Verbundenheit mit Hund - woran merke ich, dass die Bindung da ist?
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Da ist natürlich auch viel eine Frage des individuellen Gleichgewichts und dessen, was man mag. Ich freu mich, wenn meine Hunde beim Spaziergang Blödsinn machen (so lange der nicht beinhaltet andere Tiere oder Menschen zu behelligen- und bei Duftexperimenten muss ich auch erstmals schlucken). Und „dauernd bei mir sein“ ist für mich nicht unbedingt ein Zeichen von Bindung, sondern eher eins von Unsicherheit. Ich sehe es eher als „Bindungserfolg“, wenn die Hunde auch mal vertrauensvoll ohne mich sein können und sich ihre Liegeplätze nach individuellen Vorlieben suchen können, ohne Stress, wenn ich dann nicht im Blickfeld bin.
Aber das ist halt wirklich eine Frage des individuellen Teams und der individuellen Vorlieben.
(Klassische) gute Erziehung und Bindung sind für mich zwei verschiedene paar Schuhe.
"Bloedsinn" ist fuer mich halt das, was andere belaeastigt, den Hund , andere Tiere oder Menschen gefaerdet oder zum Jagen abhauen (wollen). Alles andere sind erlaubte Hundedinge, auch wenn sie z.B. mit Naesse oder Dreck verbunden sind, aber da hat wohl jeder seine eigenen Grenzen.
Gute Erziehung ist fuer mich schon eine Seite der Medaille, denn wenn ich nicht ein gewisses Grundvertrauen haben koennte, dass sie eben nicht dauernd "Bloedsinn" macht, weil sie die Regeln kennt und weitgehend verinnerlicht hat, koennte ich sie ja nicht machen lassen, sondern muesste ganz oft stark regulierend eingreifen. Und es wird ja deshalb immer entspannter und harmonischer, weil jetzt ein weitestgehender Konsens vorhanden ist, was erlaubt ist und was nicht. Dass man dann mehr das Miteinander leben kann, setzt fuer mich also schon voraus, dass die grundlegenden Regeln dafuer geklaert sind und sitzen. Das hoert sich jetzt einseitig an, aber auch ich weiss ja auch, wo die Grenzen des Hundes liegen und was ich ihr nicht zumuten kann.
(Wie kriege ich jetzt diese bloede UK- Tastatur wieder weg?)
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Hmh. Ich hatte auch Bindung mit den Hunden, die ich langjährig im Tierheim als Gassigänger betreut habe. Ohne dass ich die je nach meinen Ansprüchen erzogen hätte oder je frei hätte laufen lassen können. Sicher nicht das Gleiche wie mit meinen eigenen Hunden, aber das war schon intensiv. Daher würde ich das tatsächlich trennen.
Aber klar machts Spaß, dass ich meine bedenkenlos frei laufen lassen kann. Heute morgen haben wir mal wieder versonnen zu dritt einer Gruppe Rehe hinterhergeschaut, die am Wanderweg das Feld abgesucht haben. Das ist schon cool und auf jeden Fall ein Bonus. Aber Voraussetzung für Bindung ist es für mich nicht.
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"Bloedsinn" ist fuer mich halt das, was andere belaeastigt, den Hund
Blödsinn sind für mich Situationen, in denen meine Hunde albern sind und sichtlich darauf warten, dass ich einsteige.
Z.B. morgens, wenn ich mir Socken anziehen will, beide Hunde ihr Witzig- Gesicht aufsetzen, mir eine Socke klauen und damit wegflitzen. Sie haben ein ganz feines Gespür dafür, ob ich gerade zu solchen Späßen aufgelegt bin, oder in Eile/ mit den Gedanken woanders bin und abbrechen würde.
Oder wenn ich mich nach der Arbeit zu Hause genervt auf mein Sofa lege, um abzuschalten, und mein Rüde zu mir hüpft, die Nase auf das Polster drückt, laut Luft durch die Wangen pustet und grunzend um mich rum robbt, bis ich mich kaputtlache und ihn kitzele.
