Antibiotika-Verbot für Tiere - neuer Rückert-Artikel

  • Ich finde das halt einfach schwierig, wenn man es zuende denkt..... Moro und ich wandern durch eine Dreckpfütze, schneiden uns dabei ins Pfötchen..... es entzündet sich...... Penicillin wirkt nicht (ok, ich bin da eh allergisch)..... Antibiogramm wird gemacht, ich darf behandelt werden, der Hund nicht.... das ist doch gruselig

  • Solche und ähnliche Gedanken haben jetzt zehntausende Tierbesitzer.

    Und aus diesem Grund sind so viele für die erste Fassung.

    Ob Herr Häusling eine glaubwürdige Antwort gibt auf die Frage vom BPT wie erfolgversprechend es ist dass die EU-Kommission und die Mitgliedsstaaten das bereits beschlossene Tierarzneimittelgesetz innerhalb weniger Monate ändern?

  • Vielleicht wird es dann einen blühenden Schwarzmarkt geben, manche werden sich die Medikamente möglicherweise illegal beschaffen.

    Haustierhaltung ist sonst jedenfalls nicht mehr normal möglich. Außer man will dabei zuschauen, wie das eigene Haustier an einer eigentlich leicht behandelbaren Infektion stirbt, die es irgendwann in seinem Leben mit hoher Wahrscheinlichkeit haben wird.

    Und falls man ein "Mensch" ist, den so ein Leben nicht interessiert: mit den Haustieren würde auch ein riesiger Wirtschaftszweig verschwinden.

  • Für uns wäre es mit einem Anaplasmose positiven Hund der Horror, sollte der Gesetzesentwurf in der Form durchkommen. Denn Doxycyclin ist das einzige, was ihm im Falle eines Schubs helfen kann.

    Anaplasmose wird durch infizierte Zecken übertragen und kann somit jeden Hund, jeder Zeit treffen.

    Es ist nur eins von vielen Beispielen, aber sollten viele Antibiotika verboten werden, selbst mit Einzelfallregelung, wird Tierhaltung mE zu einem perversen Glücksspiel. Da muss man hoffen, dass der Hund sich nichts ernstes einfängt und wenn, kann man fast direkt euthanasieren. :ka: :ugly:

  • https://www.germanwatch.org/de/20439

    Ich zitiere aus dem Artikel

    - Antibiotika, die von der Weltgesundheitsorganisation WHO als Wirkstoffe mit höchster Priorität für Menschen eingestuft werden, sollen allein in der Humanmedizin eingesetzt werden. Dies fordern acht Organisationen aus Humanmedizin, Umwelt- und Tierschutz in einem gemeinsamen Brief an das Europäische Parlament.

    - ausschließlich für die Behandlung von Menschen einzusetzen

    - vom Einsatz in der Tierhaltung ausgeschlossen werden

    Da steht jetzt nix von Ausnahmen für Einzeltiere.... vielleicht in dem Brief?

    Aber wie Phonhaus gesagt hat, findet sich dazu ein Passus im Erschließungsantrag

    "dass eine solche Ausnahme nur für die Behandlung einzelner Tiere gelten sollte

    mit einer klinisch diagnostizierten schweren, lebensbedrohlichen Erkrankung, die, wenn nicht angemessen,

    behandelt, zu einer signifikanten Morbidität oder signifikanten Mortalität führen würde und für die keine

    alternative Behandlung, alternative Betriebsführungsstrategien oder verbessertes Tier

    Haltungstechniken zur Vorbeugung, Behandlung oder Kontrolle der Krankheit sind verfügbar und sollten

    nur anwenden, wenn vor der Behandlung ein Antibiotika-Empfindlichkeitstest erforderlich ist"

    ich frage mich jetzt, was mit der Verhinderung von Leiden ist.... es ist ja nicht alles akut Lebensbedrohlich..... ich glaube für manche Kleintiere geht auch aufgrund des Stoffwechsels nur z.B. Baytril..... man hat doch nicht immer Zeit für ein Antibiogramm... wie gesagt, ich bin dankbar, dass wir Moro damals mit dem Draufsetzen von Baytril in den Griff bekommen haben......hargs....

  • hasilein75 "Verhinderung von Leiden", sollte es entgültig in dieser Art formuliert sein, ist halt sehr Interpretationsfrei.

    Ich fürchte, "man" (eher das Gesetz) kann immer dagegen halten, dass die Euthanasie auch eine Möglichkeit ist, Leid zu verhindern. Eine ziemlich entgültige, aber auch die kann man darunter fassen. Und man könnte das kostbare Antibiotika für die Menschheit aufsparen.

    In der Praxis, so fürchte ich, wird es solche Ausnahmen wenig geben.

    Wie soll das im akuten Fall aussehen? Nicht immer hat man Tage Zeit um ein Antibiogramm abzuwarten. Soll der behandelnde Tierarzt das AB verabreichen und im Nachhinein begründen/rechtfertigen? Was, wenn es im Nachgang unterschiedliche Auffassungen der Sachlage gibt? Welcher Tierarzt würde das Risiko dann dauerhaft eingehen?

    Für mich liest es sich wenig praxistauglich.

    Aber ich bin am Montag mit Bak eh nochmal beim Arzt, da kann ich nachfragen, wie er das liest.

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