Splitternde Krallen - Ursache und Behandlung

  • Bei meinem Hund ist vor 2 Wochen eine Kralle längs aufgespittert, bis kurz vor den Ansatz. Es hat nicht geblutet, war oberhalb vom "Leben" aber das abgesplitterte Stück hing noch dran, hat sich über die benachbarte Kralle geschoben und dann anscheinend gedrückt. Selber abschneiden war unmöglich, es hat ihm wohl ziemlich weh getan und so musste ich zum Tierarzt.

    Ich bin erst von einer einmaligen Geschichte ausgegangen da er an dem Tag auf hartem, steinigem Boden gescharrt und gebuddelt hat. Jetzt habe ich aber mittlerweile festgestellt dass seine Krallen insgesamt zum Splittern neigen, auch an den Hinterpfoten und an den Wolfskrallen (und mit denen buddelt er ja nunmal nicht).


    Der TA fand seine Krallen zwar recht massiv, aber sonst normal. Ich schneide selber, habe auch eine gute Krallenschere.


    Ich habe schon mal ein bisschen nach Behandlungsoptionen geschaut und folgendes gefunden:

    Einreiben mit Speiseöl - kann ja nicht schaden, habe ich gestern Abend mal mit angefangen

    Kieselerde und/oder Biotin - dazu habe ich aber keine Dosierung gefunden (Hund hat 30 kg)


    Habt ihr noch andere Ideen und könnt mir bei der Dosierung helfen?


    Ach ja, falls ihr Richtung Ernährung denkt:

    Er bekommt TroFu Green Petfood Active Farmdog, täglich als Ergänzung geriebene Möhren und Schwarzkümmelöl.

  • Also wenn die splittrigen Krallen durch irgendeine Mangelernährung kommen, fallen mir neben Kieselerde und Biotin noch Bierhefe, Distelöl, Fischöl und Leinöl ein.

    Ob irgendwas davon hilft, hängt halt dran, ob irgendwas davon wirklich "fehlt" und wenn ja, was (also Silizium oder B-Vitamine oder Zink oder Fettsäuren oder ...).

    Das kann man echt nur durchprobieren und hoffen.

    Zur Dosierung: Wenn man googelt, findet man ja durchaus Mengenangaben für Hunde. Meines Wissens nach gibt es aber nichts "Verbindliches". Am besten wäre, dein Tierarzt kennt sich damit aus und kann dir eine Dosierung empfehlen.

    Was ich selber z. B. bei Bierhefe beim Hund mache: Mich nach der Menschen-Dosis auf der Packung richten und auf das Hundegewicht runterrechnen.

    Was man bei den Ölen machen könnte: Sich bei den Barfern erkundigen, wie viel sie davon verfüttern.


    Zum Einreiben mit Speiseöl: Da habe ich bei Hunden keine Erfahrung. Bei Pferden ist das Einfetten der Hufe mittlerweile sehr umstritten, weil es möglicherweise die Austrocknung der Hufe fördert. Manche Leute fetten deshalb nur den feuchten/gewässerten Huf. Viele fetten niemals.

    Die Massage der Pfote müsste aber das Krallenwachstum anregen, das ist in jedem Fall gut.


    Je nach Beschaffenheit der Krallen kann es sein, dass das Schneiden mit Krallenschere schadet. Wenn man die Krallen nicht über die Fütterung in den Griff kriegt, würde ich das Krallenschneiden ändern und auf feilen/schmirgeln/schleifen umsteigen.


    Und wenn es das auch nicht ist und die Krallen immer übler werden, müsste man mit dem Tierarzt in Richtung SLO sprechen, denke ich. Wie häufig das tatsächlich auftritt - keine Ahnung.

  • Ich persönlich würde mal das Futter für ein paar Monate wechseln und auch zusätzlich nicht täglich irgendwas geben, sondern hauptsächlich das Futter.

  • Als Lilo das hatte, hat uns ihr TA empfohlen regelmäßig etwas Hefe ins Futter zu geben.

    Ich weiß aber nicht mehr wie die Dosierung war.