Ebenso weiß meine Hündin ganz genau, wann ich beim Rückruf im Freilauf noch Zeit und Lust habe, so zu tun, als würde ich sie einfangen und nicht schnappen können und wann meine Zeit knapp ist und ich ohne Rumgealber nach Hause will.
Wechselseitige Empathie/ einander lesen und verstehen können ist für mich ein Zeichen von Bindung (wobei ich nicht glaube, dass meine Hunde meine tatsächliche Motivation verstehen. Aber sie können mich so weit lesen, dass sie meine Grenzen situativ interpretieren können).
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Ich würde es - nach längerem Überlegen - für mich so formulieren: da, wo ein Hund und ich uns gegenseitig aufeinander einlassen, entsteht Verbundenheit.
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Da ist natürlich auch viel eine Frage des individuellen Gleichgewichts und dessen, was man mag. Ich freu mich, wenn meine Hunde beim Spaziergang Blödsinn machen (so lange der nicht beinhaltet andere Tiere oder Menschen zu behelligen- und bei Duftexperimenten muss ich auch erstmals schlucken). Und „dauernd bei mir sein“ ist für mich nicht unbedingt ein Zeichen von Bindung, sondern eher eins von Unsicherheit. Ich sehe es eher als „Bindungserfolg“, wenn die Hunde auch mal vertrauensvoll ohne mich sein können und sich ihre Liegeplätze nach individuellen Vorlieben suchen können, ohne Stress, wenn ich dann nicht im Blickfeld bin.
Das finde ich sehr schön und treffend beschrieben. So würde ich das für mich auch definieren, denn Bindung bedeutet für mich nicht dauernd beieinander zu sein, sondern auch ein paar Freiheiten zu haben :) für mich ist es ein erster Bindungserfolg (meine Hündin ist ja noch recht jung), dass meine Hündin zwar oft auf Spaziergängen Hundedinge macht, aber sich regelmäßig vergewissert, dass ich noch da bin und bei Unsicherheit von selbst zu mir kommt, weil sie sich dort sicher fühlt
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Mich interessieren eure Anzeichen dafür, dass die Bindung zwischen euch und eurem Hund eine Qualität erreicht hat, dass man von "Verbundenheit" sprechen kann.
Ich komme auf das Thema, weil ich seit einiger Zeit das Gefühl habe, dass Kaya und ich jetzt richtig "verbunden" sind, dass sie eine sehr gute Anbindung an mich hat und ich auch mit ihr in engerer Verbindung stehe. Daher denke ich zur Zeit viel darüber nach, was uns die Verbundenheit mit dem Hund spüren lässt und was sich dadurch im Alltag und im Umgang mit dem Hund ändert.
Für mich ist Bindung nicht dasselbe wie Angebundenheit, denn sie hat wenig zu tun mit Abhängigkeit und Gehorsam. Auch dass der Hund sich ständig an mir orientiert, hat wenig mit Bindung zu tun. Ein Beagle, der 24 h zum Jagen abhaut muss keine schlechtere Bindung haben als ein BC, der draussen alles ausser dem Halter ausblendet - sie kann sogar besser sein.
Bindung ist auch keine Einbahnstrasse, insofern finde ich, Verbundenheit ist der bessere Ausdruck. Wir kennen uns, wir spüren uns, wir nehmen unsere Befindlichkeiten gegenseitig wahr. Es ist eine tiefe Zuneigung da, und gegenseitiges Vertrauen. Was nicht zu verwechseln ist mit "immer den Wünschen des Bindungspartners entsprechend handeln" - das wäre Selbstaufgabe und Hörigkeit, und das möchte ich auch beim Hund nicht.
Besser als Worte ist ein Bild.
Externer Inhalt imagizer.imageshack.comInhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.Ist an einem JET-Workshop entstanden,als Rhian 3 Jahre alt war. Kurz zuvor war sie im Urlaub erstmalig mit den Wildarten in Kontakt gekommen,auf die die Spaniels seit Jahrhunderten selektioniert wurden. Und dabei völlig ausser Kontrolle geraten - was nix mit (mangelnder) Bindung zu tun hatte.
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