Antibiotika-Verbot für Tiere - neuer Rückert-Artikel

  • Richtig. Das liegt an der Formulierung der Verordnung EU 2019/6. Punkt 37 (3):

    „(3) Eine Zulassung für ein antimikrobiell wirksames Tierarzneimittel wird versagt, wenn der antimikrobiell wirksame Stoff gemäß Absatz 5 für die Behandlung bestimmter Infektionen beim Menschen vorbehalten ist.“

    Das ist das gleiche Thema wie die ganze Zeit schon. Die im Entschließungsantrag für das Veto vorgesehene Ausnahmeregelung für Einzelfälle (nicht auf Tierarten bezogen) kann überhaupt nur greifen, wenn es parallel eine Änderungsverordnung zu diesem Punkt der EU 2019/6 geben würde.

  • Genau das ist der Casus knaxus. die Zulassung wird entzogen, damit sind die Medis ausnahmslos für alle Tierarten und auch für Individuen verboten.

    In seinem Antrag fordert Herr Häusling die Kommission zwar dazu auf, dies zu ändern.

    Der bpt hat aber massive Zweifel daran, dass das tatsächlich passiert. So simpel, wie Herr Häusling es glauben machen will, ist es wohl nicht.

    Wenn die Zulassung erst mal entzogen ist, sieht es duster aus.

    Wie schon geschrieben, für Meerschweinchen z.B. gibt es dann überhaupt kein geeignetes Antibiotikum mehr

  • Ich habe zwar unterschrieben, weil ich diese Maßstäbe undifferenziert finde und allgemein dagegen bin, aber wie wahrscheinlich ist es denn, dass diese Unterschriften überhaupt etwas bewirken?

    Im Video wirkte das ganze schon ziemlich in Stein gemeißelt. Was bleibt dann noch? Der Klageweg?

  • Ich kann mir nicht vorstellen dass die Unterschriftenaktion wirklich Einfluss auf die Entscheidung hat.

    Trotzdem will ich wenigstens gesagt haben dass ich damit nicht einverstanden bin.

    (meine restlichen Gedanken schreibe ich hier nicht, gehört nicht ins Hundeforum)

  • Ich habe mittlerweile bei meinem TA unterschrieben.

    Durchaus im Zwiespalt - denn ja, es muss dringend was passieren in Sachen AB-Anwendungen und in Sachen industrialisierter Tierhaltung. Aber nicht SO. Nicht in der Reihenfolge, dass riesige Tierbestände verrecken, weil niemand den Bobbes in der Hose hatte, solche Haltungen schlichtweg zu verbieten.

    Diese Unterschrift ist mein einziger Weg, mit dem ich wenigstens versuchen kann, mein Veto einzulegen.

  • Es liegt ja bereits ein anderer Entwurf vor, von der EMA, der WHO und anderen erarbeitet. Der ist gemäßigter. U. a. sollen keine Antibiotika auf die Verbotsliste, die unverzichtbar in der Vet-Medizin sind. Das ging dem Ausschuss für Umweltfragen, öffentliche Gesundheit und Lebensmittelsicherheit nicht weit genug und unter Federführung von Martin Häusling wurde Veto eingelegt.

    Es besteht noch eine kleine Chance, dass das Parlament doch dem ersten Entwurf zustimmt

  • Das ist als würde man zusehen, wie ein Auto auf eine Betonwand zufährt und keiner sagt Stopp.

    Ich kann das nicht fassen und will mir nicht ausmalen, was das später für die Behandlung im Kern wirklich bedeuten wird. Unvorstellbar.

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