    Knaubelt dein Hund?

  • Je nach Beschaffenheit der Krallen kann es sein, dass das Schneiden mit Krallenschere schadet. Wenn man die Krallen nicht über die Fütterung in den Griff kriegt, würde ich das Krallenschneiden ändern und auf feilen/schmirgeln/schleifen umsteigen.

    Ich schneide die immer erst mit der Krallenzange und feile sie dann mit einem Krallenschleifer glatt. Seither gab es nie wieder eine splitternde Kralle.

  • Danke, das waren ja schon noch ganz schön viele Hinweise! Ich war mit der gesplitterten Kralle nicht bei meiner Stamm-TÄ, ihre Praxis wurde leider geflutet und sie ist noch beim Aufräumen. Ich muss aber die Tage zum Impfen, dann werde ich sie mal fragen. Vielleicht kann man ja auch per Bluttest sehen ob was fehlt - das Futter wechseln ohne zu wissen was es ist würde ich nur ungern, ich wüsste ja nicht worauf ich achten müsste.


    Gegen Massage hat Herr Hund sicher nichts einzuwenden :hugging_face:


    Nutzt ihr zum Feilen so einen Dremel und könnt ihr mir einen empfehlen?

    Und was ist

    Knaubelt dein Hund?

    Meinst du an den Krallen / Pfoten rumbeißen? Nö, sehr selten.

  • Mein krallenkranker Hund (er hat die Autoimmunkrankheit SLO) bekommt als Nahrungszusätze für die Krallen


    Biotin (nicht regelmäßig, kurweise)


    Im Wechsel die folgenden Öle:

    Hanföl

    Leinöl

    Hochdosieres Omega-3 Öl in Form von Fischkapseln

    (Manchmal Distel oder andere Öle)


    Das hochdosierte Öl ist für euren Einsatz nicht erforderlich, das nimmt man für die SLO-Therapie, aber stattdessen ein Lachsöl oder so und alle im Wechsel ist sicher sinnvoll (natürlich nur wenn es vertragen wird und mit nem TL anfangen)


    Feilen tun wir seit Jahren mit einer sehr groben Feile, wie sie in Nagelstudios zum Herunterfeilen des Kunststoffnagels benutzt wird, in 80er Körnung

    Sowas z.b.. Das liegt mir persönlich besser als Dremel, aber mein Hund ist (bzw. war zu den akuten Phasen) natürlich auch sehr empfindlich an den Krallen, da hätte ich nicht mit was elektrischem ranwollen. Ist aber Geschmackssache, viele schwören ja auf den Dremel.

  • Zu spät zum editieren, ich hab Grad noch n Pulver rausgesucht, das ich wohl mal versuchen würde. Von denen ist unser Gelenkspulver und damit bin ich sehr zufrieden. Kann natürlich auch ein anderes Produkt mit ähnlicher Zusammensetzung sein.

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    Wo splittern die Krallen denn ab? Unten wo Bodenkontakt ist oder auch weiter oben? Bei letzterem würde ich tatsächlich auch wie flying-paws vorschlägt, einen Facharzt draufschauen lassen. Wenn es nur die Kanten unten sind würde ich persönlich! erstmal über Ergänzungen und feilen gehen und schauen ob sich was bessert.


    Noch ein Hinweis aus leidvoller Erfahrung: Bei uns wurde die Krallenkrankheit erst in der Tierklinik erkannt, drei niedergelassene Ärzte haben es nicht erkannt und wollten mich sogar nach zwei abgeworfenen Krallen und einer Entzündung mit "kann halt beim Laufen passieren" abspeisen. Erst die Ärztin in der Tierklinik hat das Thema ernst genommen und mich aufgeklärt, was die 4 realistischen Ursachen für die Symptomatik sein können und hat durch Biopsie einer betroffenen Kralle (es musste in Vollnarkose eine Kralle entfernt werden, da wurde der gewebe-Stamp genommen) die Diagnose gesichert.

    Kurzum, ich wollte nur darauf hinaus, dass bei diesem Thema ein Spezialist wirklich sinnvoll ist.

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