zurück zum Fellhaufen tragen damit es in Sicherheit schlafen kann.
    eine hand in der Box bietet nicht den Körperkontakt den ein Rudel gibt.

    mein Hund hat nie eine Box gemocht - ich habe sie kleinschrittig positiv gewöhnt, damit er sie für den Transport oder so akzeptiert.
    Er würde nie freiwilig darin schlafen.

    Meinem Hund hilft es sehr, eng bei uns zu schlafen (Das ist das, was ein welpe die ersten 8 Wochen seines lebens getan hat - mit der ganzen Familie in einem großen Fellhaufen schlafen.
    Mein Hund wechselt in der Nacht manchmal den Schlafplatz (als er jünger war sehr regelmäßig). Mein Hund trinkt jede Nacht 1-2 mal wasser.
    das alles sind in meinen Augen wichtige grundbedürfnisse die ich meinem Hund nicht verwehren möchte - deswegen käme ich nie auf die Idee meinen Hund nachts einzusperren.

  • Macht bloß nicht den Fehler, den Welpen "auspowern" zu wollen. Das haben wir auch gemacht, weil der Hund hat ja immer so viel Energie! Welpen brauchen 18-22 h Schlaf pro Tag. Wenn Sie den nicht bekommen, überdrehen Sie und man hat den Eindruck, der Hund muss müde gemacht werden. Versucht, nicht so viel zu erwarten. Außer euch kennen lernen, Stubenreinheit und was erlaubt/verboten ist zuhause muss euer Hund erstmal gar nichts lernen. Und zum Thema Box: wenn sie die Box nicht mag, lasst es doch lieber sein. Es ist noch nie ein Welpe nicht stubenrein geworden, nur weil mal nachts ne Pfütze reingegangen ist. Viel Erfolg und setzt euch nicht so unter Druck :)

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