Hallo zusammen,
nachdem mein Mann und ich nun seit einigen Wochen versuchen, das Verhalten unseres 8 jährigen-Mischlingsrüden zu verstehen, versuche ich es nun mal hier und hoffe, dass irgendwer von Euch eine Idee hat. Ich hoffe, es ist in Ordnung, die Situation etwas ausführlicher zu schildern, sodass ihr einen möglichst guten Eindruck von unserem "Problem" bekommt:
Unser 8-jähriger Rüde ist vor 4 Jahren aus dem Tierschutz zu uns gekommen. Mein Mann und ich sind beide mit Hunden groß geworden, dementsprechend nicht ganz unerfahren. Wir haben den Kerl ganz gut hinbekommen, sodass er nach recht kurzer Zeit sehr umgänglich, ausgeglichen, entspannt, verschmust war. Wir können ihn wirklich überall mit hinnehmen, er versteht sich mit jedem Mensch und mit jedem Hund (Katzen mag er nicht ;-)). Er bleibt auch mal gut 2-3 Stündchen alleine zu Hause, ohne dass er Stress hat o.ä. Der Tierarzt ist auch überhaupt kein Problem. Was ich mit all dem sagen will: er ist eigentlich ein sehr pflegeleichter Hund, mit dem wir wirklich nie Probleme hatten.
Bisher war er auch immer an unserer Seite - auch zu Hause. Dort wo mein Mann und ich waren, dort war auch unser Hund. Waren wir in unterschiedlichen Räumen, lag er irgendwo dazwischen. Er bekam regelmäßig seine Streicheleinheiten und genoss sie auch.
Nun hat sich seit einigen Wochen sein Verhalten zu Hause total verändert. Ich muss kurz zur Erklärung sagen, dass unser Haus 2stöckig ist und sich das Alltagsleben hauptsächlich unten in Wohnzimmer, Küche und Büro abspielt. Unser Hund war tagsüber immer bei uns und ist am Abend mit uns nach oben ins Bett gegangen (er schläft bei uns im Schlafzimmer in seinem Hundebett). Nun ist er seit einigen Wochen nur noch zum fressen unten - und auch nur, wenn wir ihn rufen. Normalerweise hat er uns um seine Essenszeit immer an sein Futter erinnert. Er verkriecht sich in dem begehbaren Kleiderschrank oder liegt im Schlafzimmer. Wenn wir ihn rufen, braucht er ewig, bis er zu uns kommt, holt sich eine kurze Streicheleinheit ab und verschwindet umgehend wieder nach oben - außer wir sagen das Zauberwort "Gassi", dann ist die Freude groß und er springt wie wild rum (wie vorher). Wenn wir zu ihm nach oben gehen, freut er sich, legt sich auf den Rücken und möchte gekrault werden.
Er wirkt bei alldem zeitweise verängstigt, Schwanz ist eingeklemmt, er traut sich nicht aus dem Raum raus. AUßER - auch hier wieder, wir gehen mit ihm Gassi.
Sobald wir dann abends nach oben ins Bett gehen ist alles ganz normal. Er kommt mit ins Schlafzimmer - sofern er nicht ohnehin schon dort ist, legt sich in sein Bett, ist total entspannt und schläft auch - wie gewohnt - sehr schnell ein.
Draußen benimmt er sich absolut normal, ob beim Gassi, beim Essen gehen oder wenn wir irgendwo zu Besuch sind, keine Veränderung bemerkbar. Das ist wirklich nur zu Hause so.
Wir waren schon beim Tierarzt und haben ihn durchchecken lassen - alles wunderbar, er ist kerngesund.
Wir haben überlegt, ob bei uns zu Hause irgendetwas passiert ist, aber uns fällt beim besten Willen nichts ein. Es hat sich auch nichts verändert, wir haben keine neuen Möbel, keine zusätzlichen Haustiere o.ä.
Gestern hatte ich ihm abends sein Futter gegeben und er hat zum ersten Mal nicht komplett aufgegessen, sondern ist nach ein paar Bissen wieder verängstigt nach oben gerannt und hat sich in den Kleiderschrank gelegt. Und Fressen geht bei ihm eigentlich über alles. Ich bin dann nach oben, hab ihn lange animiert und motiviert, bis er dann wieder runter ist und fertig gegessen hat. Danach ist er dann auch mal 2 Stunden unten geblieben, bevor er wieder ach oben gegangen ist.
Abschließend noch eine Bemerkung: Er ist und war auch nie ein Angsthund. Das einzige, was ihm bisher Angst gemacht hat sind Silvesterböller und Gewitter, da verkriecht er sich in irgendeiner dunklen Ecke, was ja aber nichts ungewöhnliches ist.
Dann erstmal VIELEN DANK fürs Lesen und VIELEN DANK vorab, für Eure Ideen/Anregungen usw.